Rheingold (Laserdisc von Karajan)

  • hallo,


    ich habe mir gerade die Rheingold-Laserdisc-Aufnahme von Karajan angesehen. Ehrlich gesagt, wusste ich bis vor kurzem gar nicht, dass diese überhaupt existiert. Es ist ohnehin verwunderlich, dass sich Karajan nach dem Studio-Ring aus den Siebzigern später noch die Arbeit für eine Verfilmung angetan hat.


    Darstellerisch lässt die Besetzung gelegentlich etwas zu wünschen übrig (Thomas Stewart als Wotan vor allem wirkt sehr starr) aber insbesondere die Verwandlungen zu und von Nibelheim ist sehr opulent gestaltet. Und Rheintöchter, die fast wirklich zu schwimmen scheinen; das noch dazu oben ohne!


    Musikalisch gibts aber nichts zu bekritteln; eine Besetzung die (für mich) keine Wünsche offen lässt:


    Thomas Stewart, Wotan
    Brigitte Fassbaender, Fricka
    Hermin Esser, Froh
    Gerhard Stolze, Mime
    Jeanine Altmeyer, Freia
    Peter Schreier, Loge
    Leif Roar, Donner
    Louis Hendrikx, Fafner
    Ridderbusch (Nienstedt), Fasolt
    Zoltan Kelemen, Alberich
    Birgit Finnilä, Erda


    was mir nicht ganz klar ist: Ridderbusch sang den Fasolt, gespielt wurde er aber von Nienstedt? Warum? Kennt jemand den Grund?
    Weiß sonst jemand interessantes über dieses Projekt zu sagen; zB: war auch eine Verfilmung der anderen Teile geplant?


    lg
    Hyperion

  • Interessant! Bei welchem label wurde die Laserdisc denn veröffentlicht? Besteht Hoffnung auf eine DVD-Wiederveröffentlichung?


    Ich wußte von der Verfilmung, und daß sie allgemein als Flop angesehen wurde...

  • Ob die Verfilmung einen künstlerischen Wert hat? Wohl kaum, aber welche Opernverfilmung hat den schon (außer der Elektra von Götz Friedrich fällt mir eigentlich nichts ein)?


    Könnte es aber vielleicht sein, dass der Flop auch mit der LD-Technologie zu tun hatte, die ja nie richtig angelaufen ist und heutzutage im DVD-Zeitalter sowieso völlig ausgestorben ist?


    Musikalisch ist die Aufnahme jedenfalls ausgezeichnet und für den Liebhaber ist die Sache wohl mehr als ein Kuriosum.


    Erschienen ist der Film bei Unitel.


    lg
    Hyperion

  • Sagitt meint:


    Ich war auch einer der Verrückten, der sich diese Technik zugelegt hatte. Gut, so sehen Anfänge einer Technik aus. Grob und gross. Zugleich aber auch eine technische Herausforderung, diese großen und schweren laser-disc Platten zu bewegen. Ganz ausgestorben sind sie nicht, es gibt immer noch LD-Foren,wobei die Oper fast keine Rolle spielt. Das Hauptproblem sind die Abspielgeräte. Seit Jahren gibt es keine mehr auf dem Markt und repariert so ertwas und wenn ja, zu welchem Preis ? Dafür bekommt man dann zwei nagelneue DVD-Spieler.
    Auch bei dieser Gelegenheit ist nochmals auf die Unitel-Problematik hinzuweisen. Die sitzen teilweise auf sehr guten Inscenierungen, die man nirgendwo erwerben kann, die nur sehr selten bei classica erscheinen.
    Verstehen kann man das nicht. Würde es nicht einen Markt für einen Tristan in der Inscenierung von Ponelle geben ?