"Das Werk besitzt so viel Tiefe" - einer Aussage der ich heute einmal auf den Grund gehen will und sie durchaus hinterfragen möchte.
Zunächst eine kleine Anekdote: Ein mir bekannter Komponist stellte einmal sein neues Opus einem befreundeten Ehepaar vor. Nach Beendigung seines Klavierspiels fragte dieser, wie es ihnen denn gefallen hätte. Die Frau erwiderte, es sei recht hübsch, aber es mangle an Tiefe.
Worauf er [Komponist] schnippisch fragte, ob er noch ein paar tiefe Töne hinzufügen solle.
Nun, was als Scherz anmutet, läßt sich bestimmt ernsthaft diskutieren.
Was bedeutet für euch Tiefe? Kann es sein, daß tiefe Töne den Eindruck von (geistiger) Tiefe verstärken? Gibt es Werke, die von nahezu jedermann als tief empfunden werden? Oder ist das rein subjektiv? Kann ich diese Tiefe überhaupt nur erfahren, wenn ich Gefallen an dem Werk finde? Oder finde ich gerade an dem Werk Gefallen, weil es tiefgründig ist?
Ist für euch Tiefe ein Qualitätskriterium, das unabdingbar ist? Oder hört ich euch gerne Musik an, die jegliche Tiefe missen lässt?
Und wenn ihr eure Musiksammlung in Musik mit Tiefgang und solche ohne Tiefgang aufteilen würdet - sofern man dies überhaupt vernünftig tun kann - was würde überwiegen?
Eine Menge Fragen, aber auch große Neugier meinerseits.
Nun, auf Antworten bin ich sehr gespannt.
Liebe Grüße
Wulf.