[ich bin mir sicher, dass dieses thema schon in dem einen oder anderen thread behandelt wurde. möglicherweise gab es auch schon einen separaten (thread) dafür -den ich nur nicht gefunden habe- aber falls dies bisher nicht der fall war, könnten wir, da das thema sicherlich genügend potential besitzt, hier darüber diskutieren.]
jedenfalls kann man ja, wenn es darum geht, kunst zu beurteilen und zu bewerten, oft das phänomen beobachten, dass sich ein großteil der diskutanten in zwei -sich diametral entgegengesetzte- gruppe aufteilt.
die einen betonen das subjektive empfinden, die vielzitierte "geschmackssache", und sind nicht bereit, objektive kriterien gelten zu lassen. sie sprechen ohnehin nur von "scheinbarer objektivität", von "scheinbarer sachlichkeit" und verwenden ohnehin ziemlich viele anführungszeichen. im extremfall kann es soweit gehen, dass die suche nach möglichst sachlichen anhaltspunkten zur beurteilung und bewertung als narzisstisch und eitel abgetan wird, oder dass das streben danach als eine sache von kühle und ratio empfunden wird, die für das tiefe und emotionale empfinden eher hinderlich wären.
auf der anderen seite findet man oft anhänger der these, dass es ganz eindeutig(e) objektive kriterien gibt, es aber
1. eines enormen hintergrundwissens bedarf, um diese zu entdecken und deren relevanz einschätzen zu können und das es eines ebenso großen wissens bedarf, dass entsprechende kunstwerk (in unserem fall wäre das eben kein gemälde sondern eine oper, eine symphonie, ein oratorium usw.) auch anhand dieser kategorien beurteilen zu können!
2. komme oft noch das problem hinzu, dass es schwer sei, sich entsprechend auszudrücken, eine musik zu beschreiben, ein gefühl zu artikulieren und vermutlich kennt ja auch jeder die schwierigkeiten, die sich ergeben, wenn man versucht, soetwas wie eine melodie, eine arie et cetera zu beschreiben, da die adjektive und ausdrücke, die man in der regel verwendet, oft unendlich vage sind (rhytmisch, zärzlich, volkstümlich usw).
im extremfall kann man bei den anhängern dieser "these" oft eine sehr starke abneigung gegenüber denjenigen entdecken, die eben allzugerne von der vielzitierten "geschmackssache" reden.
die fragen wären also:
gibt es objektive kriterien?
wenn ja, dann welche?
wenn ja, welche relevanz besitzen sie gegenüber dem vermeintlich
"subjektivem" empfinden?
edit: ist es überhaupt sinnvoll, das vermeintlich "subjektive" dem vermeintlich "objektivem" so sehr entgegenzustellen?
ps: wie kommt es eigentlich, dass es bei der kunstform literatur wenige, bis idr gar keine einwände gibt, wenn man sie beurteilen und bewerten will (so zumindest mein eindruck), aber wenn es um malerei und musik geht, ein oft so "esoterisches" verständnis von ihr vorliegt?
pps: ich hatte leider keine zeit, den einführungsthread auszuführen und entsprechend zu "beschreiben", weil das internet-cafe, in dem ich gerade sitze, schon jetzt geschlossen haben sollte ; )
aber ich denke es sollte dennoch klar sein, worauf ich hinaus will.
vielleicht ergeben sich ja interessante diskussionen
edit2 (tut mir leid, für das chaos ;
die frage richtet sich hier natürlich auch danach, ob es objektive kriterieren für die beurteilung von verschiedenen interpretationen von einer bestimmten musik gibt!