Ist HIP jetzt auch bei den großen Orchestern angekommen?

  • Hallo,


    man liest in den letzten Jahren immer häufiger auf den Spielplänen, dass aus HIP-Ensembles bekannte Leute am Pult der großen Orchester stehen. Harnoncourt macht das ja schon seit langem, weitere wahllos herausgegriffene Beispiele sind Gardiner beim NDR, Goebel in München, Minkowski und das DSO Berlin oder ganz aktuell, morgen (2.12.) Giovanni Antonini (il gardino armonico) mit dem hr-Sinfonieorchester.


    Was meint ihr warum?


    ?(
    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Ich trau mich mal - auch auf die Gefahr hin, mich gnadenlos zu blamieren:


    Ich habe es schon mehrmals gelesen. Aber ich weiß einfach nicht, was HIP heißt! :stumm:

    "Muss es sein? - Es muss sein!" Grave man non troppo tratto.

  • Zitat

    Original von salisburgensis
    Hallo CRC


    HIP= Historic Informed Perfomance


    Bitte mit Adverb Historically, sonst kriegen evtl. mitlesende Englischlehrer die Krise...
    oder auf deutsch: Historisierende Interpretationspraxis, Historisch informierte Performanz oder was auch immer.


    Zur Ausgangsfrage: Wie Du selbst sagst, ist es so neu nicht, Harnoncourt dirigiert seit 25 Jahren das Concertgewouworkest mit modernen Instrumenten, aber eben historisch informiert. Seit seinen Beethovensinfonien hat er auch alte (Blech) und neue Instrumente kombiniert, ähnlich machen das Thomas Fey und in Frankfurt teils Hugh Wolf (Haydn).
    Vermutlich sind Orchester und Intendanten der Ansicht, dass es sich bei den genannten Musikern um interessante Leute handelt, die es lohnt einzuladen und mit denen man sich aufs Experimentieren einlässt.
    Ich finde die Ergebnisse häufig durchaus überzeugend, insofern ist für mich die Grundsatzdebatte weniger wichtig. Wie der Dicke schon wußte: Entscheidend ist, was hinten rauskommt.



    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Salut, Salis,


    ich habe mich das auch schon öfter gefragt: "Hm? Was macht der jetzt da...? Können die das denn...?"


    Und in der Tat hört man dann unterschwellig etwas hipiges... Ich finde diese Art eigentlich ganz gut, es ist nicht zu "extrem" - was mich zugegebener Maßen allmählich leicht nervt [hier insbesondere das Misverständnis zwischen Doppelschlag und Schlaganfall] - sondern eher [zufällig?] wohldosiert.


    LG
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

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