C.P.E. BACH: Cellokonzert Wq 172
Carl Philipp Emanuel Bach – Die Konzerte
Es gibt zwar seit Geraumer Zeit einen allgemeinen Thread über Carl Philipp Emanuel Bach, aber die Vielfalt und Anzahl seiner Kompositionen lässt es geboten erscheinen, dass wir zumimdest für die wichtigsten Bereiche eigene Threads einrichten, auch wenn diese erst in späteren Tagen voll ausgenützt werden.
Die Cellokonzerte entstanden zwischen 1750 und 1753
Das Konzert Wq 172 war jenes, welches mich -seines Mittelsatzes wegen - am meisten beeindruckt hat.
Es beginnt lebhaft mit einem sehr markanten Thema mit Ohrwurmqualitäten, freundlich lebhaft, aber niemals auftrumpfend oder strahlend. Vor allem die mir zur Verfügung stehende Aufnahme wirkt sehr ausgewogen, und - wenn der Begriff hier überhaupt anwendbar ist – ein wenig dezent. Der zweite Satz hat mich irgendwie verschreckt. Einerseits strahlt er eine tiefe Traurigkeit aus, die Musik stockt und kommt gelegentlich beinahe zum Erliegen. Aber dabei bleibt es nicht. Die Kadenz von Aziza Sadikowa erinnert mich irgendwie an jene, die Gidon Kremer für seine Aufnahme des Beethovenschen Violinkonzerts komponiert hat.
Der Beginn des 3. Satzes macht dem Spuk ein Ende – wir befinden uns wieder im 18. Jahrhundert – und das Orchester setzt temperamentvoll spritzig ein. Das Soloinstrument ist hier der beruhigende Teil, vermutlich nicht nur der Komposition wegen, sonder als Eigenrt der Interpretation. Sensible Klangbalance steht hier vor überschäumendem Temperament. Der Solist ist der 34 jährige Russe Konstantin Manaev, begleitet von der 2009 gegründeten Berliner Camerata., Bestehend aus durchwegs sehr jungen Musikern .
Ich gestehe, dass ich diese Qualitäten beim ersten mal (zu flüchtigem ) Hören nicht wirklich wahrgenommen habe, erst jetzt - mit Kopfhörer - wird mir die volle Qualität bewusst.
Mit freundlichen Grüßen aus Wien
Alfred