Philippe Rouillon - ein Bariton aus Paris

  • Philippe Rouillon wurde (1952?) in Paris geboren, wo er später auch studierte.
    Er trat im Laufe seiner Karriere an zahlreichen rennomierten Opernhäusern der Welt auf: Paris, Mailänder Scala, Wiener Staatsoper, Graz Bayrische Staatsoper, Hamburgische Staatsoper, Berlin, Madrid, Montral, Rio de Janeiru, Genf, Amsterdam, New York etc. etc.
    Auch bei den Salzburger und Bregenzer Festspielen finden wir seinen Namen.
    Er ist sowohl im französichen, als auch im italienischen, sowie im deutschen Rollenfach zuhause.
    Interessanterweise sind bei unsem Werbpartner kaum Aufnahmen von ihm zu haben,
    Hier als kleines Trostpflaster ein Videoclip mit Ausschnitten aus Saint Saens Oper „Henry VIII“ Mir ist als würde Heinrich aus einem der berühmten Bildnisse von Hans Holbein heraussteigen…



    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred,

    bei allem Respekt, aber wie kommst Du denn darauf, Philippe Rouillon vorzustellen?
    Dazu sagst Du leider gar nichts.


    Gewiß, er hat auch in Salzburg, Bregenz, Wien und sonstwo gesungen. Primär ist er jedoch an der Opéra Royal de Wallonie in Liège zu Hause. Gelegentlich singt er auch in Paris! Meist jedoch nur kleinere Partien wie den Marquis de La Force in den Dialogues des Carmelites.


    Ich habe ihn mal als Karnak in Le Roi d'Ys gehört. In Liège. Er war solide, nicht mehr! Ein verzüglicher Repräsentant der französischen Schule ist er eher nicht. Dafür ist die Stimme zu knorrig und ungepflegt, sein Singen zu grob , teilweise sogar zu holprig.


    Man kann Rouillon in einigen Gesamtaufnahmen hören. Mir fallen da ein: Jérusalem (Luisi), Francesca da Rimini (Luisi), Le Roi Arthus (Viotti), Iphigénie en Tauride (Bolton), L’Enfance du Christ (Cambreling), Saint-François d’Assise (Nagano). Alles inzwischen nicht mehr leicht zu bekommen. Deshalb verzichte ich darauf, Cover einzustellen.


    Aber sag mal, was Dich an Philippe Rouillon interessiert hat.
    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Ich habe Rouillon 1998 zwei Mal in der Premieren-Serie des Friedrich-"Parsifal" an der Deutschen Oper Berlin als Amfortas erlebt und fand ihn wirklich gut, würde ihn aber nicht zu meinen live erlebten Lieblingsinterpreten dieser Rolle zählen, das waren dann doch noch andere (Wlaschiha in Dresden, Lorenz in Essen, auch Struckmann in Berlin). Dennoch gefiel er mir besser als einige größere Namen in dieser Rolle (ich denke an Weikl in Dresden und Leipzig, Grundheber in Salzburg oder Hampson in Wien).


    P.S.: Der Marquis de la Force ist für mich keine kleine Rolle, selbst wenn er nach 20 Minuten fertig ist, sondern eine mittlere. Den sollte man schon erstrangig besetzen. Wirklich kleine Rollen singt er aktuell in Paris: Baron Douphol in "La traviata" und sowas...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • .....zu meinen live erlebten Lieblingsinterpreten dieser Rolle zählen, das waren dann doch noch andere (Wlaschiha in Dresden, Lorenz in Essen, auch Struckmann in Berlin).


    Sänger, die mein Bild von der Figur geprägt haben und die ich vielleicht als Lieblingsinterpreten bezeichnen würde, waren George London, Dietrich Fischer Dieskau, Eberhard Wächter, Thomas Stewart, Simon Estes und Jose van Dam. Sehr verschiedene Interpreten, für mich aber alle wichtig.


    Seit einiger Zeit gehe ich eigentlich nur noch in den 2.Akt des Parsifal. Man kann dann Karten von Besuchern bekommen, denen der erste Akt schon gereicht hat. Amfortas allerdings hört man dann keinen.


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Seit einiger Zeit gehe ich eigentlich nur noch in den 2.Akt des Parsifal. Man kann dann Karten von Besuchern bekommen, denen der erste Akt schon gereicht hat. Amfortas allerdings hört man dann keinen.

    Doch, wenn man nach dem 2. Akt einfach noch da bleibt. :P


    Aber wir können usn so gerne mal aufteilen, ich kann man ehesten auf den 2. Akt verzichten, würde dann aber anschließend die Karte für den 3. Akt zurückbrauchen! ^^

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Super Plan, lieber Stimmenliebhaber! So machen wir das!!
    Aber wenn London den Amfortas singt und Talvela den Gurnemanz, dann will ich auch in den 3. Akt. Aber da werden erfahrungsgemäß auch wieder in der Pause vorher etliche Leute gehen.

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Aber wenn London den Amfortas singt und Talvela den Gurnemanz, dann will ich auch in den 3. Akt. Aber da werden erfahrungsgemäß auch wieder in der Pause vorher etliche Leute gehen.

    Ähm, glaube ich nicht, dass sich diese Gelegenheit nochmal ergibt...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Zitat von »Caruso41«
    Aber wenn London den Amfortas singt und Talvela den Gurnemanz, dann will ich auch in den 3. Akt. Aber da werden erfahrungsgemäß auch wieder in der Pause vorher etliche Leute gehen.


    Ähm, glaube ich nicht, dass sich diese Gelegenheit nochmal ergibt...



    Wirklich nicht? Dann hast Du freie Bahn für alle 3. Akte hinfort .... bis ans Ende ! !

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Wirklich nicht? Dann hast Du freie Bahn für alle 3. Akte hinfort .... bis ans Ende ! !

    Ich nehme dich bei Wort und deinen hiesigen Beitrag als Beweis, wenn du mir beim nächsten Parsifal mit Pape, Grosböck, Struckmann, König oder Zeppenfeld nach dem 2. Akt deine Karte überlassen musst. :P


    Aber zurück zum Thema: Ich habe nicht verstanden, warum Rouillon nach dieser Premierenserie des Friedrich-Parsifal im April 1998 nicht mehr geholt wurde. Du, der ihn kritischer sieht als ich, vermutlich schon...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Liest man den entsprechenden Eintrag bei Kutsch Riemens über den Sänger, danm findet man Hinweise auf einige Preise in den frühen bis mittleren Jahren. Es folgt eine Karriere an den großen Pariser Opernhäusern in duirchwegs kleinen Rollen, danach kommen große Rollen an kleineren Häusern. Schliesslich wird er auch an den großen Pariser Opernhäusen in großen Partien eingesetzt.
    Dennoch - er singt viele große Rollen an kleineren Häusern - und das mit beachtlichem Erfolg.
    Auffällig ist, dass es von diesem noch lebenden Sänger kein bestätigtes Geburtsdatum, ja nicht mal ein Geburtsjahr gibt. Kusch-Riemens tappt hier genauso im Dunkeln wie ich Während ich auf Grund meiner Recherchen 1952 als Geburtsjahr vermute, geht das Sängerlexikon von 1956 aus....
    Ich fand- von einer Ausnahme abgesehen keine Rezensionen seiner Auftritte - und - sehr ungewöhnlich - auch keine eigene Website.


    Caruso41 schrieb weiter oben im Thread:

    Zitat

    Aber sag mal, was Dich an Philippe Rouillon interessiert hat.


    Die Antwort findest Du hier:


    Das Tamino "Sängerlexikon" - die berühmte Stimme - Sängerportrait


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Zitat

    von Alfred Schmidt


    Da war einmal eine sehr positive Kurzkritik im "Neuen Merker" und eine IMO sehr überzeugene Gestaltung des Heinrich VIII (siehe Clips) Zudem ist es ein Sänger unserer Tage - und gerade hier ist der Nachholbedarf nicht gering.


    Den Merker lese ich eigentlich gar nicht. Da äußern sich zu viele, deren Sachverstand ich nicht besonders hoch einschätze.


    Kritiken, in denen was über Philippe Rouillon steht, findest Du natürlich in englischen und französischen Zeitungen und Zeitschriften. Aber meist wird seine Leistung nur mit zwei oder drei Eigenschaftsworten gewürdigt. Etwa "The Francophone baritone Philippe Rouillon makes his mark as the hapless Count. " oder "....and Philippe Rouillon as the Marquis gave everything asked of him. " oder "Dans le rôle du « méchant » Philippe ROUILLON est véritablement terrifiant, avec un timbre très mordant en parfaite adéquation avec l’écriture vocale."


    Die beste Basis für die Beschreibung einer Stimme und die Würdigung einer Gesangsleistung ist eben doch das eigene Hören. Darum kann ich zu Rouillon nicht viel sagen. Ich habe ihn - wie gesagt - nur einmal live gehört: als Karnac. Meinen wenig positiven Eindruck habe ich ja oben wiedergegeben.


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Den Merker lese ich eigentlich gar nicht. Da äußern sich zu viele, deren Sachverstand ich nicht besonders hoch einschätze.

    Das ist wohl bei allen Medien so. Beim "Merker" ist die Meinung des Autos wenigstens unabhängig von ihrgendwelchen kulturpolitischen Ausrichtungen der Redaktion und von irgendwelchen finanziellen Interessen. Da gebe ich meist mehr drauf als auf das, was der alte Kesting irgendwo über CD-Veröffentlichungen schreibt, zu denen er das Vorwort geschrieben hat...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • .....unabhängig von ihrgendwelchen kulturpolitischen Ausrichtungen der Redaktion....


    Schrecklich, lieber Stimmenliebhaber, wirklich schrecklich!!!
    Das wußte ich ja gar nicht, dass es kulturpolitische Ausrichtungen der Redaktion von Zeitungen gibt und die tatsächlich auf die Bewertung von Stimmen und Gesangsleistungen durchschlagen.
    Da sollte ich denn doch lieber liebenswerte Laien lesen, die zwar von der Sache nur wenig verstehen aber wenigstens nicht von irgendeiner Redaktion zu irgendwas gedrängt werden.


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Das wußte ich ja gar nicht, dass es kulturpolitische Ausrichtungen der Redaktion von Zeitungen gibt und die tatsächlich auf die Bewertung von Stimmen und Gesangsleistungen durchschlagen.

    Allerdings gibt es die! Beim "Opernglas" ist zum Beispiel ganz entscheidend, welcher Sänger da wie viele Anteile hält (Stichwort: Marton), beim alten "Orpheus" kauften sich die Sänger teilweise in Interviews ein (wer da im Mittelteil alles als Star verkauft wurde...) und auch bei der "Opernwelt" geht es immer ums große Geschäft, und das hat neben Regisseuren eben immer noch mit Star-Sängern zu tun.


    Und die "Laien" versuchen wenigstens noch die sängerischen Leistungen zu beschreiben, beim eigentlichen "Feuilleton" gehts doch fast nur noch um die Inszenierung...


    Es ist dies aber nicht die egeignete Rubrik, das alles zu diskutieren. Mich wundert ohnehin deine Motivation, Rubrikeröffnungen zu Sängern zu kritisieren, die du dafür nicht als "wert genug" erachtet. Wenn hier jemand eine Rubrik eröffnet, die mich nicht interessiert, dann lasse ich diese rubrik links liegen.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Dumm gelaufen, lieber Stimmenliebhaber, offensichtlich ist mein ironischer Ton bei Dir nicht als solcher angekommen. Kann passiern. Ich dachte mit dem großer Smiley wäre da einem Mißverständnis vorgesorgt. Macht aber nichts.



    Mich wundert ohnehin deine Motivation, Rubrikeröffnungen zu Sängern zu kritisieren, die du dafür nicht als "wert genug" erachtet.


    Meinerseits verstehe ich nun Deine Bemerkung nicht ganz, ich würde Rubrikeröffnungen kritisieren, wenn ich die Sänger "dafür nicht ich als "wert genug" erachte....".
    Ich bin doch ausdrücklich eingestiegen in den Thread und habe meine Meinung zu Rouillon gesagt. Zudem habe ich allerdings Alfred gefragt, was ihn dazu gebracht hat, Roullion vorzustellen, da das der Eröffnung nicht zu entnehmen war. Diese Frage hat er ja inzwischen beantwortet. Sehr ausführlich sogar.

    Wundere Dich worüber Du willst, aber unterstelle mir nicht, ich würde die Eröffnung von Sängerthreads - aus welchen Gründen auch immer - kritisieren. Das ist in dem vorliegenden Fall wirklich nicht berechtigt. Ich freue mich ja über jeden neuen Thread, der einen Sänger in den Blick rückt. Und wenn ich dazu etwas sagen kann, weil ich den Sänger kenne, dann mache ich mir auch die Mühe, und sage etwas.


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Ich freue mich ja über jeden neuen Thread, der einen Sänger in den Blick rückt.

    Lieber Caruso41,


    das ist schön zu wissen, aber dein erster Beitrag in der Rubrik mit der Einleitung

    bei allem Respekt, aber wie kommst Du denn darauf, Philippe Rouillon vorzustellen?

    las sich für mich nun wirklich nicht so, sondern eher wie ein Statement gegen diese Rubrik.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ja, lieber Stimmenliebhaber, das könnte man vielleicht so lesen, wenn man es nicht im Zusammenhang versteht. Ich habe aber am Schluss noch mal Alfred ausdrücklich gefragt, was ihn an Phillip Roullion interessiert hat. Es war allenfalls ein kritischer Unterton darin, dass Alfred just dazu nichts gesagt hat.
    Für mich ist das eine Frage,die mich immer beschäftigt, wenn ich eine Sängervorstellung lese.
    Liebe Grüße
    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!