7.4.2018 DOR Düsseldorf Wagner Siegfried Premiere. Der Abend der Rollendebüts

  • Das Haus war gestern bis auf den letzten Platz ausverkauft und wie bei der Walküre wurden vor Vorstellungsbeginn noch Karten gesucht. Normalerweise schwingen die bösen Regisseure bei Siegfried gerne die RT Keule. Nicht so Dietrich Hilsdorf. In Mimes Höhle gibt es einen Amboss, eine Feuerstelle, ein Bett, einen alten Herd und eine Videoleinwand, wo Mime sich ansieht, wie er im Rheingold von seinem Bruder gequält wird. Fafner wird im zweiten Akt durch eine qualmende Lokomotive dargestellt, die wirkungsvoll auf die Bühne fährt. Fafner singt hauptsächlich aus dem Inneren der Lok und der Waldvogel ist gar nicht zu sehen. Der dritte Akt wird von dem abgestürzten Flugzeug beherrscht, auf dem Brünhilde liegt. Hilsdorf gelingt eine feine Personen Regie und es wird zu keiner Zeit langweilig. Im ersten Akt merkte man Michael Weinius seine Nervosität noch an, aber spätestens ab Akt 2 hatte er sich freigesungen. Er verfügt über einen hellen und durchschlagskräftigen Tenor und zeigt auch keine Ermüdungs Erscheinungen. Außerdem ist er ein glaubhafter Darsteller. Es war sein Rollen Debüt als Siegfried. Für Cornel Frey der den Mimen gesungen hat , war das ebenfalls ein Rollen Debüt. Ich bin mir ganz sicher, daß wir ihn bald in Bayreuth sehen werden. Darstellerisch stellte er den Mimen brilliant dar und auch sangerisch könnte er mit Siegfried mithalten. Simon Neal setzte seine grandiose Leistung als Wanderer. Auch für ihn war es ein Rollen Debüt. Linda Watson war ebenfalls in Bestform als Brünhilde und Siegfried und Brünhilde hatten auch noch genug Reserven für das Schlußduett. Okka von der Damerau sprang kurzfristig als Erda ein und war schon eine Luxus Besetzung für die kurze Rolle. Elena Sancho Pereg war ein schön singender Waldvogel. Auch Jürgen Linn gefiel mir sehr gut als Alberich. Axel Kober dirigierte einen spannenden und sängerfreundlichen Siegfried. Einem Bravoorkan mit Fußgetrampel gab es schon während der ersten beiden Akt Enden. Am Ende gab es stehende Ovationen, Fußtrampeln und lautstarke Bravis für alle Sänger, besonders aber für Mime, Wanderer, Siegfried und Brünhilde. Auch für Axel Kober gab es einen Bravosturm. Das RT würde mit lautstarken Bravis empfangen, dann mischten sich aberbauxh laute Buh Rufe dazwischen.

  • Lieber rodolfo39,
    Okka von der Damerau habe ich am Freitagabend noch in Berlin in der Heliane gesehen, wo sie die böse Botin singt, was keine kleine Rolle ist. Am Abend später ist sie dann schon bei Euch als Erda auf der Bühne gewesen. Früher gab es mal das Bonmot vom Schlafwagentenor, heute kann man den Lufthansa-Mezzo ergänzen.
    Dem Siegfried bin ich besonders verbunden und freue mich immer, von dieser Oper zu hören. Daß Michael Weinius und Simon Neal, die ich im Lohengrin mehrfach gesehen habe, in Düsseldorf reüssieren, lese ich gern.
    Vielen Dank für Deinen Bericht. Es grüßt Hans.

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Das Haus war gestern bis auf den letzten Platz ausverkauft und wie bei der Walküre wurden vor Vorstellungsbeginn noch Karten gesucht.

    Lieber Rodolfo,


    ich werde zusammen mit einigen "Wagnerianern" hier aus Münster zur Vorstellung am 29.4. anreisen. Seit langer Zeit wird das wieder einmal ein Besuch in der Rheinoper. Ich bin gespannt! :hello:


    Schöne Grüße
    Holger

  • Die Sängerin des Waldvogels heißt im übrigen Elena Sancho Pereg. Vielleicht kann man das ja im Eingangsbeitrag ausbessern und dann meinen Beitrag löschen.







    Korrektur habe ich vorgenommen. Das Hans auf diesen Beitrag mit Zitat geantwortet hat, kann ich ihn leider schwerlich löschen. Reinhard

  • Die Sängerin des Waldvogels heißt im übrigen Elena Sancho Pereg. Vielleicht kann man das ja im Eingangsbeitrag ausbessern und dann meinen Beitrag löschen.


    Elena Sancho Pereg habe ich in Berlin als Zerbinetta gesehen und gehört. Das war sensationell. Ich wünschte, sie gäbe uns Berlinern bald wieder die Ehre, egal in welcher Partie.

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Einen minimalen Eindruck gibt der kurze Trailer der Düsseldorfer Oper.


    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Schön der Bericht, offensichtlich schön die Aufführung - am schönsten die Einhelligkeit der Beurteilung.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!