Meine Lieben
Ich weiß nicht ob der Titel den Sinn des Ganzen richtig wiedergibt, das Feld ist viel zu groß
Anregung zu diesem Thread lieferte mir Caruso41 in einem anderen Thread, wo er über Gastspiele russischer Künstler in den Ländern der Besiegten u. a. schrieb
ZitatDa hat also die Sowjetunion also ihr Kulturschaffenden in die Hauptstädte der besiegten geschickt, um .... ja was eigentlich? Ging es um Vesöhnung? Vebrüderung?
Um etwas Ähnliches. Wie wir es nennen wollen wird nach Auffassung unterschiedlich sein, kulturelle Infiltration, Annektion, Substituierung?
Die Russen kamen ja laut eigener Definition damals nicht als Besatzer sondern als Befreier.
Das war zumindest in den ersten Tagen der Fall, als Elitetruppen in Österreich einmarschierten und eine straffe Verwaltung aus dem Boden stampften. Die Übergriffe, Morde und Plünderungen nahmen erst mit dem Nachschub überhand.
Es gab auch In Wien Verlautbarungen der Russischen Militärverwaltung, die darauf hinausliefen, die österreichische Zivilbevölkerung ruhig und bei Laune zu halten.
Es war ja auch so, daß zahlreiche musikalische Größen Aufführungsverbot erhalten hatten und man kein Vakkuum entstehen lassen wollte. Klassische Musik galt ja damals noch als Mittel der politischen Propaganda und wurde von allen mir bekannten absolutistischen Systemen gefördert. Was lag also näher, den Besiegten, über deren künftiges Schicksal noch Ungewissheit herrschte,
die eigene Kultur näher zu bringen und schmackhaft zu machen. Und die russischen Künstler brauchten von jeher der Vergleich mit den westlichen nicht zu scheuen. Dies erstreckt sich aber auch auf Zeiträume bis in die heutige Zeit.
mfg aus Wien
Alfred