Quatuor Ébène - das französische Meisterquartett

  • Wenn man Kammermusikliebhaber nach ihren fünf liebsten derzeit aktiven Quartett-Formationen befragt, taucht wohl kaum ein Name so häufig auf wie der des Quatuor Ebène. Das "Ebenholzquartett" ist ein 1999 am Konservatorium für Musik, Tanz und Theater in Boulogne-Billancourt gegründetes französisches Streichquartett, das sowohl klassische und zeitgenössische Musik darbietet mit gelegentlich Ausflügen zum Jazz und zur Weltmusik. Die vier Musiker studierten beim Quatuor Ysaÿe in Paris sowie bei Gábor Takács, Eberhard Feltz und György Kurtág. 2004 gewannen sie den ARD Musikwettbewerb und starteten damit ihre bis heute andauernde Weltkarriere. Fast alle bisher erschienenen Einspielungen wurden mit Preisen ausgezeichnet. Das alljährlich stattfindende Konzert in der Stuttgarter Liederhalle stellt - was Kartenverkauf und Beifallslautstärke angeht - wohl jeweils den Höhepunkt der Saison dar. Die auf den Photos oft etwas cool und unnahbar erscheinenden Musiker wirken auf der Bühne eher sympathisch entspannt aber trotzdem hochkonzentriert. Die technische Qualität ihres Spieles genügt höchsten Ansprüchen, musikalisch überzeugen sie nicht nur mit französischem Repertoire sondern auch mit Beethoven und der deutschen Romantik auf ganzer Linie.


    Das Quartett besteht aus vier jungen Männern:


    - Pierre Colombet, Geige
    - Gabriel Le Magadure, Geige
    - Adrien Boisseau, Bratsche
    (bis Dezember 2014 Mathieu Herzog)
    - Raphaël Merlin, Cello




  • Kaum zu glauben, dass zu diesem Ensemble noch kein Thread im sonst so allumfassenden Tamino-Forum existiert. Umso verdienstvoller, lieber lutgra, dass Du Abhilfe schaffst. Ich zähle das Quatuor Ebène auch zu den führenden gegenwärtigen Streichquartetten und habe etliche Aufnahmen mit ihm. Es live zu hören war mir leider noch nicht vergönnt.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Kaum zu glauben, dass …


    … diese TOP-Aufnahme nicht mit vorgestellt bzw. genannt wurde:



    Schubert, Franz (1797-1828)
    String Quintett D 956


    +Lieder in der Fassung mit Streichquartett


    Zitiere aus einer Rezension:
    … Das C-Dur-Quintett mit seiner Ausdruckssphäre zwischen Melancholie, Bedrohung, Verzweiflung und enttäuschter Hoffnung fungiert dabei als Kommentar zu den Liedern des Albums, die allesamt um die Themen Tod, Angst und Verlust kreisen. So hat man die Musik des Frühromantikers noch nie gehört!

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Umso verdienstvoller, lieber lutgra, dass Du Abhilfe schaffst. Ich zähle das Quatuor Ebène auch zu den führenden gegenwärtigen Streichquartetten und habe etliche Aufnahmen mit ihm. Es live zu hören war mir leider noch nicht vergönnt.


    Danke für die Blumen. Ja ein Live-Konzert mit den Ebene's solltest Du unbedingt einmal aufsuchen. Vielleicht nächstes Jahr in Stuttgart? Gestern war ich mit Tamino WoKa bei dem diesjährigen Auftritt. Sie spielten Beethoven 18,6 und 127 und dazwischen Ainsi la nuit von Dutilleux. Wieder ein sehr beeindruckendes Konzert.
    Am 11. Januar habe ich übrigens im Rahmen meines Opernabos noch einmal die Gelegenheit, den "Fliegenden Holländer" Deines "Lieblingsregisseurs" zu sehen. Bin mal gespannt, wie er mir beim zweiten Durchgang gefällt. :hello:

  • Zitat von »Bertarido«
    Kaum zu glauben, dass …


    … diese TOP-Aufnahme nicht mit vorgestellt bzw. genannt wurde:


    Diese Aufnahme, lieber Maurice, kenne ich leider noch nicht. Und es gibt natürlich noch weitere hörenswerte Aufnahmen mit dem Quartett. Interessant übrigens, dass die Beethovenquartette noch nicht eingespielt/veröffentlicht wurden, denn seit Jahren spielen sie immer ein oder zwei hier in Stuttgart. Vielleicht kommen dann alle auf einmal, wie beim Belcea Quartett und dann komme ich wieder in Versuchung... dabei habe ich doch davon schon mehr als genug, ;)

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  • Der Vollständigkeit halber sei auch noch auf diese Einspielung der "Sämtlichen Kammermusik für Streicher & Klavier" von Gabriel Fauré hingewiesen, die das Ebène-Quartett vor nicht allzu langer Zeit gemeinsam mit einigen Musiker-Kollegen vorgelegt hat:



    Obwohl es sich hier natürlich um Kernrepertoire für ein französisches Ensemble handelt, gehört diese Einspielung zu denjenigen, die mich weniger begeistert haben. Hier sind die älteren EMI-Aufnahmen mit Collard, Dumay et al. meine bislang unübertroffene Referenz.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Ja ein Live-Konzert mit den Ebene's solltest Du unbedingt einmal aufsuchen. Vielleicht nächstes Jahr in Stuttgart?

    Warum nicht, wenn es sich einrichten lässt?



    Am 11. Januar habe ich übrigens im Rahmen meines Opernabos noch einmal die Gelegenheit, den "Fliegenden Holländer" Deines "Lieblingsregisseurs" zu sehen. Bin mal gespannt, wie er mir beim zweiten Durchgang gefällt. :hello:

    Bieitos "Holländer" kenne ich leider gar nicht. Im Januar bin ich einige tausend Kilometer vom Ort des Geschehens entfernt im Urlaub, aber vielleicht versuche ich im Februar noch, ihn mir anzuschauen.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Es ist nicht die erste Zusammenarbeit des französischen Klarinettisten mit einem Streichquartett, aber wohl die erste, die nicht im Klassik, sondern im Jazz-Bereich anzusiedeln ist.

  • Ich habe dieses Quartett vor einigen Jahren in Duisburg gehört, vor allem mit dem letzten Quartett Beethovens (das ist das mit den 7 Sätzen - kann das mal jemand hier benennen?). Champion ´s league!

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • das ist das mit den 7 Sätzen - kann das mal jemand hier benennen?


    Das siebensätzige Werk ist op. 131 in cis-moll und das vorletzte Quartett Beethovens, es wurde im Juli 1826 vollendet. Danach kam noch op. 135 in F-Dur, das im Oktober 1826 fertig wurde. Das ist das mit dem schwergefassten Entschluss: Muss es sein? Es muss sein.

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