Muzio Clementi [1752-1832]

  • Nachdem ich heute zum ersten Male Muzio Clementis Klavierkonzert C-Dur gehört habe – eine gelungene Mischung aus frühem Beethoven und etabliertem Salieri – habe ich mich gefragt, warum eigentlich niemals Muzio Clementi als Mörder Mozarts in Frage kam? Immerhin wurde er von Mozart ziemlich zerrissen und sein Klavierkonzert hätte auf Mozart sicherlich ziemlichen Eindruck gemacht.


    Woher kennt man den Namen Clementi? Als fortgeschrittener Klavierschüler vielleicht aus Heller’s Sonatinenalben [2 Bände], als Mozartliebhaber kommt man an ihm namentlich – wie an Antonio Salieri – nicht vorbei. Mozart lieh sich bei Clementi 2 Takte einer Melodie aus, um sie für die Ouvertüre der Zauberflöte zu verwenden; sie entstammt der Klaviersonate B-Dur op.24 Nr.2, Allegro con brio:



    Zufall oder Absicht? Dass Mozart einige von Clementis Klaviersonaten kannte, ist aus seinen Briefen zu erfahren:


    Als Mozart seinen Entschluss umgesetzt hatte, sich in Wien niederzulassen, schreibt er an seinen Vater:


    …es ist noch ein clavier spieller hier angekommen, ein Welcher – er heißt: Clementi.


    Wenige Tage später berichtet er anschaulicher über den Konkurrenten:


    …der Clementi spielt gut, wenn es auf die execution der rechten Hand ankömmt. – seine force sind die terzen Passagen – übrigens hat er um keinen kreutzer gefühl oder geschmack. mit einem Wort ein blosser Mechanicus.


    Und – um das glaubhaft zu machen – wiederholt Mozart diese Aussage eine Woche später:


    Nun vom Clementi. – dieser ist ein braver Cembalist. – dann ist auch alles gesagt. – er hat sehr viele fertigkeit in der rechten hand. – seine haupt Pasagen sind die Terzen. – übrigens hat er um keinen kreutzer geschmack noch empfindung. – ein blosser Mechanicus.


    Alles gesagt ist damit noch lange nicht – aber nun wird Mozart konkret und richtet einige Empfehlungen an seine Schwester:


    Nun muß ich meiner schwester wegen den clementischen Sonaten ein paar worte sagen; - dass die komposizion davon nichts heisst, wird Jeder der sie spiellt, oder hört, selbst empfinden; - Merkwürdige oder auffallende Pasagen sind keine darin ausgenommen die Sexten und Oktaven – und mit diesen bitte ich meine schwester sich nicht gar zu viel abzugeben, damit sie sich dadurch ihre ruhige, statte hand nicht verdirbt, und die hand ihre natürliche keichtigkeit, gelengigkeit, und fliessende geschwindigkeit dadurch nicht verliert. – denn was hat man am Ende davon? – sie soll die Sexten und Oktaven in der grösten geschwindigkeit machen, /: welches kein Mensch wird zuwegen bringen, selbst clementi nicht :/ so wird sie ein entsetzliches Hackwerk hervorbringen, aber sonst weiter in der Welt nichts! – Clementi ist ein Ciarlattano wie alle Wälsche.


    Als Hackwerk oder nichts sagende Komposizionen würde ich die Werke, die ich von Clementi jetzt kennen lernte, nicht bezeichnen. Ganz im Gegenteil sind sie sehr einfallsreich, geschmackvoll und empfindsam!



    [Muzio Clementi ]


    Muzio Clementi wurde am 23. Januar 1752 in Rom geboren. Als Kind lernte Clementi bei einem Verwandten, Antonio Boroni [1738-1792], der seit 1778 Kapellmeister am Vatikan war. Zudem gehörten der Organist Cordicelli [+1774], und Giuseppe Saltarelli [1740-1790], später dann Gaetano Carpani [1692-1785] zu seinen musikalischen Ausbildern. Mit 9 Jahren bereits war Clementi als Organist angestellt, mit 14 wurde er von Sir Peter Beckford, einem reichen 26jährigen Engländer, mit nach England genommen. Dort hatte Clementi Gelegenheit, täglich 8 Stunden Klavier zu üben – er studierte die Werke aus der Fabrication Joh. Seb. Bach & Sons, Händels, Domenico Scarlattis, Corellis, Paradies. 1773 zog Clementi vom Landsitz des Kaufmannes in Fonthill Abbey nach London um und wirkte dort in den Grands Concerts des King’s Theatre am Haymarket mit. Von London aus – mittlerweile als Pianist und Komponist bekannt - startete Clementi einige Reisen, so 1780 nach Paris, Straßburg, München, Wien [wo er auf Mozart trifft, mit dem er im Dezember 1781 gemeinsam vor Kaiser Joseph II. vorspielt].


    Die Reise ging weiter über Zürich und Lyon [1782-1784, eine kleine Liebelei?] zurück nach London. Dort brachte er in Kürze fünf Sinfonien heraus, trat in den Konzerten Peter Salomons auf, lernte Joseph Haydn kennen. Clementi nahm Schüler, darunter J. B. Cramer und John Field. 1786 entdeckte Clementi für sich die Tätigkeit des Musikalienhändlers, trat letztmals öffentlich auf, um sich dann als Verleger und Instrumentenbauer sehr erfolgreich zu betätigen. Clementi stank vor Geld und kaufte 1799 Teile der Firma Longman & Broderip, die fortan Clementi & Co. hieß. Während weiterer Reisen mit seinen Schülern und als Verleger in eigener Sache, besuchte er u.a. den Verlag Breitkopf & Haertel in Leipzig, ließ es nicht aus, auch Joseph Haydn in Wien zu besuchen und in Berlin lernte er die 18jährige Caroline Lehmann kennen, die er 1804 als 52jähriger ehelichte. Das Eheglück war kurz, denn Caroline Clementi musste nach der Geburt eines Sohnes schon 1805 ihr Leben lassen.



    Von dem Schock erholt, trat er 1807 mit Ludwig van Beethoven in geschäftliche Bande, verlegte dessen Rasumowsky-Quartette, die 4. Sinfonie und die Coriolan-Ouvertüre. 1809 weilte Clementi erneut in Wien, und machte mit Ignaz Moscheles Bekanntschaft und pflegte guten Umgang mit allen damals bedeutsamen Musikern Wiens. Zurück im London, fungierte er als Mitbegründer der Philharmonic Society. 1811 nahm er eine zweite Dame zur Frau: Emma Gisborne. Er siedelte mit ihr nach Worcestershire um. Neben dem aus erster Ehe vorhandenen Sohn John, erweiterte sich die Nachkommenschaft um einen weiteren Sohn [1811] und zwei Töchter. 1814 trat Clementi als Nachfolger Grétrys als Mitglied in die Schwedische Akademie ein. Als berühmter Komponist und Pianist bereiste er 1818 Frankfurt und 1822 erneut Leipzig, wo er seine Sinfonien aufführte. Als Verleger brachte er viele bedeutende Werke Beethovens, Moscheles, Kalkbrenner, Ries heraus. Nicht zu seinem Repertoire gehörten die Werke Joseph Haydns und W. A. Mozarts. Damit ihm nicht langweilig wurde, begann er 1823 mit dem Verlegen einer Enzyclopädie der Musik. Seine Tasten-Instrumente wurden stets weiterentwickelt und erfreuten sich großer Beliebtheit. Im Jahre 1824 hörte Clementi sogar Franz Liszt.


    Muzio Clementi starb am 10. März 1832 im Alter von 80 Jahren auf seinem Landsitz in Worcestershire.

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • So,


    und hier auch gleich das corpus delicti - wegen des Preises von 4,99 € [jpc verscheuert gerade etwas unachtsam 4er-CD-Boxen als "Quadromania"] mit gemischten Gefühlen erworben:



    Ich war überrascht!


    Zwar konnte ich - abgesehen von dem Missgeschick, dass die zweite CD irgendwie mit "Voices of the Century" verwechselt wurde - noch nicht alle vier CDs vollständig anhören, aber das beinhaltete Klavierkonzert wird sicher sehr oft gehört werden!


    Es wird gespielt von Aldo Antognazzi, ein feiner Pianist, den ich nicht kannte. Er wird begleitet von der Württembergischen Philharmonie [Leitung: Jorge Rotter], was sehr festlich und pompös [in den Ecksätzen] ist: Der erste Satz ein majestätisches Allegro con spirito, das Finale ein Presto :D - Der Mittelsatz - Adagio e cantabile, con grande espressione. Genauso ist er!


    Antognazzi spielt auch einige der in dieser Box enthaltenen Klaviersonaten, aber es gibt auch eine Hand voll anderer Interpreten, die mir wirklich gut gefallen. Sie spielen frisch, leicht und - wenn' sein muß - virtuos: Federico Wiman, Christian Badian, José Maria Brusco, Daniela Lanzillo, Marcela Paludi, Ana Chávez, Ricardo Zanón, Lorina Di Piorino, Christian Da Souza, Dúo Di Renzo, Pablo Lavandera [auch vierhändig mit Aldo Antognazzi], Eduardo Cazabán, Augusto Miravalle.


    Enthalten sind auch einige Sonaten mit Flöten- oder Violinbegleitung. Als Flötisten treten Néstor Herszbaum oder Silvina Cárdenas auf, die Violine wird von Yi Fang Huang gespielt. Die Violinsonaten sind besonders himmlisch! ...und keineswegs ist die Violine "nur Begleitung".


    Leider gibt es in dieser Box kein Booklet. Man erfährt also nichts über den Komponisten, nichts über die jeweiligen Werke, nichts über die Interpreten bzw. den Hintergrund dieser Ansammlung... Aber die Musik spircht ja für sich!


    Ich hoffe, ich bekomme die 2. [richtige!] CD bald nachgeliefert - denn ich vermute hier noch die "Zauberflötensonate"... :D


    Wirklich ein Glücksgriff!


    :jubel: :jubel: :jubel:


    Cordialement
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Zitat

    …der Clementi spielt gut, wenn es auf die execution der rechten Hand ankömmt. – seine force sind die terzen Passagen – übrigens hat er um keinen kreutzer gefühl oder geschmack. mit einem Wort ein blosser Mechanicus.


    Mozart wusste ganz genau, daß er hier log - und Lügen war eine Eigenschaft die dem Genie und Wunderkind nicht fremd war - oder sollte man sagen,: Er sah seine "eigene Wahrheit "???


    Mozart muß genau gewusst haben, daß hier ein ebenbürtiger Gegner da war, einer die wahrscheinlich sogar mechanisch überlegen war.
    (Mozart ist sehr geschickt - er betont das Gute an Clementis Technik -wirkt daher "neutral" - um dann umso wirksamer den Gegner zu zerstören - perfekte Arbeit - mein Respekt...)


    Clementi hingegen war ein aufrichtiger Bewunderer Mozarts.
    Der Ausgang des berühmten "Wettbewerbes" zwischen Clementi und Mozart (Clementi berichtet sehr freundlich darüber) ist nicht wirklich überliefert. Lediglich Clementi soll sich mal dahingehend geäussert haben - Mozart hätte selbstverständlich gesiegt - aber wir haben Grund genug, daran zu zweifeln. Mozart schweigt weitgehend über diesen Abend.....
    Hört man Werke von Clementi, dann weiß man, warum Mozart so negativ urteilte.... -verdammt nahe am Meister selbst - zumindest für Laien - und gelegentlich effektvoller


    Clementi "leidet" noch heute am Urteil Mozarts - und vor allem an seinen Interpreten. Viele sind geradezu bemüht, das Vorurteil Mozarts zu bestätigen und spielen Clementi runter wie ein Automat.
    Clementis Klaviersonaten haben zumindest EINES mit jenen von Mozart gemeinsam: Sie sind seelenlos - wenn ihnen nicht ein Interpret Seele einzuhauchen vermag....


    Das Klavierkonzert ist übrigens in der Tat hörenswert - einordnan möchte ich es nicht - oja vielleicht Paganini am Klavier..... :D sicher sehr wirkungsavoll zur Zeit seines Entstehens - und mir gefällt es mit seine vordergründigen , etwas bombatisch-virtuosen Schönheit - sowieso...


    Zu den Sinfonien von Clementi ein andermal..


    LG
    aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Salut,


    das Vorurteil betrifft ja - zum Glück - nur die Sonaten. Wäre nicht das Klavierkonzert als Köder enthalten gewesen, wäre ich auch ein Opfer dieser Verschwörung geblieben: Ich hatte mir Clementis Sonaten auch in Bezug auf die mir bekannten leichten Sonatinen eher als Etüden vorgestellt. Dabei haben sie rein gar nichts etüdenhaftes und sind eine absolut wertvolle Ergänzung zu Mozarts Sonaten.


    Zitat


    Mozart schweigt weitgehend über diesen Abend.....


    Ich lese aus Mozarts Beschreibung dieses Abends eher Neutralität heraus, man könnte fast vermuten, Clementi habe gewonnen:


    der kayser that /; nach dem wir uns genug Complimenten machten :/ den ausspruch. daß Er zu spiellein anfangen sollte. 'La santa chiesa Catholica' sagte er, weil Clementi Römer ist. - er praeludirte, und spiellte eine Sonate - dann sagte der kayer zu mir allons drauf los. - ich praeludirte auch und spiellte variazionen. - dann gab die Grosfürstin Sonaten von Paesello her /: Miserable von seiner hand geschrieben :/ daraus musste ich die allegro und er die Andante und Rondò spiellen. - dann nammen wir ein thema daraus, und führten es auf 2 Piano forte aus. - Merkwürdig ist dabey, daß ich für mich das Piano forte der gräfin thun gelehnt, und aber nur /: als ich allein gespiellt :/ darauf gespiellt habe. - weil es der kayser also gewollt. - und Nb: das andere war verstimmt und 3 Tasten blieben stecken. - es thut nichts, sagte der kayer; - ich nemme es so, und zwar auf der besteb Seite, daß der kayser Meine kunst und Wissenschaft in der Musick schon kennt, und nur den fremden recht hat verkosten wollen. -


    übrigens weis ich von sehr guter hand, daß er recht zufrieden war. der kayser war sehr gnädig gegen mich, und hat vieles heimlich mit mir besprochen. [...]
    [W. A. Mozart: Brief an den Vater, 12. Januar 1782]


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Da muß ich die Herren Schmidt und Blees wiedersprechen.
    Ich kenne Clementis Klavierkonzert über 35 Jahre. Und ich habe die CD damals (vor etwa 15 Jahre, zum ersetzen meiner LP) ins besonderen gekauft, weil Clementi zu jener Zeit eine führende Position hatte und deshalb unbedingt zu jenem, von mir musikalisch so bewunderten, Zeitalter gehört. Nicht weil ich sein Klavierkonzert schätze. Im Gegenteil.
    Ich finde es fast seelenlos. Es ist ein flaches Werk ohne richtig begeisterende, rührende Momente; die Funke fehlt in der Musik. Mag ein Interpret noch so begnadigt sein, wo nicht ist, kann ers auch nicht bringen.


    Um es ganz grob zu sagen: ich betrachte dieses Konzert als sehr geschickte Pfuscharbeit.
    Dan lobe ich hundert mal eher Czerny. Sein Divertissement hat gerade das etwas, daß dieses Werk entbehrt.

  • Muzio Clementi kennt man heute v.a. noch wegen seines Gradus ad Parnassum , einer Zusammentstellung von Werken, die auch Vortragsstudien und polyphone Stücke enthalten, in der Neuausgabe jedoch meist nur noch seine Etuden enthält. Der Titel dieser Zusammenstellung beruft sich auf das von J.J. Fux (1660 - 1741) herausgegebene gleichnamige Lehrbuch, eine Unterweisung in Kontrapunkt.


    Clementi fand zu seiner Zeit als Lehrer höchste Anerkennung, neben den von Ulli bereits genannten Cramer und Field gehörten auch Kalkbrenner, Klengel und Moscheles zu seinen Schülern.
    Als Komponist gewann er v.a. durch seine Sonaten Ansehen, niemand geringeres als Beethoven bewunderte die Symphonien Clementis.


    Leider sind gerade die Sonaten und - noch mehr - die Symphonien (wieder) in Vergessenheit geraten.
    Die Sonaten sind wohl aus entwicklungsgeschichtlicher und künstlerischer Sicht bedeutsame Werke (kenne aber die Sonaten selber bisher noch nicht), deren "Wiederentdeckung" dem unermüdlichen Einsatz Horowitzs zu verdanken ist , der sogar einige der Sonaten neben Beethoven stellte.
    Leider scheint auch mit dem Ableben Horowitzs eine intensivere Beschäftigung mit Clementi verlorengegangen zu sein.


    Auch oder vielleicht besonders die Symphonien zeigen Clementis Meisterschaft - daß sie von Beethoven bewundert wurden läßt sich IMO mehr als nachvollziehen. Sie haben es wirklich in sich, ein Fülle von originellen Einfällen, kraftvoll, voller Verve und Esprit.


    Eine auf jeden Fall ganz hervorragende Einspielung seiner Symphonien, es handelt sich sogar um eine GA, die ich sehr empfehlen möchte, ist die folgende:


    Ich ziehe diese in dem Fall der Einspielung mit den London Mozart Players unter Bamert vor.


    Eine wiedererwachende Beschäftigung mit dem Schaffen Clementis wäre meiner Ansicht nach mehr als wünschenswert, v.a. in einer zeit, in der Mozart-Zeitgenossen zumindest auf Konserve wiederentdeckt werden.


    Debussy huldigt dem Gradus ad Parnassum im Eingangsstück Doctor Gradus ad Parnassum zu seiner Suite The Children´s Corner.


    LG
    Wulf.

  • Salut Wulf,


    Danke für diese CD-Empfehlung betreffend der Sinfonien - doe London Mozart Players treffen meinen Geschmack nicht sonderlich... obwohl sie dies im Falle Clementi [Quasi-Heimvorteil] eigentlich müssten... aber er war eben doch Römer!


    Dem Paul möchte ich die Quadromania-Box wirklich ans Herz legen - das Klavierkonzert ist dort wirklich wunderbar eingespielt! Nicht die spur einer Seelenlosigkeit und die Sonaten würden Dir sicher auch gefallen - Lieder ohne Worte.


    Ich mag noch darauf hinweisen, dass Clementi Mozarts 40. Sinfonie in g-moll als Quartett für Klavier, Flöte, Violine & Cello bearbeitet hat. Eine Aufnahme ist erhältlich, ein Cover habe ich bei jpc nicht gefunden.



    Herzliche Grüße
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Zitat

    Ich ziehe diese in dem Fall der Einspielung mit den London Mozart Players unter Bamert vor

    .


    So ungern ich das sage: Volle Übereinstimmung in diesem Fall.
    Ich habe gestern noch die Sinfonien (ich besitze von der empfohlenen Aufnahme lediglich eine Einzelveröffentlichung der Sinfonien Nr 1 und 2)
    gegeneinander probegehört - kein Vergleich.


    Stumpf und leblos die Aufnahme der Mozart-Players, was aber imo zu einem Gutteil der nicht optimalen Aufnahmetechnik anzulasten ist.


    ZU den mir bekannten Sinfonien: Manchmal gibt es relativ abrupte Übergänge und Belanglosigkeiten - dann aber wieder sehr einprägsame Stellen mit Ohrwurmcharakter - Themen die man nur schwer aus dem Kopf bekommt.



    Ich habe gestern drüber nachgedacht, an wen diese Sinfonien erinnern könnten - und ich bin zu keinem Schluß gekommen.


    mfg


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !




  • Hallo Alfred,


    wage es ja kaum zu sagen, aber in gewissen Teilen erinnert mich Clementi an Beethoven, zumindest an eine Seite Beethovens -zumindest was Orchestration angeht, empfinde ich Ähnlichkeiten. Clementi scheint in vielen Teilen die Vorliebe für Holzbläser, v.a. die Flöte, mit Beethoven zu teilen.
    Aber auch vom Gestus/Duktus scheint mir eine gewisse Beethovennähe zu sein, die bei näherer Betrachtung auch hinfällig werden könnte.


    LG
    Wulf.

  • Lieber Ulli,


    OK. Ich habe soeben diese Box übers Internet bestellt.
    Aber ich fürchte, daß ich es ein Seelenlos Konzert bleibe finden. Trotzdem, ich bin immer bereit meine Meinung zu ändern.


    LG, Paul

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  • Carissimo Paolo,


    ich bin überzeugt, dass Dir das Klavierkonzert in dieser Darbietung gefallen wird. So nicht, hast Du immerhin noch 3,8 CDs gefüllt mit den allerschönsten Klavier- und Violinsonaten.


    :hello:

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Übrigens gebührt Clementi auch als Verleger größte Ehre.
    Er stolzer Besitzer des Autographs des 2. Teils von Bachs Das Wohltemperierte Clavier und förderte erheblich die Verbreitung und Verlegung Bachscher Klavierwerke.


    Also Freunde Bachscher Klaviermusik: Vor dem nächsten Genuss, einmal: "Danke Monsiuer Clementi" sagen, gelle?

  • Ich habe diese Clementi-Box inzwischen gehört, und muß gestehen: das zweite Teil des Klavierkonzertes hat (jetzt) eine Seele. In dieser Einspielung! Das heißt... mit einem sehr leicht klingendes Instrument (vermutlich Kopie eines Hammerfügels).
    Zwar sind für mich die Satze 1 + 3 noch immer "tüchtige Übungen", aber es klingt jedenfalls. Wirklich befreunden sollen wir uns aber nie.


    Aber die Sonaten... Ich bin froh, daß Ulli mich diese Aufnahme empfohlen hat. Nein, diesen Kauf bereue ich absolut nicht.


    Dagegen nagt bei mir jetzt eine Frage, und vielleicht weiß einer da Antwort zu geben: Sollen eigentlich nicht alle Klavierwerke aus jene Epoche mit (Kopien von) Hammeklavier gespielt werden?


    LG, Paul

  • Gerade bevor ich diese neue Einspielung drehte, hatte ich zuerst


    meine Turnabout-LP gehört .


    Und dann drehte ich meine "alte" CD-Aufnahme .


    Zum Schluß die neue, schöne Ausführung.


    LG, Paul

  • Salut,


    na, da bin ich ja mehr als beruhigt, dass Dir die Box gefällt! Ich freue mich sehr, das widerlegt zu haben:


    Zitat

    Original von musicophil


    Mag ein Interpret noch so begnadigt sein, wo nicht ist, kann ers auch nicht bringen.


    Immerhin für den 2. Satz!


    :jubel:


    Der erste Satz des Konzertes ist doch sehr beethovensch, der zweite - wie Du richtig sagst - ist Seeligkeit, der dritte [ein Presto] erinnert an Haydn, er ist absolut witzig / eins und drei verlieren ein wenig dadurch, dass die Virtuosität so herausgestellt wird - aber es schadet keineswegs. KV 238 ist auch nicht besser...


    Ich habe jetzt übrigens [gestern] die fehlende bzw. falsche zweite CD nachgeliefert bekommen und werde sie heute Abend dann gleich anhören.


    Ach ja - ich höre eigentlich durchweg "moderne" Flügel. Wo ist Deiner Meinung nach Hammerklavier benutzt? ICh möchte es vergleichshören...


    Herzliche Grüße
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Zitat

    Original von musicophil
    Dagegen nagt bei mir jetzt eine Frage, und vielleicht weiß einer da Antwort zu geben: Sollen eigentlich nicht alle Klavierwerke aus jene Epoche mit (Kopien von) Hammeklavier gespielt werden?


    Salut,


    es sollte grundsätzlich drei Varianten geben:


    1. Einspielungen auf einem Originalinstrument der Zeit [für mich als Originalinstrumentenostalgiker]
    2. Einpsielungen auf Nachbauten von Originalinstrumenten [für mich als Originalklangfanatiker]
    3. Einspielungen auf moderen Instrumenten, da ich überzeugt bin, dass die Komponisten die [zusätzlichen] Möglichkeiten moderner Instrumente sicherlich geschätzt und genutzt hätten.


    :rolleyes:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Zitat

    Original von Ulli
    Ach ja - ich höre eigentlich durchweg "moderne" Flügel. Wo ist Deiner Meinung nach Hammerklavier benutzt? ICh möchte es vergleichshören...


    Lieber Ulli,


    Sowieso bei viel Sonaten. Aber nicht auf ein altes, mit einem Blechklang. Nein, ein modernes. Das hat eben diesen Klang, wenn ich mich nicht sehr stark irre. Ich habe jedenfalls zweimal (vor bereits 10 Jahre oder mehr) so ein Instrument im Saal gehört.
    Eine Zeit dachte ich "Könnte es sich vielleicht um einen Pleyel handeln", denn der Ton davon ähnelt ein wenig diesen Klang.
    Dann zweifelte ich: vielleicht so ein Yamaha, der auch nicht so stark prononziert in die Bässe ist (jedenfalls die frühere).
    Je mehr ich hörte, je mehr ich manchmal denke "Eine Kopie der Hammerflügel". Ich konnte diesbezüglich leider nichts finden.


    Im Konzert zweifele ich etwas mehr; da ist der Klang etwas sonorer und mehr gefüllt. Pleyel? Steinweg (Nee)? Bösendorfer (Nee). Hammerklavierkopie (könnte sein). Vielleicht ein Piano? ?(
    Die Lautsprecher hier sind nicht super, und darum ist es schwer.
    Aber ein Ding ist ganz klar: Da wird superleicht gespielt. Ein federleichtes Touché. :yes:
    Ein Flügel fällt für mich ab: Steinway. Noch NIE habe ich eine so leichte, schöne Klang von einem Steinway gehört. Auch ohne Pedal ist das m.E. unmöglich.
    Aber ich gäbe gerne meine Meinung für eine bessere.


    Wenn es einen Steinway wäre, bedeutet dies eine Revolution in Interpretationstechnik!! Da müßen die Musiker wieder fleißig studieren. :D


    Darum will ich so gerne mehr wissen. Dies intrigiert und fasziniert mich.


    LG, Paul


    Verd... :stumm:
    Da bin ich noch am Schreiben und stürzt immer der Rechner ab. Draußen ist es 29 Grad. Binnen 36! Kann er offenbar nicht verkraften.
    Na ja, dann eben sichern und nachher mehrmals "ändern".

  • Zitat

    Original von Ulli
    Einspielungen auf moderen Instrumenten, da ich überzeugt bin, dass die Komponisten die [zusätzlichen] Möglichkeiten moderner Instrumente sicherlich geschätzt und genutzt hätten.


    Lieber Ulli,


    Das ist einen "contradictio in terminis".


    Dann wurden nämlich die Kompositionen an den neuen Instrumenten angepaßt.
    Deshalb, wenn mans scharf spielt, soll man immer (pseudo-)alte Instrumente benützen.


    Ein sehr deutliches Beispiel ist Musik für die Trompete.
    Wegen Hummels Trompetenkonzertes (eigentlich natürlich die Trompete mit Klappen) wurden plötzlich viel mehr solche Kompositionen für Trompete usw komponiert, wo man plötzlich die Möglichkeit hatte halbe Noten zu spielen (ich vermute, daß viele Kompositionen in Moll waren :D).


    LG, Paul

  • Lieber Ulli,


    Immerhin wurde die anerkannte Expertin in die Familie um Auskunft gebeten, meine 88-jährige Mutter. Von welcher Marke Klavier reden wir bei diesen Sonaten?


    Fast eine ganze Sonate blieb es still, obwohl für mich bereits nach einige Note zu verspüren war, daß hier rede war von einem Aha-Erlebnis. Dann mußte ich von einer anderen CD eine Sonate drehen. Aber dann wurde es offenbar nach den ersten Töne klar.


    Und da kam schließlich das Urteil: "Es blieben mich drei Möglichkeiten: 1. Pleyel, 2. Kopie eines Hammerklaviers und 3. meine Vermutung (warum immer diese Geheimnistuerei ?( )".


    1. Ein Pleyel hat einen Blechklang. Und da klingts ob alles mit Pedal gespielt wird.
    2. In den Klang der Kopien der Hammerklaviers kenne ich mich nicht so aus wie du, aber dennoch kann es nicht den Fall sein. Denn es gibt einen wichtigen Grund, warum es Nummer drei ist.
    3. Dieses Klavier hat als Merkmal, das alles klingt alsob ohne Pedal gespielt wird, auch wenn es gescheht. Und dazu diesen kristallhellen Klang. Nur EIN Klavier hat diese Eigenschaften: IBACH.


    Etwas herablassend wurde hinzugefügt "Das Instrument für Musik von Chopin (ihr Komponist), Czerny (auch so ein Favorit) und Schubert (Dritte im Bunde) und andere Komponisten aus jener Zeit".


    Danach humpelte sie wieder zur Bette, denn die Mohrin hatte ihre Schuldigkeit getan und konnte gehen.


    LG, Paul

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Salut,


    für mich klingen die Sonaten alle, als seien sie auf einem stinknormalen modernen Flügel - der nicht sonderlich gut ist - eingespielt, möglicher Weise auf verschiedenen Instrumenten, denn es gibt ja auch mehr als 10 verschiedene Interpreten auf dieser CD. Es sind ja wegen des Preises keine Informationen enthalten - aber es scheint eine Zusammenstellung zu sein. Es hat vielleicht nichts zu sagen, aber es ist im "Booklet" [vielmehr in der Tracklist] auch nur von "piano" geschrieben, nicht fortepiano, nicht pianoforte, nicht harpsichord...


    Den Klang eines Pleyel-Klavieres könnte ich jetzt aus dem FF nicht heraushören.


    :hello:


    Ulli

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    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Salut,


    die Aufnahmen stammen teilweise offenbar aus Antognazzis "Clementi Project", bei dem er sämtliche Klavierwerke Clementis akribisch zusammensuchte und einspielte:


    Aldo Antognazzi - The Clementi-Project


    Da gibt es übrigens auch für die "alte Mora" eine Chopin-Edition...


    Liebe Grüße
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Salut,


    [jpc]1042960 [/jpc]


    Muzio Clementi
    Klavierwerke [z.T. mit Orchester oder Violinbegleitung]


    diverse Interpreten.


    Ich kann nur nochmals wiederholen, wie ausgesprochen gut mir diese 4er-Box gefällt:


    :jubel: :jubel: :jubel:


    ...und das bei dem Preis. Zwar "gefallen" mir nicht unbedingt alle enthaltenen Werke, aber die meisten schon... und es sind wirkliche Brillanten dabei, insbesondere bei den Sonaten für Klavier und Violine.


    Hat die Box - außer dem Paulje - noch jemand erworben?


    :hello:


    Ulli

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    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Salut,


    eher skeptisch, doch mit hoffnungsvollem Rückblick auf die "Quadrophenie" habe ich bestellt und erhalten:



    Muzio Clementi [1752-1832]
    Gradus ad Parnassum op. 44
    Gesamtaufnahme


    Andrea Bacchetti, Bruno Canino, Luca Rasca, Francesco Cipolletta,
    Maurizio Baglini, Paolo Zannini, Gianluca Luisi, Enrico Pompili,
    Roberto Prosseda, Marco Sollini


    Die Skepsis bezog sich auf den lehrwerkhaften Charakter des Werktitels [den hat ja Bachs wohltemperirtes Clavier wohl auch...]; diese hat sich aber gleich spätestens nach dem 2. Stück in Luft aufgelöst! Was für eine Spannung wird hier aufgebaut. Wenn da nicht etwas für jeden dabei ist, der Klaviermusik mag... bei manchen "Etüden" wäre ich ja ne darauf gekommen, dass die hätten von einem gewissen Muzio Clementi sein sollen. Manchmal klingt Schubert, oft Beethoven, vielfach auch Bach [in einem Fall ganz kurz Mozart] an. Am besten gefallen mir seine Fugen und Fugati, an zweiter Stelle stehen die Stücke mit dem musikalischen Nichts, der Virtuosität also. Was da alles damals [1817 bzw. 1826] schon erdacht wurde, erweckt doch höchtes Erstaunen bei mir!


    Ich werde ganz sicher, irgendwann - wenn ich mir alle 100 8o auf diesen 4 CDs enthaltenen Stücke einverleibt habe - einen Thread zu diesem großen Meisterwerk [eigentlich sind es viele kleine] starten.


    Letztlich sind das alles kleine [oder größere] Impromtus im schubertschen Sinne - keine wirklichen Etüden also, sondern notengewordene Kompositions-"Etüden", eine schöner als die andere! Und so wunderbar gespielt von 11 verschiedenen Italienischen Jungpianisten, wie das Booklet weiß. Es weiß noch viel mehr:


    Zitat

    Original von Booklet
    Das Allegro Es-Dur und das Finale B-Dur, die am Ende des Gradus stehen, sind zwei Kompositionen, die sich im Autograph in der Library of Congress in Washington befinden und von denen Alan Tyson [...bla...] denkt, daß sie ursprünglich als Nr. 61 und 63 geplant waren, später aber entfernt wurden.


    Beide sind als Nr. 100a und 100b mit einthalten. Kompletter gehts kaum.


    Ein guter Fang!


    Das ganze übrigens in 24-bit/96-kHz-Technologie [falls es jemanden interessiert...] :rolleyes:


    :jubel: :jubel: :jubel:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Hallo!!


    Ich habe auf meiner Wunschliste folgende CDs stehen:



    Sinfonien 1-4, Claudio Scimone


    Da Scimone einer meiner Lieblingsdirigenten (vor allem im Barocksektor) ist, kann eigentlich nichts schief gehen!


    Oder doch! Kennt vielleicht jemand diese CDs??


    LG joschi

  • Hallo,



    Muzio Clementi [1752-1832]
    The Complete Sonatas Vol. 1


    Costantino Mastroprimiano, Fortepiano


    Gespielt auf einem von Andrea Restelli [Milano, 2005] gebauten Instrument nach Ludwig Dulcken c1790. Man kann die Werke dieses Volumens durchaus als "Clementinen" bezeichnen - so frisch und fruchtig und entsprechend eingespielt sind sie. Da macht das Hören wirklich große Freude und passt zum sonntagmorgentlichen Sonnenschein.


    :yes:


    Die 3er-Box, bei Brilliant erschienen, ist für sagenhafte 9,99 € bei jpc erhältlich. Die Aufnahme vom September 2006 lässt hoffen, dass noch weitere Volumina dieser Ausgabe erscheinen.


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • @Joschi


    Ich würde mal DIESE CD in die nähere auswahl ziehen....)



    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo ihr Lieben alle,


    beim lesen der Beiträge ist mir Clementi wieder in's Bewusstsein gekommen. Auch hatte ich bisher noch keine CD von ihm. Das habe ich jetzt erst einmal geändert.


    Auch die vom Alfred empfohlene CD werde ich mir demnächst zulegen. Schöne Stimmungsvolle Musik.


    Eine schöne Woche


    Detlef

    Werden im Wirken - Großes braucht seine Zeit

  • Hallo,


    zwischenzeitlich bin ich mit dem Durchhören auch bei CD III angekommen:



    Muzio Clementi [1752-1832]
    The Complete Sonatas Vol. 1


    Costantino Mastroprimiano, Fortepiano


    Ganz im Gegensatz zu dem auf CD II befindlichen Preludio II alla Mozart, das für mein Empfinden überhaupt garnichts mit Mozart zu tun hat [naja, "garnichts" ist ein wenig übertrieben - ein paar Anklänge an KV 475, 397 und 394 - für ein "á la" reichts mir aber nicht], findet sich auf CD III da doch erstaunlich mehr:


    Zum einen benutzt Clementi im 3. Satz der Sonate F-Dur op. 24 Nr. 1 jenes Thema zu Variationen, welches auch Mozart angeblich 1778 in Paris als KV 264 klaviervariierte: Lison dormait [die Autorschaft Mozarts ist aber angezweifelt]. Jedenfalls haben diese reizenden Variationen KV 264, von wem auch immer sie stammen, nun ein ebenso reizendes Schwesterchen.


    Außerdem beinhaltet diese Box [CD III] nun auch endlich die von mir lange gesuchte Sonate B-Dur op. 24 Nr. 2 [Mollo: op. 41 Nr. 2], in welcher gleich zu Beginn des ersten Satzes das Thema anklingt, welches Mozart offenbar für die Ouvertüre seiner Zauberflöte verwandte.


    Die Sonatenzyklen op. 7, 8, 9, 10, 11 und 24 - hier als "Viennese Sonatas" zusammengefasst - sind alle dermaßen unterschiedlich... da lohnt siche ein Hören auf jeden Fall.


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

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