Am meisten gehört !

  • Sagitt meint:


    Nach der Zählung müssen es nun doch schon tausend Beiträge sein.
    Ich möchte eine neuen thread eröffnen.
    Seit 1959 höre ich klassische Musik, seit fast dieser Zeit regelmäßig und seit Jahrzehnten eigentlich jeden Tag,mindestens 2 Stunden.
    Was habe ich in die vierzig-Plus- Jahren am häufigsten gehört ?
    Wegen der runden Zahl habe ich es mir überlegt,merke aber, dass ich die Frage bisher nur sehr unvollständig beantworten kann.


    Ich weiss meine Nr. 1:


    Die Winterreise.
    Ich kenne sie seit 1960, habe die ersten Jahre mit Fischer-Dieskau und Moore verbracht. Mindestens einmal die Woche diesen Zyklus gehört, ihn später in einer Gesangsstunde selbst erarbeitet und mal im Freundeskreise aufgeführt.
    In den Jahrzehnten sind dann die verschiedensten Aufnahmen hinzugekommen:


    a) ungefähr 10 allein von Fischer-Dieskau,einige vom grauen Markt. Eine Sendung über ihn zu seinem 65ten habe ich nur mit Winterreise gestaltet,von 1948 angefangen bis der zu der damaligen Zeit aktuellsten mit Brendel


    b) Peter Anders,Aufnahmen von 1945 und 1948


    c) Thomas Quasthoff, mit der Pires aus der Kölner Philharmonie, und Daniel Barenboim,als DVD


    d) Hotter,Prey,Hakegaard,Schreier,Pears,Equiluz


    e) ich kenne Hampson,Ludwig,Fassbender


    f) die Adaption von Zender,von ihm selbst dirigiert mit Blochwitz


    g) eine wunderbare Streichquartett Version mit dem Henschel-Quartett und Christian Elsner


    So oft wie ich die Winterreise gehört habe, ist dies von anderen Werken nur noch schwer zu erreichen, es sei denn, ich würde mich ab jetzt auf eines konzentrieren.
    Fortsetzung folgt.


    Wer oder was sind eure Stammgäste ?

  • Hallo sagitt,


    wie ich dich verstehe, geht es hier um die persönlich meistgehörten Werke!?
    Welches Zeitlimit gibst du denn vor? Dürfen sozusagen alle mitmachen, also auch die, welche erst gut ein Jahr intensiv klassische Musik hören oder nur Eingesessene, die einfach schon mehr aufzuweisen haben? Bei den Neulingen in der klassischen Musik muss sich das ja noch alles entwickeln und ich merke es ja an mir selbst: es ist sehr abwechslungsreich! Einzige Konstante dürfte Dvorák bei mir sein.


    Ich möchte gleichzeitig auf diesen verstaubten Thread hinweisen:


    Meine fünf meistgehörten CDs/LPs


    Bei mir hat sich das dort Aufgezählte schon wieder geändert, aber es war auch nur eine Momentaufnahme...


    Liebe Grüße, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Hallo Sagitt !


    Ich fürchte, das kann ich gar nicht sagen.


    Klar, daß ich eine neue CD anfangs öfters höre als solche, die ich schon länger habe. Aber generell gibt es bei mir kaum Musik im Schrank, die ich schon ewig nicht mehr gehört habe, weil ich andere z.B. ständig höre.


    Vielleicht ist Chopin momentan etwas häufiger vertreten, was auch an der Jahreszeit und dem Kaminfeuer liegen kann...


    Aber ansonsten gebe ich jedem Meister die gleiche Chance, mich mit seiner Musik in eine andere Welt zu zaubern... :yes:


    Mimi

    che gelida manina....

  • Sagitt meint:


    Mir geht es um Werke- das kann natürlich auch eine Interpretation sein-, die über einen längeren Zeitraum immer wieder den Weg in den CD Player finden, mehr als andere eben. Da bei mir der Zeitraum ziemlich lang ist,konnte sich Dauer-Brenner herausbilden.

  • Zu den unangefochtenen Stammgästen/Konstanten gehört JS Bach mit seiner Kreuzstabkantate, am liebsten in dieser Einspielung:






    Seit etwa 1994, mindestens dreimal pro Woche, auch Beethoven, op. 110, 111 mit Youra Guller!

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  • Zitat

    Seit etwa 1994, mindestens dreimal pro Woche, auch Beethoven, op. 110, 111 mit Youra Guller!


    Krasse Sache. Also etwa 1.800 Mal. So viele Klassik-CDs hab ich insgesamt noch
    nicht gehört :D. 36.000 Minuten.

    "Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten" Gustav Mahler

  • Ganz so "krass" wohl nicht, denn ich muß hinzufügen, daß ich zumeist nur den 2. Satz von op. 111 höre. :)

  • Hallo!


    Ich weiß es natürlich nicht, aber wenn ich einen Tip abgeben sollte, welches Werk ich am häufigsten gehört habe, dann versuche ich es mal mit Beethoven: Symphonie Nr. 5 c-moll.
    Ich habe aber leise Zweifel, da die Symphonie nicht bei meinen allerersten CDs dabei war.


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Mein meistgehörtes Stück:
    L. van Beethoven, Fantasie für Klavier, Chor und Orchester Op. 80die CHORFANTASIE, Wr. Symphoniker unter Ferdinand LEITNER, Jörg DEMUS


    zweiter Platz: Mozart , Oboen- (Gerhard Turetschek)- KV 314, Klarinetten- (Alfred Prinz) - KV 622 und Fagott- (Dietmar Zeman)- KV 191 Konzert, Wiener Philharmoniker, Karl BÖHM


    dritter Platz: Haydn, Die Schöpfung Gundula JANOWITZ, Fritz WUNDERLICH, Hermann PREY, Kim BORG, Wr. Philharmoniker - die fliegen übrigens heute nach New York, unter Herbert von KARAJAN

    WHEN MUSIC FAILS TO AGREE TO THE EAR;
    TO SOOTHE THE EAR AND THE HEART AND SENSES;
    THEN IT HAS MISSED ITS POINT
    (Maria Callas)

  • Zitat

    ..., Wr. Philharmoniker - die fliegen übrigens heute nach New York, unter Herbert von KARAJAN


    Das wäre möglicherweise für viele wünschenswert, aber meiner Information nach ist Riccardo Muti ihr dirigierender Begleiter!


    :D

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


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  • Ich bin mir alles andere als sicher, aber da ich, wie im anderen Thread der "meistgehörten CDs" schon erwähnt, mit 15 oder so mal wochenlang fast jeden Tag Beethovens 5. (MC) gehört habe, wäre diese ein guter Kandidat. Ebenso Eroica und 7. Sinfonie. Ich weiß allerdings auf Anhieb sonst kein Stück, was ich mit 15-18, als sich die zahl meiner Tonträger noch in überschaubaren Grenzen hielt, derart obsessiv gehört hätte wie die 5. Und danach gewiß nichts mehr, zu viele musikalische Interessen.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Mein häufigst gehörtes klassisches Werk ist Mozarts Zauberflöte.Diese Oper habe ich 1956 zum ersten Mal live in Stuttgart gesehen mit dem unvergessenen Fritz Wunderlich als Tamino,Friederike Sailer als Pamina,Gustav Grefe als Papageno,Juliana Farkas als Königin der Nacht,Gerhard Gröschel als Sarastro,Ellinor Junker-Giesen als Papagena und Hans Blessin als Monostatos.Die anderen Darsteller krieg ich nicht mehr zusammen.
    Nachdem ich beide Böhm-Aufnahmen im Abstand von ca.10 Jahren erstanden habe,kam mein Plattenspieler,dann später der CD-Player ganz schön oft ins Rotieren.Und wo immer ich eine Opernkarte für die Zauberflöte ergattern kann,greife ich zu.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • .... ich schreibe immer zu spontan, und von der Leber weg, das mit dem Herbert, Gott hab ihn selig, bezog sich auf die CD. Ich verspreche mich zu bessern und meine Elaborate bevor ich sie poste, nochmals auf Sinn prüfend durchzulesen!
    Danke Theophilus! Sehr aufmerksam! :hello:

    WHEN MUSIC FAILS TO AGREE TO THE EAR;
    TO SOOTHE THE EAR AND THE HEART AND SENSES;
    THEN IT HAS MISSED ITS POINT
    (Maria Callas)

  • Zitat

    das mit dem Herbert, Gott hab ihn selig, bezog sich auf die CD.


    Hab' ich mir auch gedacht...


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Sagitt meint:


    Als meine Nr. 2 nenne ich die Kreutzersonate von Beethoven. Ich weiss nicht mehr genau, wann ich sie zuerst hörte,war aber sofort total von dieser Musik fasciniert, so wie Tolstoi es beschreibt. Auch nicht genau, was meine erste Aufnahme war. Ich habe den Verdacht, es war Szeryng mit Rubinstein- das cover erinnere ich jedenfalls gut,giftgrün,eine Zeichung von beiden Künstlern in der Mitte.
    Über die Jahrzehnte habe ich viele Aufnahmen von diesem Werk gekauft, auch eine Version mit Cello ( gefällt mir aber nicht).
    Immer wieder gehört, gerne dazu gelesen, Dieter Kühn, Beethoven und der schwarze Geiger( ein wirklich lesenswertes Buch zur Kreutzersonate) und Magriet de Moore,Kreutzersonate
    Wenn ich die vielen Aufnahmen Revue passieren lasse:


    1.Platz bei den Geigern immer noch Thomas Zehetmair.
    Sehr gut Oistrakh,Szeryng,Adolf Busch,Perlman,Vengorov
    1.Platz für den ersten und dritten Satz Martha Argerich, für den zweiten Brigitte Engerer.
    Sehr gut auch Rudolf Serkin,Claudio Arrau.
    Auch heute ist diese mit Abstand die mir wichtigste Violinsonate.
    Ich liebe den ersten Satz so leidenschaftlich wie möglich,den zweiten fast klassizistisch, den dritten virtuos.

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  • Ich habe glaube ich die dorische toccata (BWV538 ) von bach gehört.
    Ich höre zwar erst seit ein paar Jahren Kunstmusik, aber die begleitet mich fast schon von anfang an und immer konstant.
    Auf Platz Zwei denke ich ist die appassionata sonate von beethoven.

  • Am häufigsten gehört habe ich mit Sicherheit das
    Klarinettenkonzert von Mozart,
    dann das
    Rheingold von Wagner (in meiner absoluten Wagner Phase),
    an dritter Stelle die
    späten Streichquartette Beethovens (in einigen Jahren werden die an der ersten Stelle stehen).


    Uwe

    Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt. (Arnold Schönberg)

  • Sagitt meint:


    So eindeutig ich Nr. 1 und Nr. 2 benennen konnte, so schwer fällt es mir ab Position 3. Ganz uneindeutig könnte es das Es-Dur-Konzert von Beethoven sein. Es war eines meiner erster drei Platten, 1959, mit Kempff und van Kempen. Bei Kempff bin ich nicht lange geblieben. Es kam dann lange Zeit Richter Haaser, dessen Fan ich ja war, mit Kertesz und dann ganz viele Aufnahmen, Brendel,Gould,Pollini,Brendel,Ax,Levin,Serkin,aber seit vielen Jahren ist die Aufnahme mit Benedetti Michelangeli mein Favorit.
    Während ich früher den ersten Satz bevorzugte, ist es heute der zweite. Und gerade dieser wird Michelangeli überirdisch gespielt.

  • "Der fliegende Holländer"
    Meine erste Gesamtaufnahme hab ich mit 9 Jahren bekommen und seid da an ist mir das gesamte Werk ans Herz gewachsen und bin nun seid einiger Zeit dabei mir eine Gesamtaufnahme nach der anderen zu leisten um meinen Ideal-Holländer, sollte es ihn geben, zu finden!
    Von daher wird liegt mindestens eine Holländeraufnahme immer direkt neben dem Cd-Player statt im Regal.


    Gruß Richard

  • Moin,


    das meistgehörte Stück Musik - eine schöne Frage. Vor meinen CD-Regalen auf und ab wandernd bin ich bei Bach hängengeblieben. Seitdem ich etwas ernsthafter und absichtlicher klassische Musik höre, bin ich immer wieder zu Bach zurückgekommen. Auch wenn sich meine Vorlieben in den Jahren änderten, sind es doch immer wieder die Cello-Suiten, die ich in den CD-Player lege. Und das wird voraussichtlich auch so bleiben.


    Viele Grüße, l.

    "Jein".

    Fettes Brot

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  • Sagitt meint:


    Die Zuordnung zu einer Nummer gebe ich auf, weil das reine Spekulation wäre. Aber sehr sehr viel gehört und gottseidank auch öfters mitgesungen: die Matthäus-Passion von Bach.
    Ich lernte sie 1963 in der Bonner Beethovenhalle kennen. Der bleibende Eindruck war, ist die aber lang. Meine erste Aufnahme war dann Eugen Jochum. Das Werk hat mich nie wieder verlassen. Es ist ein absoluter mount everest der Musik. Was soll ich mehr loben ? Die Innigkeit, gerade auch der Alt-und Bassarien, die tief berührenden Passagen: nicht wie ich will, sondern wie du wilt, wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen. Das Bedrängende: sind Blitze und Donner...ich sang sie einmal auf einer Tournee in Frankreich. Jedes Mal, wenn wir begannen, hatte ich das Gefühl, eine lange Reise beginnt und Gänsehaut stellte sich ein.
    Weil mir das Werk so wichtig ist, kenne ich sehr viele Aufnahmen davon und habe keine, von der ich schreiben könnte, das ist die beste. Vielleicht gibt es dies bei einem solchen Werk nicht. Es gibt romantisch aufgedonnerte wie von Furtwängler 1954 ,ganz abgespeckte wie von McCreesh, 2003. Ich kann eher schreiben, dass ich die Version von Gardiner wegen seiner Tenmpi ganz schlecht finde, er verkennt den Geist des Werks. Ansonsten gibt es allerdings Interpretationen, die kaum zu erreichen sind. Als erster sei Fischer-Dieskau genannt, 1959 mit Richter, perfekter Bachgesang. Großartig Schreier und Blochwitz als Evangelisten, großartig Auger und Ameling als Sopranistinnen,Ferrier,Ludwig,Otter, Beckmann als Altistinnen ( Altus mag ich angesichts dieser Konkurrenz nicht), Haefliger und Wunderlich als Tenöre,neben Dieskau Tom Krause ,Thomas Quasthoff, Matthias Goerne und Max van Egmond als Bässe.
    Gute Chöre gibt es reichlich, von Monteverdi angefangen bis hin zum Auswahlchor bei Solti. Dirigenten: Harnoncourt,Herreweghe,Leonhardt,Rilling ( der hier so geschmähte hat sicher von allen die größte Erfahrung mit diesem Werk und seine zweite Aufnahme von 1994 finde ich sehr gelungen).
    Mir geht sie mehr als die Johannes-Passion zu Herzen. Von allen geistlichen Werken ist sie mir die liebste.

  • Sagitt meint:


    Bei den Klavierwerken ist es auch schwer, diese Entscheidung zu treffen. Aber, mit allem Vorbehalt, ich glaube, die Appassionata habe ich am meisten gehört, jedenfalls von allen Beethovensonaten ist sie die erste, zu der ich greife. Die wilde Leidenschaft des ersten und dritten Satzes reisst mich immer wieder mit.
    Meine erste Aufnahme vor Jahrzehnten war von Backhaus. Er galt neben Kempff als der Beethovenspieler. Ich kann mich an die Aufnahme nicht mehr erinnern. Sobald vom meinem Favoritpianist Richter Haaser eine Aufnahme vorhanden war, hatte ich diese, weiss aber noch, dass Anfang der sechziger Jahre die Aufnahme von Richter als d i e Sensation verkauft wurde.


    Ich hörte dann Pollini,Gelber,Berman,Serkin,Gulda.


    Heute, und das schon seit langer Zeit habe ich zwei Favoriten:
    1. die unmögliche Aufnahme von Gould, der für den ersten mehr als 15 min. braucht, statt sonst um die 9. Er will uns demonstrieren, welch ein primitiver Komponist Beethoven ist und macht praktische eine Röntgenaufnahme von dem Werk- und was kommt heraus: es ist großartig. Gould spielt zwar langsam, aber äussert dramatisch. Recht so.


    2. Richter 1953 in Moskau. Mit einer emotionalen Urgewalt, die ich nur mühsam beherrscht,falsche Töne sind darunter. Aber die Pferde, die mit ihm durchgehen, sind von eine solchen entfesselten Leidenschaft, dass ich nur den Hut ziehen kann.