Wilhelm von Kaulbach: Die Hunnenschlacht (1834-1837)
Die Sinfonische Dichtung Nr. 11 "Hunnenschlacht", S. 105, von Franz Liszt entstand 1856/57. Das Werk wurde inspiriert vom gleichnamigen Fresko des Malers Wilhelm von Kaulbach. Die Uraufführung fand am 29. Dezember 1857 unter Stabführung des Komponisten in Weimar statt.
Auf dem Fresko ist die berühmte Schlacht auf den Katalaunischen Feldern (451) dargestellt, als der Hunnenkönig Attila gegen den römischen General Flavius Aëtius und den mit diesem verbündeten Westgotenkönig Theoderich ins Feld zog. Der Legende zufolge wurde die Schlacht derart erbittert geführt, dass die Seelen der gefallenen Krieger ihren Kampf noch fortsetzten, als sie in den Himmel emporstiegen.
Schlüsselelement der Tondichtung ist der Choral "Crux fidelis" (Treues Kreuz), welcher am Ende der Exposition, in der Durchführung sowie in der Coda am Ende als musikalisches Symbol vorkommt. Dieser Choral, der erst durch die Tenor- und Bassposaunen, später auch durch die Orgel angestimmt wird, verkörpert das christliche römische Heer. Liszt sieht in der Schlacht nicht vornehmlich den Kampf verschiedener Völker, sondern den Kampf zwischen dem zivilisierten Christentum und dem barbarischen Heidentum. Der Schlusschoral steht für den triumphalen Sieg des Christentums.