Rigoletto ist nicht nur einer der Dauerbrenner Verdis sondern einer der "Reisser" des Opernrepertoires schlechthin. Kein Wunder: Bietet dieses Werk wohl alles, was eine gute Oper ausmacht: Ein Fluch, oder ein vorausgesagtes Schicksal, dem man nicht entkommen kann, es aber vergblich versucht. (Ein beliebter Grundgedanke im 19, Jahrhundert, man vergleiche hier auch Macbeth, Maskenball sowie Hoffmanns Erzählungen, ja sogar die Gebrüder Grimm hatten diese Thematik "Du sollst Dich an einer Spindel stechen.....")
Eine zündende Musik mit etlichen "Schlagern" und wirkungsvollen Chören.
Knisternde Erotik (aus der Sicht des 19. Jahrhunderts) und wirkungsvolle Schauplätze- vom Palast des Herzogs bis zur anrüchigen Gaststätte in der Einöde, ideal am Wasser gelegen um die Leichen ermordeter Gäste zu "entsorgen". Ein Krimi in historischm Gewande.
Was will man mehr ?
Verdi hat auch bei diesem Werk, wie so oft Schwierigkeiten mit der österreichischen Zensur. Die literarische Vorlage "le Roi s´amuse" von Viktor Hugo kann nicht in der vonVerdi uind seinem Librettisten Piave auf die Bühne gebracht werden. Die Rolle des Mädchenverderbers und Frauenverführers, die dann einem anonymen "Herzog von Mantua" zugeteilt wurde, ist nämlich jene der historischen Person Franz I, König von Frankreich (1494-1547) :P.
Königliches Fehlverhalten, so die österreichische Zensurbehörde, dar nich öffentlich dargestellt werden.
Alle französischen Namen des Originals werden geändert. Aus Blnache wird Gilda, aus Triboulet wird Rigoletto.
Ja sogar die Oper wir nun in "Rigoletto" umbenannt, ursprünglich sollte sie "La Maledizione" (der Fluch) heissen.
Schließlich hat, die Zensur einen weiteren Einwand; Man empfindet es als geschmacklos, ein sterbendes Mädchen, das noch dazu singt, in einem Sack auf die Bühne schleifen zu lassen. Diesmal setzt sich Verdi jedoch durch.
Die Uraufführung findet schließlich am 11.März 1851 in Venedig statt.
Sie war ein triumphaler Erfolg.
Bis heute ist Rigoletto eine der meistgespielten, aber auch meist aufgenommenen Opern überhaupt. (wenn ich in diesem Zusammenhang "bis heute" sage, dann meine ich bis zu jenem Tag, wo die Schallplattengesellschaften begonnen haben billige Arien-CDs und Crossover an Stelle von Opern zu produzieren)
Meine erste Aufnahme, ich erinnere mich genau, war jene der Deutschen Grammophon-Gesellschaft unter Rafael Kubelik.(eine Kassette mit 3 Langspielplatten."In Collaborazione con lénte autonomo del TEATRO ALLA SCALA" prangte in Goldlettern geprägt aud diese Veröffentlichung, Teil einer Serie von Verdi-Opern, die Kassete mit rotem Leinen überzogen, alles in Goldprägung)
Heute verpackt man die entsprechende CD so :
Die Besetzung war durchwachsen, viele finden Fischer Dieskau in der Titelrolle deplaciert. Ab ich finde, das ist etwas zu hart, zumal ja Bergonzi den Herzog singt.
Bis heute hab ich mich nicht entschließen können, die Aufnahme als CD nachzukaufen, weil ich ohnedies 2 andere "Rigoletto-Einsoielungen auf CD besitze, aber eines Tages werd ich wohl "umkippen"
EDIT: Bin schon umgekippt, muß im Septembert 2005 gewesen sein...
Die Aufnahme wurde erneut umverpackt und ist jetzt NOCH billiger..
Freundliche Grüße aus Wien
Alfred
Inhaltsangabe siehe Tamino Opernführer: