Gianni Schicchi, ein herrliches Kammerspiel

  • Eine meiner Lieblingsopern.Sie gehört mit "Suor Angelica"und
    "Il Tabarro"zu Puccinis."Il Trittico"und ist zweifellos der Höhepunkt
    dieser drei Werke.Eine Wunderbare Komödie vom Text,sowie
    von der Musik her.Den Inhalt kann man ja in jedem Operführer
    nachlesen.Das Werk ist ca.50 Min.lang.Ich empfehe zum kennen=
    lernen eine deutsche Aufnahme aus Leipzig mit dem Dirigenten
    Herbert Kegel.Meine liebste Aufnahme in italienisch ist die ,mit
    dem Dirigenten Francesco Molinari-Pradelli.Ich verspreche:Das
    Vergnügen an dieser" Erbschaftsbetrügerei " ist riesig.


    Herbert Henn.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Hervorragend auch die Aufnahme mit Panerai, Donath, Seiffert unter Patané (Bayerischer Rundfunk, 1987).


    Gruß Heldenbariton :) :hello: :yes:

    Wie aus der Ferne längst vergang´ner Zeiten
    GB

  • ...mit Leo Nucci und Angelika Kirchschlager an der Wiener Staatsoper - ein Highlight!
    (Observator hat nicht aufgepasst! Schicchi heisst eigentlich Scicchi!)

    WHEN MUSIC FAILS TO AGREE TO THE EAR;
    TO SOOTHE THE EAR AND THE HEART AND SENSES;
    THEN IT HAS MISSED ITS POINT
    (Maria Callas)

  • Hallo nala,


    Herbert hat natürlich Recht. Denn sonst würde der gute Mann Schiki und nicht Skiki ausgesprochen werden (was einige unerwartete Assoziationen auslösen könnte :D ).


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


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  • Gianni Schicchi ist die bislang letzte große Musikkomödie der Opernliteratur. Während Puccini ansonsten für seine Werke literarische Vorlagen benutzte, zauberte sein Librettist Forzano die Handlung diesmal fast aus dem Nichts. Denn der Hinweis auf den 30.Gesang im Inferno von Dantes "Göttlicher Komödie" ist eher verwirrend als erleuchtend, da man dort lediglich zwei spärliche Terzinen entdeckt, die da lauten:


    "Der aus Arezzo stand daneben, zitternd,
    und sagte mir: 'Hans Schicchi heißt der Irrgeist,
    der so herumtobt und die andern schindet.'
    Die schönste Stute in der Eselherde
    sich zu gewinnen, mummt' er sich als Buoso
    Donati und diktiert sein Testament."


    Aus diesem kümmerlichen "Inhalt" und und einigen spärlichen Verweisen auf einen historischen Gianni Schcchi von 1299 dichtete Giovacchino Forzano ein meisterliches Libretto in der Tradition der Commedia dell' arte und der opera buffa. Und Puccini komponierte eine Partitur, in der sich das Abgründige im Heiteren spiegelt. Ein absolutes Meisterwerk - das um so mehr staunen macht, da Puccini dieses Werk in einer Phase tiefer Depressionen schrieb.


    Florian

  • Ich habe "Gianni Schicchi" vor 6 oder 7 Jahren im Rahmen eines langen "Il trittico"-Abends in der Kölner Oper gesehen und gehört und fand nicht zuletzt die Platzierung dieses Werks an das Ende des Einakter-Trios ideal: Nach soviel Dramatik und Deprimierendem im "Tabarro" und der armen "Suor Angelica" ist man wirklich dankbar für eine wirklich komische Oper und kann umso herzlicher lachen - vor allem, wenn die Darsteller die ganze Sache auch richtig schön komödiantisch angehen!


    Ein langer Opernabend endet dann vergnüglich und man geht amüsiert heimwärts... dramaturgisch wie psychologisch raffiniert geplant, dieses "Opern-Triptychon".


    Abgründig ist zwar auch diese Oper (genau wie ihre beiden Schwesterwerke), aber sie beweist, dass menschliche Abgründe auch grotesk-komisch vorgeführt werden können und nicht immer nur als Tragödie rüberkommen müssen.


    Ich liebäugle seit ein paar Wochen mit einer Aufnahme des Werks, bin aber nicht sicher, ob es ohne die hier so immens wichtige szenische Darstellung nicht eine Enttäuschung wird, wenn es "nur" etwas zu hören gibt?!?!
    "Gianni Schicchi" besteht schließlich nicht nur aus "O mio babbino caro"...


    Es kann dabei sicher nicht schaden, wenn man die Oper schon mal live auf der Bühne erlebt hat.


    Wie immer in solchen Zweifelsfällen, kommt mir NAXOS entgegen, die seit ca. 2 Jahren eine Einspielung zum günstigen Preis im Programm haben. Etwas "exotisch" die Aufnahme - offenbar aus Malaga, was ja nix heißen muss...



    Hat jemand bereits "praktische Erfahrungen" mit dem spanischen "Gianni Schicchi" aus Andalusien? :]

    "Es ist mit dem Witz wie mit der Musick, je mehr man hört, desto feinere Verhältnisse verlangt man."
    (Georg Christoph Lichtenberg, 1773)

  • Endlich einmal eine komische Oper, die den Namen auch verdient - und die einzige, die mir wirklich grandios gut gefällt. Die üblichen Verwechslungs- und Verkleidungsspielchen andererorts mögen ja ganz nett sein, meist sind sie für meinen Geschmack etwas zu langweilig und vorhersehbar - auch wenn das Libretto durch gute Musik geadelt wird.
    Aber hier: Eine gar nicht liebe, sondern richtig schön durchtriebene Geschichte :baeh01: in genialer musikalischer Umsetzung. Und fürs Herz eine kleine, aber feine Arie (O mio babbino caro).
    Meine Lieblinsaufnahme (vielleicht weils meine erste damals war?) ist die mit Corena und Tebaldi unter Gardelli.

  • Hallo,
    für die,welche der italienishen Sprache nicht mächtig sind,
    möchte ich noch einmal die Aufnahme mit dem Dirigenten
    Herbert Kegel empfehlen.


    :hello:Herbert

    Tutto nel mondo è burla.

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  • Zitat

    Original von Herbert Henn
    Hallo,
    für die,welche der italienishen Sprache nicht mächtig sind,
    möchte ich noch einmal die Aufnahme mit dem Dirigenten
    Herbert Kegel empfehlen.


    :hello:Herbert


    Hier ist die Aufnahme:



    Dirigent: Herbert Kegel
    Rundfunk-Symphonie-Orchester Leipzig
    deutsche Fassung von Alfred Brüggemann


    Gheradino: Gernot Richter
    Gherardo: Hubert Lehmann
    Gianni Schicchi: Konrad Rupf
    Guccio, tintore: Emil Lang
    La Ciesca: Annelies Burmeister
    Lauretta: Anna Tomowa-Sintow
    Maestro Spinelloccio: Klaus Buron
    Marco: Wolfgang Hellmich
    Nella: Helga Leuchtmann
    Pinellio, calzolaio: Paul Glahn
    Rinuccio: Valentin Teodorian
    Ser Amantio di Nicolao: Hans-Peter Schwarzbach
    Simone: Hermann Christian Polster
    Zita: Renate Härtel



    Als Alternative hierzu gibt es noch eine Aufnahme aus der Bayerischen Staatsoper München:



    Aufnahme: 7.12.1973, live, München
    Dirigent: Wolfgang Sawallisch
    Bayerisches Staatsorchester München
    Chor der Bayerischen Staatsoper München


    Betto di Signa: Gerhard Auer
    Gheradino: Pius Hörwick
    Gherardo: David Thaw
    Gianni Schicchi: Dietrich Fischer-Dieskau
    Guccio, tintore: Karl-Berndt Stiefl
    La Ciesca: Gudrun Wewezow
    Lauretta: Elke Schary
    Maestro Spinelloccio: Hans Wilbrink
    Marco: Raimund Grumbach
    Nella: Antonia Fahberg
    Pinellio, calzolaio: Hermann Sapell
    Rinuccio: Claes Haakon Ahnsjö
    Ser Amantio di Nicolao: Albrecht Peter
    Simone: Keith Engen
    Zita: Martha Mödl


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Ich liebe meine CBS 76653 LP Gesamtaufnahme,


    mit:


    Gianni Schicchi - Tito Gobbi,
    Rinuccio - Placido Domingo,
    Lauretta - Ileana Cotrubas eine meiner Lieblingssängerinnen
    Zita - Anna die Stasio,
    Gherardo - Folorindo Andreoli


    u.a.m.


    London Symphony Orchestra. Dirrigent: Lorin Maazel.


    Ich liebe diese Gesamtaufnahme, aber wie schon oben geschrieben, besonders Ileana Cotrubas, mit ihrem Schalk - und ihrer schönen Sopran - Stimme.

  • Diese Aufnahme ist für mich - und etliche Freunde sind da mit mir einer Meinung - eine echte Spitzenaufnahme dieser kleinen Oper:



    Hier die Besetzungsliste:


    Aufnahme: 1984
    Dirigent: János Ferencsik
    Orchestra of the Hungarian National Opera Budapest


    Betto di Signa: Sándor Széki
    Gheradino: János Németh
    Gherardo: Peter Korcsmáros
    Gianni Schicchi: György Melis
    Guccio, tintore: János Tóth
    La Ciesca: Klári Jász
    Lauretta: Magda Kalmar
    Maestro Spinelloccio: Sándor Palcsó
    Marco: Miklós Merseí
    Nella: Zsuzsa Misura
    Pinellio, calzolaio: András Rajna
    Rinuccio: Denes Gulyas
    Ser Amantio di Nicolao: István Gáti
    Simone: József Gregor
    Zita: Zsuzsa Barlay


    Da ist alles vertreten, was in Ungarns Opernszene Rang und Namen hat, es wird munter musiziert und auch die Klangqualität der Aufnahme ist vorzüglich!


    Wenn der (zu) hohe Preis nicht wäre, eine absolute Kaufempfehlung!


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Der "Gianni" ist ein Meisterwerk, für mich Puccinis beste Oper, um nicht zu sagen für mich seine einzige wirklich gute.
    Dennoch wäre ich mit Superlativen sehr vorsichtig. Zu sagen, der "Gianni" sei die letzte große Musikkomödie der Opernliteratur stimmt einfach nicht. Es gibt schon noch allerhand - begonnen bei Strauss' "Rosenkavalier" über Schostakowitschs "Nase" und Orffs "Kluge" bis herauf zu Brittens "Albert Herring" und Henzes "Jungem Lord" -, das auch nicht zu verachten ist.
    Der "Gianni" ist bloß etwas erfolgreicher (obwohl ich mir da nicht wirklich sicher bin, wenn man den "Rosenkavalier" als Vergleich heranzieht).
    :hello:

    ...

  • Zitat

    Original von Edwin Baumgartner


    Der "Gianni" ist bloß etwas erfolgreicher (obwohl ich mir da nicht wirklich sicher bin, wenn man den "Rosenkavalier" als Vergleich heranzieht).
    :hello:


    Lieber 55 min. "Gianni Schicchi" als rd. 200 min. "Rosenkavalier"....


    :baeh01:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Zitat

    Original von Harald Kral


    Lieber 55 min. "Gianni Schicchi" als rd. 200 min. "Rosenkavalier"....


    :baeh01:


    Richtig Harald, guten Abend!


    Manchmal zieht es sich schon, bis der Octavian seine Sophie bekommt!


    Da ist mir der "Gianni Schicchi" mir auch lieber, und "Leopold wir gehn", sagt halt der Baron Ochs erst im letzten Akt.


    Liebe Grüße Peter, aus Wien.


    :baeh01: :baeh01: :baeh01: :hello: :hello: :hello:

  • Na, na, die Smilies sind fehl am Platz! Schaut mal, was ich über Strauss hierorts schon geschrieben habe. Ich kann ihn nicht verkiefeln und langweile mich bei diesem Schlagobers zu Tode. Aber objektiv muß man sagen, daß die Musikkomödie eben nicht bei Puccini endet, sondern von diversen Komponisten weitergeführt wird - und zwar auf hohem Niveau, wenn man auch individuell den Stil des jeweiligen Komponisten nicht so mag.
    Und überhaupt: Wenn man sich nicht vom Ruhm Puccinis blenden läßt, trifft man hie und da auf komische Opern weniger bekannter Komponisten, die dem "Gianni" kaum nachstehen. Da gibt es Wolf-Ferraris "Susannas Geheimnis", Menottis "Old Maid", Poulencs "Mamelles", Iberts "Angélique" etc. etc.
    Wie gesagt: Der "Gianni" ist sicher ein Höhepunkt der komischen Oper, aber Gott sei Dank nicht ihr im Niveau nie wieder erreichter Endpunkt.
    :hello:

    ...

  • Zitat

    Original von heldenbariton
    Hervorragend auch die Aufnahme mit Panerai, Donath, Seiffert unter Patané (Bayerischer Rundfunk, 1987).


    Gruß Heldenbariton :) :hello: :yes:


    Für Wien und Umgebung:
    Diese Aufnahme gibt's bei Ca.....so eben um 7 Euronen! Habe natürlich sofort zugeschlagen, man kann nie genug Schicchis haben ;)
    lg Severina :hello:

  • Zitat

    Original von Edwin Baumgartner
    Der "Gianni" ist ein Meisterwerk, für mich Puccinis beste Oper, um nicht zu sagen für mich seine einzige wirklich gute.
    Dennoch wäre ich mit Superlativen sehr vorsichtig. Zu sagen, der "Gianni" sei die letzte große Musikkomödie der Opernliteratur stimmt einfach nicht. Es gibt schon noch allerhand - begonnen bei Strauss' "Rosenkavalier" über Schostakowitschs "Nase" und Orffs "Kluge" bis herauf zu Brittens "Albert Herring" und Henzes "Jungem Lord" -, das auch nicht zu verachten ist.
    ...


    Nun ja, auf meinem Kalender entstand der Schicchi doch um einiges später als der Rosenkavalier, auch die Ariadne ist noch vorher geschlüpft (wie auch Il segreto di Susanna), aber die schweigsame Frau kommt danach!


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Bei jpc ab heute im Angebot:



    Giacomo Puccini (1858-1924)
    Gianni Schicchi

    * CD
    * Erscheinungstermin: 31.7.2008

    * Künstler: Tito Gobbi, Victoria De Los Angeles, Anna Maria Canali,
    Opernorchester Rom,
    Dirigent: Gabriele Santini
    * Label: GOP , ADD/m, 1958


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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