Zweifellos das wichtigste Label für Musik des 20. (und 21.) Jahrhunderts.
Unter "www.wergo.de" gibt es folgende Selbstbeschreibung:
ZitatAlles anzeigenDie Geschichte
Als 1962 die erste Veröffentlichung des Labels WERGO erschien – Schönbergs "Pierrot lunaire" mit der Domaine musicale unter Pierre Boulez –, war dies ein Wagnis, dessen Ausgang nicht abzusehen war. Werner Goldschmidt, ein Kunsthistoriker, Sammler und Enthusiast im besten Sinne, war es, der – gemeinsam mit dem Musikwissenschaftler Helmut Kirchmayer – den Grundstein zu dem Label legte, das seit nunmehr 40 Jahren zu den führenden Labels mit Musik unserer Zeit zählt.
Noch immer hält WERGO am Anspruch, unter den Goldschmidt seine "studioreihe neue musik" gestellt hatte, fest: die hörende wie lesende Beschäftigung mit der neuen Musik anzuregen und in Produktionen herausragender InterpretInnen und von FachautorInnen verfassten ausführlichen Werkkommentaren zu dokumentieren.
Auf mehr als 30 Schallplatten kam die Reihe mit roter und schwarzer Schrift auf weißem Cover, dann wurde die Unternehmung zu groß für einen Einzelnen. Seit 1967 engagierte sich der Musikverlag Schott zunehmend für das Label, 1970 schließlich nahm Schott das Label ganz in seine Obhut. Seither wurden mehr als 500 Produktionen veröffentlicht, die ungezählte Preise erhalten haben und ein bedeutendes Archiv der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts darstellen.
Kaum einer der arrivierten zeitgenössischen Komponisten fehlt im Katalog. Ergänzt wird dieser Katalog seit 1986 durch die inzwischen auf 55 Porträt-CDs angewachsene Edition Zeitgenössische Musik des Deutschen Musikrats, die mit Werken junger deutscher KomponistInnen bekannt macht. Neben dieser Zusammenarbeit bestehen Kooperationen mit dem Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe (Edition ZKM) und dem Studio für Akustische Kunst des Westdeutschen Rundfunks (Ars Acustica). Im Bereich Weltmusik arbeitet WERGO eng mit dem Berliner Haus der Kulturen der Welt und der Abteilung Musik des Ethnologischen Museums Berlin zusammen. Zahlreiche Veröffentlichungen mit Computermusik sind in der Reihe Digital Music Digital erschienen.
Die Diversifizierung, die das Programm von WERGO in den 40 Jahren seines Bestehens erfahren hat, ist der Weitung des zeitgenössischen musikalischen Bewusstseins ebenso geschuldet wie sie zu dieser stets beitrug – eine Aufgabe, der sich WERGO auch in Zukunft verpflichtet fühlt.
Besonders zu loben ist die Tatsache, dass die CDs nicht wie bei anderen Labels rasch durch Neuveröffentlichungen verdrängt werden, sondern dass eine längerfristige Verfügbarkeit auch nicht-zeitgeistiger Werke gewährleistet ist.
Ferner sind die Beihefttexte mit Abstand die besten, die ich kenne.
Aus den Serien des Labels will ich ein paar mit je einem typischen Beispiel vorstellen:
Zunächst die "normalen" wergo-CDs. Eine Reihe bedeutender Komponisten sind mit ausgesprochen vielen Aufnahmen vertreten, auch wenn sie heute den Ruf haben, "verstaubt" und "trocken" zu sein. Die riesige Hindemith-Edition sei mit dem "Unaufhörlichen", einem großartigen Oratorium mit Text von Benn genannt:
Während sich Klassik-CD-Labels in der Regel um elektronische Musik herumdrücken, ja die Tatsache deren Existenz zu ignorieren scheinen, hat wergo eine eigene Reihe dieser Musikform gewidmet, auch alte Werke etwa aus den 70er Jahren sind so problemlos zu bekommen. Als Beispiel der Frequenz-Modulation-Pionier Chowning ...
oje, die gibt es doch nicht mehr
Eine größere Menge an CDs gibt es zu reduziertem Preis, darunter eine stattliche Menge an DDR-Komponisten, deren bekanntester wohl Bredemeyer ist:
Und die für mich wichtigste Reihe wird vom Deutschen Musikrat betreut und stellt (zum Veröffentlichungstermin) noch verhältnismäßig junge (leider nur deutsche) Komponisten vor. Zahlreiche beachtenswerte sonst vom CD-Markt ignorierte Komponisten gibt es da, z. B. Hübler: