Liebe Forianer
Das Thema heute sollte sein, "Wie zuverlässig ist eine "professionelle" Kritik überhaupt" , wie zuverlässig kann sie überhaupt sein ?
Gleich vorweg: Dies ist KEIN Thread der darübe referieren soll ob professionelle Kritiker notwendig sind (ich meine JA) oder nicht, sondern
lediglich einer, der die Frage stellt, ob Kaufentscheidungen danach getroffen werden können oder sollten (ich tendier mit Einschränkungen zu NEIN, werde das aber im Laufe des Threads näher erläutern), bzw inwieweit eine Kritik von der "Tagesverfassung" des Kritikers abhängt.
Es ist keine Frage, daß jeder von uns gewisse Vorlieben und Abneigungen hat - ja sogar die Produzenten. Jeder Produzent, der heute beispielsweise Beethovens 5. erneut einspielen lässt, weiß, daß er gegen eine Reihe von "Referenzeinspielungen" antreten muß - und natürlich muß er sich gegen sie behaupten. Danach sucht man schon mal die Ausführenden aus (Fixverträge wie dereinst sind ja selten geworden). Hier ist schon eine erste Auslese gegeben - es gibt Künstler- und Orchester - die kommen erst gar nicht zum Zuge- was Aufnahmen betrifft.
Nun tritt der Kritiker in Aktion. Das Gehörte vergleicht er mit anderen Aufnahmen (hoffentlich !!) und auch mit seinem eigenen Idealbild der Interpretation dieses Werkes. Dazu kommen noch vorlieben und Abneigungen in Bezug auf Tontechnik etc....
Der Kritiker gibt nun ein subjektives Bild des Gehörten wieder - das ist normal, ein anderer Kritiker mag das anders sehen.
Was wäre aber, wenn man dem Kritiker 3 Wochen später, dieselbe Einspielung auf einer anderen Anlage vorspielte - würde der Eindruck derselbe oder ähnlich sein ?
Ich selbst erwische mich nämlich immer wieder - daß ich ein Werk -bzw die Ausführung desselben - zu verschiedenen Zeiten verschieden beurteile. Das wäre aber ein echtes Problem...
Glücklicherweise bin ich kein Kritiker, aber auch das Forum hat eine ziemliche Breitenwirkung. Wie ich das persönlich löse teile ich im Laufe des Threads mit
LG
Alfred