Rachmaninov: Preludes

  • Hallo Taminos,


    heute starte ich mal wieder einen neuen Thread.
    Thema, wie so oft bei mir, Werke son Sergei Rachmaninov.


    Rachmaninov schrieb insgesamt 24 Preludes. OP.3 No.2, OP.23 1-10 und Op.32 1-13.


    Rachmaninov verstand die Preludes in ihrem eigentlichen Sinne, nämlich als Vorspiel zu einem "wichtigen" Werk.


    Meine derzeitige Lieblings-Preludes ist op.23 No.5.


    Nach und nach werde ich hier Aufnahmen vorstellen und besprechen, die sich teilweise extrem unterscheiden.


    Natürlich freue ich mich auf "Unterstützung" :yes: :D

  • Endlich ein Thread zu diesen wundervollen Klavierstücken...


    Viele Aufnahmen gilt es vorzustellen, ich nenne mal die Gesamtaufnahme, die ich vor Berezovsky und meilenweit vor Ogdon für die gelungenste halte (natürlich gibt es zahlreiche weitere, z.B Ashkenazy, Biret etc.):




    Bei den mir bekannten Live-Aufnahmen bzw. Einzelaufnahmen sind auch hier trotz eventuell aufkommender Langeweile Sviatoslav Richter und natürlich Emil Gilels unschlagbar...


    Liebe Grüsse, Moritz

    "Das beste, an dein Übel nicht zu denken, ist Beschäftigung."
    Ludwig van Beethoven

  • Moritz,


    die Gesamtaufnahme von Alexis Weissenberg besitze ich auch.
    Schier unglaublich mit welcher Kraft, Dynamik ja fast "Gewalt" er spielt und damit den Preludes eine unglaubliche Spannung mitgibt.
    Manchmal bin ich richtig erschrocken, manchmal fasziniert! Sicherlich eine fantastische Aufnahme, die ich aber nicht immer hören kann, da es Tage gibt, da würde er mich mit seinem Spiel überfordern, oder an denen ich eine andere Sicht der Preludes suche.


    Hier sollte man jedenfalls vorher unbedingt reinhören!


    Man höre nur wie er meine Lieblings.Prelude spielt :jubel:

  • Zitat

    Rachmaninov verstand die Preludes in ihrem eigentlichen Sinne, nämlich als Vorspiel zu einem "wichtigen" Werk.


    über welche Informationen verfügst du diesbezüglich? zu welchem "wichtigen Werk"?


    Danke für die Aufklärung

    Im übrigen bin ich der Ansicht, dass gepostete Bilder Namen des Fotografen, der dargestellten Personen sowie eine genaue Angabe des Orts enthalten sollten.
    (frei nach Marcus Porcius Cato Censorius)

  • Zitat

    Original von tastenwolf


    über welche Informationen verfügst du diesbezüglich? zu welchem "wichtigen Werk"?


    Danke für die Aufklärung


    Diese Aussage habe ich dem Harenberg Klaviermusikführer entnommen.


    R

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  • Ich könnte mir denken, dass im Sinne des Vorspiels bezüglich op.32 eine gewisse Nähe zum für Rachmaninov eminent wichtigen Werk 'Die Glocken' op. 35 denkbar ist.


    Ansonsten hatten auch die Preludes selbst als Hommage an sein grosses Vorbild Chopin (deshalb auch genau 24 und als Ganzes nach dem Quintenzirkel komponiert) einen sehr hohen Stellenwert, vielleicht später mit Ausnahme des vom Komponisten selber ungeliebten (aber wie ich finde grossartigen) op.3 No.2.


    Hier gibt es ja auch die Anekdote, dass Rachmaninov das von den Veranstaltern stets geforderte oder sogar als Voraussetzung ausbedungene op.3 No.2 zu Beginn des Kontertes 'abriss', um anschliessend zu verschwinden und eine halbe Stunde später das Konzert zu 'beginnen'.


    Grade das Prelude op.23 No.5 finde ich von Gilels auf der Brilliant Box noch stärker. Eine unglaubliche Dynamik und Kraft!

    "Das beste, an dein Übel nicht zu denken, ist Beschäftigung."
    Ludwig van Beethoven

  • Zwar keine Gesamtausspielung, aber eine interessante Auswahl:




    Herzliche Grüße,


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Hallo,
    die Préludes von Rachmaninov zählen auch zu meinen liebsten Klavierwerken. Das Op.23 Nr.5 zählt auch zu meinen liebsten, es macht vor allen Dingen jedoch auch tierisch Spaß dieses Werk selbst zu spielen, wennn es auch tierisch schwer ist, ich habe es auch nicht zu Ende geübt.
    Eine sehr gute Aufnahme ist meiner Meinung nach die mit Vladimir Ashkenazy bei Decca.

  • Ashkenazy ist ziemlich gut - aber die Weissenberg-Aufnahme wird hier meines Erachtens zu Recht am häufigsten in den Vordergrund gehoben - Da zündet Meister Weissenberg die pianistische Endstufe und katapultiert sich bisweilen Raketengleich durch die Préludes - total kompromisslos und sogartig!
    Von Nikolai Lugansky gibt es eine sehr dichte, sehr klangmächtige, (fast orchestrale) Einspielung von op. 23.
    Dmitri Alexeev erledigt in seiner Gesamtaufnahme auch eine guten Job, steht aber meilenweit hinter Weissenberg zurück - wäre dem anders hätte ich sie öfters aus dem Regal gezogen und wüsste noch, wie sie im Einzelnen klingt...
    Francois Joel Thiollier (heute bei NAXOS) hat in den späten 70ern den ganzen Rachmaninow für das Label Thésis (gibt's das noch?) eingespielt - gar nicht übel, aber mit fürchterlich trocken-harter Tontechnik.


    Wäre es nicht interessant, auch mal über die Etudes-Tableaux zu sprechen? Sie sind, glaube ich, weitaus seltener als Gesamtaufnahme zu haben und mindestens genau so spannend (ein ähnliches Verhältnis wie das zwischen Debussys bekannten Préludes und seinen deutlich weniger bekannten Etudes).


    Grüße
    Daniel

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  • Als Liszt-Interpret hat Berezovsky schon überzeugt, da überrascht es dann nicht weiter, dass er auch bei Rachmaninov überzeugt:




    Berezovsky nutzt die Preludes nicht einfach nur als Plattform für seine stupende Virtuosität, ihm gelingt eine differenzierte Darstellung voller Spannung. Daneben auch exzellent aufgenommen: Klar und transparent.


    Herzliche Grüße,:hello: :hello:



    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)