Lullist: Unverzichtbare Klassikaufnahmen

  • Hallo,


    dann ein paar Worte vorweg:


    Seit etwa 15 Jahren beschäftige ich mich intensiv mit barocker Musik.
    Insbesondere Instrumentalmusik und Barockoper.
    Klassische Musik gehörte aber schon immer zu meinem Leben.
    Meine ersten Erfahrungen hatte ich als 5-jähriger mit Mozart...


    Mein Lieblingsgebiet ist die höfische Musik, besonders die für den frz. Hof. Lully, Delalande, Rameau sind die großen Namen die mich stets begleiten.
    der Name "der Lullist" bezieht sich daher auf die Vehementen Verfechter der Kunst Lullys....sie bezeichneten sich selbst als "Lullisten"


    Deshalb werden auch hier hauptsächlich Aufnahmen von mir vorgestellt mit Musik des 17. und 18. Jahrunderts - allerdings Gesamteuropäisch...
    In letzter Zeit kamen noch verstärkt die Meister der "Vorklassik" und Mozarts Zeitgenossen hinzu.


    Generell würde ich aber behaupten, dass mein musikalischer Horizont von der frühchristlichen Musik bis in unsere Zeit reicht, der Schwerpunkt liegt aber eben auf der Barockmusik.


    Ich bin ein großer Befürworter der "Historisch informierten Auführungspraxis", d.h. alte Instrumente , bzw. Kopien und ganz besonders alte Spieltechniken.


    Meine Lieblingsdirigenten:


    René Jacobs
    Jordi Savall
    William Chrsitie
    Hugo Reyne

  • So, fangen wir an mit italienischer Musik des 17. Jahrhunderts.


    Um 1600 entstand in Florenz die Oper, ausgehend von den Vorstellungen der Antike und vom "Madrigal" der Renaissance entwickelte sich ein völlig neues Gengre.


    Auch die Instrumentalmusik verselbstständigte sich immer mehr, die ersten großen Sonaten entstanden und in Frankreich wurde das erste Orchester im heutigen Sinn gegründet.


    Ich habe Aufnahmen ausgesucht die einen hohen Standart was die Interpretation ( 99% HIP ) anbelangt haben und auch darauf geachtet, dass auch Anfänger einen Zugang bekommen können:



    Musik für San Marco in Venedig
    Balthasar Neumann Ensemble
    Thomas Hengelbrock


    Mit dieser CD erhält man einen umfassenden Einblick in die verschwenderische Musik an San Marco. Mit den dortigen Kapellmeistern Gabrieli und Monteverdi wurde der venzianische Musikstil zum großen Ideal in Europa. Auch deutsche Komponisten konnten dem nicht widerstehen, man denke nur an Schütz und Rosenmüller.


    Das Programm ist eine bunte Zusammenstellung verschiedenen Psalmvertonungen und Sonaten.




    Festa Teatrale
    Balthasar Neumann Ensemble
    Thomas Hengelbrock


    Diese Zusammenstellung wurde szenisch aufgeführt und bei Arte ausgestrahlt.
    Zu hören sind diverse Theatermusiken des frühen 17. Jahrhunderts, Baletti, Madrigale und Arien.
    Ein absolut sinnliches Vergnügen!




    Francesco Cavalli : La Calisto
    3 CD's
    Concerto Vocale
    Rene Jacobs


    Eine der schönsten venezianischen Operneinspielungen ist sicherlich "La Calisto"
    Rene Jacobs hat diese bunte Karnevalsoper mit wunderbaren Sängern besetzt. Die Oper selbst ist nicht nur witzig (Jupiter verführt als Diana die Nymphe Calisto und singt dabei im Falsett- um seine Tochter zu imitieren) sondern auch ungemein eingängig.


    Das Ensemble ist recht farbig besonders das Continuo:
    diverse Cembali, Lauten und Theorben, Gamben, Positiv, Harfe etc...


    Jacobs bevorzugt für diese Opern eine bunte, festliche Besetzung wie es Beispielsweise am Wiener Hof üblich war.


    Für mich eine seiner schönsten Aufnahmen

  • Weiter geht’s mit „Einstiegshilfen“


    Zwar sind solche Programme immer Ansichtssache, doch 2 Dinge sollte man wissen:
    1. es war schon im Barock üblich solche Programme als Konzert zu veranstalten, nach einer vollständigen Aufführung blieben oftmals nur einzelne Musikstücke im Programm.
    2. schnell wird man feststellen, dass es manchmal einfach nicht möglich ist komplette Werke auf CD zu bekommen, und so bleibt einem nichts anderes übrig als sich mit solchen Programmen anzufreunden.....




    Baroque Favourites
    The Brandenburg Consort – Roy Goodman


    Diese CD erschien vor ein paar Jahren noch unter dem Titel “Rondeau Royaux” auf alten Instrumenten werden hier einige der Heute beliebtesten Musikwerke des Barock gespielt:
    Charpentiers Prélude zum Te Deum, Bachs Air aus der Suite No. 3 und Pachelbels Canon in Originalbesetzung für 3 Violinen und Continuo.
    Doch den größten Teil der Aufnahme machen Werke aus, die vielleicht nicht ganz so geläufig sind. Komponisten wie Locke, Muffat, Gallo und Clarke treten neben die bekannten Namen Bach, Händel, Vivaldi, Telemann, Rameau und Purcell.
    Die Interpretation gefällt mir persönlöch sehr gut, was zur Folge hat, dass ich diese eher „leichte“ CD immer wieder gerne höre.




    Hier nun das Beste um ein umfassenden Einblick zu gewinnen.




    BAROQUE
    Eine 15 CD Box des harmonia mundi france Katalogs, mit so großen Dirigenten wie Rene Jacobs, William Christie, Hugo Reyne, Nicolas McGeegan, Chiara Banchini u.v.a


    Jede der 15 CD’s ist chronologisch aufgebaut was einem ungeahnte Einblicke in Entwicklung und Stilbildung verschafft. Das Booklett ist äußerst informativ – obwohl man kritisieren muss, dass einige Passagen nicht stimmen und durch Repertoirelücken im Katalog ganze Epochen ausgegrenzt werden.
    Dennoch ist diese sehr liebevoll gestaltete Box sowohl für Anfänger als auch Fortgeschrittene geeignet.
    Geschickt ist auch die 5er Aufteilung: 5 CD’s mit geistlicher Voklamusik, 5 CD’s mit weltlicher Vokalmusik und 5 CD’s mit Instrumentalmusik.



    Hier die einzelnen CD’s im Überlick:


    CD 1 : Das Madrigal – Ein großartiges Experemtierfeld
    Eine CD die einem garantiert neues eröffnet, Komponisten wie Lassus, Caccini, Marenzio, Gesualdo, Monteverdi, Schütz und Cesti begegnen einem hier.


    CD 2 : Die Entstehung der Oper – von der Madrigalkomödie zur venezianischen Oper
    Hier werden die drei Opern Monteverdis in Auszügen vorgestellt, auch sein Lamento d’Arianna ist enthalten, daneben ist noch Cavalli (Giasone / La Calisto ) und Rossi zu hören.


    CD 3 : England im 17. Jahrhundert – Song’s Masques und Opern
    Ein Teil ist dem Elizabethanischen Zeitalter gewidmet, Byrd, Thomkins und Dowland.
    Doch die Epoche James I. und Charles I. fehlt völlig auch die Musik zur Zeit Charles II. ist nicht vertreten.
    Weiter geht es erst mit der Epoche Blow / Purcell.


    CD 4 : Hundert Jahre französische Oper – Tragèdie Lyrique und Comèdie Ballett
    Aus den Opern Atys und Armide von Lully werden Auzüge zu Gehör gebracht, daneben finden noch Campra (Idomeneo) Charpentier (Médée) und Rameau (Castor & Pollux) Platz.
    Für das Ballett hat man sich an Charpentier / Molière (der eingebildete Kranke) Rameau (Les Indes Galantes) und Dauvergne (Trouqueurs) gehalten.
    Auch hier fehlt z.B. das Ballett de Cour vollständig...doch ist die Auswahl recht repräsentativ.


    CD 5 : Der Siegeszug der Opera Seria – Eine europäische Hegemonie
    Bei der Oper Seria ist fast auschlißlich Musik von Händel und Vivaldi enthalten. Andere Meister der Opera Seria sucht man hier vergebens, Hasse, Porpora, Jommelli, Scarlatti....Fehlanzeige.
    Aber mit den genialen Arien von Vivaldi und Händel wird man da gut entschädigt.


    CD 6 : Eine geistliche Musik neuen Stils – Messen und Motetten an der Wende zum 17. Jahrhundert
    Anhand dieser Cd kann man den Umbruch um 1600 nachvollziehen. Von Lassus geht es über Monteverdi weiter zu Cavalli bis hin zu Schütz und Rosenmüller.


    CD 7 : Kantate und kleine Motette – das Europa der geistlichen Konzerte
    Kantaten von Monteverdi, Buxtehude, Purcell, Händel, Pergolesi, Vivaldi, Lully, Couperin und Delalande.
    Leider fehlen auch hier die Scarlattis wieder....


    CD 8 : Die große französische Motette – ein Jahrhundert geistliche Musik am französischen Hof.
    Die besondere Form der frz. Musik bekommt eine eigene CD geschenkt, sehr positiv:
    Große Motetten von Lully, Delalande, Charpentier (Te Deum) Campra und Rameau.


    CD 9 : Das goldenen Zeitalter des Oratoriums – die Dramatisierung der geistlichen Musik
    Auch hier eine sehr schöne chronologische Abfolge von Rossi über Schütz bis hin zu Caldara und Händel.
    Hier fehlen allerdings auch zwei wichtige Namen: Carissimi und wieder mal Scarlatti.


    CD 10 : Die geistliche Musik Johann Sebastian Bachs – Kantaten, Motetten, Oratorien und Passionen
    Hier braucht es wohl kaum mehr eine nähere Beschreibung, die Auswahl ist recht gut:
    Magnificat / Kantaten 21 , 78, 56, Trauer Ode / Motette „Komm, Jesu komm“ / Osteroratorium, Himmelfahrts Oratorium / Passionen (Johannes / Matthäus)
    Schade das Auszüge aus dem Weihnachtsoratorium und der Messe in h-moll fehlen...


    CD 11 : Die Verselbstständigung der Instrumentalmusik – die Entstehung eines instrumentalen Repertoires
    Hier geht es hauptsächlich um Musik für Soloinstrumente. Cembalo, Laute etc...
    Cembalowerke von Frescobaldi, Froberger, Louis und Francois Couperin, Rameau
    Lautenwerke von Kapsberger, Dowland, de Visée
    Na ja hier fehlen etliche der großen Cembalisten und Lautenmeister, aber dafür wären selbst 15 CD’s zu wenig....


    CD 12 : Die Kammermusik – Die Vereinheitlichung der Formen und ihre Besetzungsvarianten
    Von den ersten Sonaten über die kunstvollen Kompositionen eines Biber und Corelli bis hin zu den Werken von Marais, Vivaldi und Händel.


    CD 13 : Die Entstehung des Orchesters – die Begriffsbildung, Suite und Sinfonie
    Sehr anschaulich der Weg von den ersten Sinfonias der Opern Monteverdis über die strengen Orchesterwerke Lullys und Delalandes, dann die berühmten Musiken von Bach und Händel bis zu den ersten Sinfonien die auf die Mannheimer Schule hinweisen.


    CD 14 : Das Konzert – Concerto Grosso und Solokonzert
    Hier kommen nun endlich Corelli, Muffat, Händel und Vivaldi zum Zug.


    CD 15 : Die Besonderheiten der deutschen Instrumentalmusik – Protestantismus und kontrapunktische Tradition
    Hier wird noch mal auf die Extravaganzen der deutschen Musiker eingegangen, Orgelwerke, Kammermusik und Cembalowerke von Bach, Biber, Buxtehude, Pachelbel....



    Fazit: umfassender wird man so etwas nicht noch mal finden, leider gibt es ein paar unschöne Lücken im Repertoire (die wohl jetzt langsam im Katalog geschlossen werden, zumindest was Scarlatti angeht...) Die Interpretationen sind durchweg großartig, man hat fast nur prämierte Einspielungen ausgesucht. Die Bandbreite ist enorm und so kann sich jeder, der Interesse hat, dieses Repertoire erschließen und einen Eindruck von den jeweiligen Formen bekommen.
    Mir hat diese Sammlung sehr viel Freude bereitet und manch einen Kauf provoziert. Musikgeschichte in bester unterhaltsamer Form!





    Als Ergänzung zur Opera Seria muss diese CD genannt sein:



    Arias for Farinelli
    Vivica Genaux / Akademie für alte Musik Berlin / Jacobs


    Das Repertoire beinhaltet fast ausschließlich Ersteinspielungen, da viele Arien lange als unsingbar galten. Vivica Genaux singt sie mit einer solchen Leichtigkeit, dass man es kaum glauben kann.
    Eine ganz wichtige Einspielung!

  • Der Meister Bach:


    Natürlich habe ich auch ein paar Aufnahmen von Bach ausgesucht:



    Die 6 Brandenburgische Konzerte
    Tafelmusik
    Jeanne Lamon


    Da dies wohl die bekanntesten Werke Bachs sein dürften sind auch die Einspielungen mehr zahlreich als gut.
    Ich habe lange nicht alle Einspielungen gehört, doch diese Aufnahme wurde einmal von Fono Forum als beste derzeitige Aufnahme gepriese. Bis jetzt habe ich nichts mitbekommen was danach diesen Platz eingenommen haben könnte - aber das will nichts heißen.
    Grundsätzlich macht man mit dieser Aufnahme aber nichts verkehrt!
    Das Ensemble zeigt sich besonders geeignet für den "Mainstream" da sind sie sogar solchen Orchestern wie "Le Concert des Nations / Savall" und "L' Giardino Armonico" weit überlegen.




    Die 4 Orchestersuiten


    The Brandenburgh Consort
    Roy Goodman


    Bei den Orchestersuiten würde ich zu dieser CD raten, erstmal ist sie recht günstig, neben den Orchestersuiten sind auch noch einige Sinfonias enthalten.
    Roy Goodman spielt sie wirklich sehr französisch was sehr positiv ist. Die Laute ist präsenter als das Cembalo, aber gerade das gefällt mir so an dieser Aufnahme.




    Das Weihnachtsoratorium
    Akademie für alte Musik Berlin
    Rene Jacobs


    Jacobs hat (für mich) hier absolute Referenz vorgelegt.
    Jeder war bisher von dieser Aufnahme hingerissen.




    Messe in h-moll
    Amsterdam Baroque Orchestra und Chor
    Ton Koopman



    Vielen gilt sie als die Referenz der h-moll Messe, auch ich war nach dem Durchhören einiger Einspielungen hängen geblieben.


    Bei den Kantaten bevorzuge ich die Einspielungen unter Philipp Hereweghe, hier eine Aufnahmen, die meiner Meinung nach sehr gelungen ist und nicht fehlen darf:



    Ich hatte viel Bekümmernis


    La Chapelle Royale
    Herreweghe



    Bachs berühmteste Kantate - so hervorragend habe ich sie noch nie gehört.

  • Natürlich darf auch eine Auswahl von Georg Friedrich Händel nicht fehlen:


    an erster Stelle steht natürlich die Wassermusik.
    Einspielungen gibt es wie Sand am Meer, doch ich bevorzuge derer nur zwei:


    die erste ist von Gardiner und den English Baroque Soloists, sehr prächtig mit Paucken und Trompeten. Die zweite aber ist ein wenig besser, allerdings schlichter (ohne Paucken):



    Wassermusik / + Hammburger Ebb und Flut (Telemann)
    The King's Consort / Robert King


    Das King's Consort gehört zu den weltbesten Ensembles für alte Musik. Die Einspielungen die sie von der Musik Händels und Purcells vorgelegt haben sind kaum zu übertreffen.
    Zusätzlich ist hier noch die "Wassermusik" von Telemann aufgenommen.



    Coronation Anthems / + Musick for the Royal Fireworks
    The King's Consort / King


    Wieder das King's Consort, die berühmten Krönungshymnen und die Feuerwerksmusik in der oroginalen Besetzung von 1749!
    "Nur" Bläser und Paucken.



    Musick for the Royal Fireworks / +3 Concerti a due Chori
    Tafelmusik / Lamon


    Hier die zweite Fassung der Feuerwerksmusik mit zusätzlichen Streichern. Als Bonus sind noch die "Concerti a due Chori" mit aufgenommen. Wie schon die "Brandenburgische Konzerte" sind diese berühmten Werke sehr frisch und exellent gespielt.



    Messiah
    The Gabrieli Consort and Players / Mc Creesh


    Händels wohl berühmtestes Werk, ich bevorzuge immer noch diese Einspielung. Auch sie wurde von Fono Forum sehr gelobt und das zu Recht.



    Rinaldo
    Vivica Genaux / Akademie für alte Musik Berlin / Jacobs


    Händels erster großer Opernerfolg, diese Oper ist ein Muss, allein schon wegen der Interpretation von Jacobs. Er macht aus diesem Werk wirklich eine Zauberoper. Mit Vivica Genaux in der Titelrolle hat er die wohl beste Sängerin für dieses Repertoire bekommen.
    Wenn man eine Oper von Händel haben sollte dann diese!



    Giulio Cesare
    Jenniffer Lamore / Concerto Köln / Jacobs


    Diese Aufnahme wurde bisher nicht übertroffen, weder von Malgoire noch von Minkowski.
    Sie ist absolute Referenz. Guilio Cesare gehörte zu Händels erfolgreichsten Opern, eine absolute Sternstunde der Opera Seria.

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • hier noch ein paar wichtige Aufnahmen:



    Antonio Vivaldi - Le quattro stagioni


    Die 4 Jahreszeiten gelten als totgespielt, kaum ein anderes Werk wurde so oft auf CD gebannt wie diese 4 Konzerte.
    Doch "Il Giardino Armonico" schaffen es das Werk mit neuem Leben zu erfüllen. Die Einspielung wurde von der Fachpresse bejubelt, ich war begeistert.
    Auch die anderen Einspielungen des Ensembles mit Musik Vivaldis sind absolut zu empfehlen, so gibt es eine 10 CD Box mit Kammermusik und Konzerten, die 4 Jahreszeiten sind da auch enthalten.




    Arcangelo Corelli - Concerti Grossi Op.6
    Ensemble 415 / Banchini


    Corelli gilt als Begründer des Concerto Grosso, einer der berühmtesten Konzertformen des Barock.
    Mit dieser Einspielung hört man die Konzerte in bester Qualität, ohne romatisierendes Vibrato mit farbigem Continuo (Cembalo, Postiv, Theorbe...) und mit reichem Streicherensemble.
    Diese 12 Concerti gehören zum wichtigsten der Barockmusik, leider gibt es viel zu viele mäßige Einspielungen....




    Henry Purcell - The Fairy Queen
    Les Arts Florissants / Christie



    Henry Purcell - King Arthur
    Les Arts Florisssants / Christie


    Purcells Semi Operas erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Er schaffte es das typisch englische mit der italienischen Gesangskultur und dem französischen Orchesterstil zu verbinden.
    Diese beiden Werke sollte man unbedingt kennen, auch hier von gibt es einige Einspielungen, doch Les Arts Florissants unter der Leitung von William Christie sind ein Garant für bestmögliche Interpreation von Barockmusik!



    Johann Heinrich Schmelzer - La Magarita
    Armonico Tributo Austria / Duftschmid


    Schmelzer ist vielen nicht bekannt, doch gehört er zu den wichtigsten deutschen Komponisten des 17. Jahrhunderts. Als Hofkapellmeister des Kaisers Leopold I. war er für die Ballette (u.a. dem Pferdeballett - welches hiermit vertreten ist) für die Prunkopern Cestis zuständig.
    Auf dieser phänomenalen CD werden neben den pompösen Balletti auch seine schönsten Sonaten vorgestellt - wer Barockmusik liebt kann diese CD nicht auslassen!





    Georg Philipp Telemann - Die Tafelmusik (4 CD's)
    Musica Antiqua Köln / Goebel


    Telemann gilt vielen als Komponist der zweiten Garnitur, dass das Blödsinn ist, beweist schon diese Sammlung: die Tafelmusik, ein buntes Programm aus Orchestersuiten, Concerti, Quartetten etc...
    Telemann hoffte das diese eigens von ihm zusammengestellte Sammlung "Ihm zum Ruhme gereichen würde"
    Das ist das mindeste....
    Eine der wichtigsten und schönsten Sammlungen barocker Instrumentalmusik, bestens dargeboten von der Musica Antiqua Köln unter Goebel.
    Diese Aufnahme gilt immer noch als Referenz.




    Georg Philipp Telemann - Orpheus, oder die wunderbare Beständigkeit der Liebe
    Akademie für alte Musik Berlin / Rene Jacobs


    Telemann als Opernkomponist ?!
    Auch hier war er ein Genie, diese Operneinspielung ist nicht nur eine erfreuliche Repertoireerweiterung, sie gehört zu den grandiosetsten Einspielungen die bisher erschienen sind.
    Anmerkung: die Oper ist dreisprachig - und das mit Absicht! Die Rezitative sind in Deutsch, die Bravourarien in deutsch oder italienisch, einige der Lamenti und die Chöre in französischer Sprache - warum das ?
    Nun in Hamburg wollte man alles was die europäische Opernszene zu bieten hatte: die frz. Chöre und Balletteinlagen in der Manier Lullys, atemberaubende Arien im Stile Caldaras, Scarlattis und Händels und letztlich wollte man auch verstehen worum es ging.
    Dies mag zuerst abschrecken, doch es stört nicht im geringsten, ganz im Gegenteil.
    Stern des Monats in der Fono Forum und als ein Muss für jeden Liebhaber der Barockoper empfohlen - dem kann ich mich nur anschließen!

  • Jetzt endlich die besten Aufnahmen mit französischer Barockmusik:
    Eins vorweg, fast alle Aufnahmen sind hochkarätig, Ensembles wie Les Arts Florissants, Le Concert des Nations, Les Musiciens du Louvre, Les Talens Lyriques etc. haben auschließlich Interpretationen ersten Ranges vorgelegt.
    Ich habe mich deshalb auf das wichtigste beschränkt und eben auch Repertoire für Neugierige Entdecker ausgewählt.



    erstmal das berühmteste Werk:



    Charpentier Te Deum
    Mozart Requiem

    La Grande Ecurie et la Chambre du Roy / Malgoire


    ich kenne etliche Aufnahmen des Te Deum, doch keine gefiel mir so gut wie diese. Die Zusammenstellung mit Mozarts Requiem ist vielleicht gewagt, doch vereinigt man so zwei der wichtigsten Vokalwerke auf einer CD!
    Meine Lieblingseinspielung beider Werke.
    Ansonstenk, William Christie!




    LULLY - L'Orchestre du Roi Soleil
    Le Concert des Nations / Jordi Savall


    Ein der meistverkauften CD's mit frz. Musik überhaupt.
    Die Interpretation wurde von der Kritik nur gelobt, Savall läßt das pompöse Orchester des Sonnenkönigs wieder aufleben.
    Ausgesucht hat er 2 Suiten einmal aus der Ballettkomödie "Der Bürger als Edelmann" und aus der Oper "Alceste".
    Hinzu kommt noch ein "Divertissement Royal" mit Musiken aus den Werken der 60er Jahre von Lully.




    LULLY - Les Divertissements de Versailles
    Les Arts Florissants / William Christie


    Das vokale Gegenstück zu Savalls CD, Christie spielt hier Opern und Ballettszenen ein in gewohnter Qualität. Mit dieser CD habe ich schon so manchen Skeptiker von Lully überzeugen können - hoffentlich spielt William Christie bald wieder komplette Werke ein!



    LULLY / MOLIÈRE Les Comedies Ballets
    + LULLY Phaeton (Highlights)
    Les Musiciens du Louvre / Minkowski


    Die CD mit den Comedie Ballets (natürlich nur Auszüge) ist schon etwas älter, aber dennoch immer noch up to date.
    Dazu gibt es eine Highlight CD aus der Oper Phaeton, die doppel CD ist nicht nur günstig, sondern allein schon wegen den Ballets eine der wichtigsten Lully CD's überhaupt.
    Les Musiciens du Louvre geben alles...



    LULLY - Armide
    Guilemette Laurens / La Chapelle Royale / Collegium Vocale / Philippe Herreweghe
    Lullys berühmteste und wichtigste Oper, kein anderes Werk hat die frz. Oper so maßgebend geprägt - erst mit Gluck fand man neuen Formen.
    Die Oper ist ein absolutes Meisterwerk, wenn nicht sogar die vollendetste aller frz. Barockopern.
    Die Interpretatation ist absolut hervorragend.



    LULLY - Atys
    Guy de Mey / Les Arts Florissants / William Christie
    Die legendäre Aufnahme...
    Als Atys aufgeführt wurde, war das die Wiedergeburt der Barockoper mit HIP. Karten gab es nur noch auf dem Schwarzmarkt.
    Die Oper selbst gehört zu den wohl besten was Lully geschrieben hat.
    Nebenbei war sie auch die Lieblingsoper des Königs, zumindest bis "Amadis" aufgeführt wurde....



    Delalande - Symphonies pour les Soupers du Roy (4 CD's)
    La Symphonie du Marais / Hugo Reyne


    Leider gestrichen - und das ist mit Verlaub ein Verbrechen !!
    Diese Sinfonien waren zur Untermalung der Nachtmähler Louis XIV gedacht, doch geht ihre Qualität weit über reine Unterhaltungsmusik hinaus.
    Diese 12 Suiten wurden zur wichtigsten Quelle frz. Instrumentalmusik aus dem Zeitalter des Sonnenkönigs.
    Man kann diese Aufnahme gar nicht genug loben, allein die sehr phantasievolle Interpretation ist schon hinreißend.




    Tous les matins du Monde ( in dt. die siebente Saite)


    Der Film (Tous les matins du monde = alle Morgen der Welt ) ist vielleicht einigen bekannt, in Frankreich war es der Kassenknüller, genau wie der Soundtrack, Savalls erfolgreichste CD. Französische Kammermusik aus der Epoche Louis XIV, eine schönere Zusammenstellung gibt es nicht, diese CD ist ein absolutes Muss.




    Francois Couperin - Les Concerts Royaux
    Le Concert des Nations / Jordi Savall


    Eine recht neue Einspielung, und sie hält was sie verspricht. In solcher Farbigkeit und Raffinesse habe ich die Concerts Royaux bisher nicht gehört.
    Couperin von seiner besten Seite!



    Jean Philippe Rameau - Une Symphonie imaginaire
    Les Musiciens du Louvre / Minkowski


    Hier werden die berühmtesten Instrumentalkompositionen Rameaus auf einer CD in fulminater Interpretation vereint.
    Sicher mag soetwas sehr beliebig sein, dennoch sehr kurzweilig und gerade für diejenigen die Rameau nicht kennen, eine wunderbare CD.




    Jean Philippe Rameau - Platée
    Les Musiciens du Louvre / Minkowski


    Rameaus einzige komische Oper, ein absoluter Glücksfall. Die Aufnahme ist Konkurenzlos - obwohl die Aufführungen in Wiesbaden der Qualität sehr nahe kamen.
    Rameaus Musik sprüht vor Witz und Esprit, die famosen Chöre und Ballette werden niemanden kalt lassen.



    Jean Philippe Rameau - Hippolyte et Aricie
    Les Arts Florissants / William Christie


    Rameau erste Oper, und gleichzeitig eines seiner genialsten Werke.




    Jean Philippe Rameau - Les Indes Galantes
    Les Arts Florissants / Christie


    Sein berühmtestes Oper Ballett , 4 Akte mit unterschiedlichen Handlungen werden von einem Prolog zusammengehalten.
    Das Werk war im 18. Jahrhundert überaus erfolgreich, über 360 Aufführungen, für die damalige Zeit eine gigantische Anzahl.
    Musikalisch leichter Kost als Hippolyte und die anderen Tragedies.

  • Jetzt vielleicht ein paar ausgefallenere Sachen, die aber für mich unverzichtbar sind, das es einfach grandiose Aufnahmen sind:




    Lucas Ruiz de Ribayaz - LUZ Y NORTE 1677
    The Harp Consort - Andrew Lawrence King


    Eine Sammlung die 1677 in Madrid erschien, es sind Tänze und Musikstücke aus dem 16. und 17. Jahrhundert, interpretiert von dem Harp Consort. Sie verfügen über Lauten, Theorben Gitarren, Harfen, Cembalo, Gamben und Schlagwerk, also eine umfangreiche Continuo Gruppe.
    Die Rhythimik und die Spielfreude die sie an den Tag legen faszinieren mich noch immer, auch wenn bereits schon mehrere Aufnahmen dieses hervorragenden Ensembles erschienen sind, so ist diese CD mir immer noch die Liebste.




    El Barroco Espanol Vol. 1 (geistliche Musik des spanischen Barock)
    Al Ayre Espanol / Lopez-Banzo



    El Barroco Espanol Vol. 2 (Theatermusik des spanischen Barock)
    Al Ayre Espanol / Lopez Banzo


    Die ersten beiden CD's einer wunderbaren Serie bei DHM, vorgestellt werden spanische Kantaten, aber in nie dagewesenem spanischem Flair.


    Auch die zweite CD mit den Zarzuelas ist ein einziges Vergnügen. Einige der hier vorgestellten Werke wurden später dann auch komplett aufgenommen - einfach nur wunderbar.




    Folia
    Hesperion XX / Jordi Savall


    Die berühmteste Melodie des 17. & 18. Jahrhunderts, alle großen Komponisten versuchten sich daran ihre eigenen Variationen darüber zu improvisieren. Die berühmtesten von Corelli, Marais und Martin y Coll sind hier neben einigen anderen früheren Versionen in wunderbarer Weise zu hören.





    Tanzmusik um 1600
    Collegium Terpsichore / Ulsamer Collegium


    Die CD ist Ur-Alt, doch aufgrund der Farbigkeit, der Spielfreude und dem bunten Repertoire immer noch ein guter Tipp.
    Sicher es gibt viele sehr gute Einspielungen der Terpsichore von Praetorius - aber manchmal sind diese zu "akademisch" ....



    Pierre Attaingnant - Danses et Chansons nouvelles
    Ensemble Doulce Memoire


    Für mich die schönste CD mit frz. weltlicher Musik der Renaissance. Ausgesucht wurden diverse Lieder und Tänze aus den Publikationen des königlichen Musikverlegers Pierre Attaingnant.
    Die Interpretation ist sehr farbig, bisher habe ich nichts gefunden, was an diese Einspielung hernareicht.




    CARLOS V
    Hesperion XXI / Savall


    Auf dieser CD wird das Leben Karls V. musikalisch nacherzählt, eine wunderbare Reise durch die Musik seiner Epoche. Das Booklett ist sehr umfangreich und die Interpretation braucht bei diesem Ensemble wohl kaum mehr gelobt zu werden.
    Noch nie habe ich eine CD von Savall und seiner Truppe abbekommen, die eventuell nur durchschnittlich wäre, er legt anscheinend nur Spitzenproduktionen vor :jubel:




    Concerti per l'Orchestra di Dresda
    Musica Antiqua Köln / Goebel


    Ein Programm mit Musik für den Dresdner Hof zur Zeit August des Starken und dessen Nachfolger. Komponisten wie Heinichen, Veracini, Dieupart, Fasch, Quantz und Pisendel werden hier in wirklich mitreßender Weise vorgestellt.
    Danach muß man sich einfach noch die anderen Aufnahmen der Musica Antiqua Köln mit Dredner Komponisten zulegen...

  • zwei weniger populäre, doch umso wichtigere Einspielungen:


    I.




    A High - Priz'd Noise - Violin Music for Charles I.
    Hyperion


    The Parley of Instruments Renaissance Violin Band / Holman


    Kaum jemand schert sich Heute noch um das Mäzenatentum Charles Stuart, man weiß höchstens vielleicht noch, dass ihm von Oliver Cromwell der Kopf abgehackt wurde (was er natürlich nicht selbst tat...)


    Charles Suart war jedoch neben Louis XIII und Ferdinand III. der musikalischste König Europas. Er war ein großer Kunstliebhaber, man denke nur an van Dyke...
    Er selbst spielte die Gambe meisterhaft und in seiner Zeit wurden die Fantasien für Gambe und Positiv zur Blüte gebracht.


    Diese CD jedoch gibt einen Einblick in die höfische Musik für großes Streicherensemble. Ballettmusiken, Tänze und Variationen sind zu hören.


    Ein wunderbare CD mit höfischer Instrumentalmusik aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts.



    II.



    FOUR AND TWENTY FIDDLERS - Music for the Restoration Court Band


    The Parley of Instruments Renaissance Violin Band / Peter Holman
    Hyperion


    1660 kehrte der älteste Sohn Charles I. als Charles II. auf den englischen Thron zurück. Cromwell war nicht mehr, aber auch die 10 Jahre Puritanerherrschaft hatten ihre Folgen, eine Musikkultur existierte nicht mehr.
    Nach dem Vorbild seines Cousins Louis XIV von Frankreich etablierte Charles II. ein neuartiges Orchester - nach dem Vorbild der 24 Violinen.
    Charles verbrachte sein Exil am frz. Hof und da lernte er auch die frz. Musik kennen und lieben.


    So ist auch das Repertoire stark an Lully orientiert und dennoch sehr englisch.
    Die Reise umfasst hauptsächlich Musik von Matthew Locke, John Banister, Louis Grabu und Henry Purcell.

  • Eine der ersten englischen Barockopern muß ich auch nochmal ansprechen, denn dieses Werk gehört zu den schillernsten und großartigsten Werken die ich bisher gehört habe:



    Matthew Locke 1621 - 1677 : PSYCHE
    English Opera in five acts (1 CD)


    New London Consort / Philipp Pickett



    Diese Oper wurde 1675 vor Charles II. gegeben.
    Sie gilt als englische Nachahmung des gleichnamigen Prunkballetts von Lully und Molière.
    Und so ist auch diese Oper sehr festlich besetzt.
    Das New London Consort scheint nie farbiger und prächtiger bestückt gewesen zu sein.
    Ich war mehr als überrscht als ich die CD einlegte, da die Aufmachung eher schlicht ist.
    Ein ausführliches Booklett rundet die ganze Sache ab.


    Einfach nur wundervoll!


    Mal eine gewagte Beschreibung der Musik:
    Die Chöre und Instrumentalstücke haben große Ähnlichkeit zu Lully und dem was mal später Purcell komponieren sollte.
    Die Gesangsszenen sind stark an dem Ideal von Monteverdi angelehnt, aber auch wieder typisch englisch.

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • gehört zu meinen ganz großen Vorlieben...



    An erster Stelle:



    Iphigenie en Aulide (1774)


    L'Orchestre de l'Opera de Lyon / The Mionteverdi Choir / Gardiner


    mit dieser Oper debutierte Gluck in Paris, im gleichen Jahr bestiegen Louis XVI und Marie Antoinette den Thron - allgemeine Aufbruchstimmung.
    Dies ist die eigentliche "Reformoper"
    Nicht zu verwechseln mit "Iphigenie en Tauride von 1779"


    Eine großartige Oper, die Hauptrolle von Ann Sophie von Otter gesungen. Sehr viele Chor- und Balletteinlagen, wie es für Gluck und die frz. Oper des Ancien Regieme üblich gewesen ist.
    Wie man es von John Eliot Gardiner gewohnt ist, bekommt man eine Hervorragende Aufnahme präsentiert, leider gibt es noch keine ernstzunehmende Alternative.





    Alceste (1775)


    The English Baroque Soloists / The Monteverdi Choir / Gardiner


    Alceste sowie Armide basieren auf den frz. Texten von Philippe Quinault, dem Librettisten Lullys. Damals jedoch wurden die Opern Lullys als "heilig" empfunden, eine Neuvertonung der Texte war undenkbar, alle Komponisten die das wagten wurden abgestraft.
    Erst Gluck gelang es mit seinen beiden Werken Erfolg zu haben.


    Alceste beschrieb er selbst als "ein dramatisches Stück Musik" und so ist diese Oper auch das emotional aufwühlenste Werk, dass ich bisher gehört habe. *schnüff*




    Ballettmusiken: Don Juan & Semiramis


    Tafelmusik / Weill


    Das berühmteste Ballett von Gluck darf natürlich nicht fehlen. Der wilde Schlußsatz wurde ja in der Pariser Fassung des "Orfeo" als Furientanz wiederverwendet.




    Orfeo ed Euridice ( Wiener Fassung 1762 )


    Tafelmusik / Stuttgarter Kammerchor / Bernius


    Zwar gibt es noch eine sehr gute Einspielung von Jacobs, doch diese Aufnahme gefällt mir ausnahmsweise besser - Michael Chance in der Titelpartie ist ein hervorragender Countertenor, der Chor ist überweltigend und "Tafelmusik" unter Lamon leisten beste Arbeit.
    Frieder Bernius hat hier eine wunderbare Interpretation vorgelegt.



    Orphée et Euridyce ( Pariser Fassung 1774 )


    Les Musiciens du Louvre / Minkowski


    Von Glucks berühmtester Oper gibt es auch eine französische Fassung die der Wiener Fassung weit überlegen ist (dennoch sollte man beide Versionen kennen).
    Zum ersten ist Orpheus nun nicht mehr für einen Kastraten eingerichtet sondern für einen Tenor, zusätzliches Ballett und ein virtuose neue Arie für Orphée sind die größten Unterschiede (abgesehen von der frz. Sprache...)


    Zwar gibt es noch eine sehr gute und günstige Aufnahme mit Jean Paul Fouchecourt in der Titelpartie bei Naxos, allerdings ist die Aufnahme von Minkowski schärfer, gerade was die Ballette abelangt.
    Dennoch lohnen beide Aufnahmen.

  • die Laute, oder ihre große Schwester die Theorbe gehören zu meinen bevorzugten Instrumenten, und so komme ich nicht umhin ein paar besonders schöne Aufnahmen anzusprechen:



    Hieronimus Kapsberger - Il Tedesco della Tiorba
    Paul O'Dette - Laute und Chitaronne


    Diese CD mit frühbarocker Lautenmusik ist mittlerweile auch recht günstig zu haben, zu erkennen am orangenen Cover "Baroque Lute Music"
    Paul O'Dette gilt mit Recht als einer der bedeutensten, wenn nicht als der Beste Lautenist unserer Zeit.
    Seine Einspielung der Lautenwerke Dowlands sind legendär, Kapsbergers Werke jedoch sind wohl leichter zugänglich.
    Eine der schönsten CD's mit solcher Musik die ich bisher gehört habe.



    Sylvius Leopold Weiss: Ars Meliancholae
    José Miguel Moreno - Barocklaute


    Der berühmteste Lautenmeister des 18. Jahrhunderts, Hoflautenis des sächsischen Hofes. Moreno hat hier eine wunderbare Auswahl getroffen und interpretiert diese vorzüglichen Stücke und Suiten mit größtem Können.
    Außerordendlich frisch und phantasievoll.




    Robert de Visée - Pièces de Theorbe
    José Miguel Moreno - Theorbe de Pieces


    Meine persönliche Lieblings CD mit Lautenmusik. Robert de Visée war der Gitarrenspieler Louis XIV, er hatte die Ehre den König in den Schlaf zu spielen.
    Das soll man nicht falsch verstehen, diese Musik ist bestimmt nicht einschläfernd.
    De Visée hat mich so begeistert, dass ich so ziemlich jede Aufnahme besitze und deshalb ohne weiteres sagen kann, - ja das hier ist mit Abstand das Beste!




    Europäische Lautenmusik Vol 1. französische Lautenmusik des 17. Jahrhunderts
    Konrad Junghänel - Barocklaute


    Konrad Junghänel präsentiert auf dieser Einspielung (die auch als günstige Version mitlerweile zu haben ist...) ein prächtiges Programm mit den größten frz. Lautenmeistern des 17. Jahrhunderts.
    Angefangen mit den beiden Gautiers über Dufault bis zu Mouton und Gallot.
    Von allen Lautenmeistern gibt es auch noch besonders schöne Einzelaufnahmen von Hopkinson Smith.

  • nach der Laute nun das andere wunderbare Instrument welches meine Gunst genießt: das Cembalo und meine Lieblingsaufnahmen:


    allerdings stelle ich hier nur eher unbekanntere Werke vor, also kein Bach, kein Händel....und leider sind die Aufnahmen teilweise nicht mehr erhältlich, was sie für mich nur umso wertvoller macht:




    Johann Jacob Froberger - Diverse curiose Partite per Cembalo
    Enrico Baiano


    noch erhältlich. Baiano stellt ein Programm mit Cembalowerken Frobergers vor. Froberger gehört zu den ersten großen deutschen Cermbalomeistern, sein Stil ist recht frei und so entsteht der Eindruck einer Improvisation.



    Jacques Champion de Chambonnières - Pieces de Clavecin
    Skip Sempé


    Natürlich darf auch der "Begründer der frz. Cembaloschule" nicht fehlen.
    Chambonnières gehört zu den größten Meistern der frz. Musik.
    Sein Stil ist eigentlich schon die Vollendung des Cembalospiels.
    Sempe interpretiert die Stücke meisterhaft, manchmal gesellt sich noch eine Laute dazu um im Duett zu spielen was eine faszinierende Wirkung hat.



    Francois Couperin - Pieces de Clavecin (Gesamtaufnahme 11 CD's )Christophe Rousset


    Die für mich wertvollste Einspielung - das Gesamtwerk von Couperin. Neben dem "Ordres" sind auch die "Concerts Royaux" in Cembalofassung und "L'Art de toucher le Clavecin" enthalten.
    Als Bonus war die CD mit Musik für 2 Cembali beigelegt, dort spielten William Christie und Christophe Rousset neben den Stücken aus den Ordres noch die beiden Apotheosen für Lully und Corelli.
    Das ganze ist ein absoluter Genuss - leider ist die Gesamtaufnahme gestrichen :rolleyes: :motz:


    *kein Cover*
    Johann Caspar Ferdinand Fischer - Pieces de Clavecin
    William Christie


    Fischer war einer der führenden "Lullisten" in Deutschland und Hofkomponist des "Türkenlouis" in Rastatt.
    Die Aufnahme ist schon etwas älter (1980) doch William Christies Interpretation ist einfach nur wunderbar.
    So sind zwei Suiten zu hören (Urania und Euterpe) sowie zwei Präludien und eine wunderschöne Chaconne aus den Pieces de Clavecin von 1696.

  • Nun zwei besonders schöne CD's von Georg Philipp Telemann:



    Orchestral Suites
    Camerata Köln


    vorgestellt werden 3 Ouvertüren - Orchestersuiten:
    Suite in D-Dur TWV 55, D 23
    für 2 Traversflöten, Fagott, Horn, Streicher und B.C.


    Suite in a-moll TWV 55, a 2
    für Blockflöte, Streicher und B.C.


    Suite in D-Dur, TWV 55, D 6
    Für Viola da Gamba, Streicher und B.C.



    Natürlich ist die a-moll Suite hier ganz klar herauszuheben - sie gehört Heute zu den bekanntesten Werken Telemanns - wenn nicht sogar das bekannteste Werk überhaupt.


    Hier vollzieht Telemann eine wunderbare und witzige Synthese zwischen den frz. Orchesterstil und dem ital. Concerto.
    Er folgt ganz klar der Richtlinie "der vereinten Geschmäcker"


    Die Flöte setzt er ein wie in einem Concerto, doch bleibt er Formal in den frz. Sätzen. Besonders witzig ist das "Air à l'Italien" hier "simuliert" er eine typische Da Capo Arie die extravagante Sängerin wird von der Blockflöte gestellt.


    Die Interpretation ist wunderbar, natürlich HIP und diese wunderbaren Orchestersuiten gehören in jede Barocksammlung.




    La Chasse / Tragikomische Suite / Admirals Ouvertüre / Alsterouvertüre / La Musette
    Akademie für alte Musik Berlin



    gleich vier Orchestersuiten und eine große Ouvertüre werden hier vorgestellt und diese Aufnahme zeigt einmal mehr die unglaubliche Kreativität diese Meisters, ungewöhnliche Besetzungen und viel Witz.
    Das Ensemble bedarf kaum der Vorstellung - einfach nur gut.


    Wärend es bei der anderen vorgestellten CD eher kammermusikalisch zugeht - herrscht hier der Pomp: Paucken und Trompeten.


    Die Admiralsovertüre ist aus dem "Jubeloratorium für die Hamburger Admiralität" entnommen.


    Es folgt die "Alster Ouvertüre" F-Dur mit einer Kuriosität für die Zeit: einem Hornquartett!


    Danach die Orchestersuite "La Musette" in g-moll
    erinnert noch sehr stark an die Formen von Lully und Campra


    es folgt die Suite "La Chasse" F-Dur - auschließlich für Bläser.


    beschlossen wird die Aufnahme von der Ouvertüre in D-Dur "tragikomische Suite"


    Telemann hat in die konventionellen Suiten viele witzige Charakterstücke einfließen lassen - wenn man bedenkt das Forscher davon ausgehen, das er etwa 1000 (!) solcher Suiten verfasst hat, kann man nur staunen über seinen Einfallsreichtum.

  • Charpentier ist wohl der bekannteste französische Barockkomponist in unserer Zeit.


    Auch wenn ich Lully für den Größten halte so komme ich doch nicht umhin auch Charpentier wohlwollend zu erwähnen.


    Meine Lieblingsaufnahme des Te Deum habe ich ja bereits gepostet.
    Doch gibt es eine ganze Reihe Werke die ich sehr schätze. William Christie hat viele seiner Bühnenwerke und eine ganze Reihe seiner geistlichen Musik eingespielt - unbedingt hörenswert.


    An erster Stelle von seinen Werken steht bei mir seine einzige Tragèdie Lyrique:



    Médée (1693)
    Les Arts Florissants / Christie


    es ist die zweite Einspielung von Christie und sie übertrifft die erste bei weitem - was für ein Fortschritt.
    Die Instrumentierung ist phantasievoller, das Cembalo klackert nicht mehr so wie in der alten Aufnahme und die Leistung der Sänger, die bei der alten Aufnahme schon sehr gut war, ist hier ebenfalls noch großartiger.


    Die Oper selbst folgt dem Muster Lullys, aber eben mit der Musik Charpentiers.
    Zwar haben sich alle Kenner und Musikliebhaber über die Uraufführung der Oper im Dezember 1693 sehr lobend geäußert - ja selbst Louis XIV war begeistert - doch die Lullisten erreichten eine baldige Absetzung wegen den italienischen Einflüssen.


    Diese Oper gehört dennoch zu den großartigsten Barockopern die bisher aufgeführt und eingespielt wurden!
    Sebastien de Brossard beschrieb sie sogar als gekonnteste, gelehrteste und wohlgestalteste aller Opern - zumindest nach dem Tode Lullys.
    Dem ist nichts hinzuzufügen!

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Eine Box die mich tief beeindruckt hat, nicht nur vom Repertoire sondern auch von der Ausführung her:



    John Dowland - Complete Lute Works (5CD's)
    Paul O'Dette (Laute und Opharion)




    Dowland gehört sicher den wichtigsten Komponisten der Jahrhundertwende um 1600.
    Mit Sicherheit ist er aber der größte Lautenmeister seiner Generation.
    Es ist einfach nur beeindruckend wie O'Dette mit seinem Instrument diese wunderbare Musik zelebriert.


    Auch wenn ich frz. Lautenmusik bevorzuge, diesen Werken konnte ich mich nicht entziehen - eine editorische Großtat und ein Muß für jeden Liebhaber von Lautenmusik!

  • Hochbarocke Orchestermusik:




    Johann Joseph Fux - Concentus Musico Instrumentalis
    Armonico Tributo Austria - Duftschmid



    die geniale Schmelzer CD des Ensembles ist von mir ja schon angesprochen worden, so komme ich nicht umhin auch diese CD zu würdigen:
    Es handelt sich um Orchestersuiten für den Habsburger Hof.
    Leopold I. verabscheute den frz. Stil, sein Sohn Joseph I. war aufgeschlossener und so fanden auch diese herrlichen Suiten ihren Weg ins Repertoire.


    Es wird ein abwechslungsreiches Programm geboten, eine Serenade mit Paucken und Trompeten, zwei Suiten in moll und eine "Turcaria" eine Art akustische Nachstellung der Türkenkriege.

  • Nun habe ich mich auch durch einige der Aufnahmen von Monteverdis Opern gekämpft, angefangen von den legendären ersten Aufführungen unter Harnoncourt bis Jacob's und andere modernere Fassungen.
    Doch dann wurde ich von einem lieben Tamino :D auf diese Einspielungen aufmerksam gemacht:



    Monteverdi: Les Trois Operas "L'Orfeo" - "Il Ritorno d'Ulisse in patria" - "L'Incoronazione di Poppea"


    Ensemble Elyma
    Gabriel Garrido


    Nun es gibt gleich mehrere Gründe gerade diese Einspielungen zu wählen:
    Ersteinmal die Tatsache, dass man bei diversen Anbietern die komplette Box mit allen drei Opern schon ab 24.99 bekommen kann, dann ist die Interpretation herausragend, besonders die des "Orfeo".
    Vielleicht ist man mit den beiden anderen Opern mit Jacobs besser bedient - doch ist die Interpretation insgesamt sehr gelungen.
    Und zu dem Preis kann man kaum weiter Ansprüche anmelden, sogar die Libretti zu allen drei Opern sind dabei.
    Also alles andere als eine "Billig-Produktion" diese Box hat meine Liebe zu Monteverdi neuen Zündstoff gegeben.


    Meine momentanen absoluten Lieblingseinspielungen!
    Uneingeschränkt zu empfehlen.

  • als Mozart Spezialisten würde ich mich mit Sicherheit nicht bezeichnen.
    Doch mittlerweile habe ich ganze Reihe Aufnahmen um Vergleiche anstellen zu können - und was viel wichtiger ist - ich liebe einen Großteil seiner Musik!




    Die Zauberflöte


    Les Arts Florissants
    William Christie


    Sicher gibt es etabliertere Aufnahmen - ich suche mir jedoch Aufnahmen nach anderen Kriterien aus und was Christie hier vollbracht hat ist einfach nur wunderbar: weg mit dem Schnulz der vergangen Jahrzehnte, junge Sänger und der traumhafte Klangkörper der "Les Arts Florissants" erfüllen alle Wünsche.




    Die Entführung aus dem Serail


    Les Arts Florissants
    William Christie


    Auch hier das gleiche wie bei der Zauberflöte - einfach nur wunderbar!




    Cosi fan Tutte


    Concerto Köln
    René Jacobs



    Le nozze di Figaro


    Concerto Köln
    René Jacobs


    Wer von den Mozart Aufnahmen von René Jacobs bisher nichts mitbekommen hat, muß hinter dem Mond gelebt haben.
    Er übertrifft sogar noch Christie mit seinen Interpretationen - das ist einfach nur traumhaft. Das Orchester "Concerto Köln" schätze ich seit langem, aber wenn sie mit Jacobs zusammen arbeiten übertreffen sie sich selbst.
    Ein völlig neuer, entstaubter Mozart!




    Die Wiener Jahre Sonaten und Fantasien für Forte Piano


    Jos van Immerseel


    Endlich: Mozart auf dem Forte Piano!
    Leider hat es sich bisher nicht durchgesetzt, auch seine Klavierkonzerte auf diesem Instrument zu spielen, doch zumindest bekommt man in dieser rundum wunderbaren Einspielung einen Eindruck davon wie unglaublich schön seine Musik auf diesem Instrument klingt.
    Neben vielen herrlichen Sonaten, Rondos und Fantasien ist auch die berühmte Sonate KV.545 enthalten.



    Sein Requiem ist in so vielen Einspielungen auf den Markt, dass es schwer ist da eine Auswahl zu treffen.
    Auch hier halte ich mich lieber an die Ensembles für alte Musik.


    Meine persönliche Lieblingsaufnahme habe ich ja schon gepostet: La Grande Ecurie et la Chambre du Roy unter Malgoire - doch gibt es noch eine wunderbare Alternative dazu:



    Requiem - Ave verum Corpus


    Les Arts Florissants
    William Christie


    Christie vermag die Feinheiten vielleicht noch weiter auszuloten. Er hält sich an die Süßmayer Fassung und es ist erstaunlich wie viel mehr seine Version aus dem Werk herausholt, als die andere konventionellerer Einspielungen.




    Coronation Mass - Vespres solennes - Exsultate Jubilate


    The English Concert & Choir
    Trevor Pinnock


    Wohl die Referenzeinspielung für diese Werke.
    Ein ganz besonderer Schatz ist die kleine Motette "Exsultate Jubilate", wundervoll gesungen von Barbara Bonney.
    Auch hier wird auf alten Instrumenten gespielt und es ist einfach ein Vergnügen das mitzuerleben - ein absolutes Muß.

  • jetzt muß ich auch mal eine DVD präsentieren, denn das was hier geboten wird ist phänomenal!



    MOLIÈRE / LULLY: LE BOURGEOIS GENTILHOMME 1670
    Le Poème Harmonique / Dumestre



    Auf dieser DVD wird die Ballettkomodie "Le Bourgeois Gentilhomme" (der Bürger als Edelmann) präsentiert.
    1670 vor dem Sonnenkönig in Chambord uraufgeführt.
    Aufnahmen der Bühnenmusik gibt es ja einige - doch noch nie war das Stück in dieser Form zu sehen - außer am Hofe Louis XIV.
    Es ist ein Monument der frz. Theaterkunst!
    Doch wie war Molière bisher zusehen? - Kastriert ohne Musik und Tanz.


    Jetzt endlich hat man sich entschlossen den Worten Molières zu folgen der selbst schrieb:
    "Wer nur den Text meiner Stücke ließt wird sie nie verstehen."


    Warum dauerte es solange diesen Satz zu verstehen ?
    Molière ohne Musik - nach dieser DVD kann man sich das nicht mehr vorstellen und man will es auch gar nicht.
    Doch das ist nicht alles.
    Schon William Christie hat Molières "Le Malade imaginaire" mit der Musik von Charpentier zur Aufführung gebracht...
    Hier wurde etwas neues versucht, den Tanz nach alten Choreographien zu verwenden und die barocke Gestik wärend der Deklamation (natürlich im alten Stil) einzubinden.
    Historische Kostüme und Dekor natürlich inbegriffen.
    Die Beleuchtung wird mit 500 Kerzen angegeben...


    Manche mögen es als "Museum" abtun - doch hier ist nichts verstaubt, jetzt erst durch diese Präsentation fängt Molière wieder an zu leben!
    Dagegen verblassen die unbeholfenen Versuche die Stücke in einen modernen Kontext zu setzten - das ist ja der Gag: auch so bleibt die Komödie brandaktuell!


    Die Interpretation der Musik ist genial, das junge Ensemble - sie spielen hauptsächlich Musik der "Prä-Lully -Ära" also Musik aus der zeit Henri IV und Louis XIII - ist einfach nur göttlich.
    Die Schauspieler, Tänzer und Sänger geben eine Darbietung ab die man gar nicht genug loben kann.
    Ich bin sosehr begeistert dass ich es kaum in Worte zu fassen vermag.


    Die Ausstattung der DVD ist auch sehr zufriedenstellend:
    neben der gesamten Komödie - inklusive dem Ballet des Nations gibt es noch eine Dokumentation ein "Making of" was sehr interessant ist.


    Die deutsche Übersetzung der Komödie (Untertitel) ist allerdings nicht ganz so toll, doch das verschmerzt man gerne bei einer solchen Darbietung.
    Theater, Musik und Tanz werden eins - atemberaubend.


    Damit haben sie etwas geschaffen was man jedem bedenkenlos empfehlen kann - ein absolutes Muß!

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • mit Sicherheit eines der größten Talente des Barock.
    Biber war Hofkomponist des Fürsterzbischofs zu Salzburg, doch auch im kayserlichen Wien waren seine Werke hochgeschätzt.
    Er galt als arroganter Angeber - und muß ein Genie auf der Violine gewesen sein....





    Biber - Violinsonaten

    Andrew Manze (Barockvioline)
    Ensemble Romanesca


    Diese Aufnahme hat mich tief beeindruckt. Manze und seine Mitstreiter entfalten wirklich ein unglaubliches musikalisches Feuerwerk.
    Neben der berühmten Sonata "Representativa" (hier werden Tierlaute nachgeahmt) sind viele wunderbare Sonaten zu finden, oft mit Ostinatothemen und als absoluter Höhepunkt die große Passacaglia für Solo - Violine die ohne weiters mit der Chaconne von J.S. Bach mithalten kann - mir gefällt sie sogar wesentlich besser :D



    Biber - Missa Salisburgensis
    Musica Antiqua Köln / Goebel
    Gabrieli Consort and Players / Mc Creesh


    Diese CD wird wohl noch öfters in den Empfehlungen zu finden sein - da bin ich mir sicher :D
    Jedenfalls ist die Urheberschaft dieser Pompmessen für den Salzburger Dom bis Heute nicht wirklich geklärt, zuerst schrieb man sie Benevolo zu, jetzt geht man aber davon aus, das Biber der Autor ist - was soll`s in jedem Fall ist das was man hier zu hören bekommt grandios!


    Es dürfte wohl eines der pompösesten Werke des Barock überhaupt sein, Paucken und Trompeten fast schon im Übermaß.


    Eine der großartigsten Messvertonungen der Musikgeschichte ein absolutes Muß!


    Die Interpretation ist schon gewaltig, zwar ist das Werk ansich wohl sehr auf Raumwirkung ausgelegt, (man bedenke die Verteilung der Chöre und Instrumentalisten im Salzburger Dom auf 4 Emporen)
    Dennoch ist es faszinierend wie fast schon brutale Choreinsätze mit Duetten und Arien abwechseln die dann von zarten Barockviolinen begleitet werden.
    Ein absolutes Meisterwerk!

  • jaja der große Opernkomponist verfasste eine ganze Reihe geistlicher Musik die genauso stilbildend in Frankreich werden sollte wie seine Ballette und Opern.


    Hervé Niquet hat mit dem Concert Spirituell alle "Grands Motets" eingespielt (erschienen bei Naxos) ... fehlt leider nur das "Jubilate Deo"... aber das hat dann Schneebeli besorgt :]



    Doch will ich hier eine ganz andere Einspielung ansprechen, sie ist relativ alt, eingespielt im Jahre des Herrn 1975:




    LULLY: Te Deum / Dies Irae
    Orchestre de Chambre Jean Francois Paillard
    L'Ensemble Vocal "A Coeur Joie" de Valence
    Jean Francois Paillard


    (leider ein scheußliches Cover, dafür ist die Aufnahme aber für unter 5 Euro zu bekommen ;) )


    diese Aufnahme kann man nicht zu den HIP Einspielungen zählen, doch sind viele Ansätze da zu erkennen. Paillard hat in den 60ern und 70ern sehr viele Einspielungen von frz. Barockmusik vorgelegt, die durchaus noch Heute mithalten können.
    Gerade mit dem Te Deum hat er sich lange befasst und ich ziehe diese Einspielung der von Malgoire oder Niquet ganz klar vor.


    Zur Aufnahme selbst, das Remastering ist absolut gelungen, die Interpretation richtig gut, der Chor gewaltig.


    Die Werke selbst gehören nicht nur zu den schönsten Lullys sondern spielen auch noch (musik)geschichtlich eine bedeutende Rolle.
    Das Te Deum ist das am häufigsten gespielte geistliche Werk des 17. Jahrhunderts, komponiert im Jahre 1679.
    Im Jahre 1687 sollte es zur Genesung Louis XIV mit 300 Mann aufgeführt werden, doch bei den Proben verletzte sich Lully mit seinem Taktstock - man siehe die "Kunstecke" :D


    zur Kunstecke


    so das er an der Wunde starb.


    Das Dies Irae wurde 1683 komponiert, als Begräbnismusik für die dahingeschiedene Königin.
    Mit solchen Werken verlagerte er den Pomp der Opern in die Kirche.
    Ganz großartige sakrale Musik.

  • ... finde ich manchmal wesentlich interessanter als Mozart selbst.


    Was ich da schon alles entdeckt habe, aber hier will ich nur die Aufnahmen vorstellen die mich wirklich begeistert haben und die auch zu meinen Lieblings CD's im allgemeinen zählen:



    Josef Haydn - Die Pariser Symphonien
    The Orchestra of the Age of Enlightement / Kuijken


    Für mich sind das Haydns Meisterwerke - erst recht in dieser Interpretation. Lange habe ich gebraucht, bis ich an diese Einspielung - endlich auf alten Instrumenten - gestoßen bin.
    Kuijkens Aufnahme ist recht dynamisch und transparent.




    Jean Baptiste Vanhal - Symphonies
    Concerto Köln


    eine wunderbare Einspielung des Concerto Köln. Vanhal liegt zwar auch schon in anderen Einspielungen vor (Naxos z.B.) doch diese Aufnahme übertrifft sie ohne Probleme.
    Die hier ausgesuchten Symphonien stehen hauptsächlich in moll und sind teilweise sehr wild.
    Eine Einspielung die ich auf gar keinen Fall mehr missen möchte.




    Jean Francois Gossec - Symphonies
    Concerto Köln


    Ein "symphonisches" Portrait des Großmeisters der frz. Klassik. Gossec wird hier mit 4 Symphonien vorgestellt die alle unglaublich sind.
    Warum man ihn fast vergessen hat ist mir unbegreiflich.
    Einer der größten Komponisten neben Mozart!



    Joseph Martin Kraus - Symphonies
    Concerto Köln


    Unser Held :D
    Josph Martin Kraus ist einfach genial, er wird als der schwedische Mozart bezeichnet - und das zu Recht.
    Auf dieser Aufnahme (Concerto Köln hat noch eine zweite CD vorgelegt...) ist die wunderbare Symphonie in c-moll zu finden, die Haydn gewidmet war und meine persönliche Lieblingssymphonie ist.

  • Carl Philipp Emanuel Bach darf natürlich auch nicht fehlen.


    Eine CD die mir bisher am Besten gefallen hat will ich hier ansprechen:




    C.P.E. Bach: Symphonies & Concertos
    Akademie für Alte Musik Berlin


    Raphael Alpermann ( Cembalo )
    Peter Bruns ( Violoncello )




    eine solche fulminante Aufnahmen habe ich lange nicht mehr gehört und diese wilden Symphonien und Concertos begeistern von der ersten bis zur letzten Note.


    folgendes ist auf der Einspielung zu finden:


    Symphonie Wq 179 in Es Dur


    Symphonie Wq 178 in e-moll (eine meiner liebsten Symphonien überhaupt :] )


    Symphonie Wq 173 in G-Dur


    sowie zwei Concertos:


    Concerto pour Clavecin, cordes et basse Continuo Wq 20


    Concerto pour Violoncelle, cordes et basso continuo Wq 170


    eine wirkliche Überraschung und eine meiner liebsten CD's

  • für mich eine der aufregensten "Musikbewegungen" überhaupt - hier fand die Sinfonie ihren Anfang.
    Das Orchester das Carl Theodor zusammentrommelte muß einfach nur phantastisch gewesen sein.


    Aufnahmen dieser revolutionären Komponisten gibt es ja - doch eine Aufnahme sticht immer wieder heraus - und so ist sie nicht nur meine Lieblingsplatte dieses Musikstils sondern allein wegem dem umwerfenden Repertoire für mich wahrhaft unverzichtbar:




    Mannheim - the golden Age
    Concerto Köln


    Inhalt der CD:


    Christian Cannabich: Sinfonia in Es-Dur


    Carls Stamitz: Cello Concerto in C-Dur No.4


    Anton Fils: Sinfonia in g-moll


    Johann Stamitz: Sinfonia in G-Dur


    Ignaz Fränzl: Sinfonia No.5 in C-Dur


    Schon die erste Sinfonia von Cannabich stürmmt einem aus dem Lautsprecher entgegen, die anderen Werke sind genauso faszinierend und überraschend spritzig.
    Das Concerto Köln - ohnehin eines meiner liebsten Ensembles spielen wie die Wilden und hauchen dieser Musik nicht nur Leben ein, sondern machten mich erst recht neugierig auf diese Repertoire.

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Jordi Savall gehört zu meinen absoluten Lieblingsmusikern. Seine Aufnahmen barocker und vorbarocker Musik sind jedesmal ein Fest.
    Umso gespannter war ich auf seine Interpretationen der Musik Johann Sebastian Bachs.




    Bachs Testament - Die Kunst der Fuge + Das Musikalische Opfer
    Le Concert des Nations / Hesperion XX / Savall



    Die Aufmachung der Box ist recht edel: Die Kunst der Fuge, sowie das musikalische Opfer befinden sich jeweils in den für Alia Vox typischen Pappboxen, ( die auch so einzeln erhältlich sind ) beide Boxen befinden sich in einer Art "Opernbox"
    Das Begleitmaterial ist recht umfangreich und informativ.


    Doch was am wichtigsten ist - die Interpretationen sind ( fast wie zu erwarten war ) einfach nur superb!


    Das Musikalische Opfer
    bekanntermaßen ja auf ein Thema Friedrich II. komponiert.
    Wirklich erstaunlich wie viele Variationen Bach aus diesem Thema herausholte. Diese Einspielung hat mich wirklich gefesselt.
    Die Besetzung:


    Traversflöte ( Marc Hantai)
    Cembalo (Pierre Hantai )
    Violine ( Manfredo Kraemer & Pablo Valetti )
    Violoncello ( Bruno Cocset )
    Gamben ( Lorenz Duftschmid & Segi Casademunt )
    Gambe und Leitung ( Jordi Savall )


    was soll man sagen - das sind einfach Spitzenmusiker.


    Die Kunst der Fuge


    Jordi Savall hat hier mit seinem Ensemble etwas vorgelegt was Puristen höchstwarscheinlich verabscheuen werden.
    Natürlich spielt er auf alten Instrumentarium - vielleicht zu alt ;)
    Denn durch die Besetzung die er wählte, holt er diese Werke Bachs in die Nähe der Gambenfantasien des beginnenden 17. Jahrhunderts.


    Neben den verschiedenen Gamben kommen auch Bläser zum Zuge: Posaune, Cornett, Oboe da caccia, Fagott..also die typische Besetzung der frühen "Consorts" wie z.B bei William Lawes oder den frühen italienischen Bläsersonaten.


    Durch die ständig wechselnde Besetzung der diversen Fugen kommt keinerlei Langeweile auf. Außerdem ist diese Sicht auf diese seltsamen Komposition wirklich aufregend und hat mich tief beeindruckt.


    Doch eine Frage bleibt nach wie vor offen: wollte Bach überhaupt, dass man diese Werke jemals spielte - oder wahren sie reines Unterrichtsmaterial ?


  • Emilio de Cavalieri: Rappresentatione di Anima, et di Corpo
    L'Arpeggiata / Christina Pluhar



    um 1600 entstand in Florenz die Oper mit Jacopo Peris "Daphne" ( die erste Oper - leider nur fragmentarisch erhalten ) und "Euridice. der ältesten erhaltenen Oper. In Rom jedoch entstand eine ähnliche Gattung - die geistliche Oper - das Oratorium.


    In Rom gab es immer mal wieder Episoden in denen Opernaufführungen von der Kirche aus verboten wurden, aus diesem Grund wurde Rom zur Hochburg dieser Gattung.


    Cavalieris Werk ist sehr modern für diese Zeit - das hier kein "Kleinmeister" am Werk war machen einem schon die ersten Szenen bewußt.


    Die Interpretation ist gewagt - aber absolut bahnbrechend, das junge Ensemble geht einen neuen Weg der historischen Aufführungspraxis.
    Diese ersten Opern / Oratorien sind noch sehr stark "Rezitativlastig" doch wärend andere Aufnahmen recht schnell trocken werden, kann davon hier keine Rede sein.
    Diese Aufnahme ist nicht nur für das Repertoire unschätzbar - sondern auch von der künstlerischen Leistung eine wirkliche Überraschung.

  • 1581 wurde im Palais Bourbon zu Paris für die königliche Familie das erste große Hofballet veranstaltet:



    LE BALET COMIQUE DE LA ROYNE 1581
    Balthasar de Beaujoyeulx


    Ensemble Elyma / Garrido


    prächtige Musik, feierliche Tänze, atemberaubende Kostüme und Dekors machten dieses Ereignis zu einem Meilenstein der europäischen Musikgeschichte - das Ballett wurde geboren.
    In den folgenden Jahren folgten weiter Hofballette - meist von den Mitgliedern des Hofes getanzt als Mittel der Selbstdarstellung.
    Poesie, Gesang und Ballett wurden zu einem Gesamtkunstwerk das für die nächsten 200 Jahre fester Bestandteil des frz. Musiklebens werden sollte.


    Garrido hat mit seinem Ensemble die erhalteten Passagen diese Ballets eingespielt, und wer die grandiose Aufnahme seines "Orfeo" kennt weiß was ihn hier erwartet, gewissermaßen ist dieses Werk das frz. Gegenstück zu Monteverdis "Orfeo" - sowie Orfeo die Oper mitbegründete ist dieses Hofballett der Ursprung des Balletts im heutigen Sinn.
    Daher eine absolut wichtige Aufnahme und unverzichtbar - gerade in dieser Interpretation!



    Unter Louis XIII, dem Vater des Sonnenkönigs wurde das erste feststehende Orchester Europas gegründet - die "24 Violons du Roi"
    Der König interessierte sich wesentlich mehr für Musik und Ballett als für die Politik, so das er die Geschäfte meist seinem Premier überließ...



    L'Orchestre de Louis XIII
    Hesperion XXI / Le Concert des Nations / Savall


    Savall stellte ein Programm zusammen mit Instrumentalwerken des Philidor Manuskripts der Musikbibliothek von Versailles.
    Leider sind die Hofballette aus der Zeit vor Lully nur Bruchstückhaft erhalten, doch Savall gelingt es ein prächtiges beiendruckendes Bild der Ballettmusik für Louis XIII zu zeigen.
    So wird das Pferdeballett zur Hochzeit des Königs, die Krönungsmusik oder aber die warscheinlich älteste Orchestersuite vorgestellt.
    Die bisher einzige CD mit Orchestermusik des frz. Frühbarock!


    Oftmals blieben die großen Szenen der Hofballette nur als "Airs de Cour" über die Jarhunderte erhalten, Dumestre und sein Ensemble haben drei CD's von großen Meister der Epoche Henri IV. / Louis XIII aufgenommen.
    Diese erschienen jüngst in einer Box:



    Si tu veux apprendre les pas à Danser
    Le Poème Harmonique / Dumestre


    Guedron, Moulinie und der berühmte Boesset werden hier zelebriert und geben ein faszinierendes Klangbild der "Vor Lully Ära" ab.
    Ein wunderbares und leider seltenes Zeugnis der großartigen Ballettmusik dieser Zeit.
    Eine absolute Entdeckung!




    1669 sollte die Epoche des alten Hofballetts schon zu Ende gehen.
    Louis XIV hörte schon ein Jahr später zu tanzen auf ( was nicht die Hofbälle miteinschließt sondern nur das Ballett betrifft )und Lully plante eine eigene Form der frz. Oper in der das Ballett weiterleben sollte.



    LULLY - LE BALLET ROYAL DE FLORE 1669


    La Symphonie du Marais / Reyne


    Diese 1669 im Louvre aufgeführte Ballett markiert den Schlußpunkt der glanzvollen Hofballette. Louis XIV trat hier als die Sonne auf, der Hof tanzte weiter Rollen.
    Auch hier herrschen die alten Formen: Poesie, Tanz und Gesang verschmelzen zu einem wunderbaren Ganzen.
    Das Besondere an dieser Aufnahme die Poesie von Benserade wurde rezitiert und mitaufgenommen.


    Die Aufnahme ist von der Interpretation etwas dünn geraten, vor allem der Chor, doch tut das der Qualität keinen Abbruch - bisher ist das die Einzige vollständige Aufnahme eines frz. barocken Hofballetts was diese Aufnahme absolut unverzichtbar macht.

  • grundsätzlich bin ich immer gespannt auf neue Interpretationsansätze, neue Erkenntnisse was die Aufführungen betrifft, doch gibt es auch einige historische Aufnahmen alter Musik die ich immer noch sehr gerne mag und beeindruckend finde, ohne an irgendeinem Interpretationsstil zu kleben....




    Henry VIII and his six wives
    The earls Music Consort of London / David Munrow



    David Munrow war einer der Pioniere der alten Musik, er führte viele Werke vom Mittelalter bis zum Barock auf und versuchte dabei alte Spieltechniken und Instrumente zu entdecken.
    Sein "Early Music Consort of London" war wärend der 70er Jahre wohl eines der bekanntesten und begehrtesten Ensembles.


    Natürlich mutet manches Heute etwas derb und ungeschliffen an, doch versprühen diese frühen Aufnahmen - in denen sich die Ausführenden ernsthaft mit der Materie auseinandergesetzt haben ohne irgendwelche Klischees zu befriedigen - ein ganz besonderes Flair.


    So wurde Munrow auch ab und zu herangezogen um historische Musik für historische Filme einzuspielen. ( Ken Russels "Die Teufel" - Auszüge aus Terpsichore von Praetorius )
    So auch 1972, als man den Film "Henry VIII and his six wives" drehte ( übrigens ein ganz vorzüglicher Film über das Leben des Königs )
    Das Besondere: in diesem Film wurde zum ersten Mal historische Musik ( auf alten Instrumenten gespielt ) verwendet.


    Damit ist diese Aufnahme nicht nur ein faszinierendes historisches Dokument, sondern auch einfach eine ganz phantastische Renaissance Platte.
    Die Spielfreude und der Einsatz für diese alte Musik sind spürbar.
    Der Klang wurde restauriert und ist durchaus annehmbar.
    Besonders interessant sind neben den echten Stücken, Munrows eigene Kompositionen und Arragements für den Film.


    Für mich eine ganz besondere CD die mir viel Freude bereitet hat und die ich nie wieder her geben würde.


    Das Schicksal von Munrow ist tragisch, im Alter von nur 34 Jahren starb er durch Suizid.

  • ...bietet diese wunderbare CD:



    ALL' IMROVVISO


    L'Arpeggiata
    Christina Pluhar


    Im Grunde geht es hier um die verschiedenen Möglichkeiten der Variation über einen Ostinato Bass - das wäre die trockene Beschreibung, doch was Pluhar und ihre Kollegen hier vorlegen ist wirklich etwas Besonderes.


    Viele bekannte Melodien des 17. Jahrhunderts wie die Folia werden hier in wunderbarer Weise gespielt, hinzu gesellen sich wunderschöne Arien von Frescobaldi und Pozzi bzw. Sances die berühmte Ciaconna von Bertali und ähnliche Stücke machen den Reiz dieser Platte aus.


    Das besondere jedoch ist, das hier nicht einfach alte Musik gespielt wird, sondern eine moderne Klarinette gesellt sich zu dem "Continuo Ensemble" hinzu und improvisiert über die diversen Bassmodelle.
    So schwankt der Stil zwischen wunderbarstem italienischem 17. Jahrhundert und Jazz ( aber dezent ;) )


    Mich hat diese Aufnahme ( bis auf 2 Ausnahmen ) echt begeistert und ich habe sie gleich mehrmals hintereinander gehört - eine wunderbare Möglichkeit so alte Musik zu spielen - und kennenzulernen.

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose