reklov29: Unverzichtbare Klassikaufnahmen

  • Hallo Mitleser und Forumsmitglieder,


    gerne beteilige ich mich an diesem Thread.
    Vom Elternhaus vorbelastet ist meine Liebe zu der Vokal- Orgel- und Klaviermusik der frühen und späteren Barockzeit zu nennen. Für die Vokal- und Orgelmusik steht für mich an erster Stelle als Komponist J.S. BachHier werde ich einige bemerkenswerte CDs vorstellen und rezensieren.


    Die Klavierkonzerte von W.A. Mozart entsprechen genau meine Geschmacksrichtung, weil ich mit ihnen
    aufgewachsen bin und meine liebsten Übungsstücke in der Jugendzeit waren.
    Hier werde ich ebenfalls meine Favoriten als CD vorstellen und bewerten.
    Als weiteren Lieblingskomponist für Klaviermusik steht für mich Beethoven in der weiteren Rangfolge.


    Großartige Organisten als Bachinterpreten aus den 50er - 70er Jahren (Albert Schweitzer, Helmut Walcha sowie als ein Nachfolger wie Karl Richter) haben es mir ungemein angetan. Heute bin ich offen für alle Strömungen in der Orgelliteratur. Hier setze ich mich neuerdings auch mit den Französischen Orgelkomponisten auseinander und finde den Zugang zu ihnen.
    Bemerkenswerte und grossartige Orgeleinspielungen, ob solo oder ochestral begleitet, werde ich hier
    benennen.


    Herzliche Grüsse
    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Aus der Gardiner Serie "SDG" Nr: 107 aufgelegt in 2005, möchte ich für mich die bemerkenswerteste CD hier einmal benennen:


    Cantatas for the Third Sunday after Easter (Jubilate) (CD1)


    BWV 12 - Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen
    BWV 103 - Ihr werdet weinen und heulen
    BWV 146 - Wir müssen durch viel Trübsal in das Reich Gottes eingehen


    Aufnahmeort: Altenburg, Schlosskirche)
    Soloists: Brigitte Geller | William Towers
    Mark Padmore,Tenor | Julian Clarkson


    SDG 107


    Monteverdi Choir | English Baroque Soloists | Dirigat: Sir John Eliot Gardiner


    was ein Zauber an überirdischer Musik... ein großartiger Grandsigneur
    dieser Gardiner... was er wiederum einmal mehr an Klangbrillanz aus seinem Orchester und stimmlich dem Monteverdi-Choir zu entlocken vermag gehört zur allerfeinsten Qualität. Die Klangbrillanz dieser CD lässt keine Wünsche offen.


    Überragend interpretiert und von der Brillanz nicht mehr zu toppen die ersten 2 Eingangs-Sätze aus der
    Kantate 146 "Wir müssen durch viel Trübsal", hier kommt die wunderbare grosse Trost-Orgel der Altenburger-Schlosskirche so richtig zur Geltung und es wird ein musikalischen Feuerwerk abgehalten, dass einem Hören und Sehen vergeht......
    als einen Glanzpunkt Bachscher Kompositionskunst die Bachkantate, BWV 146,
    der 1. Satz Sinfonia für Orgelsolo und Orchester
    besitzt die eingespielte Kantate BWV 146 mit - Gardiner und The English Baroque Soloists - die Aufnahme
    wurde Frühjahr 2000 mit der Trost-Orgel in der Schlosskirche zu Altenburg erstellt.


    Der junge englische Organist Silas John Standage beeindruckt hier mit einer unwahrscheinlichen
    Registrierung und einem gekonnten virtuosen Spiel, das man nicht alle Tage zu Gehör bekommt und dazu das grandios musizierende English Baroque Soloists als Gegenpart, schöner kann die Sinfonia des 1. Satzes nicht umgesetzt werden, schon aus diesem Grunde eine sehr empfehlenswerte CD mit diesem herrlichen Orgelpart.


    Diese Kantate war ursprünglich als Violinkonzert (aber verloren gegangen) und was später das berühmte
    Cembalokonzert in d-moll, BWV 1052a wurde, taucht hier wieder auf als die zwei einleitenden Sätze der
    Kantate, beide mit obligater Orgel.
    Die Kantate BWV 146 erweist sich in einem unwiderstehlichen musikalischen Schwung und in einer ungmein klanglichen Vielfalt der allerersten Qualität.


    Eine überragende Einspielung.



    Grüsse
    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Heute möchte ich eine "Historische Kantaten-CD" als DDR-Einspielung von J.S. Bach vorstellen:


    BWV 54; Widerstehe doch der Sünde
    BWV 82; Ich habe genug
    BWV 56; Ich will den Kreustab gern tragen



    Diese historischen Aufnahmen entstanden im Dezember 1959 an historischer Stätte der "Thomaskirche in Leipzig"zu DDR-Zeiten unter der Leitung von Kurt Thomas der zu dem Zeitpunkt die Position des Thomaskantors einnahm. Seine Interpretation Bachscher Werke gehören absolut zu den Meilensteine in der Bach-Wiedergabe. Der Thomanerchor überzeugt in seiner gesanglichen Darbietung und Wortartikulation, die Choräle werden vortrefflich auf hohem Niveau stehend ausgesungen. Einfach perfekt.
    Die Kantate BWV 54; "Wiederstehe doch der Sünde" gehört für mich zu den schönsten Kantaten-
    werken von Bach mit der wunderschönen Alt-Partie; sowie mit der meist aufgeführten und zu hörenden Bachkantate BWV 56, "Ich will den Kreustab gern tragen" hier konzertiert das Gewandhausorchester Leipzig in herrlichen barocken Klangfarben.


    Die Gesangssolisten: Marga Höffgen; Alt, Hermann Prey,Bass. Diese Gesangssolisten-Garde gehörten zu der damaligen Zeit zu den absoluten Spitzenkönnern.
    Aus diesem Grund besitzen diese Aufnahmen allerhöchste Referenz für mich und begrüsse die
    Wiederveröffentlichung aus Juli 1996 als "BERLIN Classics".
    Aus den genannten Gründen eine Referenzaufnahme aus den 50er Jahren die tontechnisch ebenfalls zu überzeugen weiss.




    Die CD ist erhältlich bei jpc und Amazons zum Preis von 9,99 €.



    Grüsse
    Volker.

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Orgelwerke bzw. Transskriptionen von W.A. Mozart!


    Heute möchte ich als Orgel-Liebhaber eine Aufnahme mit Orgelwerke von Wolfgang Amadeus Mozart
    als eine gelungene Einspielung vorstellen:



    Die Suche nach einem Instrument, auf dem die hier eingespielten Mozart-Werke einigermaßen originaltreu klingen können, gestaltete sich nicht ganz einfach, da Mozarts Klangvorstellung süddeutsch-
    österreichisch geprägt gewesen sein könnte.


    In der neuen Metzler-Orgel (gebaut 1998 durch Metzler-Orgelbau, Dietikon/Schweiz) der Pfarrkirche Hopfgarten/Tirol fand sich ein ideales Instrument um die Klangästhetik österreichischer Orgeln des Spätbarock mit Erweiterungen insbesondere des Silbermann'schen Orgelbaustils und dazu einigen Stimmen des frühen romantischen Orgelbaus vorfinden zu können.


    Historiker gehen davon aus, dass Mozart die Andreas-Silbermannorgel des Straßburger Münsters
    und eine Gottfried-Silbermannorgel in Dresden gespielt und kennengelernt hat.
    Dieses Dispostitionskonzept der Hopfgartener Orgel, die Klangschönheit aller ihrer Register, die
    sensible mechanische Traktur bieten optimale Bedingungen für die Interpretation Mozart'scher
    Orgelmusik.


    Professor Martin Sander, Dozent an der Hochschule für Kirchenmusik in Heidelberg, und Hochschule
    für Musik in Frankfurt am Main, - Gewinner mehrerer bedeutender internationaler Orgelwettbewerbe.
    Sander erfüllt mit dieser Einspielung alle Voraussetzungen, die man von einem grossen Organisten
    unserer Zeit erwarten kann, gelungene Registrierung Intonitation und plastische Artikulation, virtuos gespielt und interpretiert durch einen großartigen Künstler, gepaart mit einer schönen Klangfülle dieser Orgel in Hopfgarten, ein Hörgenuss.


    Gewöhnungsbedürftig das eingespielte Adagio und Fuge c-moll KV 226/546, anzumerken, dass dieses
    Stück für die Orgelliteratur nicht vorgesehen war umso schöner das anschließende Andante F-dur
    KV 616, Flötenuhrstück, sowie die weiteren Einspielungen.
    Für Mozartliebhaber und seiner Orgelmusik bzw. als Transskriptionen, sehr zu empfehlen.


    Grüsse
    Volker

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • W.A. Mozart, Requiem, KV 626


    Als eine Beispielhafte DVD-Aufnahme von W.A. Mozarts, Requiem, KV 626
    ist folgende Einspielung mit Karl Böhm, als Mitschnitt des Konzertes aus der Piaristenkirche Wien, von Anfang Dezember 1971, zu benennen.


    Eine votreffliche Homage an W.A. Mozart, die hier Karl Böhm in 1971 gelang. Sie ist als die Aufnahme schlechthin in die Analen der Requiem-Interpretation – und als Referenz-Einspielung- eingegangen.


    Karl Böhm versteht es hier, wie kein anderer Interpret, eine unbeirrbare Werktreue, Detailbewusstsein,
    und eine streng kontrollierte unromantische Musikinterpretation zu Gehör zu bringen. Er besaß die Fähigkeit als Präzisionsfanatiker ein sagenhaftes Gespür für die Form, die tönende Architektur und die gewisse Dramaturgie zu entwickeln.


    Die Gesangssolisten erfüllen die in sie gesetzten Erwartungen alles, was von unseren Altstars
    gefordert wurde. Heutzutage kann solche Gesangeskunst kaum noch getoppt werden. Brillant die Gesangskunst aller Interpreten: wie Gundula Janowitz, Sopran, Christa Ludwig, Alt,
    Walter Berry, Bass und Peter Schreier, Tenor.


    Die Wiener Symphoniker erklingen in ihrem Spiel und toppen das gewisse „Wienerische“, was mir unwahrscheinlich gut an ihnen gefällt. Der tonale Ausdruck kann als Mozart-Interpretation nur von Wiener Orchester so erzielt werden.


    Abstriche an der sonst überragenden Referenzeinspielung muss ich dem Opernchor der Staatsoper
    Wien angedeihen lassen. Dieser Mammut-Chor steht im Widerspruch zu einer derzeitigen und heute ausgeübten Aufführungspraxis. Ihr Gesangsstil wirkt geradezu opernhaft und würde durch einen kleineren Chor in der Detailtreue der Textaussage stimmlich viel inniger klingen.


    Die DVD besticht durch eine hervorragende Tonqualität, über die Bildqualität ist nicht viel Gutes zu
    berichten, da es sich hier um eine Aufzeichnung bzw Mittschnitt aus dem Jahre 1971 handelt.


    Gesamtresümee: Eine überdurchschnittlich Einspielung des Requiems von W.A. Mozart. So muss Mozart-Musik erklingen.


    Wie keinem anderem Interpreten ist es Karl Böhm wiederum gelungen und zu danken, eine wirklich fantastische Mozart-Musik mit dieser Aufnahme der Nachwelt als Referenz hinterlassen zu haben.




    DVD-Angaben:
    Format: DTS Surround Sound, PAL
    Bildformat: 4:3
    DVD Erscheinungstermin: 2. August 2005



    Grüsse
    Volker.

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

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  • Sei umarmt, lieber Volker, für diese Kritik.


    Sogar als bekennender Böhm-Fan war ich aus folgenden Gründen noch unsicher, diese käuflich zu erwerben.
    o ob überhaupt,
    o wann sieht man das schon an,
    o ein Requiem ohne Sarg ist doch nur eine halbe Sache...


    Ab Freitag, (morgen ist in unserem katholischen Land ein Feiertag) ist diese Aufnahme mein.

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

  • Liegt dieser DVD(Box?) auch die Audio CD bei oder gibt es diese einzeln zu kaufen. Mich würde schon interessieren, wie Böhm das Requiem umsetzt, da ich "lediglich" eine Aufnahme von Herreweghe mein Eigen nenne.

    29.08.1958 - 25.06.2009
    gone too soon

  • Zitat

    Liegt dieser DVD(Box?) auch die Audio CD bei oder gibt es diese einzeln zu kaufen.


    Guter Witz! ;)


    Es gibt die um ein Jahr ältere Studioaufnahme mit den Wiener Philharmonikern, bei der sich die DGG immer noch den Vollpreis zu verlangen getraut.


    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Hallo lieber Gerwald,
    Zitat:
    Sogar als bekennender Böhm-Fan war ich aus folgenden Gründen noch unsicher, diese käuflich zu erwerben.
    o ob überhaupt,
    o wann sieht man das schon an,
    o ein Requiem ohne Sarg ist doch nur eine halbe Sache...
    Ab Freitag, (morgen ist in unserem katholischen Land ein Feiertag) ist diese Aufnahme mein.
    -------------------------------
    Hier kann ich Dir lieber Gerwald nur zu ermuntern diese ausgezeichnete Referenz-DVD Dir käuflich zu erwerben.:hello:
    Störend sind meiner Ansicht nur die Massen-Chöre, möchte Dich einmal Verlinken auf meinen verfassten
    Thread; klicke hier!
    Bach + Mozart, Abteikirche Kloster Corvey / Ostwestfalen, 14.05.2006.


    -------------------------
    Hocherfreut, Dich wieder im Forum anzutreffen, lange Zeit nichts mehr von Dir wahrgenommen, umso schöner Deine vermissten Kommentare wieder erleben zu dürfen!!:jubel:


    Herzliche Grüsse nach Wien und noch einen schönen
    Feiertagabend,


    Volker.

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Hallo Masetto,
    Zitat:
    Liegt dieser DVD(Box?) auch die Audio CD bei oder gibt es diese einzeln zu kaufen
    ---------------------
    Eindeutig nein, hier musst Du einzeln zuschlagen, leider, aber die Lavel wollen doch verdienen:jubel:



    Grüsse
    Volker.

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

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