Oscar Natzka – früh verstorbene Basshoffnung aus Neuseeland


  • Oscar Natzka, geboren am 15. Juni 1912 als Franz Oscar Natzke in Wharepuhunga, Nordinsel, Neuseeland, gestorben am 4. November 1951 in New York City, war ein neuseeländischer Bassist.


    Er wurde als Sohn des aus Brixen stammenden August Natzke geboren, der nach Neuseeland auswanderte und sich dort in Otorohanga niederließ. Seine Mutter war die aus Christchurch, Neuseeland, stammende Sängerin Emma Carter Natzke. Seine Mutter war es auch, die für eine Gesangslaufbahn ihres Sohnes sorgte.


    Die Rezession traf die Familie Natzke hart. Oscar Natzke, zu dieser Zeit Knabensopran, begann mit 15 Jahren eine Ausbildung bei einem Schmied, wo er dreieinhalb Jahre arbeitete; später war er bei einer Phosphatfirma angestellt.


    Nach dem Stimmbruch entwickelte er sich zum basso profondo. Bereits frühzeitig nahmen sich seiner der australische Bariton Homer Samuels sowie Anderson Tyrer, Chefdirigent des New Zealand Nartional Orchestra an.


    1935 begab sich Oscar Natzke nach London, wo er bei Albert Garcia, dem Enkel des Baritons Manuel García, studierte. 1938 wurde er vom Operndirektor Vladimir Rosing entdeckt und debüttierte am Royal Opera House, Covent Garden. 1946 wirkte er in der Filmadaption des Musicals "Meet the Navy" mit.


    1947 ließ Natzke seinen Nachnamen offiziell in Natzka ändern, nicht zuletzt um die Aussprache zu vereinfachen.


    Am 23. Oktober 1951 brach Oscar Natzka während einer Aufführung der "Meistersinger" als Pogner an der New York City Opera infolge einer Gehirnblutung zusammen und starb am 4. November 1951 im Alter von gerade 39 Jahren.



    Zeitungsmeldung aus "The Mercury" von Donnerstag, 25. Oktober 1951


    Seit 1941 war er mit der Sopranistin Winifred Jean Clements (1918-2017) aus Auckland verheiratet gewesen. Der Ehe entstammten drei Söhne. Sie heiratete später den Schauspieler und Oscar-Preisträger Charles Coburn.





    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões