keine Sorge, ich meine nicht provokant den Großteil aller Bewertungen in klassischen Wettbewerben, sondern eine vielgeübte Praxis:
darf ich verallgemeinernd so darstellen:
die Größe und Bedeutung eines Wettbewerbs, die "Anziehungskraft" auf die Musiker, hängt ausschließlich mit der Höhe des Preisgelds zusammen.
um viele Musiker aus der ganzen Welt als Teilnehmer zu gewinnen, braucht man schon einen ersten Preis von ca 10.000€ - erst eine derartige Summe garantiert höhere Teilnehmerzahlen.
die raffinierte Taktik, die ich seit Jahren beobachte, besteht darin, den ersten Preis immer häufiger nicht zu vergeben.
Künstlerische Gründe lassen sich immer irgendwie konstruieren...die Behauptung, der beste der Finalisten sei z.B: eben nicht gut genug für den ersten Bachpreis. - habe eine solche Entscheidung live erlebt bei Ragna Schirmer -1996 zweiter Preis bei Nichtvergabe des ersten Preises
(dazu muß ich berichten, daß sie während des Spielens der Goldbergvariationen plötzlich vergaß , daß die zweite Wiederholung nicht gespielt werden sollte - als möglicher Grund für Minuspunkte...)
Was haltet Ihr von der Absurdität, z.B: drei dritte Plätze zu vergeben, oder nur einen zweiten etc. oder auch gar keinen Preis?
Bei Sportveranstaltungen kann man ja auch nicht sagen: der Gewinner über 100m war immerhin 3 Zehntel über dem Weltrekord - das ist höchstens ein dritter Platz?
diese Praktiken stellen den Sinn von Wettbewerben immer mehr in ein fragwürdiges Licht...