Mieczyslaw Weinberg (1919-1996) - aus der Anonymität ins Rampenlicht

  • Auch wenn der Titel dieses Threads ein wenig plakativ anmutet - und es auch ist, so ist er doch noctwendig.
    Im Thread über Weinbergs Sinfonien - sie sollen dort vorgestellt und gegebenefalls besprochen werden hat sich ein Subthread über die Wichtigkeit, Qualität des Komponisten entwickelt, der zwar interessant ist, der aber den planmäßigen Ablauf dort stört. Daher habe ich diesen Thread hier gestartet, wo einerseits die generelle Bedeutung Weinbergs in der Gegenwart diskutiert werden kann, andrerseits der Frage nachgegangen werden kann, warum er in der Vergangenheit wenig beachtet wurde.
    Ferner kann über sein Gesamtschaffen grob gesprochen werden, Sinfonien und Streichquartette bleiben aber in den bereits existierenden Spezialthreads.


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Es ist in der Tat merkwürdig wenn ein Komponist so quasi aus dem nichts entdeckt wird. Mich hat dabei gewundert, warum er nicht einerseits früher bekannt wurde, und andrerseits, warum ein nicht in seinen letzten Jahren hier seine "Popoularität" betrieb. Liest man ein wenig nach, denn wird man feststellen, daß manches nicht stimmt, vor allen mich die heute in einem anderen Thread geäusserte Behauptung, daß Weinberg kaum Akzeptanz bei Berühmten Ditigenten und Kollege gefunden habe.
    Ich fand in der englischsprachigen WIKIPEDIA folgende Textstelle


    Zitat

    Besides the admiration which Shostakovich frequently expressed for Weinberg's works, they were taken up by some of Russia's foremost performers and conductors, including Emil Gilels, Leonid Kogan, Kirill Kondrashin, Mstislav Rostropovich, Kurt Sanderling, and Thomas Sanderling.


    Zitat

    Neben der Bewunderung, die Schostakowitsch häufig für Weinbergs Werke zum Ausdruck brachte, wurden sie von einigen der bedeutendsten Darsteller und Dirigenten Russlands, darunter Emil Gilels, Leonid Kogan, Kirill Kondrashin, Mstislav Rostropovich, Kurt Sanderling und Thomas Sanderling aufgenommen.


    Zusätzlich wäre dazu nun der Geiger Linus Ropth zu nennen, der sich sehr für das Werk Weinbergs einsetzt und gemeinsam mit Thomas Sanderling ide Internationale Mieczyslaw Weinberg Gesellschaft gegründet hat.


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Es gab auf dem nicht mehr greifbaren Label Olympia eine 18 CD umfassende Weinberg/Vainberg-Edition mit Aufnahmen aus der Sowjetunion und den von Dir gelisteten Interpreten, die teilweise große Stücke auf Weinberg hielten. Thomas Sanderling (ob man den für einen bedeutenden Dirigenten hält, kann ich nicht sagen) hat kürzlich die 21. Symphonie in Stuttgart aufgeführt. Das nur "mittelmäßige" Musiker Weinberg aufführen, ist geradezu eine lächerliche Behauptung. Ich habe heute die Aufnahme der UA des Cellokonzertes durch Rostropovich und Roshdestvensky gehört (mittelmäßige Musiker?). Im Beiheft schreibt der Solist: "...and I am delighted that I am able to introduce listeners to the wonderfully creative work of this composer."


    Nur Marketing???

  • Ach, lutgra, von mir aus isses eben eine "lächerliche Behauptung", daß nur mittelmäßige Musiker Weinberg aufführen. Von mir aus können ihn auch hochrangige Musiker aufführen. Er interessiert mich allerdings auch dann nicht.
    Es scheint Dich ja ziemlich gekränkt zu haben, daß es da jemand gewagt hat, den heiligen Weinberg als mittelmäßig und uninteressant zu beurteilen.
    Du lässt Dich ja hier über alle möglichen Komponisten aus und das in der Regel in einem recht allgemein gehaltenen Stil, ohne da irgendwie konkret zu werden. So eben auch bei Weinberg.
    Es spricht ja auch für sich, daß Du nicht in dem anderen Weinberg-Thread geantwortet hast. Aber dafür bist Du Dir wahrscheinlich zu schade.
    Von mir aus kannst Du hier Deine billigen Weinberg-Lobeshymnen ablassen. Interessiert mich sowieso nicht.

  • Zitat

    Es spricht ja auch für sich, daß Du nicht in dem anderen Weinberg-Thread geantwortet hast.


    Nein das spricht nicht "für sich" - sondern für Lutgra, er wird gesehen haben, daß man den Thread totschiesst, wenn man jetzt dort mit Grundsatzdiskussionen über die Qualität und Bedeutung des Komponisten an sich führt, gleich verbunden mit einem Seitenhieb auf Raff (den ich zu gegebener Zeit parieren werde, aber weder dort noch hier). Threads über die Qualität von Komponisten - ist das sinnvoll ? Ich kann das nicht mit letzter Konsequenz beantworten, aber zumindest gibt es Diskussionsstoff. Ob daraus dann gröbere Konflikte entstehen, wie beim den geliebten und gehassten Regietheaterthreads - das weiß ich nicht. Aber wie sagt schon der Lateiner so treffend ? "No Risc - no Fun"
    Es ist übrigens auch eine erlaubte Strategie auf ein Reizthema NICHT zu antworten, wenn man zu dem Schluß kommt, daß Argumentation zwecklos ist.
    Und es muß auch erlaubt sein "sich zu gut zu sein" auf eine Provokation zu antworten. Ich persönlich habe diese Strategie erst in mittleren Jahren eingesetzt und hatte außerordenliche Erfolge damit. Meine Gegner habe ich damit zur Weißglut gebracht....
    Aber bleiben wir beim Thema. Schostakowitsch hatte keinen erdenklichen Grund sich mit Weinberg zu befreunden oder ihn zu fördern. Entweder, Weinberg wäre "mittelmäßig", dann wäre er keine Konkurrenz. Man könnte ihn aus der Sicht Schostakowitsch' ignoriern. Wäre er aber gut, könnte er eine Gefahr darstellen. Auch in diesem Sinne wäre eine Befreundung und Förderung unangebracht. Schostakowitsch muß in Weinberg eine verwandte Seele gesehen haben mit der er harmonierte und mit der er (wie sagt man heute so schön modisch?) "auf Augenhöhe" kommunizieren wollte.
    Wikipedia - man weiß ich stehe dieser Seite nicht unkritisch gegenüber - hat die Unterschiede zwischen den beiden Komponisten sehr gut beschrieben, wie ich finde:


    Zitat

    So spielt z. B. das motorische Element bei ihm eine weniger bedeutende Rolle, wohingegen die melodische Komponente deutlich aufgewertet wird. Unverkennbar ist der Einfluss jüdischer Folklore, der sich v. a. in charakteristischen Intervallschritten manifestiert.


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Lutgra bezieht sich ja hier ganz konkret auf meine Äußerungen, sagt dies aber nicht. Das ist nicht in Ordnung.


    Er stellt sich nicht der Diskussion, sondern schießt lieber aus dem Hinterhalt von hier aus gegen mich.


    Nun gut, vermutlich bin ich einfach zu ehrlich und direkt. Der Ehrliche ist halt der Dumme.

  • Lutgra bezieht sich ja hier ganz konkret auf meine Äußerungen, sagt dies aber nicht. Das ist nicht in Ordnung.


    Er stellt sich nicht der Diskussion, sondern schießt lieber aus dem Hinterhalt von hier aus gegen mich.


    Nun gut, vermutlich bin ich einfach zu ehrlich und direkt. Der Ehrliche ist halt der Dumme.


    Lieber Agon
    ich halte eigentlich sehr viel von Deinen Beiträgen hier, jedenfalls lese ich sie meist mit Gewinn. Aber Deine kategorische Ablehnung der Musik von Weinberg hat mich nicht dazu animiert, in eine Diskussion einzutreten, da Du doch sehr klar zu erkennen gegeben hast, dass diese Sache für Dich längst abgehakt ist. Da habe ich dann ehrlich gesagt keine Lust gegen festgefahrene Vorurteile oder von mir aus auch durch intensives Hören erlangte Überzeugungen anzudiskutieren. Höre Dir das Cellokonzert an und sage mir, was daran mittelmäßig ist. Beschäftige Dich mit den Solosonaten für Violine, Viola und Cello oder den Streichquartettem und erkläre mir, warum die nichts sind. Und warum Musiker und Kritiker aus aller Welt diese Stücke loben und spielen.
    Aber vielleicht nervt Dich auch nur meine Art hier viel unbekannte Musik "in einem recht allgemein gehaltenen Stil, ohne da irgendwie konkret zu werden" vorzustellen. Nun bin ich kein Musikwissenschaftler und kann Musik nicht "analysieren" sondern nur sagen, welche Musik mir gefällt und vielleicht noch warum.

  • Nachdem in einem anderen Thread gefragt wurde, Wer ist Weinberg? setze ich hier die Möglichkeiten, wo man sich im Forum wenigstens über die Werke informieren kann, die er hinterlassen hat:



    Die Streichquartette:


    Mieczyslaw Weinberg - Die Streichquartette


    die Sinfonien:


    WEINBERG Mieczyslaw - Die Symphonien


    die Solokonzerte:


    Mieszyslaw Weinberg - Die Solokonzerte

    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Der Link zur Internationalen Mieszyslaw Weinberg Gesellschaft, die in Beitrag 2 erwähnt wurde:


    http://www.weinbergsociety.com

    .

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    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Weinberg war Schostakowitschs Schüler. Seine Witwe Irina Schostakowitsch fördert das Ansehen Weinbergs ausdrücklich. Sie war es, die die Partituren der 17 Streichquartette zugänglich machte, damit die Gesamtaufnahme des Quatour Danel beim Labels cpo erscheinen konnte.


    index.php?rex_resize=900a__background1.jpg



    Hier ist sie in einem Gespräch mit dem Komponister Alexander Raskatov und erzählt in russischer Sprache mit englischem Untertitel über Weinberg.


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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  • Weinberg war Schostakowitschs Schüler. Seine Witwe Irina Schostakowitsch fördert das Ansehen Weinbergs ausdrücklich. Sie war es, die die Partituren der 17 Streichquartette zugänglich machte, damit die Gesamtaufnahme des Quatour Danel beim Labels cpo erscheinen konnte.

    Lieber Moderato,


    Dein Hinweis auf Weinberg ist nach der aktuellen Diskussion nötig und hat mich sehr gefreut - sonst hätte ich ihn gemacht! :) Es werden ja immer wieder Komponisten neu entdeckt, die wenig oder gar nicht Beachtung finden. Nicht nur aus dem 20. Jhd. Auch aus der Mozart-Zeit oder der frühen Romantik z.B. Da wundere ich mich schon darüber, dass man solche Komponisten und die lobenswerten Aufnahmen des Labels cpo z.B. gerne kauft - auch das ist kein Mainstream-Repertoire - bei einem Komponisten des 20. Jhd. aber behauptet, solche Veröffentlichungen seien per se ein discographischer Fehlgriff. ;) Es gibt das Beispiel Allan Pettersson, dem "Schostakowitsch Schwedens", dem die Wiederentdeckung nicht nur mit CDs, sondern auch mit Konzertveranstaltungen doch sehr geholfen hat. Ich habe mich mit Weinberg bislang auch nicht beschäftigt. Mir scheint aber, dass Pettersson z.B. was die Musiksprache angeht deutlich eigenständiger ist, eine Sibelius vergleichbare Originalität hat. (Mit Pettersson lohnt es wirklich, sich zu beschäftigen!) Beim kurzen Reinhören ist mir Weinberg doch zu nah an Schostakowitsch von seiner Musiksprache her. Genau das könnte aber auch ein Vorurteil sein bzw. provozieren. Wenn ich den - sehr guten - Wikipedia-Artikel lese, war es vielleicht nämlich umgekehrt, dass sich Schostakowitsch sehr von Weinberg hat beeinflussen lassen, was man nur nicht weiß. Deshalb werde ich mir wohl die erste dieser beiden oder vielleicht beide CDs besorgen:




    Schöne Grüße
    Holger

  • Lieber Dr. Holger Kaletha


    Schostakowitsch und Weinberg schwangen auf gleicher Wellenlänge. Beide litten auf ihre Weise an den politischen Umständen, in den sie lebten. Diese Zeit und die Repression können wir uns nur im Ansatz vorstellen. Die Auswirkungen auf das Individuum waren verheerend.


    Das Verständnis und Wertschätzung füreinander muss gross gewesen sein.


    Von Weinbergs Werken habe ich eine grosse Zahl der Sinfonien, die Streichquartette und Klavierstücke in meiner Sammlung.


    Bei Weinberg orte ich eine gewisse Melancholie und Resignation, einen Weltschmerz.

    bei Schostakowitsch einen Trotz, ein Faust-in-der-Tasche-machen, viel Maskiertes und Rätselhaftes, inneren Rückzug. Er endete als Alkoholiker.

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Von Weinbergs Werken habe ich eine grosse Zahl der Sinfonien, die Streichquartette und Klavierstücke in meiner Sammlung.


    Bei Weinberg orte ich eine gewisse Melancholie und Resignation, einen Weltschmerz.

    bei Schostakowitsch einen Trotz, ein Faust-in-der-Tasche-machen, viel Maskiertes und Rätselhaftes, inneren Rückzug. Er endete als Alkoholiker.

    Lieber Moderato,


    das ist wirklich sehr aufschlussreich! :) Ich bin sehr gespannt. Es soll ja auch in der Symphonie Nr. 21 Bezüge zu Chopin geben, der 1. Ballade g-moll. Mal sehen, ob ich das entdecke! :hello:


    Schöne Grüße

    Holger

  • Ich möchte #8 ergänzen, daß Weinberg auch insgesamt 6 Opern geschrieben hat. Momentan macht "Die Passagierin" Furore, die auch in Gera vor Corona zur Aufführung kam. Obwohl ich Musik des 20. Jahrhunderts mag, gestehe ich, mit Weinberg nichts anfangen zu können.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Es werden ja immer wieder Komponisten neu entdeckt, die wenig oder gar nicht Beachtung finden. Nicht nur aus dem 20. Jhd. Auch aus der Mozart-Zeit oder der frühen Romantik z.B. Da wundere ich mich schon darüber, dass man solche Komponisten und die lobenswerten Aufnahmen des Labels cpo z.B. gerne kauft - auch das ist kein Mainstream-Repertoire - bei einem Komponisten des 20. Jhd. aber behauptet, solche Veröffentlichungen seien per se ein discographischer Fehlgriff.

    Ich nehme an, daß ich damit gemeint bin.

    Ich habe nicht von einem "diskographischen Mißgriff" gesprochen (geschrieben, sondern von einer "tollkühnen" Entscheidung - bezogen auf die deutsche Grammophon. Zum einen ist es schon ein wenig spät Weinbergs Sinfonien zu entdecken.

    das haben schon diverse Kleinlabel UND Naxos getan. Alle jene sind nicht so auf "hohen Gewinn" fixiert und können sich daher auch Aufnahmen leisten, wo die Verkaufaserwartungen relativ gering sind. Bei Großlabeln ist der Verlust quasi vorprogrammiert. ich erinner mich dunkel, daß von einer Ausgabe von Schönbergs "Verklärte Nacht" grade mal 500 Exemplare WELTWEIT verkauft worden sein sollen...


    WEINBERG Mieczyslaw - Die Symphonien


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Ich nehme an, daß ich damit gemeint bin.

    Ich habe nicht von einem "diskographischen Mißgriff" gesprochen (geschrieben, sondern von einer "tollkühnen" Entscheidung - bezogen auf die deutsche Grammophon. Zum einen ist es schon ein wenig spät Weinbergs Sinfonien zu entdecken.

    das haben schon diverse Kleinlabel UND Naxos getan. Alle jene sind nicht so auf "hohen Gewinn" fixiert und können sich daher auch Aufnahmen leisten, wo die Verkaufaserwartungen relativ gering sind. Bei Großlabeln ist der Verlust quasi vorprogrammiert. ich erinner mich dunkel, daß von einer Ausgabe von Schönbergs "Verklärte Nacht" grade mal 500 Exemplare WELTWEIT verkauft worden sein sollen...

    Sorry, dann habe ich Dich missverstanden! Richtig, Großlabel machen ihr Geld mit den "Stars" und großen Auflagen. Geld verlieren sie aber eher mit aufwändigen und kostspieligen Opernproduktionen, die deshalb in der Vergangenheit auch immer wieder gestrichen wurden. Solche Verluste tun ihnen richtig weh. Die anderen Projekte ziehen sie so mit - auch wenn sie nicht so laufen, können sie das verschmerzen. Das ist wie beim Supermarkt, Ökonomen nennen das "Mischkalkulation". Man macht das Geld mit Topsellern und kann es sich deshalb leisten, einige kleinere Verluste zu machen bei Produkten, wo man draufzahlt. Auf diese Weise erfüllen auch die Großlabels ihren kulturellen Auftrag, Repertoire abseits des Mainstreams zu fördern. Den Weinberg hat die DGG aber offensichtlich ganz gut verkauft, wie zu lesen ist, und deshalb gleich noch eine zweite Produktion nachgeschoben.


    Schöne Grüße

    Holger