St. Margarethen Opernfestspiele - Rigoletto - Vorpremiere 2017

  • Hallo liebe Taminos,


    Nachdem ich am Freitag das Vergnügen hatte Mörbisch zu besuchen, ging es gestern Abend für mich zur Vorpremiere in St. Margarethen und ich durfte den neuen "Rigoletto" sehen.
    Begonnen hat der Abend mit regionalen Schmankerln (Snacks, für die Deutschen hier :D ) und regionalem Wein. Dermaßen gestärkt konnte ich vor der Show noch meinen Backstagepass nutzen und hinter die Bühe gehen, was mir ein Autogramm von Rigoletto Davide Damiani und Graf Monterone Clemens Unterreiner eingebracht hat (ich glaube die beiden mussten schon lange keine Autogramme mehr schreiben), Clemens Unterreiner ist übrigens ein sehr sympathischer Typ mit einer tollen Stimme, ich hoffe er bekommt bald größere Rollen als die des Grafen.
    Nachdem ich im Backstagebereich alles abfotografiert hatte ging es endlich zu unseren Plätzen, leider waren uns die Wettergötter nicht gewogen, denn es regnete in den ersten 15-20 Minuten doch recht ordentlich und der Regenschutz musste seine Pflicht tun.
    Das Bühnenbild von Philippe Arlaud bestand aus einer gewaltigen roten Treppe, unglaublichen Lichtspielen die ich mit der Kamera gar nicht alle einfangen konnte, am besten seht ihr euch die Fotos weiter unten an.
    Auch wenn es modern inszeniert war und ich im Normalfall den traditionelleren Inszenierungen zugeneigt bin, muss ich sagen war die Inszenierung von Arlaud durchdacht und überaus schön anzusehen. Nur das viele Rot in den Kostümen hätte man vielleicht etwas diversifizieren können, ein wenig Abwechslung hätte gut getan. Links auf der Bühne befindet sich eine Installation die den Fluch darstellen soll unter dem Rigoletto zu leiden hat, am Ende sinkt dabei auch ein Stein hinab der sich dann auf die Leiche von Gilda senkt.
    Unvergessen auch als Riogelleto über seine Rache singt und wie er es allen heimzahlen wird, während die Bühne mit Feuern hell erleuchtet wird, unglaublich! Interessante Anekdote nebenbei.
    Rigolettos Haus wurde durch reine Muskelkraft auf die Bühne geradelt, versteckt hinter der Bühne saßen 5 Herren die kräftig dafür in die Pedale treten mussten (ich glaube Foto 3, das mit den Fahrradsätteln)
    Nun aber zum gesanglichen/musikalischen. Wenn man den Rigoletto live hört bekommt man eine Ahnung wieso dieser eine der meistgespielten italienischen Opern ist, einfach grandios und mitreißend. Anja Bihlmaier lieferte einen fehlerfreien Abend als musikalische Leiterin ab, Verdis Musik tat ihr übriges.
    Jesus Leon als Herzog von Mantua war ein sehr schwachbrüstiger Bariton (oder ein wirklich schlechter Tenor), bei den verspielten Melodien durchaus in Ordnung aber sonst deutlich schwächer als seine Kollegen auf der Bühne und bei La donna è mobile fehlte ganz deutlich die Kraft und auch das Gefühl, ich hätte lieber Clemens Unterreiner gesehen der wirklich eine überaus kräftige und schöne Stimme vorzuweisen hatte welche aber leider viel zu kurz als Graf Monterone auf der Bühne war.
    Tatiana Larina als Gilda war wirklich fabelhaft, jung kräftig schön, immer genau richtig zur Musik und perfekt harmonierend mit ihrem Vater Rigoletto Davide Damiani der manchmal etwas angestrengt wirkte aber einen sehr guten Job auf der Bühne machte, man hätte sich am liebsten mit ihm gemeinsam am Herzog gerächt!
    Auch der Sparafucile Leon Stoker war gut gewählt, seine Stimme hatte gestern etwas dunkles und unheilvolles, dass man nicht greifen aber sehr wohl spüren konnte.


    Alles in allem kann ich den Taminos nur empfehlen dieses Jahr nach St. Margarethen zu kommen!
















    Die gute Zeit fällt nicht vom Himmel, sondern wir schaffen sie selbst; sie liegt in unserem Herzen eingeschlossen

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