Liebe Forianer,
als Johannes Brahms im Sommer 1879 sein op. 79 schrieb, hatte das Erste noch den Namen Capriccio. Im Mai des darauffolgenden Jahres schickte er die beiden Stücke zur Begutachtung der Widmungsträgerin Elisabeth von Herzogenberg und fragte sie, ob ihr ein besserer Name als "Zwei Rhapsodien" einfallen würde.
Sie meinte, mit "Klavierstücke" wäre man am Besten bedient, da es vom Stück weiter nichts sagt. Da das aber nicht geht, wären die Rhapsodien für die Stücke der beste Name.
Elisabeth von Herzogenberg
Nun sind die Rhapsodien jedoch keine typischen Rhapsodien, wie man sie vielleicht von Liszt kennt, denn sie weisen einen starken Bezug zur Sonatenform auf. Es kann aber nicht bezweifelt werden, dass es schon etliche rhapsodische Elemente wie die Rhytmik, die farbige Harmonik oder das pathetische Element gibt.
Ich mag die beiden Rhapsodien sehr gerne, mir ist die Zweite aber noch lieber. Vielleicht liegt es daran, dass ich sie auf dem Klavier noch eher dahingestümpert kriege als die Erste.
Meine Aufnahmen sind von Martha Argerich und Rudolf Buchbinder. Anfang des nächsten Jahres kommt wohl noch Afanassievs Aufnahme aus Japan dazu.
Wie sieht es nun bei euch aus? Zum einen natürlich eure präferierten Aufnahmen, aber auch die Frage zur Namensgebung. Passt der Name Rhapsodie auf die Klavierstücke oder wäre Capriccio, Ballade oder sogar Intermezzo besser gewesen?
Ich bin wie immer sehr gespannt.
Gruß, Peter.