Hugo Alfvén: Eine Schärensage (En skärgårdssägen) op. 20

  • Neben seinen fünf Symphonien, die zwischen 1897 und 1953 entstanden, komponierte Hugo Alfvén 1904 auch eine bedeutende Tondichtung, nämlich "Eine Schärensage" (En skärgårdssägen) op. 20 (tlw. auch "Eine Schärenlegende"; im Englischen bekannt als "A Tale from the Archipelago" und "A Legend of the Skerries"). Die Uraufführung fand am 31. März 1905 im Königlichen Theater in Stockholm unter der Leitung des Komponisten statt.


    Das Werk, das sich auf die Schären (kleine felsige Inseln) im Archipel an der schwedischen Küste bezieht, fügt sich nahtlos in die Reihe von Orchesterwerken ein, die um 1900 entstanden und vom Meer inspiriert waren. Weitere Werke dieses Typs sind etwa Glasunows "Das Meer" (1889), Elgars "Sea Pictures" (1899), Debussys "La Mer" (1904), Bridges "The Sea" (1910), Vaughan Williams' "A Sea Symphony" (1910) sowie Sibelius' "Die Okeaniden" (1914). Allerdings hatte wohl kein anderer Komponist eine so enge persönliche Beziehung zum Meer wie Alfvén, der sich sogar als "Bewohner des Archipels" bezeichnete.


    Neben der vordergründig erkennbaren atmosphärischen Schilderung der Natur gibt es in dieser symphonischen Dichtung auch eine Liebesgeschichte im Hintergrund, ähnlich wie bei der später entstanden 4. Symphonie. "Eine Schärensage" kann mit einigem Recht als Vorstudie zu dieser bezeichnet werden.


    Immerhin ein paar Aufnahmen gibt es:



    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões