Interessante Geiger unserer Zeit (2018 ff)

  • Linus Roth ist sozusagen der Auslöser dieses Threads. Beim Anhören einer seiner, Aufnahmen, seiner Aktivitäten in Sachen Weinberg, etc etc kam mir der Gedanke, daß Pianisten relativ mehr Aufmarksamkeit geschenkt wird, als es bei Geigern der Fall ist.
    Es gb zu diesem Thema bereits einen Thread, datierend aus dem Jahre 2004, wo "aktive Geiger" der (damaligen) Gegenwart vorgestellt werden sollten, mit Option, in späterer Folge den aktivsten davon jeweils einen eigenen Thread zu widmen.
    Der Thread tröpfelte in gewisser Weise so vor sich hin und schaffte bis heute grade mal 23 Beitrge und 7756 Seitenaufrufe.
    Der letzte Beitrag stammt von 2014, hat also 4 Jahre am Buckel
    Aktive Geiger unserer Tage - Trailer
    Ich schrieb damls im Einführungstext:


    Zitat

    Die heutige aktuelle Szene stellt sich mir so dar, daß man um heututage für die CD aufnehmen darf, vor alem 3 Kriterien erfüllen muß:


    Man muß weiblich sein
    Man muß jung und attraktiv sein
    Man muß in Interviews erklären wie sehr man die Werke des 20. Jahrhunderts schätzt


    Das ist natürlich schon sehr boshaft - und ich muß mich schon sehr wundern - denn Bosheit ist eine Eigenschaft, die mir völlig abgeht - ja meiner Wesensart geradezu zuwider ist. :untertauch::stumm:


    Da der Thread auf wenig Interesse stieß habe ich relativ kurz danach (2005) einen ähnlichen nachgeschoben - mit einem Titel der mir erfolgversprechender erschien


    Haben den Bogen raus - Die jungen Geiger der Gegenwart.


    dort fand ich dann SCHEINBAR einen Hinweis auf einen weiteren gescheiterten Thread dieser Thematik:
    "Die großen Geiger der Gegenwart - eine Fata Morgana ?"
    Bei näherem Hinsehen entpuppte sich dieser Thread aber als identisch mit
    "Aktive Geiger unserer Tage - Trailer"
    Scheinbar - hatt der Thread früher einen anderen Namen.


    Eigenartigerweise schwebte der Titel "Große Geiger unserer Zeit" heute geraume Zeit um mich herum, aber das kleine grüne Männchen auf meiner Schulter (Hexen haben an dieser Stelle meist einen Raben oder eine Krähe sitzen) flüsterte mit zu: "Tus nicht - Der Titel ist blöd"
    Und das ist er in der Tat.
    Wie definiere ich HEUTE einen "großen" Geiger ?


    Vermutlich so:
    In Talkshows präsent
    Crossover - affin
    einem Massenpublikum bekannt
    Showmaster-Qualitäten (die hatte schon Paganini - und deshalb haftet ihm unter Puristen - vermutlich ungerechterweise - ein Hauch des "Unseriösen" an.


    Welchen Titel gebe ich also einem Thread, der mich persönlich zwar interessiert - aber vermutlich - wie frühere - Beispiele zeigen - a priori zum Scheitern verurteilt ist ?
    Wer vermag schon die endgültige "Qualität" eines Geigers zu beurteilen ? Nur wenige. (wenn es ab einem gewissen Niveau überhaupt möglich ist)
    Persönlich lehne ich einige als "Spitzengeiger" anerkannte Künstler ab - teilweise wegen ihres Programms, das mir nicht liegt (dafür können weder sie noch ich etwas) teils wegen eines Violintons der mir nicht liegt oder ihrer Grundeinstellung zur Interpretation. Persönlich liebe ich einen eher einschmeichelnden Geigenton. Brillianz ist durchaus willkommen - nicht aber eine spröder ungefälliger Ton.


    Die hier vorgestellten Geiger müssen derzeit noch aktiv sein, sie dürfen jung oder alt sein, müssen nicht wirkliche "Weltstars" oder "erste Reihe" sein - es gibt wirklich interessante Leute, die - oft auf eigenen Wunsch - nur von "lokaler Bedeutung" sind oder sich von großen Plattenkonzernen keine Vorschriften machen lassen wollen, was sie zu spielen haben, was sie zu sagen haben, wie sie sich zu kleiden haben.....


    Mancher Musiker liebt - wie ich selbst auch - Nischenrepertoire. Das kann einem eine gewisse Fangemeinde bescheren - Achtung - Respekt - Weltberühmt wird man damit nicht.
    Ein gutes Beispiel ist her (anderes Gebiet, aber vergleichbar) WOLFGANG von Karajan.


    Zurück zu den Geigern - Ich bin gespannt wer hier vorgestellt wird.


    mfg aus Wien
    Alfred






    Wie dem auch sei. Die heutige Szene

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Blutjung ist er nicht mehr, aber zweifellos zählt er zu den interessanten Geigern unserer Zeit: Daniel Hope.




    Er kam am 17. August 1973 in Durban (Südafrika) zur Welt und ist jüdisch-deutscher Abstammung. Seine Großeltern lebten in Berlin, als der Naziterror über Deutschland hereinbrach. Sie entkamen glücklicherweise der Verfolgung. Hopes Eltern lebten in Südafrika, zogen aber mit dem kleinen Daniel nach England, weil Daniels Vater Christopher sich gegen die Apartheid-Politik der damaligen Regierung wandte. Durch seine Mutter kam Daniel Hope früh mit Yehudi Menuhin in Verbindung, der die Begabung des Jungen erkannte und ihn als Schüler aufnahm. 2002 stieß er zum Beaux Arts Trio, das er aber bald wieder verließ, weil er eine Solistenkarriere anstrebte. Heute lebt Daniel Hope mit seiner zweiten Frau, der Malerin Silvana Hope, in Berlin. Und so schließt sich der Kreis …..


    Mehrfach wurde Daniel Hope mit dem ECHO KLASSIK ausgezeichnet. Vor einem Jahr, im Oktober 2017, kam der Film "Daniel Hope - der Klang des Lebens" in die deutschen Kinos und machte den Künstler auch über die Klassikszene hinaus bekannt.


    Hope setzt sich stark für die Musik des 20. Jahrhunderts ein. So hat er die Violinkonzerte von Alban Berg, Benjamin Britten und Dmitri Schostakowitch in seinem Repertoire. Seit 2007 ist er Exklusivkünstler beim Label Deutsche Grammophon. Aus dieser Zusammenarbeit entstand u.a. auch diese CD:


    MENDELSSOHN BARTHOLDY: Violinkonzert e-moll op. 64
    mit dem Chamber Orchestra of Europe, Dirigent: Thomas Hengelbrock.


    Einer breiteren Öffentlichkeit wurde Daniel Hope bekannt durch seinen Auftritt am Holocaust-Gedenktag 2010, als er im Deutschen Bundestag in Anwesenheit des damaligen israelischen Präsident Simon Peres das Stück "Kaddish" von Maurice Ravel aufführte.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).


  • Obwohl dieser Thread nicht nur den "berühmtesten" Geigern gewidmet sein sill, sonden auch allen, die sich um "Nischenrepertoire" und "undankbare" Werke verdient gemacht haben beginne ich mit einem ganz berühmten. Er verfügt im Forum bereits über einen eignen Thread, weshalb ich mich hier kurz fasse, aber natürlich gehört er hierher. Es handelt sich um den italienischen Geiger Giulio Carmignola (*1951)
    Er ist einem breiteren (Klassik)Publikum vor allem als Vivaldi-Interpret bekannt, und hier (eher den Spezialisten) durch zahlreiche Ersteinspielungen später Vivaldi Violinkonzerte.
    Erfreulicherweise widmete er sich auch mit einigen Aufnahmen den Zeitgenossen Vivaldis, aber auch - was mich anfangs verwunderte - Bach, Haydn und Mozart etc.
    Heute werde ich noch im Thread
    Meister der Barockvioline - Giuliano Carmignola
    Ergänzungen anfügen.


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo


    Ich möchte Mirijam Contzen einstellen:



    Die SZ lobte den strahlenden intonationssicheren, hellleuchtenden Ton der 1976 geborenen deutsch-japanische Geigerin.


    Website Mirijam Contzen


    Ich habe ein sehr schönes Konzert mit ihr am 7. September dieses Jahres im Kloster Maulbronn erlebt:


    Mirijam Contzen in Maulbronn



    Gruß WoKa

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Als kleinen Zwischeneinschub möcht ich auf einen Parallelthread mit anderer Gewichtung hinweisen der bislang noch zu wenig Beachtung gefunden hat.
    Ein Thread gerät schnell in Vergessenheit, wenn er nicht regelmäßig frequentiert und gepflegt wird
    Sucht man ihn dann nach Wochen oder Monaten ist er unauffindbar
    Künftig werden wir versuchen durch Querverweise solche Threads gelegentlich in Erinnerung zu rufen


    Violinwettbewerbe und ihre Gewinner


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Ich möchte Mirijam Contzen einstellen:


    Kurze Zwischenfrage:
    Soll es hier um männchliche Vetreter der Spezies gehen oder sind auch Damen zugelassen. Ansonsten könnte man ja einen Parallelthread eröffnen.

  • James Ehnes, kanadischer Geiger, gehört zu den Gefragtesten weltweit und ist vor allem für seine atemberaubende Virtuosität, lyrische Ausdrucksweise und vorbehaltlose Musikalität bekannt.



    Er wird von vielen der angesehensten Dirigenten wie Ashkenazy, Alsop, Sir Andrew Davis, Denève, Dutoit, Elder, Iván Fischer, Gardner, Paavo Järvi, Mena, Noseda, Robertson und Runnicles als Solist eingeladen und ist u.a. mit Orchestern wie den Boston, Chicago, London, NHK Symphony Orchestras, den Los Angeles, New York und Czech Philharmonic Orchestras, den Münchner Philharmonikern, Wiener Symphonikern, Cleveland, Philadelphia, Philharmonia Orchestras und dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin aufgetreten.


    Ehnes begann seinen Violinunterricht im Alter von vier Jahren. Mit neun Jahren wurde er Protégé des bekannten kanadischen Geigers Francis Chaplin, mit 13 gab er sein Debüt als Solist mit dem Orchestre Symphonique de Montréal. 1997 schloss er sein Studium an der Juilliard School ab und gewann den Peter Mennin Prize for Outstanding Achievement and Leadership in Music. Er ist Mitglied der Royal Society of Canada und wurde 2010 zum Mitglied des Order of Canada ernannt.


    James Ehnes spielt die „Marsick” Stradivari von 1715.


    Auszug aus seinen Aufnahmen:


    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Lutgra fragte:

    Zitat

    Soll es hier um männchliche Vetreter der Spezies gehen oder sind auch Damen zugelassen. Ansonsten könnte man ja einen Parallelthread eröffnen


    Ich hab das EINMAL (vor einigen Jahren) versucht. :untertauch:
    Daß ich dafür nicht gekreuzigt oder auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde ist vermutlich nur einer gnädigen Laune des Schicksals zuzuschreiben.
    Damals wollte ich in der Tat nur Männer zulassen - weil ich mir damals nämlich die Frage stellte ob es überhaupt noch Männer gibt die Geige spielen und wahrgnommen werden. Das hat sich aber inzwischen scheinbar wieder eingependelt - also BEIDE Geschlechter sind in diesem Thread zugelassen


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !





  • Ich weise hier auf Linus Roth(* 1977) hin, der nicht nur einige vorzügliche Aufnahmen gemacht hat, sondern auch initiativ tätig ist, Er ist Mitbegründer „International Weinberg Society“ für dessen Werk er sich auch als Interpret einsetzt. Roth ist sowohl als Solist von Violinkonzerten als auch als Kammermusiker aktiv. Persönlich hat mich seine Gernsheim CD auf ihn aufmerksam gemacht. Die Recherche und einige weiter Hörproben waren dann eigentlich der Auslöser dieses Threads, der helfen soll neue Namen kennenzulernen. Neu ist natürlich ein relativer Begriff, veu für jemanden der eigentlich an seinen "bewährten Lieblinginterpreten" klebt.
    Im Falle von Linus Roth ist das IMO leicht, ein sensibler Geiger mit singendem Ton und einer wunderbaren Stradivari aus dem Jahre 1703.....




    http://www.linusroth.com/

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Zwei Dinge hier als kurzen Einschub:


    Ich habe lange um diesen Titel gerungen und letztendlich die Bezeichung "Grösste Geiger", "Jahrhundertgeiger". "Berühmte Geiger" absichtlich vermieden, denn ich wokkte nicht, dass immer nur die sattsam bekannten Namen genannt werden, Geiger die zwar in der Tat erstklassig sind, aber deren medialer "Vorsprung" oft in einer geschickten Vermarktung durch ihr jeweiliges Label besteht.
    Das hat sich - vermutlich auf Grund der angespannten finanziellen Lage in der Tontägerindustrie - allerdings abgemildert.
    "Jahrhundertgeider" sind weitgehend ein Legendenkonstrukt der Tonträgerindustrie (Bei Bedarf dem zu widersprechen; Bitte eigenen Thread eröffnen)


    Weinberg oder Gernsheim, Clement oder Mayseder (und hier fehlen zahlreiche Namen !!) aufzunehmen war bis vor einigen Jahren ein unkalkulierbares Risiko.
    (und ist es vielleicht noch heute ??) Daß dies in Zukunft vielleicht nicht mehr der Fall sein möge verdanken wir jenen, die sich dafür einsetzen und nicht ausschliesslich Altbewährtes bringen.
    Über die Technik oder Details ein urtail abzugeben, das vermögen ohne dies nur wenige. Anders sieht es da schon in der Gesamtwirkung aus.
    Auch das Spielen eigner Kadenzen - so der Interpret Talent hierfür hat - schätze ich sehr


    Der Fall einer Parodie ist immer heikel. Nur die grössten sind imstande sie ohne Schaden zu überstehen.
    Früher war das einfacher. Man konnte Parodien als solche erkennen, Heute - in der schnellebigen Zeit - und bei einem nicht allzuhohen durchschnittlichen Allgemeinwissen der "Gesellschaft" kann ein veränderter Text durchaus als echt wahrgenommen werden - und der Reputation des Künstlers schaden, was natürlich auch mit Einnahmensverlusten verbunden ist. Im konkreten Falle dürfte die "Parodie" aber weit unter der Gürtellinie angesiedelt gewesen sein sein (siehe Artikel)


    Ich MUSSTE dieses Statement einfach loswerden, bitte aber hier NICHT darauf zu antworten, Einerseits weil es den Thread zerstören würde, andrerseits weil das Thema "Dürfen Interpreten Klagen ?" ein eigener Thread werden könnte....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • … wurde 1984 als Sohn deutscher Eltern im italienischen Cecina geboren. Mit fünf Jahren beginnt er Geige zu spielen, seine Lehrer sind sein Vater, Uto Ughi, Christoph Poppen, Igor Ozim und Norbert Brainin. Er studierte erst am Istituto Mascagni in Livorno und dann an der New Yorker Juilliard School bei Joel Smirnoff.


    1999 kam es in seinem Elternhaus zu einer Explosion und einem Brand. Der junge Geiger erlitt schwerste Verbrennungen im Gesicht, am Oberkörper und an der rechten Hand. Sehr viele medizinische Eingriffe folgen – die Karriere scheint zu Ende. Doch Hadelich kämpft sich mit Willen und Kraft zurück, übersteht die Operationen und beginnt nach einem Jahr wieder auf seiner Geige zu spielen.


    Die Washington Post schreibt über Augustin Hadelich: “Die Essenz von Hadelichs Spiel ist Schönheit: er vermittelt die musikalischen Botschaften ohne jedes technische Hindernis und offenbart uns etwas von Regionen, die jenseits der unseren liegen.“ 2006, sieben Jahre nach dem Feuer, gewinnt er den 1. Preis des Internationalen Violinwettbewerbes von Indianapolis. Seitdem gilt Hadelich in Amerika als einer der besten Violinisten. Er spielt mit dem New York Philharmonic, Philadelphia Orchestra, Los Angeles Philharmonic und den Sinfonieorchestern von Baltimore, Boston, Dallas, San Francisco und Toronto.


    Auch in Europa wächst sein Ruf, er spielte mit der Badischen Staatskapelle Karlsruhe, der Deutschen Radio Philharmonie und den Dresdner Philharmonikern.


    Bei der Verleihung der 58. Grammy Awards wurde Augustin Hadelich mit einem Grammy ausgezeichnet. Die Süddeutsche bezeichnet ihn als einen „echten Musiker“.


    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Mich wundert, dass diese Ausnahmegeigerin bisher noch nicht in diesem Thread aufgetaucht ist.


    Habe gerade die hochexpressive Hammeraufnahme des Bartok - Violinkonzertes Nr.2 laufen. Die unterscheidet sich in ihrem modernen Ausdruck von allem bisher dagewesene, ohne allzu viele Extras hineinzuinterpretieren, die nicht Werkgerecht währen ... es werden die Effekte (wie stufenlose Übergänge) nur besonders eindrucksvoll betont. Peter Eötvös, den man eher als Dirigent ungenissbarer Musik (Wiener Schule und Extreemeres, dass ohnehin (fast) keiner hören will :pfeif: ) her kennt, weiss Bartoks Partitur gekonnt umzusetzen - fantastische Orchesterbegleitung, nein keine Begleitung, sondern fabelhaftes Miteinander von Solist und Orchester. Es ist auch ein Werk für V und O von Eötvös und das Ligeti-VC dabei ... schon interessantes atonales Material ... kein direktes MUSS von den Kompositionen her; aber Kopachinskaja hangelt sich auch hier gekonnt durch.


    Eine referenzwürdige Neuaufnahme des Bartok-VC Nr.2 von 2011:



    NAIVE, 2011-12, DDD



    Wo sie auftaucht polarisiert sie mit ihren Interpretationen .. aber sie macht die jeweiligen Werke durch ihre "Entstaubung" unglaublich interessant.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Rachel Barton Pine (*1974 in Chicago)Wurde von mir zwar gelegentlich schon erwähnt, gehört aber unbedingt in diesen Thread und zwar wegen der Ersteinspielung des Violinkonzerts Nr 1 von Franz CLEMENT (1780-1842), einem berühmten Wiener Violinisten, Pianisten, Dirigenten, Komponisten und Auftraggeben von Beethovens Violinkonzert. Letzteres befindet sich ebenfalls auf der hier gezeigten Doppel CD Chicagoaer Non Profit Klassiklabels CEDILLE.
    Besonders hervorzuheben wäre. daß Rachel Barton Pine in der Regel selbst komponierte Kadenzen einsetzt, welche IMO phanasiereich, werkgetreu und von beachtlicher Länge sind.






    Sie spielt seit ihrem 10 Lebensjahr Violine. Ihre Karriere schien nach einem U-Bahn Unfall 1995 beendet, aber etliche teure Operationen und ihr eiserne Wille stellten sie wieder her, sodaß sie nach etwa 2 Jahren erneut beginnen konnte.
    Sie ist eine vielseitige Interpretin wie man dem Werbetext entnehmen kann:

    Zitat

    - Die Violinistin Rachel Barton Pine startete ihre Karriere als Wunderkind und spielt heute in Barockensembles und Heavy Metal Bands



    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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