Mikhail Pletnev – der Dirigent

  • Voranmerkung: Hier soll es um den Dirigenten gehen. Der Pianist Pletnev möge bitte in diesem Thread diskutiert werden: Mikhail Pletnev: Der Pianist.



    Michail Wassiljewitsch Pletnjow (russ. Михаил Васильевич Плетнёв), international bekannter in englischer Transkription als Mikhail Pletnev, geboren am 14. April 1957 in Archangelsk, ist ein russischer Dirigent, Pianist und Komponist.


    Pletnevs Mutter war Pianistin, sein Vater spielte Bajan (eine osteuropäische Form des Akkordeons). Er studierte zunächst bei Jewgeni Timakin, Lew Wlassenko und Jakow Flier und gewann 1978 beim Internationalen Tschaikowski-Wettbewerb in Moskau die Goldmedaille und den Ersten Preis.


    Seit etwa 1990 tritt er verstärkt als Dirigent in Erscheinung und gründete im selben Jahr das Russische Nationalorchester (Russian National Orchestra), das erste nichtstaatliche russische Orchester seit 1917, dem er seither als Chefdirigent vorsteht.


    Pletnev dirigierte zahlreiche renommierte Orchester, darunter das Londoner Philharmonia Orchestra, das Königliche Concertgebouw-Orchester Amsterdam, das Dänische Nationale Symphonieorchester, das Tokyo Philharmonic Orchestra und das Musikkollegium Winterthur (das älteste Orchester der Schweiz).


    Zwischen 2008 und 2010 war er Erster Gastdirigent des Orchestra della Svizzera italiana.


    2007 gab Pletnev sein Debüt als Operndirigent mit einer Neuinszenierung von Tschaikowskis "Pique Dame" am Bolschoi-Theater in Moskau.


    Im Juli 2010 wurde er in Thailand fälschlicherweise kurzzeitig wegen angeblichem Kindesmissbrauchs festgenommen; die Vorwürfe wurden im September 2010 fallengelassen.


    Er erhielt sowohl als Pianist als auch als Dirigent zahllose Auszeichnungen, darunter der Staatspreis der Russischen Föderation (1993, 1995 und 2006) sowie ein Grammy Award (2005). 1997 wurde er zum Offizier und 2007 zum Kommandeur 2. Klasse des russischen Verdienstordens für das Vaterland ernannt. Noch zu Sowjetzeiten war er 1989 zum Volkskünstler der RSFSR ernannt worden.





    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Wer weiß das schon sicher, ob er "fälschlicherweise" festgenommen wurde. Aber es gilt soweit natürlich die Unschuldsvermutung.
    Einige seiner Aufnahmen wie Tschaikowski/DG schätze ich, andere (Rachmaninow, Tanejew: Psalm-Kantate) habe ich als zu unterkühlt im Hinterkopf.
    Sein Beethovenzyklus mit absurden Temposchwankungen ist so schlecht und außer der Reihe, dass er dadurch schon wieder hörenswert ist.

    Er hat Jehova gesagt!


  • Sein Beethovenzyklus mit absurden Temposchwankungen ist so schlecht und außer der Reihe, dass er dadurch schon wieder hörenswert ist.


    ...dem zumindest ist nichts hinzuzufügen... :thumbup:

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler