Dover Quartett

  • Das Dover Quartett ist ein amerikanisches Streichquartett, das 2008 von Studierenden des Curtis Institute of Music in Philadelphia gegründet wurde. Benannt hat sich das Quartett nach einem Stück für Bariton und Streichquartett von Samuel Barber, Dover Beach. Zu ihren Lehrern gehörten u.a. Shmuel Ashkenasi, Arnold Steinhardt (Guarneri Q), Jospeh Silverstein und Peter Wiley (Beaux Arts/Guarneri Q).


    Das Dover Quartett besteht aus


    Joel Link Violine
    Bryan Lee Violine
    Milena Pajaro-van der Stadt Viola
    Camden Shaw Cello



    In 2013 gewann das Dover Quartett den renommierten Banff ISQC Wettbewerb und räumten auch alle Zusatzpreise ab, seitdem geht die Karriere steil nach oben. Kürzlich erschien auf Cedille ihre erste CD mit Mozarts Quartetten KV 589 und 590 und dem Streichquintett KV 406. Bei letzteren war Michael Tree (Guarneri Q) an der 2. Viola mit dabei. KV 589 und 590 waren auch die Werke auf der ersten LP des Guarneri Quartetts, die 1966 auf RCA erschien. Kein Wunder, dass die Kritiker das Dover Quartet schon als "Nachfolger" feiern. Was nicht immer hilfreich sein muss.



    Gestern abend gab das Dover Quartett sein Debut in Stuttgart, auf dem Programm:


    Mozart KV 590
    Caroline Shaw Plan and Elevation
    Smetana Streichquartett Nr. 1 "Aus meinem Leben"


    Und es gelang den jungen Musikern (noch keine 30) das Stuttgarter Publikum gleich beim ersten Auftritt stark für sich einzunehmen. Auch hier wieder vier Musiker, die technisch überragend und auf Augenhöhe miteinander musizieren. Der Klang des Quartetts ist eher voll und satt und Mozarts letztes Quartett wurde traditionell also ohne Zugeständnisse an die HIP gespielt. Das ca 15-minütige Quartett der 1982 geborenen Caroline Shaw entstand während eines Aufenthaltes in Dumbarton Oaks und ist dem Garten gewidmet. Das Stück ist ein postmoderner Mix aus Minimal music, Peteris Vasks Hymnen und Anklängen an progressive Rockmusik. Dürfte mit seinen starken tonalen Bezügen niemanden verstört haben. Nach der Pause dann Smetanas Bekenntnismusik, die ganz stark rüberkam. Wunderbares Bratschenspiel von Milena P. Als Zugabe Duke Ellington. Nach dem Konzert gab es noch die Möglichkeit bei einer kleinen Autogrammstunde ein paar Worte mit den sympathischen Musikern zu wechseln. Dem Konzertveranstalter wurde noch gesteckt, dass die Vier wieder einzuladen seien.


    P.S. Die Musiker lesen die Noten übrigens vom ipad ab, ob dass die Zukunft ist?

  • Ich gehe davon aus, daß es sich bei der von Lutgra erwähnten CD um kene handelt die ich hier verlinke. Mehr kann ich momentan zu diesem Thread nicht beitragen, weil ich die CD ja (noch) nicht besitze. Das was die Soundsamples indes versprecehn macht Lust auf mehr. Es ist für einen Quereinsteiger in Sachen Streichquartett kaum vorstellbar wie individuell die diversen Formationen klingen, sei es durch ihre Interpretationsphilosophie, sei es durch den Klang ihrer Instrumente....

    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Der steile Aufstieg des Dover Quartetts mündete inzwischen in Faculty Positions an dem renommierten Curtis Institute of Music in Philadelphia.


    Zeitgleich kommt die erste Folge einer GA der Beethoven Quartette heraus mit den op. 18 Quartetten.



  • Diese Aufnahme gehört unbedingt erwähnt:



    Neben Dmitri Schostakowitschs zweitem Streitquartett in A-Dur Op. 68 bringen die vier Mitglieder des Dover Quartetts selten aufgeführte Werke, Victor Ullmanns drittes Streichquartett op. 46 und Szymon Laks drittes Streichquartett, zu Gehör. Alle Kompositionen entstanden während den Kriegsjahren im 2. Weltkrieg. Der Grafiker des Labels Cedille hat ein kompromisslos klares Cover dazu gestaltet. Der Titel der CD Voices of Defiance (Stimmen des Widerstandes, Trotzes) macht die Sache klar, worum es geht.


    Die Interpretationen des Dover Quartetts sind vom Feinsten.


    Das Label Cedille Records verdient es, hervorgehoben zu werden. Mehr zur interessanten Philosophie dieses Unternehmens kann man hier nachlesen. https://www.cedillerecords.org


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Nach der bereits erwähnten ersten Folge der beethovenschen Streichquartette



    ist die zweite mit den Nr. 7 bis 11 aus dem Werkkatalog in der Interpretation des Dover Quartetts auf dem Markt.


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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  • Dann zeigen wir mal die dritte Box des Dover Quartettes mit den klanglich subtilen Einspielungen des späten Beethoven


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    erschienen am 14. Oktober dieses Monats.