Sergej Rachmaninoff: Orchesterwerke

  • Es gibt zwar bereits eigene Threads zur "Toteninsel" und zu den Symphonischen Tänzen, doch komponierte Sergej Rachmaninoff ja noch weitere Orchesterwerke, die Beachtung verdienen:


    - Scherzo in d-Moll (1887/88)
    - Suite in d-Moll (1891)
    - Fürst Rostislaw (1891)
    - Der Fels op. 7 (1893)
    - Caprice bohémien op. 12 (1895)
    - Die Toteninsel op. 29 (1908)
    - Symphonische Tänze op. 45 (1940)


    Es handelt sich also, abgesehen von den beiden letzten und vermutlich bekanntesten Kompositionen, um Frühwerke (Rachmaninoff wurde 1873 geboren). Die ersten drei wurden nicht einmal mit einer Opuszahl versehen.


    Welche Aufnahmen sind die empfehlenswertesten?



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    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Welche Aufnahmen sind die empfehlenswertesten?


    Von den Sinfonischen Tänzen (1940) = mein Rachmaninoff - Lieblingswerk und der Toteninsel - Sinfonische Dichtung (1908) gibt es ja schon je einen gut ausgebauten Thread, sodass ich hier dazu weiter nichts schreibe, außer ein Wort:
    Swetlanow !!!


    Die weiter aufgeführten Werke sind recht unbekannt und eigentlich für mich bewusst noch nie in deutschen Konzertprogrammen aufgetaucht.
    Das Eine oder andere Stück habe ich mit anderen Dirigenten gehört, bin aber auch hier immer wieder auf Swetlanow zurück gekommen; wobei die Aufnahmen auf den WARNER-CD´s, die um die 90er-Jahre aufgenommen sind klangtechnisch besser und ausgezeichnet sind, aber nicht immer den Biss von damals bei den älteren Melodiya-Aufnahmen aus den 60er und 70er-Jahren haben.


    So findet sich eine TOP-Aufnahme von Prinz Rostislav - Sinfonische Dichtung (1891) auf der von Josef abgebildeten letzten CD (unten rechts) zusammen mit den Sinfonischen Tänzen.
    Spieldauer : 17:27
    Das Jugendwerk ist nett anzuhören, bedarf aber IMO keiner weiteren Aufnahme.



    Die Vocalise ist ja auf vielen Rach-CD´s als Filler mit drauf. Na ja, auch ganz nett, aber diese schwüle Piece war nie mein Rachmaninow-Favorit. Ich habe alle Swetlanow-Aufnahmen (1966, 1973 und 1995) und bekomme ja nun noch die mit Ormandy (in der Sinfonien-GA) dazu; bei der Ashkenazy - Sinfonien-GA (Decca) ist das Stück auch dabei .... mehr als man braucht ...



    Der Fels - Sinfonische Dichtung (1893), war auch auf der Warner-CD gekoppelt mit der Sinfonie Nr.3. Weil mich die in die länge gezogene Int der Dritten genervt hat, habe ich die Warner-CD verkauft ... der Käufer ist kein geringerer als Johannes Roehl gewesen, der sich aber bis jetzt nie zu den Aufnahmen geäussert hat ... ist eben nicht sein Tagesrepertoire.
    Der Fels ist bei mir in Swetlanows packender Int von 1973 in der Melodiya-Aufnahme mit der Sinfonie Nr.2 vorhanden:


    Ich habe mich bei den Sinfonien für die gut remasterten MOSCOW STUDIO ARCHIVES entschieden, finde aber derzeit nur die Melodiya-version =

    Melodiya, 1968/1973, ADD



    Die Werke Capriccio Bohemien (1895) und Scherzo in d-Moll (1887/88) finden sich in den TOP-Swetlanow-Aufnahmen zusammen mit der Sinfonie Nr.1 (= die zweitbeste Aufnahme nach dem Hammer von 1966).
    Auch hier halte ich eine Aufnahme für ausreichend und mit Swetlanow natürlich bestens ausgeführt.

    WARNER; 1995, DDD



    Die von Dir eingangs erwähnte Suite in d-Moll (1891) kenne ich gar nicht ...

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Eigentlich ich das nicht so ganz mein Repertoire, aber wenn ich mir so etwas anhöre, dann n u r in mit dem herausragenden Rachmaninoff-Dirigenten Swetlanow:


    Die Glocken op.35
    1. Allegro ma non tanto
    2. Lento
    3. Presto
    4. Lento lugubre


    Die ZYX-CD ist ein ganz heisser und preiswerter Tipp.
    Ich war eigentlich nach einer weitern (und der richtigen) Aufnahme der Sinfonischen Tänze und habe diese zyx-Doppel-CD bestellt.
    Hier ist die absolute Hammeraufnahme der Sinfonie Nr.2 mit dem Orchester des Bolshoi Theaters Moskau (1966) gekoppelt, die Vocalise (schon wieder), eine der TOP-Aufahmen der Sinfonischen Tänze (Aufn. 03.02.1986) und
    Die Glocken (von P1979).
    Die Sinfonie Nr.2 habe ich in der 1966er-Aufnahme in drei Versionen: Auf dem Label Moscow Studio Archives, in der Swetlanow-Brillant-10CD-Box und eben hier --- dieses 20Bit-remastering von 1998 ist klanglich sogar das Beste !



    ZYX, Melodiya-Aufnahmen 1966 - 79, ADD


    Die gleiche Aufnahme wäre auch auf dieser Regis-CD zu haben:

    REGIS/Melodiya, ADD



    Da ich alle russischen Aufnahmen der Sinfonischen Tänze op.45 sammle - hier mit Fedossejew, habe ich durch zufällige Kopplung Die Glocken op.35 auch auf dieser CD mit Kitaenko / Moskauer PH:

    ZXY/Melodiya, 1985, DDD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Auch wenn wir bereits bei Tamino einen Thread zu diesem packenden und einem der wichtigsten Werke Rachmaninoffs (finde ich jedenfalls) haben, so fehlt hier noch die Darstellung von empfehlenswertesten Aufnahmen.
    Ich beschränke mich mal auf meine drei Favorisierten.


    Eine Aufnahme, die die Atmosphäre sehr gut einfängt und die düstere Stimmung auch sehr breit und effektvoll in 23:08 zelebriert ist Batiz mit dem Royal PO (NAXOS).

    Naxos, 1991, DDD



    Etwas forscher in 20:52, aber glänzend disponiert geht auch Ashkenazy das Stück an, der ebenfalls hier mit dem CGBO Amsterdam kaum Wünsche offen lässt. Klanglich erste Wahl !

    Decca, 1983, DDD



    :hail: Heute habe ich nach vielen Jahren wieder einmal meine Swetlanow-Aufnahme aufgelegt, was mich dann bewogen hat diesen Beitrag zu schreiben.
    Mit Abstand liefert Swetlanow eine mustergültige Interpretation ab, die alle Anderen in blassem Licht erscheinen lässt. Wie er die Stimmung zu absolutem Gänsehautfeeling aufheizt und die Atmosphäre derart packend gestaltet, das sucht seinesgleichen. :!: Gemeint ist die frühe Aufnahme von 1968, die auf dem Label Studio Archives klanglich einwandfrei remastert wurde.
    Diese geniale Musik unter Swetlanow zu hören packt den Hörer während der gesamten Spieldauer von 20:29 und lässt den Hörer begeistert und wortlos ergriffen zurück ...


    Es gibt die Aufnahme auf CD bei Melodiya, Regis und Moscow Studio Archives.



    MSA, 1966 (3.), 1968 (TI), ADD


    Nebenbei:
    :angel: Die Sinfonie Nr.3 halte ich ebenfalls in dieser Aufnahme für referenzwürdig.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Eigentlich ich das nicht so ganz mein Repertoire, aber wenn ich mir so etwas anhöre, dann n u r in mit dem herausragenden Rachmaninoff-Dirigenten Swetlanow:


    Die Glocken op.35
    1. Allegro ma non tanto
    2. Lento
    3. Presto
    4. Lento lugubre


    Das ist auch meine Nr. 1, eine Aufnahme, die einen wahrlich packt - ich habe allerdings die Kondrashin-Aufnahme nicht, die wird wohl ähnlich überragend sein. Der Bassist ist wirklich sagenhaft gut (wie man so schön sagt mit "Gänsehauteffekt")! :hello:


    Schöne Adventsgrüße
    Holger