Beim Lesen im "Was hört Ihr gerade jetzt?" thread habe ich mir die Frage gestellt, wie die Mitglieder des Forums die Auswahl ihrer aktuellen Musik treffen. Neuerwerbungen wohl zuerst? Und sonst? Wie stellt Ihr Euer Tagesprogramm zusammen?
Warum hört Ihr was gerade jetzt?
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Bei mir soll Musik zu allererst Spaß machen. Bei mir stellt die Musik einen wichtigen Ausgleich zur Arbeit dar, bei der Spaß nicht immer an erster Stelle steht.Deshalb wähle ich die Musik immer
spontan aus und arbeite keinen langen Plan aus. Oft bin ich auch respektlos gegenüber den Interpreten und spiele den DJ. -
Hallo Misha!
Im Normalfall kommt das bei mir eher spontan. Ich mache mir oftmals keine Gedanken, was ich jetzt hören könnte, sondern gehe einfach zum CD-Regal, schaue hinein, mein Blick wandert, ich entdecke diese oder jene CD und letztlich sagt mir mein Gefühl, ob ich jetzt gerade Lust auf diese Musik habe oder nicht.
Oder ich sitze am Schreibtisch und jage meine Gedanken hinterher - ich gehe ein paar Werke durch und wo mein Kopfgefühl dann sagt Ja, das wär's jetzt! sage ich nicht nein.Natürlich kommt es auch vor, dass ich gezielt Werke höre, weil es ein unbändiger Trieb einfach nicht anders zulässt! Die Lust, die Begierde, bestimmt dann mein Programm.
Neuerwerbungen zuerst Kommt eher selten bei mir vor...Ich sage nur: HILFE ! ! ! - Ich habe mir eine CD gekauft!
Wobei selbst das bei mir sehr unterschiedlich aussehen kann. Manchmal MUSS ich einfach die neue CD sofort hören. Meist wenn ich das Werk schon kenne.
Ansonsten ist das eher auf die lange Bank geschoben...Ein Programm habe ich mir bisher eher selten zusammengestellt - meist nur, wenn ich auf ein größer umfassendes Sortiment Lust habe. (Zum Beispiel alle mir vorhandenen Cellokonzerte oder unglaublich packende Violinkonzerte hören.)
Na ja, das wäre dann so ein kleines Programm. Einmal habe ich auch schon einen Hilary Hahn Abend gemacht...Wobei die Reihenfolge der einzelnen CDs wieder spontan war.Das schönste Hören ist für mich ohne wirkliches Konzept - einfach schauen, wohin das Gefühl einen führt!
Liebe Grüße, Maik
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Hallo Misha,
eine gute Frage, über die ich mir auch schon einige Male meine Gedanken machte.
In der Regel bei mir: Neuerwerbungen zuerst. Ausnahmen sind Opern, da brauche ich Zeit und eine Partitur für, und Sammelboxen, die kann ich auch nicht an einem Stück durchhören.
Ansonsten wandern meine Blicke oftmals durch die CD-Regale oder in den Schrank und irgendwo bleibe ich dann halt hängen.
Es kommt aber auch vor, dass ich nach Hause komme und den ganzen Tag schon auf ein bestimmtes Werk dränge, das ich dann unbedingt erstmal hören muss.
Manchmal komme ich dann auf den Geschmack und ich muss ein Werk in einer anderen Interpretation hören oder ein anderes Werk vom selben Komponisten.
Und wenn mir gar nichts Gescheites einfällt, schalte ich das Radio ein, da muss ich mich dann nur noch für den Sender entscheiden.Gruß, Peter.
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Weiß zufällig jemand, wie das Zitat weitergeht? Ist von Brecht und endet meiner Erinnerung nach mit "Gehen tun sie beide nicht"
Ich mache jedenfalls keinen Plan/Tagesprogramm mehr, das geht eh immer schief und schmeckt mir zu sehr nach abarbeiten einer Liste. Meistens habe ich Phasen, in denen ich zu Beispiel einen bestimmten Komponisten oder eine bestimmte Form´(Klaviertrios) besonders gerne und oft höre. Irgendwann wechselt das dann wieder. Oft lasse ich mich auch von einem Thread hier im Forum anregen, gestern zum Beispiel, als es um das Alban Berg Quartett ging, habe ich mir mal wieder eine CD von denen mit Streichquartetten von Mozart angehört.
Ansonsten entscheide ich nach Lust und Laune, morgens zum Frühstück beginne ich oft mit Telemann oder einer flotten Bach-Suite, beim lesen höre ich gerne Cembalomusik, möglichst gleichförmig gespielt. Abends gibt es dann Musik pur, ohne irgend eine Zusatzbeschäftigung. Aus welchen Gründen auch immer lande ich dann schon seit Tagen jedesmal wieder bei der Matthäuspassion, die mich regelrecht ergriffen hat, seitdem ich die Partitur habe.
Irgendwelche Pflichtprogramme habe ich überhaupt nicht. Bei allem, was nach Brahms kommt, höre ich ab und zu mal in eine Radiosendung rein als Test - bisher hat mich da kaum etwas gereizt - so bleibe ich in Sachen Spätromantik oder gar Moderne eine fröhliche Ignorantin - ich zwinge mich zu gar nichts wenn es um Musik geht.
In diesem Sinne grüßt Euch Carola
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Zitat
Original von Carola
Weiß zufällig jemand, wie das Zitat weitergeht? Ist von Brecht und endet meiner Erinnerung nach mit "Gehen tun sie beide nicht"Das Lied von der Unzulänglichkeit menschlichen Strebens (weil es so schön ist komplett):
Der Mensch lebt durch den Kopf
der Kopf reicht ihm nicht aus
versuch es nur; von deinem Kopf
lebt höchstens eine Laus.
Denn für dieses Leben
ist der Mensch nicht schlau genug
niemals merkt er eben
allen Lug und Trug.Ja; mach nur einen Plan
sei nur ein großes Licht!
Und mach dann noch´nen zweiten Plan
gehn tun sie beide nicht.
Denn für dieses Leben
ist der Mensch nicht schlecht genug:
doch sein höh´res Streben
ist ein schöner Zug.Ja; renn nur nach dem Glück
doch renne nicht zu sehr!
Denn alle rennen nach dem Glück
Das Glück rennt hinterher.
Denn für dieses Leben
ist der Mensch nicht anspruchslos genug
drum ist all sein Streben
nur ein Selbstbetrug.Der Mensch ist gar nicht gut
drum hau ihn auf den Hut
hast du ihn auf den Hut gehaut
dann wird er vielleicht gut.
Denn für dieses Leben
ist der Mensch nicht gut genug
darum haut ihn eben
ruhig auf den Hut.In der Dreigroschenoper vorgetragen von Mr Peachum
(aus den Netz kopiert, die Zeichensetzung scheint mir teils etwas eigen...)
viele Grüße
JR
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Also ich höre grade das Berlioz-Reqiuem:
weil ich in einer Requiem-Laune bin. Es ist allerdings recht selten, dass ich bewußt Stücke passend zu bestimmten Gemütszuständen auflege. Meistens treibt mich die Neugier, die Neuerwerbungen zu hören. Meine Sammlung befindet sich noch im Aufbau, es gibt noch so unglaublich viel, was ich kennenlernen möchte. Bei dieser Berlioz-Aufnahme deckt sich beides zufällig. Was auch vorkommt, das ist Aufnahmen, die ich besonders gerne mage, wieder hervorzuholen und erneut zu genießen.
Thomas -
Erster Ansatz:
Ich hörte, was ich gerade hören wollte und war damit recht glücklich.Zweiter Ansatz:
Ein lieber Freund, der penibel Buch darüber führt, was er wann, mit welchem Genuß hört, überzeugte mich, es ihm gleichzutun, um nicht einseitige Schwerpunkte beim Hörgenuß zu setzen.
Dieses hielt ich tapfer ca. ein Monat durch. Danach reifte in mir die Erkenntnis, daß ich mich an mich selbst versklavte, ohne großen Nutzen daraus zu ziehen.Endgültiger Ansatz = erster Ansatz mit dem wahrscheinlich vergeblichen Bemühen, nicht allzu einseitig zu hören.
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Zitat
Original von Johannes Roehl
Das Lied von der Unzulänglichkeit menschlichen Strebens (weil es so schön ist komplett):
...................
Ja; mach nur einen Plan
sei nur ein großes Licht!
Und mach dann noch´nen zweiten Plan
gehn tun sie beide nicht.
Denn für dieses Leben
ist der Mensch nicht schlecht genug:
doch sein höh´res Streben
ist ein schöner Zug...............
viele Grüße
JR
Wo er Recht hat, hat er Recht, der Herr Brecht.
Klasse, vielen Dank, Johannes.
Carola
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Hallo,
ein Tagesprogramm ist bei mir nicht drin. Ich ertrage pro Tag zwei, maximal drei Werke, diese allerdings intensiv und ohne Ablenkung. Je nachdem, was ich gerade höre, meist bei Beethoven, kommt auch meine Tochter dazu, dann lauschen wir beide schweigend dem Stück (für mich dann ein schönes Erlebnis, wir beide nebeneinander; ich glaube, in einigen Jahrzehnten wird sie sich gerne daran zurückerinnern).
Die Auswahl der Stücke? Es gibt bei mir eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder meine wenigen absoluten Lieblingswerke oder etwas mir völlig Unbekanntes. Wenn ich mich entschließe, Musik zu hören, weiß ich meist sofort, was ich in dieser Situation hören möchte.
Die einzige Musik, die im Hintergrund laufen darf und meist auch aufgelegt wird: Mozarts Streichquartette und -quintette, aber nur Sonntag morgens beim Frühstück, herrliche Atmosphäre.
Ansonsten läuft keine Musik, wir lieben auch die Stille, (außerdem habe ich noch "Musik" durch meine Kinder, die Violine bzw. Klavier üben oder albern sind).
Uwe
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Frei Manuel Cardoso: Requiem
Weil mich der Thread über Vittoria daran erinnert hat, wie lange ich diese Aufnahme nicht mehr gehört habe. Und so geht es mir oft: Beim Stöbern im Forum gibt es immer wieder Impulse. Und sonst? Ein fixes Tagesprogramm mache ich mir eigentlich nie. Es ist einfach stimmungsabhängig. Anderer Fall: Wenn ich ins Konzert gehe, höre ich mir oft die Stücke vorher nochmal an.
Herzliche Grüße,
Christian
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@Christian:
Ja, und warum hörst du das gerade jetzt?
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Zitat
Original von petemonova
@Christian:
Ja, und warum hörst du das gerade jetzt?Lieber Peter,
habe gerade gemerkt, dass ich mich verpostetet habe, und den Beitrag rasch ein wenig überarbeitet.
Herzliche Grüße,
Christian
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Tja,
zuerst staunte ich über den Threadtitel, dann fand ich ihn aber sehr interessant.In früheren Zeiten hörte ich worauf ich grade Lust hatte.
Als ich mich jedoch in Internet-Foren heruimzutreiben begann, wurde ich teileweise beeinflusst durch das, was dort grade gehört wurde.
Speziell wenn ein Forum ganz wenige Mitglieder hat, was bei Forenstart in der Regel der Fall ist - ist es wichtig, daß die Mitglieder zumindest zeitweise "synchron" hören.Heute werde ich von "Forenmoden" hin- und hergerissen.
Ich beschloss vergangenees Jahr den Bereich Oper zu forcieren, bzw auszubauen - also begann ich meine Opernsammlung auszubauen, ditto habe ich gelegentlich vorsichtig Musikk des 20. Jahrhunderts gehört, um mich zu bilden - nich des Vergnügens willen. Dann kam im Dezember die "Kammermusik" Attacke.
Jetzt wo ich eigentlich Mozart hören sollte - tu ich das eher selten und überlasse Ulli auch die speziellen Threads. - aber eine Trendwende zeigt sich an.
Im Moment lasse ich mich wieder von meinen Launen leiten, Opern des Belcanto sind momentan die eine Schiene, Kammermusik die zweite, Klaviermusik sollte folgen. Ich werde aber in den nächsten Wochen eine Pause einlegen und wiede völlig losgelöst von Forenthemen hören - Wers glaubt wird seelig .....
LG
Alfred
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Zitat
Original von Caesar73
Anderer Fall: Wenn ich ins Konzert gehe, höre ich mir oft die Stücke vorher nochmal an.
Salut,
echt? Ich tue das genaue Gegenteil.... sonst würde es mich tierisch nerven, schonwieder dasselbe [-gleiche] zu hören.
Cordialement
Ulli -
Zwei verschiedene Gründe bestreiten sich.
Erstens will ich gerne Boxen auf einmal hören. Und wenn möglich verwandte Musik. Mozarts Violinekonzerte, dann auch Beethhoven. Und haydn. Und Bach. Usw.
Anderseits habe ich meine absolute Lieblingswerke, die immer darum flehen gehört zu werden.Deshalb habe ich bereits vor Jahre Lieblingsstücke gesammelt. Zuerst auf Tonband, später auf CD. Inzwischen sind es soviel CDs, daß ich auch dafür eine Lösung finden muß.
LG, Paul