Gesucht: Die beste Carmen-Darstellerin aller Zeiten

  • Liebe Forianer


    Soeben arbeite ich an einem neuen Eintrag zum Tamino-Opernführer:
    CARMEN steht derzeit auf dem Programm.
    Bei dieser Gelegenheit ließ ich nicht nur die Oper im Gesit Revue Passieren, und auch die Gesamtaufnahmen, sondern ich habe mir überlegt, welche Sängerin die wohl überzeugenste Carem der letzen Jahre - oder aber "aller Zeiten" war.


    Eine tückische Frag, gab es doch etliche große Sängerinnen, die der Rolle stimmlich zwar gewachsen waren, darstellerisch jedoch nicht 100%ig überzeugten. Andrerseit gab es gelgentlich "Idealbesetzungen" die sol lange ideal waren, bis sie den ersten Tonzu singen hatten (überspitzt ausgedrückt)


    Es geht hier also nicht darum welche Gesamtaufnahme der "Carmen" die "Beste" ist (Solch ein Thread läuft ja bereits) - sondern um eine "ideale" Darstellung der Titelpartie in jeder Hinsicht


    Freundliche Grüße aus Wien


    und Viel Spaß


    wünscht Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Die Liste jener, die ich stimmlich nicht ideal fand, ist lang; von jenen, die übrigbleiben, war darstellerisch Natela Nicoli an der Grazer Oper die Beste. (Ich kenne allerdings viel mehr Carmensängerinnen nur akustisch als akustisch und visuell.) Als darstellerisch besonders schwach ist mir Marianna Tarassova in Erinnerung.

  • Hallo Alfred,
    meinst Du die szenische Darstellung oder ist auch der Eindruck der "Klangbühne", wie Kesting es formuliert, Maßstab?
    Leider habe ich nämlich so viele Carmen Aufführungen noch nicht gesehen, was auch damit zusammenhängen mag, daß es sich oft - da verkaufswirksam - um abgenudelte Repertoireinszenierungen von anno dunnemals handelt, Leipzig ist ein trauriges Beispiel.

    res severa verum gaudium


    Herzliche Grüße aus Sachsen
    Misha

  • Hallo zusammen,


    zu Carmen fällt mir spontan Agnes Baltsa ein.Das ist eine Sängerin von unvergleichlichem Temperament.Ihre Bühnenpräsens läßt glauben,daß sie ihre Rollen nicht singt und spielt,sondern sie IST ihre jeweilige Darstellerin für die Zeit der Aufführung.Darüber hinaus verfügt sie über eine Musikalität und einen Stimmumfang sondergleichen.Als Carmen war für mich noch nie jemand besser.

    Freundliche Grüße Siegfried

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  • @ Misha,


    Ich meine sowohl eine entsprechend "feurige" Widergabe auf CD, wo die Erotik nur so knistert, als auch die Erinnerung an eine reale Aufführung, egal ub die nur für die CD aufgezeichnet wurde oder nicht.


    Was ich ausschließe sindSängerinnen, die auf grund Ihres Erscheinungsbildes oder aber auch Temperamentes nicht rollendeckend sind - obwohl sie stimmlich die Partie meistern - aber auch umgekehrt.


    Es wurd weiter oben schon angerissen . Künstlerinnen die die partie nicht singen, oder darstellen - sonder Verkörpern (in Welcher Form auch immer)


    LG


    aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred, dann kommt meine Antwort wie aus der Pistole: Teresa Berganza.
    Erotik und südländisches Temperament pur.
    Zweite Wahl (leider) ist Baltsa. Ich habe sie live erlebt abe leider nur konzertant mit einzelnen Szenen - großartig. Die Aufnahme mit HvK leidet aber unter den unsäglichen Dialogen, die den Sängern imo "den Schneid" abkaufen.

    res severa verum gaudium


    Herzliche Grüße aus Sachsen
    Misha

  • Hallo,


    so wie Alfred es formuliert hat, meinte er eigentlich Platteneinspielungen. Aber egal, da wir jetzt von Darstellerinnen sprechen, schließe ich mich den Vorschreibern an. Es gibt mehrere Aufnahmen aus der WSO, in der Agnes Baltsa brilliert (zumeist an der Seite von José Carreras). Sie war eine großartige Darstellerin dieser Rolle und auch gesanglich sehr gut, obwohl diese Rolle für ihre Stimme schon etwas grenzwertig war (bzw. sie mit ihrer dramatischen Anlage dazu machte; aber sie hat diese Grenzen mit Eboli, Santuzza und Fedora auch furchtlos überschritten!). Allerdings könnte man bemängeln, dass ihre Carmen mehr dramatisch als sinnlich war.


    Übertroffen wurde Agnes Baltsa für mich aber ganz klar durch Grace Bumbry. Im Salzburger Video ist sie eine tolle Darstellerin und ihre Stimme war damals perfekt geeignet für die heikle Tessitura dieser Rolle (bei den meisten Sängerinnen hört man in der Habanera oft unschöne Lagenwechsel).

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Mich dünkt, die Carmen ist eine typische Rolle, die jede Sängerin singt (auch wenn sie ein Sopran ist ;)), aber fast keine wirklich kann. Ganz zu schweigen von technischen Mängeln, schlechtem Französisch und unpassender Stimmfärbung empfinde ich die Interpretation der meisten Carmensängerinnen als ziemlich merkwürdig. Viel zu viel Augenmerk wird auf die Habanera verwandt, dafür frage ich mich in der Seguidilla regelmäßig, wieso José Carmen freilässt - auf jeden Fall nicht wegen ihres Gesanges (oder kann er selbigen nicht mehr länger ertragen?). Vielen Sängerinnen fehlt die Leichtigkeit der Stimme, und Schwerfälligkeit ist in den koketten Tanzliedern dieser Oper der absolute Tod. Der zweite Akt neigt bei vielen Sängerinnen ferner dazu, eine Art Bordellszene darzustellen. Negativer Höhepunkt: Leontyne Price tanzt für Don José. :rolleyes: Das ist geschmacklos!
    Und die "Karten-Arie" wird meiner Meinung nach oft zu dramatisch gesungen, so wie eine Todesarie in einer italienischen Oper. Dabei finde ich gerade diese Solostelle sehr lyrisch, zart und zurückhaltend. Carmen fürchtet sich nicht vor dem Tod.

  • Zitat

    Und die "Karten-Arie" wird meiner Meinung nach oft zu dramatisch gesungen, so wie eine Todesarie in einer italienischen Oper. Dabei finde ich gerade diese Solostelle sehr lyrisch, zart und zurückhaltend. Carmen fürchtet sich nicht vor dem Tod.


    Cool!


    Danke für den Hinweis!!
    werde ich in Zukunft berücksichtigen und an die Sängerinnen weitergeben..
    andererseits, Carmen ist entschlossen, ihren Weg fortzusetzen, auch wenn er in den Tod führt, da darf man auch ein bißchen dicker auftragen, oder


    außerdem - ist Carmen eine lyrische, zarte und zurückhaltende Frau? - so wird doch eher Micaela dargestellt...

    Im übrigen bin ich der Ansicht, dass gepostete Bilder Namen des Fotografen, der dargestellten Personen sowie eine genaue Angabe des Orts enthalten sollten.
    (frei nach Marcus Porcius Cato Censorius)

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  • Sagitt meint:


    Carmen ist eine Fabrikarbeiterin,versteht es, mit dem Messer umzugehen und scheut sich nicht, andere Frauen auszustechen,sehr wörtlich zu nehmen. Also alles andere als harmlos. Sie liebt auf ihre eigene unbedingte Weise,also kein scheues Mädchen, sondern eine sehr selbstbewusste Frau.
    Diese Anforderungen müssen gestalterisch und sängerisch erfüllt werden. Callas ist böse, aber verrucht ? Mingenes in der Verfilmung der Carmen einfach zu keimfrei.
    Price hat bei Karajan für mich die richtige Mischung. Stimmlich nicht so präsent, aber darstellerisch recht gut war Grace Bumbry,Vickers ein herrlich tumber José dazu.

  • Zitat

    Original von tastenwolf
    außerdem - ist Carmen eine lyrische, zarte und zurückhaltende Frau? - so wird doch eher Micaela dargestellt...


    Die Carmen, die der Hörer in der Habanera, Chanson bohème, Seguidilla, Danse bohème, Duett mit José und auch den Dialogen vorgestellt bekommt, ist leidenschaftlich, unabhängig, intelligent, witzig. Meiner Meinung nach darf sie auf keinen Fall verrucht sein - sie liebt, wen sie will, diese Selbstbestimmung hat ihr eben den Ruf der Verruchtheit eingetragen - aber das ist sie nicht. Wenn wir sie im Zwiegespräch mit anderen Menschen sehen, ist es üblicherweise sie, die den Sieg davonträgt. Sie kann alle anderen Figuren des Stückes beherrschen, außer - interessanterweise - der so sanften Micaela, die ihr als Einzige widersteht (auch Micaela ist für mich nicht die, als die sie gilt - sie ist keineswegs so naiv, wie sie in vielen Inszenierungen scheint). Sogar wenn José sie tötet, macht er das nicht aus eigenem Antrieb, sondern weil sie es "fordert" ("Frappe moi donc!").
    Die "Kartenarie" ist aber ein Zwiegespräch mit dem Schicksal, und Carmen ist eine Zigeunerin, und abergläubisch, und schicksalsgläubig. Hier sieht man Carmen in einer absolut atypischen Rolle, als diejenige, die sich einer "höheren Macht" fügt. Keine Rebellion gegen das Schicksal. Nein, ein kurzer Moment der Überraschung: "Carreau... Pique... la mort.", doch dann steigt die Musik hinab wie schon ins Grab, und Carmen besingt die Größe des Schicksals. Sie ist fast religiös, diese Arie. "À voix basse..." steht in der Regieanweisung, und durch die völlige Zurücknahme der Lautstärke und aller tragischen Stilmittel erhält die Solostelle ihre eigentümliche, verinnerlichte Spannung.

  • Hallo!!


    Ich mag zwar CArmen nicht besonders, aber ich hab mir schon einige angehört bzw. angesehen und will meine Meinung hier kund tun:
    1. (wie schonerwähnt) Teresa Berganza
    2. Ebe Stigniani (für die Schellackhörer sicher ein Begriff)
    3. Maria Ewing (sie spielt gut, singt aber net so gut wie ide oben genannten)


    LG Joschi

  • Das "Problem" Carmen liegt zum Teil in der Besetzung der Titelpartie (Sopran,Mezzo oder Alt) begründet. Ich persönlich halte einen Mezzo für richtig, um den stimmlichen Kontrast zu Micaela zu zeigen.
    Ein weiteres Kriterium ist die Auffassung der Rolle durch die Interpretin.
    Die Regie tut dazu ein übriges...


    "Meine" Carmen ist (stimmlich und darstellerisch) VICTORIA VERGARA, die ich 1983 an der Deutschen Oper Berlin erlebt habe.


    Gruss Heldenbariton

    Wie aus der Ferne längst vergang´ner Zeiten
    GB

  • Es müßten doch wohl auch genannt werden:
    Conchita Supervia,Rosa Ponselle,oder Rise Stevens,
    wenn man über Carmen spricht.

    Tutto nel mondo è burla.

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  • Du hast recht, Herbert, obwohl ich Rosa Ponselle nicht für eine IDEALE (vom Ausdruck her) Carmen halte; es ist immer Geschmackssache...
    Teresa Berganza gehört für mich auch in die erste Reihe....
    nicht zu vergessen (leider keine Aufnahmen vorhanden) die Sopranistin Karina Kutz (d i e Carmen der Städtischen Oper Berlin von 1937-52), was Kritiken und Fotos (fantastische Ausstrahlung !!) bestätigen, ebenso Zeitzeugen, die sie, meine Gesanglehrerin, als CARMEN erlebten.


    Gruß Heldenbariton

    Wie aus der Ferne längst vergang´ner Zeiten
    GB

  • Auch nicht übel ist eine farbige Sängerin namens Michèle Crider. Ich habe sie in Wien vor etwa zehn Jahren als Carmen erlebt - fabelhaft! Leider hat sie die Rolle abgelegt und singt derzeit weltweit vor allem die Aida.

    ...

  • Zitat

    Auch nicht übel ist eine farbige Sängerin namens Michèle Crider. Ich habe sie in Wien vor etwa zehn Jahren als Carmen erlebt - fabelhaft! Leider hat sie die Rolle abgelegt und singt derzeit weltweit vor allem die Aida.


    Ganz sicher? Auf ihrer sehr ausführlichen Homepage hat sie das aber totgeschwiegen, da kam nur eine Ernani-Elvira in dieser Zeit vor. Wenn ich mir ihr Repertoire anschaue, erscheint mir eine Carmen eigentlich nicht sehr wahrscheinlich (sie singt das klassische italienische Spinto-Repertoire), und einen Fachwechsel hat es auch nicht gegeben...

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Ziemlich sicher. Ich habe auch auf ihrer Homepage nachgesehen und war überrascht, die "Carmen" nicht zu finden. Sie ist damals in Wien eingesprungen. Ich bin mir deshalb so (relativ) sicher, weil nachher über die richtige Aussprache des Namens gerätselt wurde (englisch "Creider" oder französisch "Cridér").
    Es kann auch eine Verwechslung sein - aber ich bin bereits dabei, der Sache nachzugehen.

    ...

  • Lieber Philhellene,


    Ich suche immer noch nach einer Idealbesetzung für die Carmen, und ich
    stelle sie mir so vor, wie Du das hier beschrieben hast:


    Zitat

    Original von Philhellene: Die Carmen, die der Hörer in der Habanera, Chanson bohème, Seguidilla, Danse bohème, Duett mit José und auch den Dialogen vorgestellt bekommt, ist leidenschaftlich, unabhängig, intelligent, witzig. Meiner Meinung nach darf sie auf keinen Fall verrucht sein - sie liebt, wen sie will, diese Selbstbestimmung hat ihr eben den Ruf der Verruchtheit eingetragen - aber das ist sie nicht. Wenn wir sie im Zwiegespräch mit anderen Menschen sehen, ist es üblicherweise sie, die den Sieg davonträgt. Sie kann alle anderen Figuren des Stückes beherrschen, außer - interessanterweise - der so sanften Micaela, die ihr als Einzige widersteht (


    Sinnlich, aber nicht plakativ-verrucht / die Stimme nicht zu schwer und nicht zu dunkel im Timbre / selbstbewusst, aber eben kein Produkt schwüler Phantasien von einer "femme fatale"...
    Wen siehst Du als die ideale Interpretin an (auf CD oder LP verewigt?)


    :hello: Petra


    (Die Frage geht natürlich auch an alle anderen, die eine Carmen der oben beschriebenen Art kennen!!!)

    Einmal editiert, zuletzt von petra ()

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  • Seit ich sie in Frankfurt in dieser Rolle gesehen habe, in der sie, glaube ich, die ebenfalls beachtliche Sona Cervena abgelöst hatte, würde ich mich rückhaltlos dem Votum für Agnes Baltsa anschließen.


    Kaum zu glauben, dass sie trotzdem auch der für mich ideale Hänsel war.


    Natürlich gibt es auch andere Favoriten in dieser Rolle, etwa Teresa Berganza, Victoria de los Angeles (obwohl zeit- und Beechambedingt kultivierter, d. h. zahmer im Ausdruck) oder vielleicht auch Tatjana Troyanos, aber die habe ich halt nie in der Rolle gesehen.


    Jessy Norman gehört - in dieser Rolle, notabene - definitiv NICHT dazu, und Marilyn Horne nur in der sängerischen Darstellung des Films CARMEN JONES, in dem Dorothy Dandridge eine der besten Carmen-Visualisierungen aller Zeiten lieferte. Überhaupt sollte man diesen Film nicht aus den Augen verlieren, wenn man erahnen will, warum Bizet mehr für die Popularität und Verbreitung der Gattung Oper getan hat, als jeder andere Komponist vor und nach ihm - Mozart und Verdi vielleicht ausgenommen.


    Wer sich für Marilyn Horne als Carmen interessiert, der sollte trotz Bernsteins leidenschaftlicher Leitung besser nicht zu der Einspielung Bernsteins greifen, zumal der José Ricjhard Cassillys einiges zu wünschen übrig lässt, sondern zu dieser preisgünstigen DVD, die übrigens alle "Hits" der Oper in einer hochinteressanten und in sich stimmigen amerikanischen Adaption enthält:


  • Auch ich finde Baltsa die meist überzeugende Carmen abgeben.



    Dagegen habe ich was, wie fast üblich, gegen Carreras. Vielleicht weil sein Timbre mir nicht gefällt. Dann bin ich vielleicht überkritisch. Es schadet für mich jedenfalls die Aufnahme.


    LG, Paul

  • Hallo zusammen!


    Ich kann mich der Einschätzung Musicophils nur vollinhaltlich anschliessen.


    Mich hat Agnes Baltsas Darstellung und Gesang in dieser Rolle von allen Darstellerinnen, die ich je sah und hörte, am meisten begeistert. Hier gab es für mich wirklich eine Rollenidentifikation wie ich sie mir schöner nicht vorstellen kann.


    Leider war Jose Carreras weder in Darstellung noch Gesang für mich der ideale Don Jose. Bei uns in Wien gab es eine Inszenierung, bei der Don Jose auf einem weißen mächtigen Schimmel einritt, Carreras machte alles andere als eine gute Figur auf dem Pferd und hatte beim Absteigen Probleme, wirkte dadurch lächerlich und konnte eben auch nicht gesanglich die Rolle so interpretieren, wie ich es mir gewünscht hätte.


    Aber ich schweife ab, das Thema heißt ja "Die beste Carmen" und das ist und bleibt wohl noch lange für mich Agnes Baltsa. (Vielleicht tritt ja einmal Garanca in ihre Fußstapfen, wie ich hörte, singt sie im Herbst in ihrer Heimat diese Rolle zum ersten Mal, sie könnte ich mir gut darin vorstellen).

  • Hallo Herbert!


    Für mich ist eben Agnes Baltsa die beste Carmen-Darstellerin aller Zeiten, weil ich in meiner Lebenszeit bis jetzt keine bessere kennengelernt habe.


    Eine objektive Beurteilung dieser Frage kann es ohnehin nicht geben, weil wir alle subjektiv von unseren Erlebnissen mit Carmen-Dastellerinnen berichten und jeder von uns andere Vorstellungen von der Interpretation dieser Rolle hat. Bei der Beurteilung spielen viele Kriterien mit, das Lebensalter, der persönliche Geschmack, die persönlichen Erfahrungen bei Aufführungen, CD usw. Also können in der Diskussion nur subjektive Meinungen herauskommen. Was bedeutet, dass es die beste Carmen-Darstellerin aller Zeiten gar nicht geben kann, sondern nur die meiner Meinung nach beste Carmen aller Zeiten und das ist und bleibt für mich Agnes Baltsa.

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  • Zitat

    Original von Herbert Henn
    Ich dachte, es ginge hier um die beste Carmen aller Zeiten, oder ?


    :hello: Herbert


    Erna hat einen Punkt. Die beste Carmen aller Zeiten gibt es wohl ohnehin nicht für jedermann. Zudem können wir uns bei einem eigenen Urteil nur auf die eigene Anschauung bzw. das eigene Anhören von Bild- und Tondokumenten stützen. Wer weiß schon, wie die Uraufführungs-Carmen wirklich war? Und alle seitherigen. Es kann also nur um die für uns beste gehen.


    Den glühenden Berichten und ihrem Stummfilmauftritt in dieser Rolle zufolge, hätte Geraldine Farrar eine gute Chance. Allerdings hat sie, da es ein Stummfilm war, so outriert gespielt (ich kenne allerdings nur zwei kurze Szenenausschnitte), dass man das nicht wirklich als vergleichbar heranziehen kann.


    Ergo baltsamus.


    :D Rideamus

  • Wenn ich daran denke, dass ihre Carmen-Einspielung 1952 gemacht wurde, ist "unsere Zeit" recht großzügig ausgelegt...


    :D

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Na ja, ich fürchte, ich habe da schon gelebt, wenn auch nicht sehr klassikbewusst.


    Wer ist das "wir" in "unserer Zeit" ?


    Ist natürlich nur 'ne rhetorische Frage, denn "wir" ist erstmal jede Gruppe, der man sich zugehörig fühlt.


    :D Rideamus

  • Ich beurteile die Stimmdarstellerische Qualität natürlich auch nur von


    Tonträger-Aufnahmen. Die Persönlichkeit und die schauspielerische


    Leistung auf der Bühne kenne ich bei den meisten Sängerinnen


    und Sängern nur von kompetenten Zeitzeugen. Allerdings muß


    ich zugeben, daß die stimmlische Qualität bei mir absolute Priorität hat.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

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