Oper für Einsteiger - Beratung

  • Liebe Forianer,


    Wieder mal ein "experimenteller" Thread.


    Im Tannhäuser Thread wurde eine Frage gestellt , die durchaus legitim, aber schwer beantwortbar ist - und bei einigermaßen umfassender Antwort - den Thread total unterbricht.


    Da ich der Meinung bin, daß dies ein interessantes Thema ist, mögen Aspiranten zum Thema Oper ihre Einsteigerfragen HIER in diesem Thread stellen. Hier können dann Gegenfragen gestellt werden - die eine Beratung zumindest leichter machen.


    Oper ist ein weites Feld, und man sollte sich immer klar werden - was man von einer Oper erwartet.


    Mir fallen spontan folgende Möglichkeiten ein


    Wunderschöne Musik - herrliche wirkungsvolle Arien


    Eine interessante Handlung


    Expressive Musik, die die Handlung unterstreicht (oft auf Kosten der musikalischen Schönheit)


    Leichtigkeit , Humor und Schwung,


    Monumentalszenen , Chöre, Balletteinlagen


    Exotisches Flair


    All das - und wesentlich mehr - umfasst den Bereich Oper.
    Jeder hat andere Präferenzen - erst wenn man die kennt
    kann eine Beratung zum Einstieg in den Bereich Oper erfolgen.


    Ich hoffe, daß dieser angebotene Dienst auch frequentiert wird.


    Beste Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich denke, wenn man mit Mozart in die Welt der Oper einsteigt, kann man (gelinde gesagt) überhaupt nix falsch machen und es müsste reichlich dumm zugehen, wenn man keinen Gefallen findet.


    Die Zauberflöte stellt natürlich die absolute Einstiegs"oper" dar. Hier folgt ein "Ohrwurm" dem nächsten.


    Die Oper, die mir als wirklicher Einstieg in die Welt der Oper diente, war allerdings Le nozze di Figaro in der Jacobs-Einspielung. Hier kann der Interessierte Klassik/Operneinsteiger beruhigt zugreifen. Mit dieser Opernaufnahme kann man überhaupt nix falsch machen. Im Gegenteil zur Zauberflöte hat man es hier mit einer richtigen Oper zu tun (wenn auch keiner ernsten Oper) mit allem, was dazu gehört (Rezitativen, wunderschönen Arien, Duetten, zauberhaften Sextetten Nr. 43 mit dem stotternden Richter ist einfach göttlich).



    Ich habe noch keine Oper gehört, die so schön besetzt ist. In Patrizia Ciofi habe ich mich sofort verliebt. Kobie van Rensburg ist eine gigantisch gute Wahl. Bei dieser Aufnahme passt wirklich wirklich alles!


    Zugreifen!


    Danach empfehle ich Don Giovanni, weil noch ein Zacken mehr Oper als Figaro, aber nicht weniger eingängig und Saul - ebenfalls unbedingt in der Jacobs-Einspielung (ich weiß, Saul ist keine Oper, aber ein sehr opernhaftes Oratorium).


    PS ich gebe zu, dass ich jeden Abend ein bißchen hoffe, dass uns René Jacobs bald einen wunderwundervollen Don Giovanni (hoffentlich auch mit Patrizia Ciofi) bereitet :rolleyes:

    29.08.1958 - 25.06.2009
    gone too soon

  • Zitat

    Ich denke, wenn man mit Mozart in die Welt der Oper einsteigt, kann man überhaupt nix falsch machen


    Typische Aussage eines Mozartianers :D - das hab ich auch einmal geglauibt.


    Heute weiß ich jedoch - daß man sich der Oper auch von ganz anderen Seiten nähern kann - wenn man sich beispielsweise über die literarische Seite nähert - und Oper als das nimmt was sie EIGENTLICH ist : MusikTHEATER. Hier wird der Inhalt, die Dramatik lediglich durch die Musik gestützt. Aber warten wir bis der Thread erst mal warmläuft.....


    LG


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • m.E. kommt es darauf an, von woher jemand einsteigt, d.h. ob er schon einiges an klassischer Musik kennt, nur eben keine Oper. Oder ob er praktisch von Null kommt. Im ersten Fall sollte man natürlich berücksichtigen, was für klassische Musik er besonders schätz. Jemand, der sich bisher hauptsächlich mit Bruckner oder R. Strauss befaßt hat, dürfte mit einer Mozart, Rossini- oder Händeloper eher Schwierigkeiten haben, ähnlich ein Barockfan mit Wagner.
    Im zweiten Fall würde ich Live-Opernbesuch oder Video/DVD empfehlen.
    Drei Opern, die mir spontan für Einsteiger einfallen:


    Fidelio
    Rigoletto (oder La Traviata)
    Tosca


    Alle diese sind überschaubar und nachvollziehbar in Dauer, Figurenzahl und Handlung, sehr dramatisch-tragisch, die Musik ist nicht schwer zugänglich und nicht "einseitig" Arien/Melodie oder orchesterlastig.


    Ich bin ein großer Fan von Mozarts Opern, aber ich halte sie in diesem Zusammenhang nur für bedingt geeignet; viele Neulinge empfinden die Musik als eher banal, Stücke wie die Zauberflöte kindisch und den Intrigen einer Buffa vermögen sie nur schwer zu folgen.
    Aber es kommt immer auf den Hintergrund an; manche Neulinge mögen die "typische" italienische Oper des 19. Jhds. als extrem kitischig empfinden und eher mit der doch recht verscheidenen Ästhetik der Barockoper oder eben mit Mozart zurechtkommen.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Mir ging es weniger um die Inhalte, als um die Musik, obwohl da im Laufe der Zeit auch die Aha-Erlebnisse kommen.


    Ich hatte zuvor noch keinen Kontakt zur klassischen Musik und bin mit Mozart-Opern eingestiegen. Ich empfand und empfinde die Musik nie als banal und kindisch (ich weiss, so hast Du es nicht gemeint). Hingegen stelle ich es mir als schwierig vor, mit Puccini einzusteigen, da einem kompletten Neuling hier schnell die Luft ausgehen könnte. Eine meiner ersten Opern (nach Mozart) war Madama Butterfly. Die empfand ich damals zur Mitte hin immer dünner und weniger eingänglich.

    29.08.1958 - 25.06.2009
    gone too soon

  • Hallo Alfred,


    Obwohl ich ein Mozartfan bin, und eigentlich alle Opern von ihm jedenfalls von leidlich gut bis eminent finde, denke ich bei eine Umschreibung als Leichtigkeit , Humor und Schwung sehr schnell auch an Lortzing.


    Der kann ja leicht den Einstieg für Anfänger sein, denn Volkssprache.
    Und wenn es solche Starbesetzungen gibt wie EMI uns gab, mit als absolut Höhepunkt Gottlob Frick c.q. Ollendorf, ja, dann wird jeder entzückt sein.
    Die Dummheit wird von ihnen so glaubwürdig verklangt, das ist ja KUNST. Und dadurch gelingt es ihnen sogar m.E, die andere Spitzesänger wie Prey, Wunderlich usw fast zu übertreffen.


    LG, Paul

  • Zitat

    Original von Masetto
    Was würde Mozart nur über diese Aussage denken :D;)


    :D :D :D


    [...] letzthin ist eine Neue opera oder vielmehr eine Comœdie mit arietten vom umlauff* aufgeführt worden, betitelt. "welche ist die beste Nation?" - ein Elendes Stück, welches ich hätte schreiben sollen, aber nicht angenommen habe, mit dem zusatze; daß, wer es schreibt, ohne es sich ganz abändern zu lassen, gefahr lauft, ausgepfiffen zu werden; - und wäre es nicht umlauff gewesen, so wäre es gewis ausgepfiffen worden; so ist es aber nur ausgezischt worden; - es war aber kein Wunder, denn auch mit der schönste Musique würde man es nicht aushalten können; so ist aber zum überfluß die Musique auch dabey so schlecht, daß ich nicht weis ob der Poet oder Componist den Preis des Elends davon tragen wird; - es ist schandeshalber das 2.te mal noch gegeben worden, glaube aber es wird nun Punctum Satis seyn. [...]


    [W. A. Mozart an seinen Vater, Wien 21. Dezember 1782]


    :D :D :D


    Cordialement
    Ulli




    *Umlauff, Ignaz * 1746 in Wien † 8. Juni 1796

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Original von Masetto
    ...Hingegen stelle ich es mir als schwierig vor, mit Puccini einzusteigen, da einem kompletten Neuling hier schnell die Luft ausgehen könnte. ...


    Nun, ich gehörte zu diesen kompletten Neulingen, die durch Puccini die Freude an der Oper entdeckten. Ich war zunächst auch nur auf die Musik fixiert. Und so gab mir Mozart so gleich gar nichts. Ich habe als dieser komplette Neuling Mozart und seine sch... Zauberflöte gehasst. Heute rangiert die Zauberflöte auf Platz 2 meiner Opernfaforiten und Mozart ist mir der liebste Komponist von allen. Ich würde aber weder Mozart als Einsteigerkomponist noch seine Opern als Einstiegsopern bezeichnen.


    Bin in Sachen Opern nicht mehr dieser komplette Neuling, aber im wesentlichen eigentlich immer noch ein Neuling. Puccini mit seiner Leidenschaft hat in mir das Interesse an der Oper geweckt. Es ist schon so wie Johannes sagt - es spielt eine sehr große Rolle woher du kommst. Ich kam von Liszt und Mahler. Da kam ich dann mit Puccini und vor allem dann auch mit Wager viel eher klar.


    Ich scheu mich auch nicht für den Einstieg (praktisch von Einsteiger zu Einsteiger) Wagner zu empfehlen. Warum? Die Texte sind i.d.R. sehr gut verständlich und die Musik natürlich alles andere als leicht und fröhlich. Doch ich bin davon überzeugt, dass es ettliche Einsteiger gibt, die wie ich damals, genau das nicht suchen.


    Richtig Spaß an einer Oper habe ich bis heute allerdings nur dann, wenn ich mich zuvor mit der Handlung beschäftigt habe. Live habe ich bisher erst eine einzige Oper gesehen. Auch wenn mich die Oper an sich (Aida) gar nicht so mitreißt, war es dennoch mein schönstes und einschneidenstes Opernerlebnis. Dicht gefolgt von der Salzburger Traviata. Leider aber nur auf der Mattscheibe.


    Liebe Grüße aus Ulm
    GalloNero

    ... da wurde mir wieder weit ums Herz ... (G. Mahler)

  • Ich würde für einen Einstieg "Il trittico" empfehlen. (Hoffentlich mit zwei Pausen!)
    Da ist für jeden Geschmack was dabei: "Il tabarro" ist wirklich grauslich, "Suor Angelica" wirklich rührend und "Gianni Schicchi" wirklich lustig. Puccinis Musik finde ich für einen Einsteiger auch passend und eingängig (ich kann Masettos Ausspruch für mich jedenfalls nicht nachvollziehen); zudem gibt es bei Puccini nie Längen (schon gar nicht im Trittico!), weder in der Dramaturgie noch in der Musik, im Gegensatz zu einigen anderen Opern und Komponisten.

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  • Zitat

    Original von Masetto
    Ich hatte zuvor noch keinen Kontakt zur klassischen Musik und bin mit Mozart-Opern eingestiegen. Ich empfand und empfinde die Musik nie als banal und kindisch (ich weiss, so hast Du es nicht gemeint). Hingegen stelle ich es mir als schwierig vor, mit Puccini einzusteigen, da einem kompletten Neuling hier schnell die Luft ausgehen könnte. Eine meiner ersten Opern (nach Mozart) war Madama Butterfly. Die empfand ich damals zur Mitte hin immer dünner und weniger eingänglich.


    Deswegen sagte ich ja Tosca, nicht Butterfly oder Boheme. ABER: Figaro dürfte eine fast doppelt so lange Spieldauer haben wie Tosca, die Intrigen und Gegenintrigen sind wirklich nicht leicht zu übersehen und m.E. ist dem vielleicht eher Filmmusik oder so gewohnten Einsteiger Mozarts Musik vergleichsweise fremd (ich weiß, dass es einen Typ Mozartisten gibt, die das beim besten Willen nicht verstehen können, es ist aber so)


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Der Enge Zusammenhang zwischen Musik und Libretto und die entsprechenden Verwebungen haben mich zum ersten Mal bei Don Giovanni fesseln können. Ich komme von Zappa. Warum mich Mozartopern sofort gefangen genommen haben, kann ich nicht sagen. Wahrscheinlich wegen der schönen Töne :D

    29.08.1958 - 25.06.2009
    gone too soon

  • Zitat

    Original von Masetto


    PS ich gebe zu, dass ich jeden Abend ein bißchen hoffe, dass uns René Jacobs bald einen wunderwundervollen Don Giovanni (hoffentlich auch mit Patrizia Ciofi) bereitet :rolleyes:


    Salut,


    live kannst Du ihn jedenfalls ab dem 12.08.2006 in Innsbruck erleben:


    Wolfgang Amadeus Mozart
    "Don Giovanni" KV 527


    Johannes Weisser, Don Giovanni
    Markos Fink, Leporello
    Werner Güra, Don Ottavio
    Svetlana Doneva, Donna Anna
    Alexandrina Pendatchanska, Donna Elvira
    Sunhae Im, Zerlina
    Nicolai Borchev, Masetto


    Innsbruck Festival Chorus
    Freiburger Barockorchester
    René Jacobs, Dirigent


    Vincent Lemaire, Bühnenbild
    Christian Lacroix, Kostüme
    Vincent Boussard, Regie


    Hinfahren! Aufnehmen! :stumm:


    LG
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Alter Bootleger ;) Wusste gar nicht, dass es das hier auch gibt :D


    Das übersteigt aber nun wahrlich bei weitem mein Budget ;( Was kostet denn so eine Eintrittskarte? (Ich war als ganz junger Spund schonmal in der Oper ansonsten verfolgte ich bislang nur die Konzerte einer Band namens "Yes". Da lagen die Preise so immer um die 60 €.


    Da er es aber aufspielen lässt, liegt die Vermutung nahe, dass es früher oder später auch eine entsprechende Aufnahme auf CD gibt.


    Anm. Als Bootleg bezeichnet man eine unofizielle Konzertaufnahme, welche es in mehreren Qualitäten gibt. Im schlimmsten Fall handelt es sich um eine Aufnahme, die in den 60ger Jahren (bei einem Rockkonzert) aus dem Publikum mit dem Kasettenrecorder aufgenommen wurde und im besten Fall um eine Kopie des Soundboardmasters (Mischpultmitschnitt), der dem Soundmensch vom Pult gerutscht ist.

    29.08.1958 - 25.06.2009
    gone too soon

  • Für die Opern aller Opern muss man schon mal aus dem Boot springen... :D


    Viel Spaß in Innsbruck!


    LG
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Ich kann keine "Einsteiger-Oper" empfehlen - denn das könnte wirklich jede sein. Es mag Opern geben, die, objektiv gesehen, mehr oder besser geeignet sind als andere. Aber mal ehrlich: Oper objektiv gesehen ist doch doof. (Ich habe es schon erlebt, daß Leute bei ihrem ersten Opernbesuch "Die Zauberflöte" oder "Hänsel und Gretel" total scheisse fanden, sich aber bei ihrem zweiten Besuch für "Lulu" begeistern konnten.) Aber ob Mozart besser geeignet ist als Puccini, Verdi besser als Wagner, Humperdinck besser als Strauss, Monteverdi besser als Berg etc. etc. kann eigentlich nur jeder für sich selbst rausfinden. Denn wann, wo und womit (und ob überhaupt) der Funke sich entzündet, kann, glaube ich, niemand voraussagen.


    Der einzige Ratschlag, den ich einem Opern-Neuling oder -Interessierten geben würde, ist folgender:


    Geh in die Oper!! Probier´s aus! - auch mit dem Risiko, daß es Dir nicht gefällt. Höre dir Opern-Aufnahmen an! Man hat eigentlich in jeder Stadtbücherei eine mehr oder weniger große Auswahl - man muss also nicht sofort CD´s kaufen, die einem dann evtl. gar nicht gefallen. Und das gute alte Radio gibt es ja auch noch... Dann wirst Du mit der Zeit schon entdecken, ob Oper was für dich ist und, wenn ja, welche Komponisten, welche Stücke, welche Sänger/innen etc. Dir zusagen.

  • Viele werden vermutlich über mich herfallen.


    Und trotzdem meine ich es: Wäre einen Besuch an der Operette nicht ebensogut ein Einsteiger sein um das musikalische Schauspiel lieben zu lernen?


    LG, Paul

  • Paul?


    :rolleyes:

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

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  • Salut,


    aber warum denn diese Umwege? Wenn man zur Oper gelangen will, kann man sich doch direkt dorthin begeben [nicht über LOS! - keine 4.000 € !]...


    ;)


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Hallo wonnige Laller,


    Nie, denn ich wußte natürlich welche Personen mitgenommen wurden.


    Sie hatten bei mir zu Hause bereuts Operette kennen gelernt und genossen.
    Da empfahl ich ihnen einmal eine Live-Ausführung mit zu erleben.


    Und so wurden sie nachher zum Oper gebracht... via Lortzing.


    LG, Paul

  • Zitat

    Original von Ulli
    Wenn man zur Oper gelangen will, kann man sich doch direkt dorthin begeben [nicht über LOS! - keine 4.000 € !]...


    :D

  • Zitat

    Ich habe es schon erlebt, daß Leute bei ihrem ersten Opernbesuch "Die Zauberflöte" oder "Hänsel und Gretel" total scheisse fanden, sich aber bei ihrem zweiten Besuch für "Lulu" begeistern konnten


    Genau !!


    DESHALB habe ich hier diesen "Beratungsthread" eingerichtet -


    Ohne genaue Examinierung der Umstände kann man nämlich überhaupt keine Empfehlung abgeben. Selbst ist man leider immer geneigt, das zu empfehlen, was einem persönlich gut gefällt - aber das ist kein gangbarer Weg.


    Man muß wissen, was dem Fragesteller bisher an klassischer Musik gefallen hat, ob er das dramatische oder das musikalische Moment als bedeutender einstuft, was seine meistgehassten Werke sin etc etc....


    Wenngleich ich Mozart liebe - halte ich ihn für kein Allheilmittel...


    LG


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo!!


    Also ich bin mit Mozart eingestiegen, dann zu Fidelio, La Traviata und Lortzing gegangen und anschließend sind dann Rossini, Händel und Donizetti gekommen. Das war mein "Fahrplan" und ich bin glücklich damit.
    Mit Operetten einsteigen, halte ich nicht für so gut, man kann ja später (so wie ich) dazustoßen.
    Puccini hab durch Turandot und La fanchiulla del West kennengelernt.
    Wagner hab ich durch die Götterdämmerung kennengelernt und das war der falsche Weg. Ich mochte Wagner überhaupt nicht zu Beginn. Aber dann kam Lohengrin und seit einer Woche hab ich einen kompletten Ring zuhause stehen. Als nächstes sind dann die Meistersinger und Parsifal geplant.


    Zur Barockoper hab ich immer leicht Zugang gefunden, wogegen ich mich bei modernen Opern schwer tue. (Richard Strauss erschließt sich mir noch nicht, obwohl die Salome net schlecht ist.)


    Aber trotzdem sollte man mit etwas leichteren und kürzeren Opern, vielleicht sogar in der Muttersprache anfangen, denn dann kann man leicht verzaubert werden.


    LG Joschi

  • Hallo,


    ich konnte mit Oper lange Zeit gar nichts anfangen. Dann kamen die von Händel, dann Rameau und Lully, Monteverdi und Cavalli sowie Zeitgenossen der genannten. Zur Zeit höre ich mich durch die Stücke des ausgehenden 18. Jahrhunderts.


    Wieder ist es anders gelaufen als in den bisher geschilderten Beispielen. Es gibt, und da stimme ich meinen Vorredner vollkommen zu, insbesondere Alfred, der das m.E. exakt auf den Punkt gebracht hat, es gibt keinen allgemeingültigen, auf jeden anwendbaren Weg zu Oper.



    herzliche Grüße,
    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Zitat

    Puccini hab durch Turandot und La fanchiulla del West kennengelernt.


    Eigentlich auch ein ungewöhnlicher und eher schwieriger Einstieg bei Puccini.


    Aber du hast es ja auch bei Wagner in der Gegenrichtung versucht...


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Salut,


    wie wär's damit:



    Das ABC der Oper (Naxos)
    Doppel-CD mit über 150 Minuten Spielzeit.
    Arien, Duette, Chöre & Intermezzi aus Opern
    von Monteverdi, Purcell, Händel, Gluck, Mozart,
    Beethoven, Weber, Rossini, Donizetti,Bellini,
    Verdi, Wagner, Dvorak, Catalani, Puccini,Delibes,
    Bizet, Leoncavallo, Mascagni, Giordano


    Interpreten:
    Nielson, Gauci, Orgonasova, Ramiro, Alperyn,
    Servile, Tichy, Kwon


    Wiener Mozart-Orchester, Ungarisches
    Staatsopernorchester, Drottninholm Theatre
    Orchestra, Humburg, Wildner, O. Donhanyi u. a.


    Incl. 720seitigem Lexikon im Bookletformat
    mit der Entwicklungsgeschichte der Oper,
    einer umfassenden Beschreibung zahlreicher
    Bühnenwerke, Komponistenbiographien sowie
    einem umfangreichen Glossar mit den wichtigsten
    Fachbegriffen.


    2 CDs
    EUR 14,99


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

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