Violinkonzert aus der "Minimal Music"?

  • Hallo!


    Ich habe eine Schwäche für Violinkonzerte (manch einem ist es evtl. aufgefallen). Daneben habe ich aber noch einen weiteren Bereich der klassischen Musik, den ich sehr schätze - nämlich die sog. "minimal music".
    Ideal wären nun natürlich Violinkonzerte aus dem Bereich der minimal music - und da liegt das Problem: Es gibt sie kaum. Ok, Philip Glass kommt einem natürlich sofort in den Sinn (eher nicht so toll) und John Adams (schon deutlich besser, insbesondere sein "Dharma at Big Sur" ist fantastisch). Aber dann wird es doch schon dünn. Peter Michael Hamel fällt mir noch ein (wundervoll) und Donnacha Dennehy (auch wunderbar). Der von mir hochverehrte Steve Reich hat sich ja leider nur zu einem 4-minütigen "Duet" für 2 Violinen und Streichorchester hinreißen lassen. Sehr schade.


    Meine Frage nun an das geschätzte Forum: Kennt (kennen=Aufnahmen existieren) jemand noch andere Werke für Violine + Orchester aus dem Bereich der minimal music??


    Besten Dank für jede etwaige Hilfe!

  • Also mir ist das neu, dass du auf Violinkonzerte stehst...


    Mir ist da eigentlich sofort Edgar Meyers Violinkonzert eingefallen. Es gibt auch mindestens eine Aufnahme - Hilary Hahn (gekoppelt mit Barbers VC).
    Ich finde dieses Konzert sehr schön, weil es nach stressigen Zeiten so was von entspannend und beruhigend auf Leib und Seele wirkt...einfach wunderbar. Es strahlt solch eine innere Gelassenheit und Ruhe aus, gespickt mit teils herzzerreißenden Melodien.


    Aber eigentlich müsstest du es doch schon kennen!?


    LG Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Zitat

    Original von van Rossum
    Für mich zählt Edgar Meyer nur nicht zu minimal music.


    "Gedanklich" hätte ich sagen sollen.
    Höre gerade das Konzert noch mal (nach Ewigkeiten): Immer wiederkehrende Melodiemuster beherrschen doch das Konzert in den beiden Sätzen.
    In diesem Stil fallen mir dann ja die noch einmal reduzierteren Werke von Pärt (Tabula rasa), Martynov (Come in!) oder Manssurjan (V.konz) ein.
    Ich bin aber auf der Suche nach schnelleren und rhythimscheren Werken aus der minimal music (so a la Reich eben). Pärt und Konsorten nehmen ja völlig das Tempo raus.


    Also wenn da noch Empfehlungen eurerseits da wären? (irgendwas, was ich vielleicht noch nicht kennen könnte)

  • Zitat

    Original von van Rossum
    Hmmm....., zu leicht, zu schwer, zu doof, zu langweilig??


    Hallo van Rossum,


    ich tippe auf "zu schwer".
    Außerdem hast Du wahrscheinlich ohnehin schon über Riley, Reich, La Monte Young, Adams und Glass in Erfahrung gebracht, ob jemand davon ein minimal-Violinkonzert geschrieben hat, mehr könnte ich auch nicht dazu beitragen. Wer mir noch einfällt ist Barlow, aber der gehört wohl auch nicht wirklich zur Minimal Music und ich weiß auch nicht, ob er ein Violinkonzert geschrieben hat.
    :hello:

  • Zitat

    Original von van Rossum
    Hallo!
    Ich habe eine Schwäche für Violinkonzerte (manch einem ist es evtl. aufgefallen).


    Mensch, van Rossum, das könntest Du in Deinen Postings mal etwas klarer zum Ausdruck bringen. Woher soll man denn DAS wissen?? :baeh01:


    Mal im Ernst: Auch ich habe eine Schwäche für manch minimalistisches, inzwischen aber eigentlich nur noch für den "Meister" - Steve Reich. Ich denke Reich hat ganz gut daran getan, kein Violinkonzert zu schreiben. Genauso gut hat er daran getan, keine Symphonie zu schreiben.
    Traditionelle Formen, die Jahrhunderte auf dem Durchführungsprinzip beruhen, laufen dem minimalistischen Konzept IMO zuwider. Das hat Reich wohl folgerichtig erkannt.
    Man betrachte da nur Philipp Glass Symphonien. Sind das wirklich Symphonien? IMO Nein. Was ist es dann? Keine Ahnung - für mich ist überflüssig. :stumm:


    Aber zu Deiner Frage, van Rossum: Ähh, schwierig. Ich kenne da noch einen gewissen Dave Heath.
    Hat der vielleicht so etwas wie ein VK geschrieben?? (Das, was ich von ihm kenne, gefällt mir allerdings nicht sonderlich..)


    LG
    Wulf.

  • Das Problem mit der alten Form sehe ich eher bei der Sinfonie.


    Das Konzert ist ja bereits eine sehr beliebte Barockgattung und auch dort "durchführungslos". Da Konzert eigentlich nur die Gegenüberstellung verschiedener Instrumental- (oder auch noch dazu Vokal)-gruppen meint (in gegenwärtigem Fall Violine und Orchester), müßte an sich kein Widerspruch zum Minimalismus bestehen.


    Dennoch haben viele Komponisten das (alberne?) Bedürfnis, über ihre Konzerte auszusagen, dass es keine Konzerte seien, sondern das Soloinstrument mal im Orchester aufgeht, mal das Orchester das Soloinstrument kommentiert etc. etc. (als ob das nicht im früheren Konzert auch so gewesen wäre?)


    Gerade Reich hätte doch seine "Music for Mallet Instruments, Voices and Organ" genausogut "Concerto for Mallet Instruments, Voices and Organ" nennen können. Ich habe den Eindruck, dass lediglich die Bezeichnung "Konzert" außer Mode gekommen ist, woran vielleicht Bartoks geniales Konzert "Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta" nicht ganz unschuldig ist. (Sicher eher als das ältere Konzert "Musik für Violine und Orchester" von Rudi Stephan ...)