Mit der Zeitmaschine in die Vergangenheit

  • Mal angenommen, jemand stellt Euch eine Zeitmaschine zur Verfügung und Ihr habt die Möglichkeit, drei verschiedene Zeitpunkte anzusteuern, um bedeutende Ereignisse der Musikgeschichte persönlich vor Ort mitzuerleben. Welche drei Ereignisse würdet Ihr Euch aussuchen?


    Möglichkeiten gibt es viele: Die Uraufführung des "Parsifal" in Bayreuth, Mahlers Aufführung seiner "Symphonie der Tausend" in München, ein Konzert mit Franz Liszt am Klavier, die Skandal-Uraufführung von "Le Sacre du Printemps" in Paris, Schönbergs "Watschenkonzert" im Wiener Musikverein, einer der Wiener Quartettabende mit Mozart, Haydn und Dittersdorf als Mitwirkenden, ein Liederabend mit Franz Schubert im Kreise seiner Freunde, die Wassermusik auf der Themse - das alles wären Ereignisse, die bei mir in der engeren Wahl wären, und noch viele andere. Aber ich halte mich erst einmal zurück und bin gespannt auf Eure Ausflüge in die Vergangenheit - aber bitte nicht mehr als drei!

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Da kollidiert bei mir ein wenig das "wissenschaftliche" Interesse, z.B. wie stark nun Bachs Chor bei einer Passion oder Kantate besetzt gewesen ist, ob bei der Renaissancemusik Instrumente colla parte mitspielten usw., mit der Neigung bestimmte Lieblingskomponisten spielen zu hören.


    1. Eine Händel-Oper in London mit einem Starkastraten, z.B. Rodelinda oder Giulio Cesare 1724/25 mit Senesino oder Alcina 1735 mit Carestini.
    2. JS Bach an der Orgel
    3. Beethoven beim "freien Fantasieren" ca. 1805, bevor er durch die Taubheit eingeschränkt wurde.
    (Wir vergessen leicht, dass eine ganze Reihe Komponisten, außer Beethoven auch Liszt, Chopin, Bach, Händel, Mozart... für ihre Improvisationen ähnlich berühmt waren wie für ihre Kompositionen und auch wenn man bei einigen Kompositionen (z.B Bach-Präludien oder Beethovens Fantasie op.77) vielleicht einen vagen Eindruck erhalten kann, wie dieses Fantasieren geklungen haben könnte, ist es natürlich unwiederbringlich verloren.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Mir ginge es bei meinem ersten Zeitreisewunsch gar nicht darum, bei irgendeiner (Ur-)Aufführung eines bestimmten Werkes dabei zu sein, nein, ich wäre gerne einmal während Gustav Mahlers Zeit als Wiener Hofoperndirektor bei einer der von ihm geleiteten Opernaufführungen in der kaiserlichen Hofoper oder bei einem von ihm dirigierten Symphoniekonzert dabei. Ich käme gerne mit meiner Zeitmaschine schon ein paar Stunden vor Veranstaltungsbeginn an irgendeinem Tag im Wien der Jahre zwischen 1897 und 1907 an (das war Mahlers Hofoperndirektorenzeit). Und Gustav müsste natürlich an diesem Abend einen Auftritt haben! Logisch, oder? Ich wäre natürlich angemessen gekleidet, um nicht negativ aufzufallen, hätte ein ordentliches Bündel österreichische Kronen in der Brieftasche, um mich in Ruhe einige Stunden im Wien der späten Habsburgermonarchie umsehen und Geld ausgeben zu können, der Höhepunkt wäre dann aber der musikalische Teil des Aufenthaltes.


    Meine weiteren Zeitreisewünsche muss ich mir erst überlegen.


    Grüße
    Garaguly

  • Hallo!


    Eine schöne Idee!


    Ein ganz konkretes Datum würde ich ansteuern: Den 22. Dezember 1808. Ich säße als Besucher im Theater an der Wien um dort den Konzertabend mit Uraufführungen von Werken Ludwig van Beethovens zu erleben. Die Leitung hatte der Meister selbst.


    Folgendes stand auf dem Programm:


    5. und 6. Sinfonie
    4. Klavierkonzert
    Arie Ah, perfido!
    Drei Sätze aus der C-Dur Messe
    Fantasie für Klavier, Chor und Orchester in c-Moll (Uraufführung)


    Wenn das kein Konzerterlebnis wäre!


    Gruß
    WoKa

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Stimmt, das war das Konzert des Jahrhunderts, allerdings sehr lang und angeblich sehr kalt im Saal und das Orchester hatte so schlecht geprobt, dass ein Satz neu begonnen werden musste. Aber das wäre vielleicht auch eine Option für meinen Punkt 3, denn Beethoven hatte damals außer der Einleitung der Chorfantasie (die er damals nämlich auch noch extemporieren musste, weil er sie noch nicht aufgeschrieben hatte), einen weiteren Fantasieren-Programmpunkt. (Angeblich basiert die später als op.77 veröffentlichte Fantasie auf dem, was er damals spielte).


    https://en.wikipedia.org/wiki/…2_December_1808#Programme


    Übrigens waren es auch die Uraufführungen beider Sinfonien und die erste öffentliche Aufführung des Konzerts (von dem hatte es im März 1807 schon eine Privataufführung gegeben).

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    (Bob Dylan)

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  • So ganz spontan fällt mir ein musikalisches Ereignis ein, dem ich gerne beigewohnt hätte, nämlich der Uraufführung von Henricus Sagittarius' Oper "Dafne". Im Wissen des Nachgeborenen, dass die Partitur und auch das gesamte Aufführungsmaterial verschwunden ist, wäre ich sicherlich bemüht gewesen, dieses Material zu retten um es für die musikinteressierten Menschen späterer Zeiten zugänglich zu machen...


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Mein erster der drei erlaubten Wünsche, wäre die Anwesenheit bei der Uraufführung der Zauberflöte am 30. September 1791 im Theater an der Wieden. Mozart hast selbst dirigiert, Gerl - nach ihm ist in wien die Gerlgasse benannt - hat den Sarastro gegbn und Schikaneder den Papageno.
    Daß ich wohl parfümiert, mit weiß gepuderter Perücke und Jabot, sowie edlem Brokatrock erscheinen werde ist wohl selbstverständlich.


    mit freundlichen Grüßen
    aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Mein erster der drei erlaubten Wünsche, wäre die Anwesenheit bei der Uraufführung der Zauberflöte am 30. September 1791 im Theater an der Wieden. Mozart hast selbst dirigiert, Gerl - nach ihm ist in wien die Gerlgasse benannt - hat den Sarastro gegbn und Schikaneder den Papageno.
    Daß ich wohl parfümiert, mit weiß gepuderter Perücke und Jabot, sowie edlem Brokatrock erscheinen werde ist wohl selbstverständlich.


    mit freundlichen Grüßen
    aus Wien
    Alfred

    Witzig, diesen Wunsch hatte ich mir auch gerade überlegt. Selten waren wir uns so einig wie in diesem Fall! :thumbsup: :hello:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Wo wir schon bei einer Anwesenheit bei historisch bedeutsamen Opernaufführungen sind:


    Spannend wäre sicher auch die Aufführung von Aubers "La Muette de Portici" vom 25. August 1830 im Theater La Monnaie in Brüssel: Sie löste die Belgische Revolution mit nachfolgender Unabhängigkeitserklärung von den Niederlanden aus. Gepudert und mit Perücke erschiene man da allerdings besser nicht, da 1830 längst ein Symbol der tiefsten Reaktion. :D

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Witzig, diesen Wunsch hatte ich mir auch gerade überlegt. Selten ware wir uns so einig wie in diesem Fall!


    Ich nehme an, daß ein zweiter Sitzplatz in meiner Loge frei sein wird....zur Not auch mehrere...


    Beste Grüße
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Für die Zeitmaschine werden Ort und genaue Zeit wichtig sein. Deshalb müsste man, bevor man in sie steigen würde, etwas Recherche betreiben.


    1 Für den ersten Anlass würde ich mich längere Zeit in Wien aufhalten müssen, um in Erfahrung zu bringen, wann und wo das erste Ereignis stattfindet. Vielleicht begegne ich dem Komponisten, um mich mit ihm anzufreunden, denn es ist ein Privatkonzert ...


    Franz Schubert singt seinen Freunden die "Winterreise im Jahr 1827 vor. Die erste Abteilung komponierte er im Februar 1827, die zweite im Oktober 1827 in Wien. Irgendwann ein Abend zwischen diesen Daten und dem Tode des Komponisten am 19. November 1828.


    "Schubert wurde durch einige Zeit düster gestimmt und schien angegriffen. Auf meine Frage, was in ihm vorgehe, sagte er nur: «Nun, ihr werdet es bald hören und begreifen.» Eines Tages sagte er zu mir: «Komme heute zu Schober, ich werde euch einen Zyklus schauerlicher Lieder vorsingen. Ich bin begierig zu sehen, was ihr dazu sagt. Sie haben mich mehr angegriffen, als dieses bei anderen Liedern der Fall war.» Er sang uns nun mit bewegter Stimme die ganze Winterreise durch. Wir waren über die düstere Stimmung dieser Lieder ganz verblüfft, und Schober sagte, es habe ihm nur ein Lied, «Der Lindenbaum», gefallen. Schubert sagte hierauf nur: «Mir gefallen diese Lieder mehr als alle, und sie werden euch auch noch gefallen; ...»" (Zitat nach Joseph von Spaun)


    2 Für das zweite musikalische Ereignis sind Ort und Zeitpunkt genau bekannt. Allerdings müsste ich noch in Erfahrung bringen, wie viel der Eintritt kostet, um Einlass zu erhalten. Die Ankündigung erwähnt nur, dass die Eintrittspreise wie gewöhnlich sind. Es wäre ärgerlich, wenn der Besuch der Oper am fehlenden Geld scheitern würde.


    Wolfgang Amadeus Mozart dirigiert die Uraufführung seiner Oper "Die Zauberflöte" am 30. September 1791 im Starhembergschen Freihaus auf der Wieden in Wien. Türöffnung ist um 7 Uhr.



    3 Das dritte Ereignis ist auch leicht zu lokalisieren und zeitlich bestimmt.


    Johann Sebastian Bach leitet die Uraufführung der Matthäus-Passion am Karfreitag 11. April 1727 in der Thomaskirche in Leipzig.



    Abschliessend wäre ich dafür dankbar, wieder in die Gegenwart zurückkehren zu dürfen. ;)


    Erwartungsvoll


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Wenn etwas schief läuft und ich bei einem musikalischen Ereignissen nicht Einlass erhalten würde, hätte ich noch einen Joker.


    4 Bei der Einstellung des Datums müsste man allerdings vorsichtig sein, den im Land, wo die nächste Uraufführung stattfindet, gilt ein anderer Kalender. Käme ich zu spät, wäre der Komponist bereits verstorben.


    Die Sinfonie Nr. 6 „Pathétique“ in h-Moll op. 74 ist das letzte Werk des russischen Komponisten Pjotr Tschaikowski. es wurde am 16. Oktober jul./ 28. Oktober 1893 greg. unter seiner eigenen Leitung in St. Petersburg uraufgeführt, neun Tage vor seinem Tod.


    Abschliessend möchte ich mich noch bei dir, lieber Alfred Schmidt, erkundigen, wohin ich mich begeben muss, um die Zeitmaschine nutzen zu dürfen und welche Bedingungen zu erfüllen sind. Wäre die Nutzung exklusiv den Tamino-Mitgliedern vorbehalten?


    Mit freundlichen Grüssen


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928





  • Und dann ziehe ich auch so einen Frack an! Steht mir sicher toll!


    J'ai l'honneur
    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Bertarido (als ein zweiter H.G.Wells) erlaubt uns drei Wunsch-Besuche von musikalischen Ereignissen der Vergangenheit und ich wäre (zweitens) gerne am 13. April 1742 in Dublin gewesen, um an der Uraufführung des MESSIAS teilnehmen zu können. Und ohne mir weitere Gedanken über die finanziellen Aspekte zu machen, hätte ich nur zu gerne an den damaligen "Händel-Festspielen" teilgenommen, soll heißen: allen Konzerten, die GFH damals gab, hätte ich beigewohnt!


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

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  • Ich würde als 1. Wunsch gerne Beethovens "Fidelio" zur Eröffnung des Großen Hauses der Dresdner Staatstheater im Jahre 1948 mit erleben. Einmal, um selbst festellen zu können, was in diesem Haus geleistet werden konnte, zum anderen, ob das Ensemble mit Christl Goltz, Bernd Aldenhoff, Jsoef Herrmann, Gottlob Frick, Elfriede Trötschel, Erich Zimmermann, Heinrich Pfanzl, Horst Weber, Werner Faulhaber und die Staatskapelle Dresden unter Joseph Keilberth wirklich so überragend waren, wie dies allgemein überliefert und in Ausschnitten in der Hänssler-Dokumentation festgehalten ist.


    Hezrlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Meine zweite Reise geht schon 115 Jahre zurück zum 38. Tonkünstlerfest in Krefeld. Dort finden sich die Städtische Kapelle Krefeld und das Gürzenich-Orchester Köln ein, um unter der Leitung des Komponisten seine gigantische sechssätzige 3. Symphonie mit Altsolo, Frauen- und Knabenchor aus der Taufe zu heben.


    Die Uraufführung wurde zu einem der größten Erfolge, die der Komponist erlebt hat. Die Neue Zeitschrift für Musik schrieb: „Das war kein bloßes Feiern mehr, das war eine Huldigung.“ Auch Arnold Schönberg zeigte sich tief beeindruckt von der neuen Sinfonie. Er attestierte dem Komponisten, „rücksichtsloseste Wahrheit“ vertont zu haben und versicherte ihm, in der 3. Sinfonie dessen „Seele gesehen“ zu haben. Zwischen 1902 und 1907 führte der Komponist selbst die Sinfonie insgesamt 15 Mal mit großem Erfolg auf. Dieser Erfolg hält bis heute an und Dirigenten wie Leonard Bernstein, Jascha Horenstein, Dmitri Mitropoulos und Bernhard Haitink haben legendäre Einspielungen vorgelegt.

  • Hallo!


    Meine zweite Zeitreise führt mich nur 35 Jahre zurück - nämlich zum 3. Mai 1982.


    Einmal den großen Carlos Kleiber live erleben - in einem Konzert, bei dem einfach alles gestimmt hat. Ein Konzert, das so außergewöhnlich war, dass nach meinem Dafürhalten eine einmalige Interpretation der 4ten Beethoven - Sinfonie auf Tonträger gebannt werden konnte:



    Gruß WoKa

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Hallo Lutz!


    Mit Gustav Mahler als Komponisten liege ich richtig?


    Gruß
    Wolfgang

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Meine dritte und letzte Reise ist die längste. Knapp 200 Jahre zurück, zum 22. Dezember 1808 und nach Wien. Dort im Theater an der Wien wird das 4. Klavierkonzert des Komponisten aufgeführt, der auch den Solopart übernimmt. Seine 5. und 6. Sinfonie, Teile der Messe in C-Dur sowie die Chorfantasie stehen auch auf dem Programm. Da wäre ich ebenfalls sehr gerne dabei gewesen. :)

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  • Mein zweiter Wunsch wäre November 1959 in (Ost-)Berlin:


    Mein liebster Wagner-Dirigent Hans Knappertsbusch leitete dort an der Deutschen Staatsoper seinen letzten kompletten "Ring": "Das Rheingold" am 14.11., "Die Walküre" am 15.11., "Siegfried" am 18.11. und "Götterdämmerung" am 22.11.


    Dazwischen gab es am 19.11. noch ein weiteres Wagner-Konzert unter seiner Leitung mit Siegfrieds Rheinfahrt und Trauermarsch aus der "Götterdämmerung", dem Vorspiel zum 1. Akt der "Meistersinger" und dem Vorspiel zum 1. Akt sowie dem Liebestod aus dem "Tristan". Zumindest davon gibt es Tonaufnahmen.


    Mich wundert ja beinahe, dass ausgerechnet Knappertsbusch auch in der DDR auftrat (übrigens auch in Dresden), aber vor dem Mauerbau war das wohl noch etwas unkomplizierter.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

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    – Luís de Camões

  • Ich hätte 3 Wünsche frei. Zuerst kämen natürlich die privaten Wünsche, Gesundheit, Wohlstand usw.


    Aber musikalisch, da hätte ich Hunderte Wünsche. Meine 3 hier äußerbaren wären:


    1. Teilnahme an der Salome-Premiere am 9.12.1905 in der Dresdener Hofoper unter der Leitung von Ernst von Schuch. Diese zu meinen Lieblingsopern gehörende Oper brachte das Publikum zur Extase, sowohl in der Ablehnung als auch in der Begeisterung. Da wäre ich gerne dabei gewesen, und ich hätte vor Begeisterung sicher getobt.


    2. Am 13.12.1895 zur Uraufführung von Mahlers 2. Sinfonie in Berlin unter seiner Leitung. Sie ist eigentlich meine Nr. 1


    3. Meine Vorliebe für Tenöre hat Grenzen, nämlich die Tontechnik der Aufnahmen. Ich wäre gerne dabei gewesen zur Uraufführung der Fedora am 17.11.1898 im Teatro Lirica Mailand. Nicht weil ich die Fedora so liebe, aber weil an diesem Tag und mit dieser Oper die Weltkarriere von Caruso begann. Und den hätte ich schon sehr gerne mal live gehört.



    Meine restlichen über 100 musikalischen Wünsche muß ich für mich behalten.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.



  • Hallo Lutz,


    vielleicht können wir nebeneinander sitzen.


    Gruß
    Wolfgang

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Genau, das machen wir :D . Tatsächlich hatte ich Deinen Beitrag 4 noch gar nicht gelesen.Wir hatten also unabhängig voneinander die gleiche Idee. Kommst Du auch zu Gustav Mahler mit? :hello:

  • ...wenn es da nicht so kalt ist wie bei Beethoven?

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    Victor Hugo

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  • Vorerst behandle ich eine Frage von moderato an mich,und zwar jene nach Standort und Limit der Zeitmaschine. Das weiß natürlich nur Bertarido, der den Thread erstellt hat. Zur Frage. ob die Zeitmaschine lediglich für Tamino bereit stünde, da kann ich nichts sagen, allerdings eher die Möglichkeiten, bei den Veranstaltungen unterzukommen beschränkt. Immerhin sind es nun bereits DREI Tamino-Mitglieder, die die Uraufführung der "Zauberflöte" sehen wollen. An sich habe ich eine Loge gebucht, weiß aber nicht wie viele Personen dort Platz haben, bzw hatten. Es gab ja nur 20 Logen, und insgesammt (Ich habe bei diesem Wort zur Eingewöhnung die alte Schreibweise benutzt) hat nur für etwas mehr als 1000 Besucher Platz. Bitte nicht vergessen, das Therater hieß "Theater an der Wieden", auch "Wiedner Theater" genannt und ist NICHT identisch mit dem Theater an der Wien, befindet sich aber unmittelbar in der Nähe. Ihr könnt es aber nicht verwechseln., da das Theater an der Wien noch gar nicht erbaut war.


    Meinen Wunsch Nr 2 gebe ich dann am späten Nachmittag oder am Abend bekannt.


    Mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Das ist nun wirklich schwierig. Ich würde wohl eher Dinge hören wollen, von denen ich relativ wenig Vorstellung habe, wie sie damals geklungen haben. Nr.1: Einen Minnesänger. Ich glaube nämlich, dass unsere Mittelalter-Szene ziemlich weit daneben liegt.


    Über 2 und 3 werde ich noch nachdenken.

  • Hallo!


    Ein zeitliches Ziel habe ich ja noch übrig. Diejenigen, die mich etwas kennen, werden sich wohl kaum wundern, dass ich in das Jahr 1950, genauer gesagt zum 22. Mai reisen würde. Somit könnte ich der Uraufführung von Richard Strauss´ "Vier letzte Lieder" beiwohnen. Ich würde Kirsten Flagstad und das Philharmonia Orchestra unter Leitung von Wilhelm Furtwängler erleben.



    Gruß WoKa

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Meine Zeitreisewünsche haben natürlich auch mit Mahler zu tun, betreffen aber keine Konzerte.


    Erstes wäre ich gerne an dem Abend bei Bertha Zuckerkandl zugegegen gewesen, als sich Gustav und Alma kennenlernten.


    Zweitens hätte ich dem Hausarzt der Mahlers vor der Villa in Maiernigg aufgelauert und ihm mehrere Kurzinfusionen (Antitoxin und Penicillin) mit dem nötigen Besteck aufgedrängt, um die älteste Tochter der Mahlers von der Diphterie retten zu können.


    Drittens hätte ich mich schon Ende 1910 nach New York begeben,mit dem später von den Mahlers hinzugezogenen deutschen Arzt Bekanntschaft geschlossen und ihm eine ausreichende Menge eines Breitbandantibiotikums übergeben mit dem strikten Hinweis, Mahler nicht nach Europa zurück reisen zu lassen, sondern bis zur völligen Genesung unter strikter Bettruhe in New York zu behandeln.
    Was hätte Mahler vielleicht noch alles schaffen können!?


    Viele Grüße


    Joachim

    "Die Musik steht hinter den Noten" (Gustav Mahler)

  • Hallo!


    Jetzt wird es natürlich kritisch, wenn versucht wird, in die Vergangenheit einzuwirken.


    Alte Trekkis wie ich wissen natürlich, wie die oberste Diretive bei Zeitreisen lautet:


    Niemals das Raum-Zeit-Kontinuum (was immer das auch sein mag) verletzen!


    Und vergessen wir nicht: Einige Werke, die wir so sehr lieben, haben ihre Tiefe durch das Leid des Komponisten erlangt.


    Gruß WoKa

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

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