Liebe Forianer,
nein das ist kein Doppelthread zu einem der andern, die sich mit Stimmen auf Schellack (bzw guten Überspielungen davon) befassen - sondern eine Liebeserklärung, die wahrscheinlich schon längst fällig war. Eine Liebeserklärung an Sängerportraits aus der Schellackzeit.
Dabei war es anfangs durchaus keine Liebe auf den ersten Blick:
Ich war mehr historisch und technisch interessiert an diesen Platten, als an der Musik. In frühester Jugend war ich gegen Nadelrauschen besonders allergisch - ich gehe davon aus, daß es eine Alterserscheinung ist, daß es mich heute nicht mehr so stört - obwohl ich es natürlich noch höre.
Höre ich eine Aufnahme mit Delina Patti, eine Sängerin, die bei Oskar Wildes "Das Bildnis des Dorian Gray" sogar namentlich genannt wird - dann interessieren mich vor allem die Umstände wie Fred Gaisberg die scheue und extravagante Künstlerin ins Studio brachte (korrekterweise brachte er sie überhaupt nicht dorthin, er ließ am Wohnsitz der Künstlerin , einem Schloß, ein Studio aufbauen....
Dennoch- Frauenstimmen klangen damals noch ziemlich quietschig - das ist der Tontechnik der damaligen Zeit anzulasten.
Caruso hingegen - er war ein Zeitgenosse der Patti - seine Stimme kam unvergleichlich beeindruckender aus dem Trichter.... (heute Lautsprecher)
Desto länger ich mich mit historischen Aufbahmen befasste, dest mehr beeindruckten sie mich - manchmal will ich lediglich einen Interpretationsvergleich - komme aber kaum mehr los vom "Prüfobjekt"
So ging es mitr beispielsweise heute mit den Einspielungen von Sigrid Onegin und -etwas später - Giacomo Lauri Volpi.
Ich konnte mich nicht von dieser wunderbaren Stimme lösen -Geht es Euch auch so. ?
Freundliche Grüße aus Wien
Alfred