Rückblick eines leidenschaftlichen Opernnarren (I)

  • Mein erst einige Wochen zurückliegender achtzigster Geburtstag fiel zusammen mit einigen weiteren für mich wichtigen, markanten Terminen, die mich veranlassen, einen Rückblick auf mein Leben mit der Oper zu artikulieren.
    Ich erwarte nicht, dass ihn viele lesen - und erst recht nicht, dass sich jemand aus "Pietät" verpflichtet fühlt, ihn zu kommentieren. Aber aussprechen möchte ich einige Gedanken, die bei solchen Anlässen nicht ausbleiben.
    Die anderen persönlichen "Gedenktage", die ich damit assoziiere, sind:
    Vor 65 Jahren erlebte ich meine erste Opernaufführung.
    Vor zwanzig Jahren erlöste mich die vorzeitige Pensionierung vom ungeliebten Lehrerberuf und verschaffte mir noch mehr Zeit und Muße, mich meinen wichtigsten Interessen zu widmen. Das hatte unübersehbare Folgen:
    Vor (stark aufgerundet) zehn Jahren fing ich an, unverkäufliche Bücher zu schreiben - und lernte in Siegmund Nimsgern einen späten Freund kennen.
    Vor fünf Jahren wurde ich vom Wiener Merker "entdeckt" - und (unvermeidlich!) kurz darauf vom allgegenwärtigen Hans A. Hey zum Ölbronn-Berichterstatter bestallt. (Letzteres werde ich dieses Jahr mit einem abschließenden Fünftenmal krönen, wie zu befürchten ist!)
    Vor anderthalb Jahren schließlich gelang es ebendiesem Faktotum, mich in dieses Forum zu locken, an das ich mich nur widerstrebend gewöhnt, in dem ich aber auch interessante Gesprächspartner gefunden habe.
    So weit die Jubiläen.
    Jetzt zum Wesentlichen: Was haben diese Erlebnisse in mir ausgelöst? Fangen wir hinten an!


    Da meine Lebensgefährtin mir aus kalendarischem Anlass etwas Gutes tun wollte, wurde mir zum 23.Mai das Geschenk eines Wiener "Rosenkavalier" zuteil (mit Spphie Koch!). Die 88o km von Saarbrücken nach Wien waren die längste Anfahrt meines Lebens zu einer Opernvorstellung. Doch meine Merker-Chefin, immer um gute Proportionen besorgt, legte noch einen "Fidelio" (am Tag darauf!) dazu. So ergab es sich, dass ich an zwei aufeinanderfolgenden Tagen zwei Otto-Schenk- Inszenierungen konsumierte, die mich nachdenklich machten: Wie schafft es der Mann, diese Oper, die ich fast immer als Patchwork aus Singspiel, großer Oper und Kantate erlebt habe, in ein sich organisch entwickelndes Stück zu verwandeln - ein Musikdrama, in dem sogar Sänger wie normale Menschen sprechen - und nicht wie Kammersänger! Als Frucht meines Nachdenkens schälte sich heraus: Es ist die uneingeschränkte, mit profunder Kenntnis unterfütterte Liebe zum Werk, der es gelingt, selbst die Schwächen und Brüche eines Werkes vergessen zu lassen. Diese Detail-Verliebtheit ist in jedem Takt zu spüren. Sie springt gleichsam von der Bühne ins Orchester, steckt die Musiker an - und erfasst das Publikum.
    Als mich dann die Chefredakteurin fragte, ob ich bereit wäre, den Rosenkavalier - und schließlich auch den Fidelio! - aus der Sicht des Nicht-Wieners zu rezensieren, konnte ich nicht widerstehen. (Das Resultat wird im Juni-Merker nachzulesen sein.)


    Ohne jetzt eine weitere RT-Pseudodiskussion lostreten zu wollen: Gute Regie kann aus vielen Quellen schöpfen. Die erste - und wichtigste - aber ist der Dienst am Werk, der aus wissender Liebe zu ihm kommt. Die immer wieder von Modernisierern geforderten "Argumente" dafür sind deshalb nicht zu erbringen, weil es dafür keine rein intellektuellen Argumente gibt. Die können als Bereicherungen hinzukommen; aber den Kern einer Interpretation erreichen sie nicht. Liebe, auch Liebe zur Sache, ist vor allem eine starke Emotion, die, wenn sie nicht zertreten wird, ihren Weg ins Herz de Gegenübers findet.


    So viel zu diesem Punkt. Der muss jetzt erst eine Weile gären. Dann komme ich zu den weiteren Punkten, die mein Leben mit der Oper geprägt haben - und noch prägen. Vielleicht wird eine fortlaufende Kolumne draus?
    Für heute herzliche Grüße von Sixtus

  • Lieber Sixtus,


    ich habs gelesen, und zwar mit größtem Vergnügen!!!


    Aber wenn schon Du den Lehrerberuf mit Freuden an den Nagel gehängt hast, wie froh müssen denn Deine Schüler gewesen sein? Wenn Deine persönliche Art der Lehrtätigkeit so voll Humor und Witz gewesen sein sollte wie es Deine Artikel hier im Forum sind, haben Deine ehemaligen Schüler mehr aufgeben müssen als Du.


    Ich vergesse da nie meinen Musiklehrer der 9. und 10. Klasse, der gleichzeitig auch deutsch lehrte. Es war Herr Josef Schwirtz, ein Wiener, den es nach Gera verschlagen hatte. Er spielte vorzüglich Violine, und er brachte uns Banausen bei, daß Musik nicht nur Noten sind. Von ihm hörte ich erstmals die Namen Mahler und Bruckner. Die Neugierde brachte mich dazu (viel später), mich diesen Giganten zu zuzuwenden. Er spielte uns auf dem Klavier Schubert und Schumann vor, und bis heute habe ich nicht vergessen, wie er dabei erwähnte, daß eben Mahler und Bruckner einen Orchesterklang mit über 100 Musikern entfachen können, der atemlos macht. Wie recht er hatte.


    Wie Du schrieb auch er Rezensionen. Er war der Kritiker, der in der Geraer Lokalzeitung (sie hieß DDR-gemäß "Volkswacht") alle musikalischen Ereignisse von Oper bis Konzert rezensierte. Er saß immer im Konzertsaal im 1. Rang rechts Seite, 1. Reihe, Platz 1 und 2 (mit seiner Frau). Wir haben uns oft unterhalten. Eines Tages blieb sein Platz leer. Ich war sehr, sehr traurig. Er hat geholfen, mich zu entwickeln, musikalisch, in deutscher Grammatik und auch in meiner Lebenseinstellung.


    Vielleicht war er auch nicht gerne Lehrer. Aber als sein Schüler hat er mir viel bedeutet. Und sicher haben auch viele Deiner ehemaligen Schüler Dich noch in Erinnerung behalten, in guter. Das glaube ich


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Jetzt wollte ich mich doch erst mal ausruhen, und da kommt mir dieser Theaterdirektor dazwischen!
    Lieber La Roche, dein Beitrag hat mich sehr erfreut. Aber ich kann dich beruhigen:
    Jahre nach meiner Pensionierung sprach mich ein junger, türkisch aussehender Mann beim Einkaufen im schönsten Schwäbisch an: "Sin Sie net der Herr Sch...?" Als ich das bejahte, grinste er breit und fuhr fort: "Sie waret unser beschter Lehrer. Bei Ihne hat mer sogar lache kenne!" Das erfreut ein altes Lehrerherz!
    Dass ich nicht gern Lehrer war, bedeutet ja nicht, dass ich ein schlechter Lehrer war, sondern nur, dass es nicht mein Wunschberuf war. Lieber hätte ich auf der Bühne den Beckmesser gegeben - oder den köstlichen La Roche! Doch mit des Geschickes Mächten...
    Mein ungeliebtestes Fach war aber Musik. Motiviere du mal Hauptschüler, Schubert-Lieder zu schätzen!


    Herzliche Grüße von Sixtus!

  • Wie es auffällige Tage im Kalender (Jahreswechsel, Feiertage - oder eben runde Geburtstage) so an sich haben, führen sie uns, besonders wenn man persönlich betroffen ist, wie ein Ariadne-Faden rückwärts durch das eigene Leben und rufen ihre Geschwister und Kameraden auf.
    Ich beschränke mich naheliegenderweise auf die Kameraden, die mit unserer Materie zusammenhängen. und da fällt mir immer wieder mein erster Opernbesuch ein. Ich will mich nicht wiederholen. Aber ich glaube, der Wildschütz im Alter von 15 Jahren war kein schlechter Einstieg. Zusammen mit dem bald darauf folgenden Don Carlos bildete er so etwas wie den Sockel meiner musikdramatischen Überzeugungen: Verdi/Schiller und Lortzing als Standbein und Spielbein (ergänzt durch Schuberts Winterreise), mit denen ich mir allmählich das weite Feld der Oper und darüber hinaus der klassischen Musik erwanderte.
    Es folgten (wenn mich mein löchriges Gedächtnis nicht trügt) Wagner und Beethoven, viel später Mozart, Kammermusik und Oratorium. Dieses Repertoire begleitete mich wie ein Fixstern durchs Leben und half mir dabei, die erstrebte Karriere aufzugeben, als sie hätte anfangen sollen (die knapp bestandene Opernprüfung brachte mich auf den Boden der Realität zurück).
    Zugegeben: Einsichten dieser Art härten ab, können auch unnachgiebig und intolerant machen, was sich später nur schwer wieder ausgleichen lässt. Bei mir schlug sich das in einer übertriebenen Verachtung aller seichten Unterhaltung nieder, mit der ich mich teilweise heute noch unbeliebt mache. (Dergleichen selbst Erarbeitetes lässt sich, auch wenn man sich dessen bewusst wird, nicht leicht wieder abschütteln.)
    Die 35 Lehrerjahre, die ich als Brotberuf hinter mich brachte, haben jedenfalls nichts von meiner Liebe zu dem, was wir unsere Hochkultur nennen (in meinem Fall außer der Musik vor allem Theater, Literatur, Kunst und besonders Philosophie) auch nur beschädigen können. Und das ist, bei allem, was ich nicht erreicht habe, nicht wenig. So konnte ich als vorzeitig pensionierter Beamter(!), trotz Burn-out-Syndrom, meinen Ruhestand als rüstiger Sechziger antreten - und mich meinen zentralen Interessen (ich hasse das Wort Hobby) widmen.
    Doch das ist ein Thema für sich, für das ich mich erst wieder rüsten muss...
    Bis bald!

  • Lieber Sixtus,


    bei dir wäre ich auch gerne Schüler gewesen, aber das ging wohl nicht, denn ich bin dir ja im Lebensalter um 51 Tage voraus. Aber wir hatten auch vereinzelt Lehrer, die Humor hatten und an denen ich mich orientierte. Anders als du, wäre ich gerne Lehrer geworden, was wegen der damaligen Umstände in meinem Leben nicht möglich war. Ich habe dann auch einen zunächst ungeliebten Job ergriffen, den ich aber wegen der persönlichen Freiheit, die mir meine Vorgesetzten gewährten, so ausbauen konnte, dass er mir zu einem und echten und geliebten Beruf (in Sinne von Berufung) wurde. In diesem Beruf habe ich dann auch 13 Jahre lang eine Fachlehrertätigkeit ausgeübt. Die Lehrtätigkeit im Mathematik habe ich - angefangen mit den eigenen Kindern - bis heute insofern ausgeübt, als ich immer noch Nachhilfestunden in Mathematik gebe. Ein wenig konnte ich auch im Beruf an Fachschulen Leute zum Fachabitur in Mathematik führen.
    Mathematik - so trocken sie manchem erscheinen mag - soll sich aber ganz gut mit Musik paaren.
    Wie ich an die klassische Musik kam, habe ich hier schon mehrfach berichtet. Ähnlich wie du hatten wir einen sehr guten Musiklehrer, der uns damals mit einfachsten Mitteln die Liebe zur Musik beibrachte. Mein Operneinstieg begann in der Schule mit dem "Freischütz", dessen Gesangstexte ich noch weitgehend auswendig beherrsche und im Theater in Trier- wenn ich mich richtig erinnere - mit 17 Jahren, und zwar mit Wagner (Tannhäuser). Neben Wagner, den ich damals besonders verehrte (ich verfolgte im Dampfradio alle Übertragungen aus Bayreuth - ausgenommen den Tristan, zu dem ich erst viel später Zugang fand), waren es aber in erster Linie Opern von Mozart, Verdi, Donizetti, Lortzing und Nicolai usw., die mich faszinierten. Zu Richard Strauss, ja sogar zu Puccini fand ich damals noch keine Beziehungen. Im Laufe des Lebens änderte sich das, und heute umfasst mein Interesse (bis auf wenige moderne Werke) fast den gesamten Opernbereich von Monteverdi bis Schostakowitsch.
    Jedenfalls freue ich mich auf deine weiteren Berichte.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber junger Freund
    innehalten, ausruhen, Bilanz ziehen, ein wenig verweilen und das Erreichte genießen, vor allem, wenn es das Resümee eines so erfolgreichen "Opernnarren" ist, das sollte Befriedigung und Zufriedenheit bringen. Glückwunsch dazu. :jubel: Dann heißt es aber sofort wieder nach vorne schauen und in dem Rahmen weitermachen, in dem man es noch kann und vor allem noch will. Was sagt die Lebenserfahrung: "Wer rastet, der rostet" und "Ein unnütz Leben ist ein kurzes Leben." Die unerbetenen Ratschläge, die ich Dir als sooo viel Älterer gebe, sind auch von Egoismus geprägt. Wir brauchen Dich, Deine Erfahrung und Deine Eloquenz hier im Forum, bei der Gottlob-Frick-Gesellschaft und ganz schlicht als Kämpfer für das, was uns eint - die Faszination der Oper. Also bleibe bitte an Bord und unterstütze weiterhin die Opernfraktion und die Gottlob-Frick-Gesellschaft. :angel: :hello:


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Lieber Gerhard,
    als Lehrer wäre ich für dich wohl doch etwas zu spät gekommen - obwohl, die Genforschung sollte da auch noch befragt werden. Jedenfalls hätten wir einander wahrscheinlich gut verstanden.


    Etwas komplizierter liegt der Fall zwischen uns, lieber Operus. Du weißt, dass ich nicht im selben Maße an eine ewige Jugend glaube wie du in deiner ungestümen Schaffenskraft. Ich sehe das Leben, je länger es dauert, immer mehr als ein Keimen, Wachsen, Blühen, Reifen und Welken. Und ich fühle mich im Moment im Übergang zwischen den letzten beiden Phasen. Deshalb habe ich mich auch, gegen den sanften Widerstand meiner Chefin, vom aktuellen Merker-Dienst verabschiedet (gelegentliche Leitartikel ausgenommen). Die Kräfte lassen einfach nach.
    Bei der Frick-Gesellschaft lasse ich mich noch einmal bitten, aber wenn das Gedächtnis, die Ohren und die Augen nachlassen, helfen auch keine unerbetenen Ratschläge mehr. Es wird ja auch langweilig, immer vom selben die Rezensionen zu lesen... Morgen kommt die (vorläufig) finale dritte Folge!


    Seid herzlich gegrüßt vom noch zurechnungsfähigen Sixtus

  • Lieber Sixtus,
    ich habe alles mit großem Interesse gelesen, schließlich bin ich auch Lehrer im Ruhestand mit den Fächern Mathematik und Musik. Meinen Beruf habe ich auch nie geliebt, aber merkwürdigerweise liebten die Schüler mich. Seit zwei Jahren bin ich nun davon befreit, aber es kommen dann wieder neue Probleme, die man lösen muss.


    :hello:


    Jolanthe

  • Lieber Sixtus,


    auch ich habe, als ich von meiner Abendrunde (rüstiges Gehen) zurückkam und deines Threads ansichtig wurde, diesen erstmal mit großem Vergnügen, aber auch mit einigem Nachdenken gelesen, Letzteres vielleicht unter der Überschrift: "Wie klein ist doch die Welt!"
    Denn auch ich war mein Leben lang Lehrer, doch im Gegensatz zu dir, glaubte ich, meinen Traumberuf ergriffen zu haben. Dass die bei mir dann doch über 40 Jahre mir manchen Alptraum bescherten, merkte ich gar nicht so viel später nach dem hoffnungsvollen Start.
    Zum Musikunterricht kam ich wie die Jungfrau zum Kind. Als mich mein erster Rektor fragte, was ich denn besonders liebte, antwortete ich: die Musik. Von da an war ich bis zu meiner Pensioneirung Musiklehrer. Dabei konnte ich nicht mal ein Instrument spielen. Aber trotzdem habe ich gerne Musik unterrichtet und mich auch ein Leben lang bemüht, den Hauptschul-Kindern u. a. die Schubert-Lieder nahe zu bringen. Oft hatte ich dann auch ähnliche Erlebnisse, wie du sie wahrscheinlich hattest. Aber einmal bekam ich ein 5. Schlujahr, das singen konnte. Das Geheimnis war, dass die Kinder schon in der Grundschule kontinuierlich Musikunterricht gehabt hatten und auch viel gesungen hatten.
    Da reifte in mir die Idee, mit den Kindern ein Lied zur Schulentlassung des laufenden Entlassjahrgangs einzustudieren. Was lag also näher, als das schöne deutsche Volkslied "Das Wandern ist des Müllers Lust" zu nehmen und einen dem Anlass entsprechenden Text dazu zu verfassen.
    Und dann ritt mich der Teufel. Ich erzählte den Kindern, dass ich zu dem Text zwei verschiedene Melodien wüsste und dass wir beide anhören und uns dann eine aussuchen könnten. Und dann spielte ich ihnen (auf der Musikanlage) erst die Volksliedfassung vor und dann aus der Schönen Müllerin "Das Wandern". Und was soll ich sagen, sie wollten Schubert singen. Sie fanden die Schubertfassung viel schwungvoller und einfach schöner.
    Ich war total begiestert, und also machten wir uns ans Werk und führten das Lied bei der Schulentlassung auf. Alles klappte und wir erhielten reichen Beifall. Ein wenig amüsiert, aber auch zum Nachdenken gebracht hatte mich die anschließende Frage eines jungen Kollegen: "Ich kenne das Lied mit einem anderen Text und einer anderen Melodie. Von wem war denn diese Melodie?"
    Solche Erlebenisse wie diese erfolgreiche Arbeit mit dieser Schulklasse oder ein Erlebnis auf einem Elternsprechtag mit einer jüngeren Mutter, die mir am Anfang des Gespräches sagte, sie würde sich immer gerne daran zurückerinnern, wie ich mit ihnen damals die Zauberflöte von Mozart durchgenommen hätte, haben mich im Nachhinein zu der Erkenntnis gebracht, dass sich das Ganze trotz der teilweise mühseligen Plackerei doch gelohnt hätte.
    Wenn ich hier lese, dass in deinem Unterricht auch gelacht wurde, dann hoffe ich doch, dass du dich auch an schöne Erlebnisse zurückerinnern kannst.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Liebe Jolanthe,


    danke für deinen verständnisvollen Einwurf. Ich glaube, ich habe eine Erklärung für dieses Phänomen:
    Manche Schüler spüren, wenn ein Lehrer nicht dem üblichen Lehrerschema entspricht, sondern in erster Linie ein Mensch ist, der auch seine privaten emotionalen Ecken und Kanten zulässt. Und wer für Musik und Theater offen ist (also musisch) wie unsereins, bei dem spüren sie, dass sie nicht nur als Schüler, sondern als junge Menschen wahrgenommen werden. Solche Erfahrungen haben mir dann immer wieder gezeigt, dass es nicht ganz sinnlos ist, ihnen so etwas wie Kultur zu vermitteln. Das kann dann oft tröstlich sein.


    In diesem Sinne herzliche Grüße von Sixtus, der morgen noch von seinen diesbezüglichen Erfahrungen nach der Pensionierung berichten wird.

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  • Zunächst mal vielen Dank für deinen erheiternden und ermunternden Beitrag, lieber Willi! Ich hätte da auch einiges zu erzählen - aber mir geht es jetzt vor allem darum, die Chronik die anfangs aufgelisteten "Jubiläen", die ich mit meinem Eintritt ins "Greisenalter" assoziiere, zu einem triumphalen Abschluss zu bringen.


    Und damit komme ich wieder im engeren Sinne auf die Oper zurück:
    In den ersten Jahren nach meiner Pensionierung zog ich mich gern und oft auf mein lothringisches Refugium zurück, ein idyllisches Seegrundstück, wo ich mich meiner umfangreichen CD-Sammlung in Ruhe widmen konnte, unterbrochen durch Schwimmen in See, einsame und gesellige Feuer im Kamin oder im Garten und Lesen in der von Baum zu Baum gespannten Hängematte. Aber irgendwann wird auch einem Individualisten das Hexenhaus zu eng, und es verschlug mich in die Nähe von Saarbrücken (Motiv: Chercher la femme!). Um 2004 (?) kam es dann zu meinem Kontakt mit Loriot, den ich (wie schon an anderer Stelle berichtet) frech anschrieb, um dem 83Jährigen meine Zubringerdienste in Sachen launige Opernmoderationen anzutragen. Zu meiner eigenen Überraschung biss er freudig an (er war schon ziemlich gebrechlich, und ich war ja erst Ende Sechzig!), und ich schrieb mir meine süffisanten Sottisen vom Leibe, die dann in den Berliner Aids-Gala 2005 und 06 von mehr oder weniger kompetenten Quoten-Promis vom Blatt gelesen wurden.
    Natürlich war mein Hintergedanke gewesen, mich selber auf der Bühne zu servieren. Aber da war mir der Promi Max Raabe eindeutig im Wege. Dazu kam es erst 2007 (kurz nach meinem 70.Geburtstag!), als ich dem Leiter der Musikfestspiele Saar dergleichen anbot und, gestärkt durch meine Berliner Erfahrungen, den Zuschlag bekam. (Selbstverständlich ehrenamtlich, Festspiele sind immer knapp bei Kasse.) Bei der Gelegenheit durfte ich u.a. Matti Salminen präsentieren, als Stimmführer der "Drei finnischen Bässe".
    Das Dumme war nur: Das fand keine Fortsetzung, weil überall Promis gefragt sind. (Der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen!)
    Diese Not gebar eine Tugend: Ich beschloss, meine geistigen Ergüsse zum Thema Oper in Buchform zu gießen. Mein erster Verleger, den ich auf der Leipziger Buchmesse aufschnüffelte, behauptete nach meinem ersten Opernbuch, ich sei nun Schriftsteller. Kurz darauf ging der Verlag in die Insolvenz, und ich hatte einen Stapel unverkäuficher Opernbücher herumliegen, die von vereinzelten, vor allem von kenntnisreichen Lesern über den grünen Klee gelobt wurden.
    Aber ich sehe schon: Ich muss noch eine Zäsur machen - und eine 4.Folge dranhängen. Die Fülle der Ereignisse will´s...
    Also bis später - mit herzlichen Grüßen von Sixtus

  • Wow!
    Sehr schön und mit viel Schmunzeln zu lesen, lieber Sixtus.
    Da kann ich, wie bestimmt noch viele andere, überhaupt nicht mithalten.
    Also: Weiter im Text, bitte...


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Zunächst vielen Dank, lieber Musikwanderer, für die schönen Blumen! Über solch verständnisvolles Echo kann man sich nur freuen. Mir wird schon fast bange, dass überhaupt kein Misston in diesen Rückblick gerät! Also weiter:


    Für dieses Buch (mit dem Titel "TRAUM UND ALBTRAUM OPER - ein Plädoyer für eine monströse Kunstgattung", die Jugendsünde eines 72-Jährigen und verlegerisch missraten, suchte ich ein Forum und geriet bei der Suche nach einer Lesung - ausgerechnet an Siegmund Nimsgern, dessen Reaktion nach der Lektüre ein Anruf war mit dem Kernsatz (aus dem Gedächtnis zitiert): "Ein Bruder im Geiste!" Ich hatte mit meiner Bewertung des Opernrepertoires und mit meiner süffisant gewürzten liebevollen Ironie bei ihm ins Schwarze getroffen und seine Wellenlänge berührt. Wer Nimsgern kenn, kann sich denken, dass es eine gemeinsame Lesung wurde - und der Beginn einer Freundschaft, die bis heute andauert.
    Jetzt, Operus, aufgemerkt: Er schleppte mich mit nach Ölbronn, wo ich vielen Sängern begegnete, die sich hier regelmäßig treffen. Es blieb nicht bei einemmal. Im Jahr darauf wollte es der Zufall, dass bei den dort unvermeidlichen Ehrungen der Wiener Merker an der Reihe war. Für ihn nahm die Chefredakteurin Dr.Sieglinde Pfabigan die Auszeichnung entgegen. Ich rieb mir die Augen: Für dieses Blatt hast du doch schon vor über fünfzig Jahren gelegentlich geschrieben! Tags darauf in Ölbronn bei der Matinee sprach ich sie an und überließ ihr meinen Ladenhüter. Drei Wochen später wurde ich von ihr per Mail engagiert als Merker für Saarbrücken. Der Ladenhüter ist inzwischen eingestampft und von mir resycled unter dem Titel "STIRB UND - SINGE! - Ein Opernbrevier" (Invoco Verlag Homburg 2014).
    Beim nächsten Künstlertreffen fragte mich Hans A.Hey, ob ich bereit wäre, auch über diese Veranstaltung... Das war 2013 (?). Der Rest ist bekannt, und jetzt feilschen wir um den Zeitpunkt meines Abschieds von diesem Galeerendienst. Operus, inzwischen "nur noch" Ehrenpräsident, setzte noch eins drauf und lockte mich in diesen Verein von Opernnarren, in dem wir uns hier wiederfinden.
    Dies alles ging mir im Umfeld meines Achtzigsten, als ich in der Wiener Staatsoper wieder mal den Rosenkavalier und den Fidelio erlebte (zum erstenmal nicht auf der Stehgalerie!) durch den Kopf - und natürlich auch durchs Herz. Und das wollte ich noch einmal im Zusammenhang erzählen.
    In der Hoffnung, euch nicht gelangweilt zu haben, grüßt euch alle der Querulant vom Dienst - Sixtus

  • Lieber Sixtus,


    gerne bin ich Deinen Ein- und Rückblicken gefolgt und hoffe, dass sie noch mannigfaltige Fortsetzungen erfahren - ich fände es schade, wenn diese Rubrik nun verwaist bliebe und würde mich über weitere Anekdoten aus Deinem bewegten Opernleben freuen. Alsdann - nur nicht gezaudert - lass Deine Stimme auch weiterhin ertönen!

  • Lieber Don Gaiferos,


    wenn ich dich recht verstanden habe, willst du mich bis zum letzten Blutstropfen aussaugen. Aber man soll die Kuh nicht schlachten, wenn man Milch trinken will.
    Die Themen eines Rückblicks sind naturgemäß endlich. Doch wir könnten das Thema umfunktionieren und umbenennen. Ich werde einen Namen suchen, der ein nach vorne offenes "Ende" ermöglicht. Also ein neuer Thread, damit Alfred auch was davon hat. Das muss ja die eine oder andere Anekdote nicht ausschließen, die meinem löchrigen Gedächtnis entschlüpft. Aber Vorsicht: Ich will mich nicht mehr als nötig wiederholen.
    Alsdann: Nur hurtig fort, nur frisch gegraben - es muss ja nicht gleich ein Grab sein. Seid außer Sorg´, schlaft ruhig, Kapitän!
    Sixtus denkt nach, und das kann dauern. Ein saures Amt...

  • Wer eine Schatztruhe öffnet, der wird sehen, dass ihm alle Welt über die Schulter schauen will. Er will den Deckel wieder schließen, aber man hat den Inhalt schon glänzen sehen und die Gier nach dem gleissenden Gold wird bei den Umstehenden immer stärker. Daher ...

  • Zitat

    Sixtus: Der Ladenhüter ist inzwischen eingestampft und von mir resycled unter dem Titel "STIRB UND - SINGE! - Ein Opernbrevier" (Invoco Verlag Homburg 2014).


    Lieber Sixtus, ich habe mir deinen "recycleten Ladenhüter" soeben am großen Urwaldfluss in den Einkaufskorb gelegt und werde ihn mir in den nächsten Tagen zu Gemüte führen und mich dann hier melden, wie er mir gefallen hat.


    Liebe Grüße und schönen Sonntag


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Es gibt offenbar Widerspruch gegen die Schließung dieses Threads - und zugleich (noch) keine Lust auf neue, gegenwärtige bzw. zukunftsoffene Themen, wie ich sehe. Die Frage ist nur: Was soll ich mir zum Thema "Rückblick" noch aus den Fingern saugen, nachdem ich alles, was aus meiner Sicht erzählenswert ist, zum Teil mehrfach, gesagt habe ?
    Dein Entschluss, lieber Willi, dir mein Opernbrevier zu Gemüte zu führen, freut mich. Und ich gehe schon in Deckung in Erwartung deiner Einwände.
    Deine Alberich-Gier nach gleißenden Schätzen, lieber Erich, muss ich wohl etwas dämpfen. Denn mein Vorrat an Histörchen ist erst einmal aufgebraucht. Das schließt allerdings nicht aus, dass mir noch manches einfällt, wenn es im passenden Rahmen aufgerufen wird.
    Lassen wir also diesen Faden noch eine Weile in Bereitschaft. Aber es kann nicht schaden, wenn der neue, auch wenn er vorerst ein Rohrkrepierer zu sein scheint, für aktuelle Fragen offensteht - meint Sixtus

  • so trällerte im Jahre 1964 schon Gerhard Höllerich *, es war sein erster halbwegs bekannter Schlager.


    *AKA Roy Black.


    Verziehen mag mir diese unübliche Eröffnung gerade in diesem Forum sein, aber genau dieser Titel
    kam aus meinen ganz tiefen Tiefen zum Vorschein beim lesen von Willis Artikel.
    Also auch ich habe mich verleiten lassen unmittelbar ,sofort angesichts seines Erwerbs am großen
    Fluss nach dem selben Fisch zu angeln.
    Tatsächlich gibt es das Büchlein und Opernbrevier "Stirb und -Singe " noch einmal neuwertig.
    Dieses Büchlein ist auch auf dem Wege zu mir. Freue mich ! Ankunft in wenigen Tagen erwartet.
    Also werden Willi und ich fast gleichzeitig ,lieber Sixtus , Deine Gedanken,Erfahrungen und
    Meinungen wahrnehmen und zu werten versuchen.
    Demnächst also auch unsere geteilte Erfahrung nach diesem Studium hier.




    Danken möchte ich auch den zahlreichen Lesern und Schreibern für Ihre wohlwollenden Kommentare
    und Ermutigungen zu meinem ersten Posting.
    Ganz herzlichen Dank für das warme Willkommen !
    Im Rahmen meiner durchaus begrenzten Möglichkeiten und begrenzten Talenten werde ich versuchen
    einige sachliche und würdige Beiträge zu verfassen.


    Euch allen einen sonnigen und schönen Sonntag !


    Joergen






    Die abtrünnige Eröffnung mit Roy Black und der U- Musik bitte verzeihen! :no:
    Duck und weg 8-)

  • Es gibt offenbar Widerspruch gegen die Schließung dieses Threads - und zugleich (noch) keine Lust auf neue, gegenwärtige bzw. zukunftsoffene Themen, wie ich sehe. Die Frage ist nur: Was soll ich mir zum Thema "Rückblick" noch aus den Fingern saugen, nachdem ich alles, was aus meiner Sicht erzählenswert ist, zum Teil mehrfach, gesagt habe ?

    Ja aber "hallo" lieber Sixtus, natürlich gibt und gäbe es da Widerspruch. Und momentan 900 (!!!) Lesezugriffe, sowie hier etliche befürwortende Dank - und Anerkennungsschreiben beweisen das. Also mach´weiter und laß´uns an Deinen interessanten, und mitunter humorvoll geschilderten Erinnerungen, teilhaben.
    Ich darf hier vielleicht mal etwas Persönliches erklären: Allen, die meine beiden "RIGOLETTO - Rezensionen" gelesen haben wird nicht entgangen sein,
    daß Sixtus und ich uns vor gut zwei Wochen kennengelernt haben und wir dann gemeinsam im Theater waren.
    Und ich kann sagen und berichten, es war ein Treffen und Zusammensein in sehr herzlicher, angenehmer und freundlicher Atmosphäre -
    von Beginn an sofort locker und mit gegenseitiger Sympathie. Ich glaube und hoffe, lieber Sixtus, Du wirst das ähnlich bewerten und so ebenfalls empfunden haben.
    Und weil ja Dein wahres Alter inzwischen bekannt ist, darfst Du damit gerne weiterhin kokettieren. Du erinnerst Dich, schon nach kurzer Zeit habe ich zu Dir gesagt:
    "Wenn ich nicht wüßte, daß Du gerade 80 geworden bist, würde ich glatt denken, Du bist erst 79!"
    Das war zwar einerseits etwas scherzhaft von mir gemeint, andererseits drückt es meine Bewunderung und Hochachtung für Deine Energie und rundum Fitness aus.
    Da paßt auch die Anrede von Operus, der Dich in seinem Btr. 6 humorig als "Lieber junger Freund" bezeichnet.
    In diesem Sinne..., bleib´so wie Du bist- kraftvoll mit Energie und Humor, auch mit einem Schlag Ironie, vor allem aber bleib´gesund - und sei herzlich gegrüßt von
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

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  • Holla, ihr Streiter in Apoll!


    Ich gebe jetzt klein bei, bedanke mich für den üppigen Zuspruch und gebe alles zu, was der stürmische Chrissy von uns erzählt. Es war eine äußerst angenehme gemeinsame Fahrt von Zittau, wo ich, von Wien kommend, nach einer böhmisch-mährischen Überlandfahrt mit ihm verabredet war, nach Liberec (mobiles kaltes Büffet eingeschlossen!).
    Leider war die schöne Rigoletto-Aufführung überschattet von einer schweren Indisposition des Titelrollensängers. Doch das Theater dürfte noch öfters von sich reden machen.
    Aber mir geht jetzt wirklich erst mal der Rückblick-Stoff aus, und ich will mich nicht immer wiederholen. Also Freiwillige vor für eigene Beiträge. Ich bin ja nicht der Einzige, der etwas zu erzählen hat.


    Herzliche Grüße von Sixtus

  • Zitat

    Zitat von William B.A.: Lieber Sixtus, ich habe mir deinen "recycleten Ladenhüter" soeben am großen Urwaldfluss in den Einkaufskorb gelegt und werde ihn mir in den nächsten Tagen zu Gemüte führen und mich dann hier melden, wie er mir gefallen hat.

    Lieber Willi und auch lieber Hector,


    ich habe mir diesen "recycleten Ladenhüter" schon voriges Jahr im Oktober in Ölbronn zugelegt, nachdem ich Sixtus dort kennengelernt hatte (ich hatte ihn schon in den Vorjahren dort erlebt, wusste aber erst letztes Jahr, dass der Autor hier unter Sixtus firmiert). Als ich nach Hause kam, habe ich mit der Lektüre begonnen und ich kann nur sagen, ich habe das Buch in "einem Zuge verschlungen". Es ist ein Opernführer der anderen Art: Ich kann euch zumindest ankündigen, dass es neben interessanten und sachkundigen Ausführungen zu vielen Opern eine Menge zu schmunzeln gibt.
    Und mit euch allen kann ich Sixtus nur zurufen: Hier weiter so!


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lob und Anerkennung wollen immer wieder neu verdient sein!
    Trotzdem herzlichen Dank für deine Unterstützung, lieber Gerhard. Vielleicht ist sie sogar berechtigt.
    Der Türke, der ein gestohlenes Fahrrad bei der Polizei meldet, weist den Trost des Beamten zurück: Kommt Zeit, kommt Rad!
    Das zu wissen, ist beruhigend - meint Sixtus

  • Liebe Forianer/-iasten, Tamini etc.!
    Nach selbstverordneter Zwangspause muss ich mich wieder auf den aktuellen Stand bringen - und schmökere in den verschiedenen Threads. Dabei entdeckte ich diesen meinen Rückblick, den ich schon fast vergessen hatte, dessen positive Resonanz mich aber auffordert, ihn nicht länger im Regen stehenzulassen, was er seit acht Monaten tut. Aber ein Rückblick ist endlich, eine Fortsetzung nicht logisch.
    Beim aktuellen Querlesen fiel mir auf, dass immer wieder, besonders bei neueren Kollegen oder Quereinsteigern, Unsicherheiten beim Themenkreis Gesang, Technik, Stimmen, Fächer und Fachgrenzen zutage treten, was auch teilweise offen ausgesprochen wird. ("Ich bin da Laie, nicht sicher, fühle mich nicht kompetent usw...")
    Ich wäre bereit, einen Thread anzubieten, der sich zum Ziel setzt, solche Unsicherheiten zu beseitigen, Lücken zu schließen. Nicht als Belehrung oder Nachhilfe gedacht, sondern um zu erreichen, dass wir uns bei diesen Themen besser verständigen können und weniger aneinander vorbeireden.
    Mir ist klar, dass ich nicht der Einzige bin, der so etwas anbieten kann. Aber ich fange damit an, und andere könnten sich dazugesellen, wenn sie etwas anzubieten haben.
    Als Titel schlage ich, ebenso unernst wie dreist, vor: "Frag nach bei Sixtus!" Mir ist klar, dass so etwas nicht ohne Streit abgeht, aber den kann man ja auch beilegen. Und bei solchen Themen ist vieles subjektiv bzw. Geschmackssache. Bevor ich das Unterfangen eröffne, würde ich gern einige Meinungen dazu hören, denn ich möchte keinen Rohrkrepierer produzieren. Also bitte: Sinnvoll oder nicht? fragt, mit herzlichen Grüßen, Sixtus

  • Das würde mich sehr erfreuen. Ich bin in dieser Beziehung bildungshungrig. Und dank Youtube kann man ja für jedes Phänomen ein passendes sekundengenaues Beispiel finden. :jubel::jubel::jubel::jubel:

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)