Zdeněk Mácal – Tscheche in der Neuen Welt


  • Zdeněk Mácal, geboren am 8. Jänner 1936 in Brünn, ist ein tschechischer Dirigent.


    Mácal absolvierte ein Dirigerstudium zunächst am Konservatorium und danach an der Janáček-Musikakademie in seiner Heimatstadt Brünn. Erste Aufmerksamkeit erregte er international durch seine Siege beim Dirigierwettbewerb von Besançon (1964) und beim Dimitri-Mitropoulos-Wettbewerb in New York (1965).


    Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 verließ Mácal die ČSR. Er bekleidete danach folgende Chefdirigentenposten im Ausland: Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester (1970–1974), NDR Radiophilharmonie Hannover (1980–1983), Milwaukee Symphony Orchestra (1986–1995) sowie New Jersey Symphony Orchestra (1993–2002). Außerdem war er 1986/87 kurzzeitig desiginierter Chefdirigent des Sydney Symphony Orchestra; allerdings wurde dieser Vertrag bereits 1987 nach Konflikten mit Musikern und dem Management wieder aufgelöst.


    Sein amerikanisches Debüt erfolgte 1972 beim Chicago Symphony Orchestra. Zeitweilig agierte er zudem als künstlerischer Berater des San Antonio Symphony in Texas.


    Nach der Wende kehrte er nach Tschechien zurück und wurde zwischen 2003 und 2007 Chefdirigent der Tschechischen Philharmonie. Anhaltende Kritik an seiner als zu konservativ angesehenen Programmauswahl bedingten seinen Rückzug. Danach konzentrierte Mácal seine Karriere wiederum vornehmlich auf die Vereinigten Staaten.


    Insgesamt dirigierte er über 160 Orchester auf vier Kontinenten, darunter die Berliner Philharmoniker, das Orchestre de Paris, sämtliche bedeutenden Londoner Orchester, die Wiener Symphoniker sowie das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.


    Seine Aufnahmetätigkeit erfolgte insbesondere für die Label Koss, Telarc, Delos und Exton. Er legte u. a. komplette Zyklen der Symphonien von Dvořák (zweimal), Brahms, Mahler und Tschaikowski vor.





    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões