Sagitt meint:
So steht es in den Beiheften und den Werkbeschreibungen. das Tripelkonzert, einen Nebenwerk, vor allem dem mäßig klavierspielenden Gönner, dem Erzherzog Rudolph in die Finger geschrieben. Wirklich gemocht wird es nicht. Wozu also ein eigener thread ?
Es ist nicht spannend zu lesen, wie das Konzert, wenn überhaupt gelingen kann und wie man daran scheitern kann ?
Ich finde ja, und zugleich finde ich das Rondo alla Polacca eines der stärkeren Beethovenstücke.
Es scheitern z.B. daran die drei russischen Größen Oistrakh, Rostropovitch und Richter, zusammen mit Maestro Karajan. Ich habe mir die Aufnahme nochmals zu Gemüte geführt. Es stimmt, was allerorten geschrieben wird. Es ist nicht nur das uninspirierte Spiel der drei Meister ( wie konnte es dazu kommen ?), sondern auch Karajan, der mit massivem Orchestereinsatz das Stück einfach plattwalzt.
Mich dauert mehr, dass zwei meiner Instrumentalfavoriten doch eine eher betuliche Version des Konzerts abliefern,nämlich Schiff( Cello) und Zacharias (Klavier). Die Begleitung von Masur mit seinen Leipzigern ist gar nicht schlecht.
Aber: Erlösung naht. Im Jahre 2004 gibt es zwei gewichtige Neueinspielungen. Die erste mit Zehetmair,Hagen,Aimard,chamber orchstra of europe unter Harnoncourt. Orchestral mit Abstand die beste Version und auch die drei Solisten sind gut anhörbar, wäre sogar Referenz, gäbe es da nicht noch eine Neuaufnahme mit Capucon,Maisky und Argerich. Diese drei spielen nun wirklich großartig. Ob es die Argerich ist, die den beiden Männern Feuer macht ? Wie Capucon und Maisky um die Wette musizieren ist eine Lust, zwischendrin die Argerich, die ja immer schon einen wunderbar impulsiven Beethoven spielen konnte.Leider ist die orchestrale Begleitung eher Dutzendware. Wenn man nicht die Wahl hat, sondern beide Aufnahme hören (und haben) kann, wäre es ideal. Je öfter man das Werk hört, desto eher wird es doch in den festen Beethovenbestand eingeordnet.
Konzert C-Dur op. 56 für Violine,Violoncell und Klavier.