Walter Susskind, geboren am 1. Mai 1913 in Prag als Jan Susskind, gestorben am 25. März 1980 in Berkeley, San Francisco Bay Area, Kalifornien, war ein britischer Dirigent tschechischer Herkunft.
Er studierte am Prager Konservatorium Klavier bei Karel Hoffmeister und Komposition bei Josef Suk und Alois Hába sowie Dirigieren bei George Szell. Später wurde er Assistenzdirigent Szells an der Deutschen Oper in Prag. Ab 1933 gehörte er dem Czech Trio als Pianist an.
Nach seiner Flucht aus Tschechoslowakei am 13. März 1939 (zwei Tage vor dem deutschen Einmarsch) gelangte Susskind nach London; die britische Staatsbürgerschaft erhielt er 1946. Zwischen 1943 und 1945 fungierte er als Leiter der Carl Rosa Opera Company in London. Anschließend wurde er Chefdirigent des Scottish National Orchestra (1946–1952) sowie des Victoria Symphony Orchestra in Melbourne (1953–1955). In dieser Zeit erfolgten erste Einspielungen mit dem Philharmonia Orchestra (Sibelius, Tschaikowski, Walton).
1956–1965 amtierte er als Musikdirektor des Toronto Symphony Orchestra in Kanada und leitete daneben ab 1962 zudem das Aspen Music Festival (bis 1968).
Seine größte Berühmtheit erlangte Susskind als Musikdirektor des Saint Louis Symphony Orchestra in Missouri (1968–1975), welches sich unter seiner Amtszeit zu einem führenden Orchester der Vereinigten Staaten entwickelte. Zwischen 1969 und 1975 stand er zudem dem Mississippi River Festival in Edwardsville, Illinois, vor.
Ab 1978 war er künstlerischer Berater des Cincinnati Symphony Orchestra. Diese Stellung hatte er bis zu seinem Tod im Jahre 1980 inne.
Er spielte über 200 Aufnahmen ein, von denen allerdings nur wenige derzeit auf CD erhältlich sind.
Walter Susskind war einer der Lehrer von Leonard Slatkin, den er 1968 zu seinem Assistenten in Saint Louis machte.