Beethoven: Klaviersonate Nr. 12, op. 26 "Marcia funebre"

  • Beethoven Klaviersonate Nr. 12 As-Dur, op. 26



    Eine meiner Lieblingssonaten Beethoven´s aus den 32 Klaviersonaten ist die 12. Sonate in As-Dur. Besonders angetan hat es mir der dritte Satz, die Marcia funebre. Die Sonate erschien 1802 mit einer Widmung an Fürst Carl Lichnowsky einem der Gönner Beethovens.

    Die Sonate beginnt, ungewöhnlich genug, mit einem Variationensatz, Andante con Variazioni lautet die Satzbezeichnung. Dem dreiteiligen Thema folgen sechs Variationen.

    Der zweite Satz ist ein Scherzo, auch hier weicht Beethoven von der üblichen Form ab.


    Marcia funebre sulla morte d’un Eroe (auf den Tod eines Helden) ist der dritte Satz überschrieben, der Mittelpunkt der Sonate. Ob Beethoven hier an eine konkrete Person dachte ist nicht sicher. Der Charakter des Satzes ist im Gegensatz zum Trauermarsch in der Eroica nicht düster und pathetisch, vielmehr von einer sanften Melancholie.

    Den Schluss der Sonate bildet ein heiteres, kräftiges Rondo.

    Zwei Aufnahmen möchte ich empfehlen:

    Den Mitschnitt eines Klavierabends von den Salzburger Festspielen im August 1968 mit Wilhelm Backhaus. Der Pianist spielt ein reines Beethoven-Programm. Die As-Dur-Sonate bildet den Auftakt, gefolgt von der "Mondscheinsonate", der "Sturm"-Sonate und abschließend "Les Adieux". Backhaus spielt mit gemessenem Ernst, im dritten Satz meint man das Schreiten des Trauer-Kondukts zu hören:


    Die zweite Aufnahme stammt von Cyprien Katsaris. Katsaris stellt der As-Dur-Sonate Schuberts letzte Klaviersonate D 960 gegenüber (allerdings weiß ich nicht, ob die Aufnahme noch erhältlich ist). Hört man Katsaris´Interpretation so bedauert man es, dass der Pianist nicht noch mehr Sonaten aufgenommen hat.

    So, und jetzt seid Ihr dran!

    Herzliche Grüße,:hello: :hello:

    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Lieber Christian,


    auch mir gefällt diese Sonate von Beethoven unwahrscheinlich gut. Das vielleicht (Beethoven-) Untypische an dieser Sonate ist das Liedhafte, das vor allem den Variationssatz (1.Satz) mich vielmehr an schubert als an Beethoven erinnert. Die Aufnahme dieser Sonate habe ich von Brendel, der sie auch sehr subtil und ausgewogen interpretiert. Von den Beethovensonaten wahrscheinlich diejenige, die ich am häufigsten gehört und gespielt habe (oder es noch tue).

    Gruß und K...
    Der Dux

  • Zitat

    Original von Caesar73


    Die Sonate beginnt, ungewöhnlich genug, mit einem Variationensatz, Andante con Variazioni lautet die Satzbezeichnung. Dem dreiteiligen Thema folgen sechs Variationen.


    Salut,


    die Sonate gehört zu meinen Lieblingssonaten von Beethoven, neben "Sturm" und op. 31 I.


    Ich besitze gar einen [ziemlich zerfledderten] J.-Moscheles-Durck dieser Sonate, 8. Auflage, leider ohne Jahreszahl aber mit "instruktiven Erläuterungen" [Zergliederung und technisch instruktive Bemerkungen] und dem Vermerk:


    Componirt 1801, veröffentlicht 1802, dem Fürsten Lichnowsky (Beethovens grösstem Wohlthäter) gewidmet. Diese Sonate gehört zu denjenigen Werken Beethoven's, die sowohl durch ihre einzelnen Schönheiten, als durch ihre hohe Vollkommenheit im Ganzen hervorleuchten.


    Zu den einzelnen Variationen ist bemerkt:


    Var. I erinnert an den Wechselgesang zwischen Cello und Clarinette
    Var. II mit etwas lebhafterem Tempo ordnet die Begleitung der anfänglich im Bass auftretenden und nachher in die Mittelstimme übergehenden Melodie unter
    Var. III in As moll erfordert ihres düsteren Charakters wegen zurückhaltende Bewegung hie und da eine geringe Steigerung des "p"
    Var. IV beginnt lebhafter und will mit feiner Beachtung aller Zeichen vorgetragen seyn; insbesondere ist der Uebergang in T. 26 recht abgerundet zu spielen.
    Var. V löst in T. 1-8 die Melodie in Triolen auf, fährt mit "Cantando il Thema" (das Thema singend) in der 2. Stimme fort, indem abwechslungsweise Sopran und Alt das Thema bringen und schliesst mit einer Phrase, die zwar nicht aus dem Motiv genommen ist, aber dennoch das letzte Wort dieserr klaren und lieblichen Idylle zu seyn scheint, das Lebewohl zweier Liebenden und das Versprechen, sich bald wieder zu sehen. Es ist entzückend!


    Zum 3. Satz [marcia funebre] ist die Anekdote angeführt, dass Beethoven im Aerger über die Lobpreisung des Trauermarsches in der Oper "Achilles" von Paer diesen Marsch componirt habe zum Beweise, dass man einen bessern machen könne. Es wird aber angemerkt, dass es sich dabey um eine Erfindung handele, da die Oper, auf die Bezug genommen wird, erst 1806 erstmals gegeben wurde.


    Witzig hier die Schreibweise: Trotz der Been und Kreuze, womit der Marsch gespickt ist...


    Zum vierten Satz wird angemerkt, dass er eine Etüde mit reizender Naturnachahmung sei. Und weiter: Man hört das Sprudeln einer Quelle, die bald regelmässig über glatten Sandgrund fliesst, bald über Steine schäumend in kleinen Wasserfällen hinwegstürzt. Ein Jüngling steht am Bache und hat seine Freude an dem Rieseln und Rauschen des Wassers.


    * * *


    Was ich eigentlich schreiben wollte - ungewöhnlich ist der Variationssatz zu Beginn nicht - Mozart war, wie immer, fixer: Klaviersonate A-Dur KV 331 "mit dem türkischen Marsch"... :P


    Cordialement
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Zitat

    Original von Ulli


    Was ich eigentlich schreiben wollte - ungewöhnlich ist der Variationssatz zu Beginn nicht - Mozart war, wie immer, fixer: Klaviersonate A-Dur KV 331 "mit dem türkischen Marsch"... :P


    Lieber Ulli,


    Mozart war in der Tat der Erste, wie sollte es sonst auch anders sein :D Aber: Davon einmal abgesehen ist der Einfall Beethoven´s doch ungewöhnlich, und das meinte ich damit ;)- wie überhaupt die ganze Sonate op. 26 formal ein wenig aus dem Rahmen fällt, was ja bei Beethoven später dann fast zur Regel wird.


    Die Zeitgenossen waren von der Sonate übrigens auch sehr angetan:


    Zitat

    Aus der »Zeitung für die elegante Welt« (1807):


    "Diese Sonate von Beethoven in As dur ist ohne Zweifel eins seiner vollendetsten Meisterstücke in dieser Art. Edel, groß und erhaben ist ihr Charakter. Eine gewisse Festigkeit und Ruhe, die der Ausdruck von Würde ist, herrscht in ihrem Gange und in der Art, wie sie hohe Affekte und Leidenschaft reden läßt. Schon das Thema zu den Variazionen, womit sie anfängt, macht den tiefen Eindruck eines edeln gefühlvollen Gemüths, indem sich männliche Energie mit sanfter Innigkeit verbindet. Oft neigt sich die Empfindung zum finstern schauerlichen Ernst, bald aber löset sie sich in mildere Töne auf. Das Scherzo allegro molto ist voll hinreißenden Feuers, und hat eine romantische Mischung von Wildheit und zarter Schwärmerei, die sich schwerlich schildern läßt. Feierlich ertönt hierauf, der äußerst originelle Trauermarsch auf den Tod eines Helden, in As moll. Den Schluß macht ein eben so originelles feuriges Allegro."


    Herzliche Grüße,:hello::hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • also ich finde den letzten Satz einfach banal, weder rauschendes Bächlein noch heiter und kräftig... der vermiest mir die Sonate gewaltig...

    Im übrigen bin ich der Ansicht, dass gepostete Bilder Namen des Fotografen, der dargestellten Personen sowie eine genaue Angabe des Orts enthalten sollten.
    (frei nach Marcus Porcius Cato Censorius)

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Diese Sonate ist ehrlich gesagt, keine meiner Favoriten; ich mag den Variationensatz sehr, auf den Rest kann ich verzichten. Den Trauermarsch finde ich nicht nur verglichen mit dem der Eroica, sondern auch mit anderen feierlichen oder tragischen frühen Beethovensätzen (z.B. 2. Satz in op.2,2 oder largo in op.10,3) ziemlich oberflächlich. Wie in den beiden aus op. 27 hat Beethoven hier anscheinden vorübergehend mit unkonventionellen quasi-fantasia-Formen expermentiert, durchaus interessant, aber m.E. nicht so überzeugend wie z.B. dann wieder op. 28.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Hallo Christian,


    Zitat

    Der zweite Satz ist ein Scherzo, auch hier weicht Beethoven von der üblichen Form ab.


    ich habe gerade mal nachgeschaut. Nach der G-Dur-Sonate op. 14 Nr. 2 ist diese die zweite Klaviersonate, in der Beethoven ein Scherzo (anstatt eines Menuetts) verwendet.


    Nun kurz zu meinem Werkeindruck:


    Da ich kein großer Freund von Variationen bzw. Variationssätzen bin, bin ich auch für den ersten Satz nicht so sehr zu haben. Das ist mir immer zu viel Stückwerk und bildetfür mich keinen in sich geschlossenen Satz.


    Das Scherzo ist eines meiner liebsten von Beethoven, auch wenn es nur ganz schlicht ist, aber das Thema gefällt mir in seiner Art sehr gut. Ein kurzer, spritziger Satz.


    Am Trauermarsch kann ich keinen Gefallen finden. Mir kommt er wie Johannes auch ziemlich oberflächlich vor, der stetige punktierte Rhytmus und das langsame, sich dahinziehende Tempo bringt mich auch nicht weiter. Mir kommt es so vor, als wollte Beethoven Tiefgang erzeugen. Aber erreicht hat er es IMO nicht.


    Den letzten Satz als banal zu bezeichnen ist bestimmt ein wenig überspitzt, grandios ist er aber bei Weitem auch nicht. Für mich ein Satz, der klar und brilliant perlt. Der Naturbeschreibung, speziell dem fließenden Bächlein, kann ich an sich folgen. Besonders innovativ scheint mir der Satz aber nicht. Den Schluss finde ich vom Satzcharakter her etwas unangemessen.



    Meine Aufnahme befindet sich in dieser Box und immer wieder bin ich begeistert vom glasklaren und lupenreinen Spiel Guldas. Da ist alles so perfekt abgestimmt, jeder Ton steht da, wo er stehen soll. Immer wieder berauschend! :jubel:



    Gruß, Peter.

  • Zitat

    Original von petemonova


    Am Trauermarsch kann ich keinen Gefallen finden. Mir kommt er wie Johannes auch ziemlich oberflächlich vor, der stetige punktierte Rhytmus und das langsame, sich dahinziehende Tempo bringt mich auch nicht weiter. Mir kommt es so vor, als wollte Beethoven Tiefgang erzeugen. Aber erreicht hat er es IMO nicht.


    Den letzten Satz als banal zu bezeichnen ist bestimmt ein wenig überspitzt, grandios ist er aber bei Weitem auch nicht. Für mich ein Satz, der klar und brilliant perlt. Der Naturbeschreibung, speziell dem fließenden Bächlein, kann ich an sich folgen. Besonders innovativ scheint mir der Satz aber nicht. Den Schluss finde ich vom Satzcharakter her etwas unangemessen.


    Lieber Johannes, lieber Peter,


    Oberflächlich finde ich den Trauermarsch nicht, vielleicht (wenn überhaupt) ein wenig theatralisch- allerdings ist es ja durchaus denkbar, dass diese Wirkung (die Theatralik) von Beethoven beabsichtigt wurde.


    Banal ist der letzte Satz keineswegs, dass Beethoven tiefgründigere Musik geschrieben hat, trifft zwar zu, mindert aber den Wert der Sonate für mich keineswegs. Und- es wäre auch sterbenslangweilig wenn aller Welt die gleichen fünf Sonaten Beethovens gefallen würden ....:D


    Für mich beruht die Faszination von Beethoven´s 32 Klaviersonaten auch in ihrer Vielfalt begründet.


    Herzliche Grüße,:hello::hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Ich habe die Sonate (Gulda) gerade nochmal gehört. Scherzo und Finale fand ich doch besser als ich sie in Erinnerung hatte. Eigentlich ist die marcia funebre wirklich der Fremdkörper! der Satz paßt m.E. nicht recht zum eher lyrisch-humorvollen Rest.


    @Peter: ich glaube nicht, dass Beethoven hier Tiefgang erzeugen wollte (dies ist ihm in anderen frühen langsamen Sätzen wie in op.2,2&3, op.7, op.10,3, op.13 durchaus gelungen) ; man könnte zu dem Marsch wirklich marschieren, die Theatralik ist gewiß intendiert, ebenso die Trommelwirbel und Trompetensignale im Trio. Trotzdem bleibt oberflächlich oberflächlich, Beethoven hätte eben mehr Tiefgang erzeugen wollen sollen :D
    Ein Scherzo (auch wenn es vielleicht Menuett heißen mag) kommt schon in op.2,2 vor. Es muß hier in op. 26 an 2. Stelle stehen, weil es zum Finale kaum ein Kontrast wäre und der Variationensatz eher langsam ist. Vgl auch Mozart Variationen - Menuett - Alla turca.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Liebe Taminos,


    zunächst einmal noch eine Korrektur in eigener Sache: Das Andante con variazioni besteht natürlich nur aus fünf Variationen- und nicht sechs, wie ich geschrieben habe. Jetzt aber weiter zur Marcia funebre: Beethoven hat den Trauermarsch im Jahr 1814 für seine Bühnenmusik zu "Leonora Prohaska" (Möge mich jetzt niemand fragen, um was es in diesem Bühnenstück geht) für Orchester transkribiert.


    Noch eine Anmerkung zum Charakter des Trauermarsch: Wie wäre es denn mit folgender These: Die Vorstellung von Trauer, die Beethoven im Sinn hatte, als er diesen Satz komponierte war a) eine andere als unsere heutige b) eine andere als später in der Eroica.


    Soweit zu gehen, die Stimmung des Satzes als oberflächlich zu bezeichnen würde ich nicht gehen. Theatralisch im Sinne von bühnenwirksam ja, oberflächlich im Sinne von "ohne Tiefgang" nein.


    Im übrigen sollte man vielleicht einmal die Stimmung in Rechnung stellen, in der sich Beethoven zum Zeitpunkt der Komposition befand? Beethoven war zum Zeitpunkt der Komposition der Sonate ausgesprochen erfolgreich, in Wien heiß begehrt und umworben: Wieso dann einen traurigen, düsteren Trauermarsch komponieren? Womit wir wieder beim Thema wären: Beethovens Vorstellung von "Trauer".
    Herzliche Grüße,:hello: :hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Salut,


    Zitat

    Original von Johannes Roehl
    Ich habe die Sonate (Gulda) gerade nochmal gehört. Scherzo und Finale fand ich doch besser als ich sie in Erinnerung hatte.


    ...vielleicht wird's dann mit dem Marcia funêbre auch noch... :D


    Ich empfinde den übrigens schon sehr traurig - man kann sich vorstellen, wie bei brütender Sommerhitze [nur als Beispiel] der Sarg des Helden getragen wird [das Schreiten ist ja deutlich zu hören] und wie zwischendurch die Menschenmengen aufheulen, wenn der Sarg an ihnen vorbeigetragen wird [ff-Stellen].


    Und ach ja - das Thema des Finale erinnert mich immer wieder an Joh. Seb. Bach - "Meer" sollte er heißen, war ja Beethovens Aussage... ich finde, "Mehr" passt auch ganz gut.


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Die Argumentation mit Beethovens Stimmung zur Zeit der Komposition oder der Vorstellung von Trauer finde ich wenig hilfreich. Vielleicht wird man dem Werk so nicht gerecht, aber verglichen mit vielen anderen der frühen Sonaten empfinde ich das Stück als sehr uneinheitlich. Der heroische Marsch, oberflächlich oder nicht, paßt überhaupt nicht zum gänzlich unheldischen, spielerisch-lyrischen Rest der Sonate.
    (Schumann sagte über Chopins Sonate mit dem Trauermarsch, hier habe der Komponist einfach 4 tolle Stücke zusammengestellt, die kaum eine innere Einheit bildeten; das gilt m.E. für diese Beethovensonate eher noch mehr)
    Da mir anhand anderer Werke klar scheint, dass Beethoven normalerweise den Anspruch einer starken "Werkeinheit" (vielleicht stärker als irgendein anderer Komponist) hatte, vermute ich, dass die drei Stücke op. 26 und op. 27 Experimente sind, mal eine ganz andere Art von Sonaten zu schreiben, op. 26 fast eine Art "Suite" ohne wirklichen Sonatenhauptsatz und op. 27 "quasi fantasia" mt Sonatenform erst im Finale. Die Werke sind gewiß sehr interessant, aber mich wundert nicht, dass Beethoven danach wieder zu (in gewissem Sinne) traditionelleren Formen zurückkehrte.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Zitat

    Original von Dux
    ...auch mir gefällt diese Sonate von Beethoven unwahrscheinlich gut. Das vielleicht (Beethoven-) Untypische an dieser Sonate ist das Liedhafte, das vor allem den Variationssatz (1.Satz) mich vielmehr an schubert als an Beethoven erinnert. ....


    Ja, in der Tat ähnelt das Thema dem 2. Impromptu in As-Dur.
    Ich finde den dritten Satz (leider!!!) auch ein Griff ins Klo. Der Rest finde ich super; auch den letzten.

    Die Dame des Hauses erhebt sich vom Klaviersessel: "Das war Siegfrieds Tod." Ein Zuhörer zu seinem Nachbarn: "Kann ich verstehen."

  • Zitat

    Original von AlexScria
    Ja, in der Tat ähnelt das Thema dem 2. Impromptu in As-Dur.
    Ich finde den dritten Satz (leider!!!) auch ein Griff ins Klo. Der Rest finde ich super; auch den letzten.


    Lieber Alex,


    das hast Du aber sehr sehr plastisch formuliert- oder sollte ich sagen drastisch? :D Im Ernst: Könntest Du Deine Meinung zum dritten Satz mit zwei oder drei Sätzen begründen? Mir gefällt gerade der dritte Satz besonders gut.


    Herzliche Grüße,:hello: :hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)


  • Salve Caesar,


    hier meine Antwort: Ich habe in einem Konzert (Volodos) u.a. diese Sonate das erste mal gehört. Dort stand wie gewöhnlich die Satzbezeichnung im Programmheft: Marcia funebre --- da dachte ich an was langsames, sehnsuchtsvolles, getragenes, dumpfes, trauriges und ruhiges.... (alles Wörter werde groß geschrieben, ich weiß... :rolleyes:)
    Jedoch wurde ich von einem majestätisch, wütenden, wühlenden, punktierten Marsch in Dur überrascht. Damit hatte ich nicht gerechnet und das ist wohl auch der Hauptgrund: Würde der Satz nicht Totenmarsch heißen, hätte ich nicht so ein großes Problem damit.
    Zudem: Die einfache (und langweilige) Tonika-Dominant-wechsel (zwischendrin bleibt Beethoven bei der Tonika), die nur aus Akkorden und -brechungen besteht finde ich für beethovsche Verhältnisse fast schon "einfallslos". Auch sind die meisten Modulationen nur über einfache Zwischendominanten. Natürlich kann man ihm hier auch die Absicht unterstellen :D, ich jedoch nicht... :baeh01:
    Ich habe jetzt noch mal den Satz angehört. Er ist nicht schlecht, aber er passt (mir) einfach nicht in diese schöne Sonate rein (das wäre wohl der andere Grund). Geschmäcker sind verschieden und das ist auch gut so, sonst hätte den Satz in dem Konzert auch nicht gehört... :yes:
    In diesem Sinne.

    Die Dame des Hauses erhebt sich vom Klaviersessel: "Das war Siegfrieds Tod." Ein Zuhörer zu seinem Nachbarn: "Kann ich verstehen."

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Mein Favorit ist ebenfalls die Backhaus-Aufnahme bei Orfeo! Sehr mag ich auch Goulds Einspielung!

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke