o wie so trügerisch - Die überzeugendsten Einspielungen eines Ohrwurms

  • Liebe Forianer,


    "La donna e mobile" wie die Arie im Original heißt, war schon immer ein Prüfstein für Tenöre. Von Caruso über Gigli bis Joan Diego Flores - sie alle haben diesen Ohrwurm gesungen, der irgendwie ein Markenzeichen für "Italienische Oper" ist und auch in der Spaghettiwerbung erfolgreich eingesetzt wird. Die Arie ist quasi von der Oper Rigoletto bereits losgelöst und führt irgendwie ein Eigenleben.


    Ich gestehe, daß auch ich diese Arie gerne dazu heranziehe, einen mir bis dato unbekannten Tenor (so er italienisches Fach singt) näher kennenzulernen, soll heissen mir einen ersten Eindruck über Timbe und Vortrag zu verschaffen.....


    Und damit sind wir bereit mitten im Theme:


    Weil ich heute aber einen milden Tag habe, dürfen DREI vorzügliche Kandidaten genannt haben, die diese Arie unvergleichlich schön (oder überzeugend) gesungen haben. Ein Favorit kann hiebei genannt werden - ist aber nicht Bedingung.
    Das gleich gilt für Begründungen - man kann seine Entscheidung begründen - muß aber nicht.


    Liebe Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • "O wie verführerisch sind Choco crossies..."


    gab es in diversen Variationen "jetzt auch in weiß" oder mit einem Chinesen, der "o wie velfühlelisch sind choco Clossies" singt und dergleichen Peinlichkeiten mehr.
    Die Arie ist allerdings auch ein derart banaler Gassenhauer, dass sie es kaum anders verdient hat. :stumm: Sie gewinnt ihiren Reiz in der Oper m.E. hauptsächlich dadurch, dass sie zu einem die banal-brutal Seite des Duca gut charakterisiert, zum andern im Zusammenhang, weil man sich des kalten Schauders kaum erwehren kann, wenn das erneute erklingen des Gassenhauers Rigoletto zeigt, dass der Duca noch lebt und stattdesen Gilda gemeuchelt wurde.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Hallo Alfred,
    Diese Kanzone kann man schwerlich richtig schlecht singen.
    Als Nr.1 muß aber für immer Caruso gelten,der ja auch die
    Schlußkadenz ,mit dem abschließenden hohen H eingeführt hat.
    Andere hervorragende Sänger des Herzogs waren J. Björling,
    R.Tucker,F.Tagliavini,und heute R.Villazon,um nur einige zu
    nennen.


    Gruß, Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Zitat

    Die Arie ist allerdings auch ein derart banaler Gassenhauer, dass sie es kaum anders verdient hat.


    Mag sein. Aber so was muss man komponieren können! (Und das aus meinem Mund? Ich geh' ihn ja schon mit Seife auswaschen...)

    ...

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  • Zitat

    Original von Johannes Roehl


    Die Arie ist allerdings auch ein derart banaler Gassenhauer, dass sie es kaum anders verdient hat.


    Womit wir wieder bei der Tatsache wären, daß brilliante, eingängige melodische Einfälle in der "ernsten" Musik unter dem Generalverdacht der Primitivität stehen. Tschaikowsky, Rachmaninoff ua lassen grüßen.


    Im Ernst: Natürlich erschliesst sich die Genialität diese Einfalls in Gänze wirklich nur aus dem dramatischen Zusammenhang, der ja oben schon geschildert wurde.


    Hinsichtlich der Sänger:


    Pavarotti
    Kraus
    Araiza

    res severa verum gaudium


    Herzliche Grüße aus Sachsen
    Misha

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt


    Weil ich heute aber einen milden Tag habe, dürfen DREI vorzügliche Kandidaten genannt haben, die diese Arie unvergleichlich schön (oder überzeugend) gesungen haben. Ein Favorit kann hiebei genannt werden - ist aber nicht Bedingung.
    Das gleich gilt für Begründungen - man kann seine Entscheidung begründen - muß aber nicht.


    Hallo,


    schwere Frage, ich denke da entscheidet nicht zuletzt die Tagesform. Aber wenn ich unbedingt drei nennen soll, dann sieht das in etwa so aus:


    1. Caruso
    2. Pavarotti
    3. Kraus



    Leichter fällt es mir fast, einige Tenöre zu nennen, von denen ich dieses Lied sicher nicht hören will:


    1. Vickers
    2. Vinay
    3. Melchior


    (Bitte nicht zu ernst nehmen) :D


    Kurt

  • Glücklicherweise in deutsch und italienisch gesungen der Nachwelt erhalten: FRITZ WUNDERLICH

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Hallo,


    es fällt sehr schwer, sich auf drei Sänger zu beschränken. Ich wage es trotzdem.


    - Pavarotti
    - Kraus
    - Wunderlich



    undundund :]

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  • Natürlich schwierig:
    Gedda,
    Wunderlich
    und diese Nennung wird wahrscheinlich Verwunderung auslösen der herrlich schmetternde junge Hans Hopf. Live von mir erlebt.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!



  • Lieber operus,



    Verwunderung nicht - gerade wenn und weil Du vom jungen Hopf sprichst. Aber hören würde ichs gern!



    LG, Elisabeth

  • Liebe Elisabeth,


    das war eine Live-Aufführung vor vielen Jahren, wenn ich mich recht erinnere in einer Open-Air-Aufführung in Augsburg am "Rothen Tor". Da wird wahrscheinlich kein Mitschnitt mehr zu bekommen sein. Wobei ich generell meine, den jungen Hopf zu hören lohnt sich. In seiner späten Wagnerphase wurde er eher kritisch beurteilt. Das hing aber auch mit der besonders von Bayreuth ausgehenden Rivalität Windgassen versus
    Hopf zusammen.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Lieber Johannes :


    volle Zustimmung zum Deinem Begleittext .


    Dennoch wartet das Publikum sehnsüchtig gerade auf diese Atelle in d der Oper ( wie peinlicherweise auch am Schluss der Oper , wo sie aus dramturgischen Gründen wohl auch nicht einmal deplaziert ist ) .


    Ansonsten : als Interpret mit deutlichem Abstand ALFREDO KRAUS .


    Einen schönen Sonntag ,


    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Hallo Forianer,


    La donna e mobile ...


    Bergonzi
    Björling und
    de la Mora


    Gruß aus Burgdorf


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


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