Originalschauplatz - ich muss hin!

  • Liebe Tamino-Mitglieder,


    eines meiner Hobbys sind neben der Musik Geschichte und Reisen. Alle drei Passionen kann man sehr gut miteinander verbinden, indem man nach Orginalschauplätzen der Opern- bzw. Weltliteratur schaut und diese dann aufsucht. Das Schönste in dieser Richtung war für mich eine Reise nach Mailand, Besuch der Scala, des Grabes von Verdi und Guiseppina Strepponi, ein Ausflug nach Roncole, Besuch des Grabes von Horowitz und Toscanini.


    Oder natürlich Verona, La Traviata in der Arena und danach Julia......


    Natürlich Paris: wo hat Alphonsine Plessis gewohnt? Das Grab von Maria Callas (Urne), von Chopin, von Rossini und unzähligen anderen...... La Bohème im Quartier Latin


    in Ägypten, auf den Spuren von Aida und Nabucco


    am Rhein die Nibelungen......


    In Edinburgh bei Maria Stuarda.....


    In London mit Roberto Devereux......


    die Engelsburg in Rom (Tosca)


    in Madrid das Escorial und die Alhambra in Granada (Don Carlos)


    Wien und Salzburg sowieso (siehe Spaziergänge...... :) )
    Mahlers Komponierhäuschen und St. Florian


    Macht Euch das auch Freude, an solchen "Platzerl'n" zu stehen, das Flair zu erfühlen, welche Orte habt Ihr schon genossen?


    Ich freue mich schon auf Eure Beiträge und darauf, neue Anregungen zu erhalten.


    :hello:

    WHEN MUSIC FAILS TO AGREE TO THE EAR;
    TO SOOTHE THE EAR AND THE HEART AND SENSES;
    THEN IT HAS MISSED ITS POINT
    (Maria Callas)

  • Salut nala,


    ja, mir geht es beinah genauso, wie Dir. Deswegen war ich schon hier:


    DROTTNINGHOLM SLOTTSTEATER ein klitzekleiner Reisebericht


    Hier gibt es zwei Gründe: Einmal die Wirkungsstätte von Joseph Martin Kraus, zum anderen der Originalschauplatz von Verdis Oper "Un ballo in Maschera"...


    und hier:


    TREFFEN in Wien


    Auch hier gibt es neben vielen Wirkungsstätten von Komponisten, die Du ja sicher weitestgehend kennst, noch den Originalschauplatz "TAMINO" ;)


    Am uninteressantesten finde ich Mozarts Geburtshaus in Salzburg - dort hat er ja nichts gemacht, außer auf die Welt zu kommen. Interessiert mich wenig bis nicht, ich war auch noch nicht da - der Reiz fehlt.


    Nebenbei kenne ich das Beethovenhaus in Bonn [ich habe dort gewohnt, sonst wäre ich vermutlich auch niemals hingefahren], die beiden Schumannhäuser [eines in Zwickau, eines in Bonn-Endenich], "unser" Goethehaus in Sessenheim im Elsaß, das Brahmshaus in Baden-Baden [die einzige noch existente Wohnstätte von Brahms]...


    Cordialement
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Zitat

    Am uninteressantesten finde ich Mozarts Geburtshaus in Salzburg


    Lieber Ulli, natürlich ist das eine sehr subjektive Sache, ob man was interessant findet - oder nicht.


    Aber ich war vom Mozart Geburtshaus ehrlich gesagt schon beeindruckt.
    Die Mozart-Wohnung - Wohlgemerkt jene von Leopold Mozart, mit dem knarrigen Hozfußboden, der naturbelassenen Küche, und der niedrigen Decke, all das vermag schon ein wenig vorstellbar zu machen wie es sich da gelebt hat um 1760.
    Zudem bekommt man Mozarts Klavier zu sehen und das Original des berühmten Lange-Bildes, sowie einiges mehr, ich erinnere mich eben nur mehr an ein paar Einzelheiten...


    LG


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ja aber...


    :D


    ...das gehört alles nicht dahin. ;)


    Sicher werde ich das - irgendwann einmal - anschauen. Ich glaube schon, dass die Sammlung beeindruckend ist, dafür lohnt es sich sicher.


    Mir ging es jetzt nur um das Thema "Originalschauplatz" - und da fehlt es mir eigentlich beim Geburtshaus an etlichem... Früher war das übrigens anders- da wollte ich auch unbedingt in die Geburtskirche nach Betlehem...


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Liebe Forianer/innen,
    das erste, was ich gesehen habe, war mir eine Herzensangelegenheit, klar, bei Beethoven in Bonn. Ich weiß nicht, wie oft inzwischen.
    Dann Salzburg, Ihr wisst schon..., Bayreuth..., Rom, Sevilla (soll angeblich der häufigste Opernschauplatz sein), Madrid; Wien, dort soviel eben ging: wieder Beethoven, Schubert, Mozart, Bruckner und die Staatsoper (s.a.a.O.) und das Theater an der Wien. Und an Mahlers Grab war ich. Leider habe ich da noch nichts von Tamino und den Taminoaner/innen gewusst: Ich wäre zu befürchten gewesen :yes:
    Worüber meine Frau und ich doch recht erstaunt waren, war, dass die Wohnstätten relativ schwach besucht waren...
    In der Toscana war ich auch: Puccini in Lucca, dort auch Alfredo Catalani, Florenz, Torre del Lago; für Interessenten: von allen Stätten, die ich erlebt habe, war letztere die unangenehmste: die Besucher wurden wie eine Viehherde durch das Haus getrieben. an ein Verweilen, selbst an Puccinis Grab, war nicht dran zu denken.
    Mir hat davon manches davon viel bedeutet, die Beethovenstätten, Schuberts Geburtshaus (abends haben wir dort noch einen Kammermusikabend, Klaviertrios von Spohr und Schubert erlebt - es war ein lauer Sommerabend; die Atmosphäre, die Stimmung: es war sehr bewegend!), Mahlers Grab, Madrid. Damit kein falscher Eindruck entsteht: abgesehen von den Führern in Puccinis (letztem) Wohnhaus
    war es am Torre wunderschön und wir konnten gut verstehen, dass sich der Maestro dort sehr wohlgefühlt hat.
    Liebe Grüße
    Bernd Hemmersbach (hemmi)

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  • Nach Möglichkeit fahre ich jedes Jahr zu meinem liebsten Originalschauplatz:



    VERSAILLES



    Denn gerade dort wird ja auch viel für die musikalische Pflege getan, das große Festival was jeden Sommer stattfindet.
    Und es ist einfach ein magischer Moment wenn mann die Klänge von Lully, Delalande, Marais, Rameau und Mondonville im Park von Versailles zu hören bekommt, wenn sich das Wasser der Fontänen mit der Musik vermischt.



    Leider hatte ich bisher noch nicht das Glück "Live Music" dort zu genießen, aber auch das wird kommen.
    Es ist eine Großartige Wirkungsstätte und eine gigantische Bühne diese Schloss.
    Ich warte sehnsüchtig auf die Fertigstellung der Rekonstruktion des Wassertheaters.
    Das ist zwar "nur" ein Nachbau des Originals, doch sind diese Boskette so wunderschön, dass es ein Verbrechen wäre sie nicht wieder zum Leben zu erwecken:



    Das Wassertheater von Versailles
    Ölgemälde von Martin

  • Leider hatte ich bisher noch nicht das Glück "Live Music" dort zu genießen, aber auch das wird kommen


    cher Lülliste :hello:


    ich hoffe, Du wirst einmal das Ambiente Schloß/Musik in Frankreich spüren. Ich hatte 2004 das Glück, mit Freunden an der Loire zu verbringen und wir besuchten das Festival von Sully sur Loire.


    Es war rein nach meinem Geschmack - slawisch - Dvoràk, Rimski-Korsakow, Tschaikowski, Stravinski, Schoskakowitsch (bitte Observator um Korrektur) :) dans un concert de L'Orchestre National d'Ukraine.


    Abends danach ein Feuerwerk (Son et Lumiere) in Chambord.


    Oh wie liebe ich die Franzosen!

    WHEN MUSIC FAILS TO AGREE TO THE EAR;
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    THEN IT HAS MISSED ITS POINT
    (Maria Callas)

  • wenn es gut läuft dann werde ich das Festival in Versailles im Spätsommer besuchen.
    Am meisten reizt mich das jährliche Fest am Neptunbecken.
    Da ist ja auch eine Besuchertribüne aufgebaut, was zwar den Anblick der Anlage total versaut, aber irgendwas muß ja den Leuten auch geboten werden.
    Auf dem Bassin ist eine schwimmende Bühne installiert auf der dann die Tänzer vor dem Publikum zur Musik auftreten, manchmal live gespielt, meist aber auch von CD....aber immer mit echten Fackeln und Feuerwerk.


    Die Konzerte und Aufführungen in der Oper oder der königlichen Kapelle wären natürlich auch wundervoll *lechz*

  • Mich hat eine solche Reise nach Aldeburgh in Ostengland geführt, wo nicht nur Benjamin Brittens "Peter Grimes" spielt, sondern wo der Komponist auch lebte. Ich hatte Glück und stand an einem relativ nebligen Tag an der Küste, hörte die Möwenschreie - und aus der Ferne ein Nebelhorn. Und weiß spätestens seit diesem Moment, dass Britten im "Grimes" eine der genialsten Schilderungen eines Ortes geschrieben hat, die mir je untergekommen sind.


    Eine andere "Komponistenreise" führte mich auf die Orkneys zu Peter Maxwell Davies und seiner Oper "The Martyrdom of St. Magnus" - die Landschaft, die eigenartige Stiimmung zwischen Einsamkeit und Geborgenheit, die permanent in der Luft schwirrenden Seevogelrufe - all das hat mir das Gefühl für Davies' Werk geöffnet.


    Den Montmartre in Paris habe ich nicht direkt wegen eines Komponisten besucht - aber seit ich mehrfach dort war, klingt mir die Musik von Satie und Poulenc irgendwie anders im Ohr. Und sicher nicht weniger faszinierend als zuvor.

    ...

  • Natürlich der Ring in Bayreuth.... mit anschließendem Besuch in der "Eule". Und die Villa Wahnfried .... und das Grab (samt Hundegrab ;-)....


    Und Venedig.... und der Palazzo Vendramin... und das Café Florian....


    Austria
    die damals vor Ehrfurcht zerschmolzen ist

    Wir lieben Menschen, die frisch heraus sagen, was sie denken - vorausgesetzt, sie denken dasselbe wie wir (Mark Twain)

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  • Hallo Austria,

    Zitat

    mit anschließendem Besuch in der "Eule"


    Ja, schon, wenn sie in der "Eule" nur besser kochen würden. Diese Klees sind ja nicht schluckbar! Und über das Bier gab's einmal einen treffenden Vers: "Lieber sitz' ich in Teheran als Geisel als dass ich trink ein Bier vom Meisl".


    LG

    ...

  • Letztes Jahr Ansfelden, Linz und St. Florian, das war schon ein Erlebnis.


    Ich finde es schon etwas Besonderes, die Wirkungsstätten der Meister, die man verehrt, auch mal zu sehen. Schande....., ich arbeite seit fast zehn Jahren in Bonn, und kenne das Beethoven-Haus nicht, werde ich bald nachholen.


    2004 war ich am Torre del Lago, Puccinis Wirkungsstätte, und vor kurzem habe ich auf Malle irgendwo eine Chopin-Statue gesehen, zu der Zeit hatte ich aber noch keinen Bezug zu Komponisten, schade eigentlich.


    In diesem Jahr steht auf jeden Fall noch etwas Besonderes an, Bayreuth (danke Tamino, danke....., weiss nicht, ob ich das schreiben darf, jedenfalls vielen Dank!!), und im Anschluss vielleicht Wien! Alfred, bring Dich schon mal in Sicherheit, ich weiss, wo Du wohnst :hello: Ich muss unbedingt den Original-Schauplatz von Tamino kennenlernen :yes:

  • Zitat

    Original von Edwin Baumgartner
    Hallo Austria,


    Ja, schon, wenn sie in der "Eule" nur besser kochen würden. Diese Klees sind ja nicht schluckbar! Und über das Bier gab's einmal einen treffenden Vers: "Lieber sitz' ich in Teheran als Geisel als dass ich trink ein Bier vom Meisl".


    LG


    Hab nix runtergebracht vor Aufregung - und Bier mag ich sowieso nicht....


    ;-)
    Austria

    Wir lieben Menschen, die frisch heraus sagen, was sie denken - vorausgesetzt, sie denken dasselbe wie wir (Mark Twain)

  • Hallo,


    im Orgel-Thread gibt es bereits ein schönes Thema, wo von mir die Originalschauplätze besucht werden:
    Orgel-Tour auf den Spuren von J.S. Bach,


    Hier gehts zum Tamino-Link!



    Grüsse
    Volker.

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

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  • Hallo liebe Forianer,


    ein sehr schöner Thread, da Reisen eins meiner großen Hobbies ist.


    Im Sommer 2003 habe ich an einem 2wöchigen-Italienisch-Sprachkurs in Viarèggio, Italien, teilgenommen, was nicht sehr weit von Torre del Lago liegt. Dort kann man u.a. auch das Leben- und Sterbehaus von Puccini besichtigen. Um meine Sprachkenntnisse ein bißchen umzusetzen, habe ich dort auch an der italienischen Führung teilgenommen. Sehr zu empfehlen sind dort auch die dort stattfindenen Puccini-Festspiele. Ähnlich wie bei den Bregenzer Festspielen, gibt es dort eine Seebühne (am Lago Puccini), es werden dort nur Puccini-Opern gespielt. Damals hatte ich das Vergnügen mit "Turandot" und als die etwas übergewichtige "Turandot" sich zu Boden stürzte, haben alle Italiener im Publikum die Arme und riefen "Mamma mia...". Tja, das italienische Publikum ist halt etwas impulsiver...


    Salzburg brauche ich eigentlich gar nicht mehr erwähnen, da bin ich grundsätzlich 1 x im Monat, aber mittlerweile nicht mehr wegen Mozart, sondern wegen der netten, kleinen aber feinen Szene :stumm: - meist nicht ohne Kater am nächsten Tag....


    Mozart-touristisch ist natürlich auch nicht Augsburg zu verachten. Vieles ist zwar nicht mehr erhalten, z.B. das Wohnhaus des Bäsles, jedoch wurde zum Mozartjahr auch das Geburtshaus von Leopold Mozart komplett renoviert und ist sehr schön geworden. Frisch restauriert sind jetzt auch Schaezler-Palais und der goldene Saal im Rathaus, wo Mozart gespielt hat.


    Gerade trage ich mich mit dem Gedanken, über Ostern mal wieder nach Wien zu fahren... als Konkurrenz sind da aber gerade Berlin, Leizpzig oder Dresden. Ich würde mich gerne mal auf die Spuren von Johann Sebastian Bach machen. Schaun mir mal......


    Viele Grüße,
    Susanne

  • Hallo Susanne,
    Zitat:
    Gerade trage ich mich mit dem Gedanken, über Ostern mal wieder nach Wien zu fahren... als Konkurrenz sind da aber gerade Berlin, Leizpzig oder Dresden. Ich würde mich gerne mal auf die Spuren von Johann Sebastian Bach machen.
    ------------------------------------------
    Hierzu kann ich aus meinem persönlichen Erleben nur sagen, wenn möglich, mach es, mit welch neuen
    Eindrücken kehrt man von solch einer Bach-Tour wieder zurück, Leipzig, Weimar, Eisenach, Arnstadt,
    Mühlhausen, solche Wirkungsstätten werden einem ewig anhaften bleiben und man kehrt mit ganz
    anderen Gefühlen und Erinnerungen an den Komponisten wieder heim.


    Grüsse
    Volker.

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.