Premiere am 15.12.2017 an der DOR in Duisburg von Donizettis`s Maria Stuarda in einer gelungenen Inszenierung von Guy Joosten

  • Das Haus war gestern abend nicht ganz ausverkauft, was auch daran liegen kann, daß die Oper nicht so bekannt ist wie zum Beispiel Lucia di Lammermoor. Und es gibt auch wahrscheinlich zu wenig einzel Arien und auch keine Wahnsinnsarie wie in der Lucia. Trotzdem ist für mein Empfinden die Musik grandios und grade die Chorsene im letzten Akt gehört für mich mit zum Schönsten, was Donizetti komponiert hat, Guy Joosten verfolgt in seiner Inszenierung die Idee, daß Maria Stuart die Strippenzieherin ist und alles kontroliert, selbst noch im Gefängnis und das sie nach ihrer Hinhrichtung eine Märtyerin sein möchte. Deshalb schreibt sie auch am Anfang der Oper mit Kreide auf die Außenwände der Gefängniszellen ; Mein Ende wird mein Anfang sein, Das Bühnenbild besteht aus zwei großen seitlichen halboffenen Treppen und spielt wohl in einem Gefängnis Wachturm. Im oberen Teil sieht man kleine Zellen und im unteren Teil eine schicke Couch , auf der es sich Maria Stuarda gut gehen läßt. Sie ist schick gekleidet, ließt und trinkt Alkohol. Im zweiten Teil nach der Pause sieht man dann im unteren Teil einen Besucherraum mit vielen Tischen und einem Vorsicht Verunstaltung Getränkeautomat. In diesem Besucherraum sitzt Elisabeth und unterschreibt das Todesurteil ihrer Cousine . Daneben sieht man 5 Kinder die wie Maria Stuarda gekleidet sind und Bücher lesen und anfangen Elisabeth zu verspotten und auszulachen. Am Ende der Oper wird Eilisabeth von den Gefolgsleuten Marias in die Enge und in die Zelle getrieben, wo Maria gesessen hat. Die Inszenierungen von Guy Joosten zeichen sich durch eine gelungen Personenregie aus, und genauso war es gestern Abend. Höhepunkt der Oper war natürlich das Zusammentreffen beider Cousinen . Mary Elisabeth Willias spielte die Rolle perfekt und verfügte auch über einen vollen und satten Mezzo , der in den hohen Lagen nur etwas schrill wirkte. Die Maria Sturada wurde von Olesya Golovneva gesungen. Auch sie gab darstellerisch alles und war sehr glaubhaft , nur hat sie seitdem sie auch die schwereren Partien singt nicht mehr den glockenklaren Sopran , wie in der Luisa Miller Premiere vor einigen Jahren auch in Duisburg, Ihr Sopran klingt schwerfälliger. Besser als Gianluca Terranova als Roberto. Gestern abend konnte er auch wunderbar die leisen Töne singen und war immer im Einklang mit seinen Partnern. Laimonas Pautentius war mir etwas zu grobschlächtig als Lord Cecil und Giovanni Furlanetto konnte mit einem schönen warmen Bass auftrumpfen, hatte aber leider nicht viel zu singen. Lukas Beikircher hatte einen seiner besten Abende an der Rheinoper und drigierte eine schwungvolle Aufführung, wobei das Dirigat nur an manchen Stellen etwas zu laut geriet. Exellent wie immer der Chor der Rheinoper. Zwischendurch gab es wenig Zwischenapplaus. Dafür war die Begeisterung am Ende umso größer und vor allem der Chor, der Tenor , die beiden Damen , Dirigent und auch das Regie Team bekamen lautstarke Bravos und es gab keine Buhrufe.

  • Lieber rodolfo39, erstmal herzlichen Dank für den Bericht über die Maria Stuarda! :)


    Von den Donizetti Opern ist sie meine allerliebste, für mich ist die Gebetsszene mit Talbot das Highlight der Oper, aber ich stimme dir gerne zu der Chor zum Schluss ist schon sehr beeindruckend !


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Auch von mir herzlichen Dank für deinen Bericht. Ich liebe diese Oper sehr und werde sie mir dann im Juni in Duisburg anschauen.


    :hello:


    Jolanthe