Weniger geliebte Komponisten von der Klassik bis zur Moderne

  • Hallo Taminoaner und Taminas,


    man muß doch nicht immer alles positiv sehen und von den Begeisterungen im Musikleben schreiben. Es gibt auch oft für jeden mal einen "Reinfall".


    Die Eindrücke, wie der Einzelne bei Werken, die er zum ersten mal hört und die dann "nicht so geschätzt" werden, soll dieser Thread wiedergeben.
    Eine kurze Begründung kann dabei auch interssant sein und ggf.regen Austausch auslösen !


    Welche Komponisten von der Klassik bis zur Moderne sind bei Euch nicht so beliebt und werden weniger geschätzt ?


    ---------------------------------------------------------------


    Ich bin auf die Idee zu diesem Thema gekommen, weil im Gerschwin-Thread ablehnende Äußerungen gefallen sind. Auch das kann mal interessant sein.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Salut,


    ja, das ist sicher richtig. Vermutlich aber betrifft die Ablehnung oder Geringerschätzung einige Werke von Komponisten, nicht den Komponisten als Person selbst.


    Ich habe z.B. kürzlich einige Werke, darauf war ich sehr neugierig, von Ignaz Pleyel gehört: Es kam mir wie bessere Kirmesmusik vor. Dennoch möchte ich eines Tages die Oper "Die Fee Urgele" hören/sehen.


    Es kann sich aber auch durchaus noch einmal ändern, wenn ich dessen Musik unter anderen Umstände erneut höre. Das nehme ich nicht so genau.


    Liebe Grüße
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Unter den wirklich bekannten Komponisten fällt mir kaum einer ein, den ich nicht schätzen würde, sofern ich denn seine Musik einigermaßen kenne (ich kenne z.B. praktisch nichts von Bellini und Donizetti, sehr wenig Rossini und Puccini usw. Ähnlches gitl für etliche recht bekannte Namen des 20. Jhds.).
    Zwei Kandidaten mit Einschränkung wären:


    Elgar: Ich höre die "Sea pictures" ganz gerne (obwohl sie ziemlich kitschig sind), ebenso die Enigma-Variationen, wirklich großartig finde ich sie jedoch nicht, auch nicht das Cellokonzert. Die 2. Sinfonie hat mich derart gelangweilt, dass mir der Appetit auf mehr von diesem Komponisten vergangen ist. (Vor Jahren war es mir mit zwei Sinfonien von Vaughan Williams ähnlich ergangen, aber an den taste ich mich inwzischen über einige andere Stücke wieder heran)


    R. Strauss: Ich mag von den sinfonischen Dichtungen eigentlich nur Don Juan und Till, der Rest reizt mich nicht zur näheren Beschäftigung, langweilig und aufgeblasen) mit den Opern habe ich mich noch kaum befaßt; Salome finde ich durchaus faszinierend, Rosenkavalier habe ich in der Dt. Oper Berlin gesehen, fand ich von der letzten Viertelstunde abgesehen und ein paar anderen schönen Stellen auch ziemlich länglich und abwechselnd fad und kitschig.
    Trotz ihrer Kitschnähe liebe ich die 4 letzten Lieder und die frühe Burleske ist ein kraftvolles und unterhaltsames Werk.

    Dann habe ich halt noch diese Abneigung gegen franz Gesang, die mir z.B. die frz. Barockmusik nur serh eingeschränkt zugänglich macht. Selbst bei Gluck, den ich eigentlich schätzen sollte, kostet es mich etwas Überwindung....


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Hallo,


    Natürlich gibt es dann auch immer wieder "Verteidiger" von "weniger geliebten Komponisten.
    Ob das sinnvoll ist, weiß ich nicht, aber als ich Ullis Verdikt über Pleyel las, konnte ich nicht an mich halten.
    Pleyel, heute eher unterschätz, war Schüler Haydns, und zu dessen Lebzeiten hochgeschätzt, sowohl vom Publikum, als auch von Haydn selbst - und man höre und staune - Mozart.


    Mozart meinte, Pleyel könne eines Tage als vollweriger Ersatz von Haydn gesehen werden.


    In der Tat ist die Tonsprache Pleyels sehr Haydn-nah.


    Zitat

    Zitat Dr Elena Ostleitner Wien:


    Er wurde Angesichts der immer zahlreicher werdenden Auftragsarbeiten begann Haydn, einige an seine besonders talentierten Schüler, unter ihnen Pleyel, zu übertragen. Es kann daher angenommen werden, daß einige Werke von Haydn aus der Hand des jungen Pleyel stammen.


    1791 Wurde er in Londen von der Konkurrenz des Impresario Salomon zu dessen "Nachfolger" aufgebaut, nach dem Haydn sich geweigert hatte für Solomons Konkurenz zu arbeiten. Die beiden Herren trafen aber eine Absprache miteinander, die von Haydn initiert war. Haydn meinte, bei geschichtem Handlich könnten BEIDE vorzüglich Geld verdienen, mann wolle zusammenarbeiten, einander NICHT bekriegen.
    Dieses Gentleman-Agreement führte dazu, daß Pleyel Haydn-Sinfonien in seine Programme aufnahm, und Haydn auch Pleyel-Sinfonien spielte.
    Dennoch hinterlässt Haydn Notizen, wo er festhält, welche Angst er davor hatte "von seinem Schüler übertroffen zu werden".....!!!


    Ich oute mich hiemit als Pleyel - Freund


    Nächstes Jahr ist ein Pleyel Jahr, da wird er 250 Jahre alt
    Hoffen wir das Beste


    mehr zu Pleyel im Tamino Klassikforum


    PLEYEL, Ignaz Joseph [1757-1831]


    mit freundlichen Grüßen aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • ich bin überhaupt kein fan von neoklassizistischen werken bzw. komponisten. das langweilt mich kolossal. auch mit fr. barock habe ich mich sehr schwer getan, allerdings hat sich dank des lullisten geändert :-). auch viele werke von vivaldi finden meine gnade nicht ...
    lg

    --- alles ein traum? ---


    klingsor

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  • Wenn ich mir den Titel dieses Threads so angucke - der formuliert ja sehr vorsichtig. Sollte ich wirklich die Einzige hier sein, die bestimmte Musik nicht nur "weniger liebt" sondern regelrecht hasst, verabscheut, widerwärtig findet? Oder ist es zu verletzend, so etwas zu schreiben? Weil es natürlich genug andere gibt, die genau diese Musik lieben.


    Trotzdem, ich riskiere es einfach mal. Richtig schrecklich finde ich die Musik von Richard Wagner. Zugegeben, ich kenne nur wenig davon. Opern höre ich sowieso nicht gerne, egal von wem, und da bleiben ja bei Wagner dann hauptsächlich noch die Ouvertüren, wenn ich das richtig sehe. Von denen habe ich mal eine in einem Konzert gehört, etwa 20 Minuten - bei denen ich nahe daran war, rauszugehen. Was ich gehört habe war ein unstrukturiertes, endlos ausuferndes Wabern von Tönen. Meine Assoziation war: Drogenmusik des 19. Jahrhunderts.


    Man kann natürlich schon aus der Intensität meiner Abneigung auf eine gewisse Qualität schließen. Musik, die so polarisiert, kann nicht einfach nur schlecht sein, das will ich - wenn auch ungerne - zugeben. Und ich könnte jetzt versuchen, diesen ersten Höreindruck durch weitere vielleicht zu relativieren. Aber warum sollte ich das tun? Es gibt auch so noch unendlich viel andere Musik zu entdecken für mich. Und irgendwo tiefer einsteigen möchte ich nur dann, wenn mein erster Höreindruck wenn schon nicht positiv, so doch wenigstens neutral war.


    So, jetzt ist es raus. Sollte sich jemand durch meine starke Antipathie verletzt fühlen, biete ich zum Ausgleich an, dass ich sämtliche Beiträge, die eine ähnliche Abneigung gegen die Musik von Mozart oder Bach ausdrücken, tapfer ertragen werde.


    Es grüßt euch Carola :hello:

  • Salut Alfred,


    das Verdikt ist keines - ein Urteil kann man nur fällen, wenn man entsprechend alles kennt, genau so habe ich das geschrieben. Es war ein erster Höreindruck, wenig beeindruckend. Ich fand das, was ich hörte, im mozartschen Sinne zu "mechanisch". Es war Sinfonie G-Dur op. 68. Jedoch bin ich nach wie vor auf die "Fee Urgéle" gespannt, eine Aufnahme scheint's [noch] nicht zu geben.


    Und nochmals zur Erinnerung:


    Zitat

    di me...


    [das aber] betrifft die Ablehnung oder Geringerschätzung einiger Werke von Komponisten, nicht den Komponisten als Person selbst.



    Fairnesshalber hier Mozarts Worte:


    Dann sind dermalen Quartetten heraus von einem gewissen Pleyel; dieser ist ein Scholar von Joseph Haydn. Wenn Sie selbige noch nicht kennen, so suchen Sie sie zu bekommen; es ist der Mühe werth. Sie sind sehr gut geschrieben, und sehr angenehm; Sie werden auch gleich seinen Meister herauskennen. Gut - und glücklich für die Musik, wenn Pleyel seiner Zeit im Stande ist, uns Haydn zu remplaciren!


    Die Quartette kenne ich nicht, die Sinfonie ist nicht haydnsch. Auch lege ich den letzten Satz Mozarts keineswegs so bestimmend aus, wie Du. Das "ist" würde man heute durch ein "sein wird" remplaciren. Mozarts Assage ist sicher ein frommer Wunsch mit eben diesem "Fehler", dass er sich bei seinem "Uteil" - wie ich jetzt - auf nur ein Werk resp. eine Gruppe beschränkt und zuvor nichts von Pleyel kannte. Pleyel hat Haydn niemals "ersetzt", weder früher, noch heute. Haydn hatte in London nach wie vor das Szepter in der Hand.


    Meine Ehrerbietung habe ich Pleyel durch einen entsprechenden Thread gezollt. Er ist eben [bis jetzt] nur "weniger geliebt". Pleyel ist sicher ein Individuum, wie alle anderen komponisten auch, dass es zu entdecken und dann - individuell - zu schätzen gilt.


    Zufrieden? Ich würde nämlich niemals einen Thread über einen Komponisten starten, dessen Musik ich nicht mag.


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • irgendwie hat dieser thread einen etwas masochistischen einschlag. ich sag euch, was ich nicht mag, und dulde dafür, dass ihr mir sagt, welche stücke, die ich so gerne habe, ihr nicht mögt.


    ich gehe ja davon aus, dass es zu wirklich jedem komponisten und stück einen klassikliebhaber gibt, der ihn/es nicht mag.


    also ich mag alvin lucier nicht. den kennt hier aber wahrscheinlich ohnehin niemand ...
    :angel:

  • Hallo Carola,


    Dein Beitrag ist genau so, wie ich ihn mir vorgestellt habe.


    Man soll ruhig mal schreiben, welche Musik der Klassik bis Moderne einem überhaupt nicht liegt.


    Ich kann Deine Meinung zu Wagner in gewisser Weise nachvollziehen, da ich auch kein Opermusik-Fan bin (außer mal Live im Konzert, aber nie auf CD).


    Von Wagner mag ich seine Orchesterstücke und Ouvertüren ganz gerne (mit Solti, Klemperer und Szell) und schätze auch die Maazel-Telarc-Aufnahme des Ring ohne Worte, da ich mir den "Singsang" hier nicht antun muß. Genau mit diesen Worten stoße ich warscheinlich auch auf Unverständnis und löse Kopfschütteln bei einigen aus - aber die Geschmäcker sind eben verschieden.


    Ein weiterer Komponist der in Wien hochgeschätzt wird und Hauptprogramm der Silvesterkonzerte ist liegt mir nicht besonders:
    Es sind die Walzer von Johann Strauß. Ich bin mir bewußt das hier ein großer Molodienreichtum vorliegt, aber dieser "wiener Schmäh" ist für mich einfach nicht mein Musikgeschmack. Ich habe trotzdem eine Willy Boskowsky-CD mit den Wälzerchen.


    Bach ist einer der größten Komponisten, ohne ihn hätten Werke von Mozart, Haydn und Beethoven u.v.a. anders ausgesehen, aber außer der Toccata und Fuge d-moll hat mich noch kein Werk richtig vom Hocker gehauen. Ähnlich kann ich Klingsors Einlass zu Vivaldi nachvollziehen, der bisher nur bei den 4Jaherszeiten interessieren konnte - Barock ist ebenfalls nicht meine Richtung.


    Johannes kann bei Richard Strauß, außer Till.. und Don Juan nicht richtig warm werden - OK akzeptiert, ich schätze Richard Strauß hingegen über alles.


    Auch die Geringschätzung von Gerorge Gershwin im entsprechenden Thread kann ich für mich überhaupt nicht verstehen, da ich seine Werke sehr gerne höre und mir dabei völlig egal ist ob diese weniger oder mehr ernste Musik sind.
    Die frische und gute Laune macht einfach Lust Gershwin zu hören - ein TOP-Beispiel für gute Orchestermusik ist "Ein Amerikaner in Paris" und die Cuban Ouvertüre, seine zahlreichen anderen Ouvertüren mögen schwächer sein, aber es ist hörenswerte klassische Musik - die gehört auf jeden Fall in dieses Forum !
    Gershwin steht für mich klar vor J.Strauß, beides ist unterhaltsame Musik (um nicht - U-Musik zu sagen) und damit besser vergleichbar als Gershwin und Berg (Äpfel und Birnen, wie einer schrieb).


    :hello: Jetzt bin ich mal gespannt auf weitere Meinungen !
    Haut rein Jungs und Mädels ....... :motz:

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Mich enttäuscht immer wieder Johannes Brahms. Da bin ich so ein großer Liebhaber von Dvorák, muss ich mir aber von vielen anhören, dass dieser doch nur der "tschechische Brahms" ist. Mit Brahms selber kann ich aber so gut wie gar nichts anfangen. Dvorák setzt sich meiner Meinung nach schon sehr stilistisch von Brahms ab. Das einzige Werk das mit ihn in Verbindung gebracht wird, dass mir gefällt, sind die ungarische Tänze, aber diese sind ja eher eine Ansammlung von Plagiaten.
    Ich habe es so oft probiert, aber nein. Zu Brahms' Musik finde ich einfach keinen Zugang.

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  • Hallo Thomas,


    als ich deinen Beitrag gerade das erste Mal gelesen habe, dachte ich mir schon: Das gibt es doch gar nicht. Aber in der Tat erscheint mir Brahms im Gegensatz zu Dvorák etwas herber und kompakter. Du bevorzugst IMO eher osteuropäische, volksliedhaft inspirierte Musik. Die findest du natürlich bei Dvorák, Tschaikowsky, Liszt usw. viel mehr als bei Brahms (Ausnahme sind natürlich die Ungarischen Tänze). Er war doch mehr der deutsche Typ, obwohl das natürlich auch ein schwieriger Begriff ist.


    Vielleicht wagst Du dich am Besten mal ans 2. Klavierkonzert, an sein Horntrio oder an das Klavierquintett. Die müssten eigentlich auch so ganz gut ins Ohr gehen. Denn von Dvorák zu Brahms ist es wirklich kein großer Schritt...


    Der Komponist, mit dem ich aus der Zeit nicht so viel anfangen kann, ist auch schon angeklungen: Richard Strauss. Mir geht es ähnlich wie Johannes. Außer Till, den 4 letzten Liedern und dem Violinkonzert kann ich mich nicht recht für ihn erwärmen. Von den Opern kenne ich aber auch noch gar nichts.


    Sonst kann ich von keinem soweit sagen, dass ich ihn grundsätzlich ablehne. Auch Gershwin und Strauß werden gerne mal gehört. Vielleicht noch Liszt. Den mag ich auch nicht so sehr gerne.



    Gruß, Peter.

  • Chopin trifft im Moment nicht meinen Geschmack. Aufmerksam auf ihn wurde ich über den Film "der Pianist", dessen Filmusik ich sehr bewegend und auch
    schön fand.
    Aber nach weiterer Beschäftigung mit seinem Schaffen, konnte ich gar nichts
    mehr mit ihm anfangen.

    "Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten" Gustav Mahler

  • Hallo Thomas,


    Peter hat es schon angesprochen: Brahms Klavierquintett op.34.
    Ich biete dir auch gleich eine TOP-Empfehlung:


    Rein zufällig lief bei mir erst vorhin dieses Konzert. Vor geraumer Zeit konnte ich noch nicht allzu viel damit anfangen - ich wusste zwar, ja, das ist was dolles, aber erst jetzt lerne ich die richtige Schönheit kennen.
    Wie du ziehst ist auf der CD auch gleich noch etwas Dvorák drauf: Klavierquintett op.81. Dazu kannst du dir ja mal im Kammermusikforum den dazugehörigen Thread anschauen...
    (Dieses Werk läuft übrigens gerade bei mir...Für mich ein absoluter Traum :jubel: und immer noch besser als Brahms, auch wenn das andere andersherum sehen :hello: )




    Nun, eigentlich kann ich auch (noch) nicht sagen, wen ich hasse. Aber ich kann sagen, mit wem ich bisher überhaupt gar nicht klar kam.
    Da gibt es Olivier Messiaen. (Ich möchte nicht, dass ihr das überbewertet!!!) Bisher 'kenne' ich nur die Turangalila-Symphonie. Kennen ist mit absicht in Anführungsstriche gesetzt, weil ich so was eigentlich noch nicht sagen kann.
    Ich habe sie ein halbes Mal gehört (etwas mehr), dann hab ich abgeschalten. Es ging einfach nicht mehr - seitdem (das war letztes Jahr im September) verspüre ich nicht das geringste Verlangen nach diesem Werk oder Komponisten. Fast hätte es Claus geschafft, dass ich noch einmal zu ihr greife, aber bisher konnte ich mich nicht überwinden...



    Ein anderer Komponist wäre William Alwyn. Von ihm habe ich eine Naxos CD mit den Symphonien 2 und 5 sowie Lyra Angelica (Konzert für Harfe und Orchester).
    Das Einzige was mir daran bisher gefallen konnte war die Harfe...Sonst konnte ich mich noch nicht damit anfreunden und ich verspüre auch keine Lust, da noch was nach zu kaufen. Verlangen die CD zu hören, existiert auch nicht...


    Wie gesagt, dass ist nun kein Hass, aber auf alle Fälle weniger beliebte Komponisten bei mir, mit denen ich mich nach jetzigem Stand nicht genauer beschäftigen werde. Vielleicht noch mal reinhören, aber mehr wird es wahrscheinlich nicht.
    Es sei denn, ich finde beim Hören dann doch etwas mehr daran.


    Liebe Grüße, Maik


    PS: Auf Wagner freue ich mich schon :yes: Durfte schon ein paar Ausschnitte aus Reihngold hören und das hat mir gefallen!!!

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Zitat

    Original von Maik




    Nun, eigentlich kann ich auch (noch) nicht sagen, wen ich hasse. Aber ich kann sagen, mit wem ich bisher überhaupt gar nicht klar kam.
    Da gibt es Olivier Messiaen. (Ich möchte nicht, dass ihr das überbewertet!!!) Bisher 'kenne' ich nur die Turangalila-Symphonie. Kennen ist mit absicht in Anführungsstriche gesetzt, weil ich so was eigentlich noch nicht sagen kann.
    Ich habe sie ein halbes Mal gehört (etwas mehr), dann hab ich abgeschalten.


    Salut,


    Mahlers X. hast Du vergessen, hier anzuführen.


    Mit dem Sieck bist Du noch nicht fertig, oder mutierst Du zum Südländer?


    :hello:


    Cordialement
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

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  • Hallo Tom und Ulli,


    irgendwie bin ich in letzter Zeit etwas schwer von Begriff...


    Zitat

    Original von Tom


    Hmmm!!


    Worauf genau spielst du an? Dass man einen Komponisten hassen kann?
    Damit gehe ich nur auf Wolfgang ein, der doch, so hab ich ihn verstanden, diese krasse Meinungen kennen lernen wollte.
    Okay, hassen mag etwas überspitzt klingen, gemeint ist aber Musik, die ich als absolut schrecklich empfinde und 'mit der ich nichts mehr zu tun haben möchte'.




    Den verstehe ich gar nicht...
    Meinst du den Mahler, den ich bei dir im Auto gehört habe?


    Wer oder was ist Sieck ?(
    Warum sollte ich zum Südländer mutieren???


    Ich hoffe auf Gedankenaufklärung...
    Merci :hello:
    Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Salut Maik,


    Sieck ist der, der etwas über "abgeschalten" geschrieben hat... und eigentlich Sick heißt.


    Und ja: Die Auto-CD... meine liebste [CD].


    :hello:


    Ciao
    Ulli

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    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Ah...kleine Erleuchtung.
    Nein, der Sick ist noch nicht fertig. Welches Kapitel soll das sein?
    Und was soll an 'abgeschalten' falsch sein?


    So, jetzt hab ich ne ganz große Gedächtnislücke. Fand ich den Mahler bei dir sooo schlimm ?(
    Kann ich mich gar nicht mehr erinnern...nur, dass wir ihn gehört haben. Ich glaube es war seine Vierte, aber selbst da bin ich mir nicht sicher :wacky:


    verwirrte Grüße, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7


  • Inwiefern? Wenn ich fragen darf :rolleyes:


    Lieben Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

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  • Mit dem hassen tue ich mich schwer. Ich sehe es so: Entweder finde ich eine Musik belanglos - dann kann ich sie nicht hassen, eben weil Belanglosigkeit bei mir keine stärkeren Gefühle erweckt. Oder aber sie ist nicht belanglos, dann wüßte ich erst recht nicht, warum ich sie hassen sollte.


    Ich tue mich allerdings schwer mit Wagner. Ich will jetzt nicht sagen, daß ich Wagner hasse, aber ich mag ihn nicht besonders, insbesondere den späteren. Da fragt es sich natürlich, wie kommt das, wo ich doch gerade oben davon geredet hatte, daß ich Musik eigentlich doch gar nicht verabscheuen, gar hassen könnte. Nun, es gibt dann doch so etwas wie musikalische Ökonomie. Ich mag diese Leitthemen nicht, ich finde sie nicht belanglos, aber ich finde sie sollten musikalisch ökonomisch eingesetzt werden. Ich habe an sich von Wagner den Eindruck eines Menschen, der gerne einen intelligenten Eindruck gemacht hätte und da auch unheimlich viel Zeug geschrieben hat, was mich nicht interessiert, aber dabei eigentlich ein bißchen unintelligent war.


    Schon von daher liegt mir die absolute Musik am nächsten, näher als die Oper, denn in guter absoluter Musik herrscht das Gesetz der Ökonomie und des Geschmacks. Ich vermisse bei Wagner sowohl das eine als das andere.


    Ich mag auch Bach nicht sonderlich. Klar, ein großer Komponist, aber ich fand das wohltemperierte Klavier stinklangweilig. Und so fand ich Bach häufig da am stinklangweiligsten, wo er dann angeblich am höchsten geschätzt ist. Auch die "Kunst der Fuge" hat mich nie gereizt, irgendwie finde ich den Titel schon albern. Aber auch sonst: Ich mag Bach einfach nicht sonderlich. Irgendwie klingt für mich so vieles von ihm "sauber gearbeitet", "gut hingedrechselt" und das mag ich einfach nicht leiden. Wie sehr liebe ich dagegen den Händel ...


    Hoffentlich wird dies nicht auf wütenden Protest stoßen, aber wenn denn schon mal so ein Thread eröffnet wird, wo man so was mal sagen darf, muß man ja vielleicht auch mal aus seinem Herzen keine Mördergrube machen. Sind ja auch keine musikwissenschaftlich fundierten Analysen von mir, sondern nur so meine Empfindungen. Und klar sind Wagner und Bach toll und ich höre sie auch gelegentlich gerne, aber so richtige Lieblingskomponisten sind die nun gerade nicht.


    Gruß Martin

  • Hallo,


    HASSEN ist ein großes Wort.
    Ich könnte mir lediglich vorstellen Musikzu hassen, wenn ich sie
    zwangsweise hören müsste, oder (die Gefahr besteht offensichtlich bei der modernen Musik nicht mehr - wenn ich befürchten müsste, sie
    könnte meine Lieblingsmusik aus den Konzertsälen und Plattenstudios verdrängen.....


    Im Übrigen gabe es in den Anfangszeiten des Fiorums bereits einen Parallelthread zum selben Themea (NICHT ZUSAMMENLEGEN !!)


    Die UNbeliebtesten Objekte der klassischen Musik


    Vielleicht ist es für Euch interssant was die damaligen Forianer über das Thema dachten....


    Das Forum hat nun das Alter wo Parallelthreads, vor allem wenn der erste relativ alt ist, unvermeidlich scheinen. Das sollte zwar nur in Ausnahmefällen passieren, aber ist manchmal auch ganz reizvoll. Es waren damals ja teilweis ganz andere Mitglieder im Forum. Auch der alte Thread darbf bei Bedarf selbstverständlich ergänzt werden...


    LG


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Original von Martin
    Mit dem hassen tue ich mich schwer. Ich sehe es so: Entweder finde ich eine Musik belanglos - dann kann ich sie nicht hassen, eben weil Belanglosigkeit bei mir keine stärkeren Gefühle erweckt. Oder aber sie ist nicht belanglos, dann wüßte ich erst recht nicht, warum ich sie hassen sollte.


    Da geht mir größenteils ähnlich. Wirklich hassen tu ich nur Kaufhaus-Muzak und diverse Auswüchse der Pop/Rap etc. Kultur. Indes, es gibt auch klassische Musik, die einem auf den Senkel geht, die unerträglich kitischig oder sonstwie nervig daherkommt (ich kann auch nachvollziehen, dass Hörer, jedenfalls bei der ersten Begegnung z.B. Wagners, Bruckners oder Mahlers Musik wirklich abstoßend finden)


    Zitat


    Ich tue mich allerdings schwer mit Wagner. Ich will jetzt nicht sagen, daß ich Wagner hasse, aber ich mag ihn nicht besonders, insbesondere den späteren. Da fragt es sich natürlich, wie kommt das, wo ich doch gerade oben davon geredet hatte, daß ich Musik eigentlich doch gar nicht verabscheuen, gar hassen könnte. Nun, es gibt dann doch so etwas wie musikalische Ökonomie. Ich mag diese Leitthemen nicht, ich finde sie nicht belanglos, aber ich finde sie sollten musikalisch ökonomisch eingesetzt werden. Ich habe an sich von Wagner den Eindruck eines Menschen, der gerne einen intelligenten Eindruck gemacht hätte und da auch unheimlich viel Zeug geschrieben hat, was mich nicht interessiert, aber dabei eigentlich ein bißchen unintelligent war.


    Schon von daher liegt mir die absolute Musik am nächsten, näher als die Oper, denn in guter absoluter Musik herrscht das Gesetz der Ökonomie und des Geschmacks. Ich vermisse bei Wagner sowohl das eine als das andere.


    Aber Wagner, jedenfalls ab Ring und Tristan ist von einer unglaublichen Ökonomie, was u..a durch die Leitmotive ermöglicht wird. Selbst einen herausgerissenen Ausschnitt wie "Siegfrieds Rheinreise" finde ich fast allen sog. "sinfonischen Dichtungen", die ich kenne, überlegen. Und was die Effekte betrifft, werden doch einige Leitmotive mit überwältigender Wirkung eingesetzt, z.B. das Aufleuchten des "Walhall"-Motivs, wenn Sieglinde erzählt wie Wotan das Schwert in der Esche plaziert oder das "Siegfrieds Geburt" oder wie auch immer Motiv, das bei "Wotans Abschied" schon den Helden ankündigt.
    Du hattest neulich die Szene mit Mime und dem Wanderer erwähnt; die ist in der Tat hart an der Selbstkarikatur (allerdings m.E. auch komisch gemeint), aber nicht typisch. Mein Problem, z.B. mit einigen Sachen von R. Strauss ist gerade, dass er eine Wagner noch übertreffende Virtuosität an Orchesterfarben eben nur für ziemlich plakative Wirkungen einsetzt, und die Stücke nie so "venetzt" sind wie Wagners Opern.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)


  • Salut Maik,


    nein, es war die X., wie ich oben schrieb.


    Bei Sick ist es das Kapital "Die Sauna ist abgeschalten!" - keine Ahnung, in welchem Teil.


    Cordialement
    Ulli

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    (Vincenzo Geilomato Hundini)

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  • So, hab es mir durch gelesen, mein Licht war dazu natürlich angeschaltet.


    Ich bitte vielmals um Verzeihung.
    Das Kapitel heißt übrigens Die Sauna ist angeschalten!.


    Die X. - irgendwie kann ich damit gar nichts anfangen.
    Ich höre sie mir das nächste Mal noch mal an, wenn wir zusammen Autofahren :yes: ;)



    Liebe Grüße, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Mahler X gibt es übrigens gerade im Angebot beim Dreibuchstabenversand mit Rattle für nen Zehner.



    Kauf ich mir aber nicht! :baeh01:



    Gruß, Peter.

  • Hallo Kurzstueckmeister,

    Zitat

    also ich mag alvin lucier nicht. den kennt hier aber wahrscheinlich ohnehin niemand ...


    Ich heiße zwar Edwin Baumgartner, aber von mir aus kannst Du mich auch niemand nennen. Allerdings gebe ich Dir recht: Alvin Lucier ist auch für mich, wie der ganze Kreis um Robert Ashley (inklusive dem Meister selbst), einer der weniger geliebten Komponisten.

    ...

  • Zitat

    Original von petemonova
    Aber in der Tat erscheint mir Brahms im Gegensatz zu Dvorák etwas herber und kompakter. Du bevorzugst IMO eher osturopäische, volksliedhaft inspirierte Musik. Die findest du natürlich bei Dvorák, Tschaikowsky, Liszt usw. viel mehr als bei Brahms (Ausnahme sind natürlich die Ungarischen Tänze). Er war doch mehr der deutsche Typ, obwohl das natürlich auch ein schwieriger Begriff ist.


    Vielleicht wagst Du dich am Besten mal ans 2. Klavierkonzert, an sein Horntrio oder an das Klavierquintett. Die müssten eigentlich auch so ganz gut ins Ohr gehen. Denn von Dvorák zu Brahms ist es wirklich kein großer Schritt...


    Ich weiß nicht, mir scheint eher deine Analyse im ersten Absatz korrekt.
    Wie viele bin ich auch zuerst mit Werken von Tschaikowsky und Dvorak (genauer nur mit der 9.) zur Klassischen Musik gekommen. Aber selbst als ich etliches andere, wie die bekanntesten Sinfonien und Konzerte von Beethoven und auch Mozart schon kannte, fand ich sehr schwer nachzuvollziehen, was ein Freund von mir an Brahms 1. Sinfonie fand.
    Einige Jahre später war Brahms nach Beethoven mein Lieblingskomponist.
    Dvorak und Brahms ist schon ein bißchen wie Vivaldis 4 Jahreszeiten und Bachs Wohltemperiertes Klavier...


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Zitat

    Original von Johannes Roehl
    Ich weiß nicht, mir scheint eher deine Analyse im ersten Absatz korrekt.
    Wie viele bin ich auch zuerst mit Werken von Tschaikowsky und Dvorak (genauer nur mit der 9.) zur Klassischen Musik gekommen. Aber selbst als ich etliches andere, wie die bekanntesten Sinfonien und Konzerte von Beethoven und auch Mozart schon kannte, fand ich sehr schwer nachzuvollziehen, was ein Freund von mir an Brahms 1. Sinfonie fand.
    Einige Jahre später war Brahms nach Beethoven mein Lieblingskomponist.
    Dvorak und Brahms ist schon ein bißchen wie Vivaldis 4 Jahreszeiten und Bachs Wohltemperiertes Klavier...


    Interessanter Vergleich!
    Wobei ich es eigentlich nicht für möglich halte, dass man sich als Dvorák-Liebhaber ein Leben lang Brahms verschließen kann. So unähnlich sind sie nämlich wirklich nicht.
    Dvorák schrieb halt populärer und das geht IMO schneller und leichter ins Ohr als Brahms.
    In einem Jahr, vielleicht in einem halben sieht die ganze Sache schon ganz anders aus.



    Gruß, Peter.

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