Francesco Landini - Italiens berühmtester Komponist des Trecento


  • Francesco Landini (ca 1355 Fiesole – 1397 Florenz) war der berühmteste italienische Komponist des 14. Jahrhunderts in Italien. Er war überaus produktiv – und Dank seiner Zeitgenossen mit Blick in die Zukunft – sind sehr viele seiner Kompositionen erhalten geblieben, weil viele von ihnen in Musiksammlungen dieser Zeit aufgenommen wurden. Landinis bevorzugte Formen waren Madrigale und - mehr noch - Ballate.
    Die Absicht, die Werke Landinis der Nachwelt zu erhalten, war eigentlich von Erfolg gekrönt: Noch heute ist er unvergessen.



    • Codex Panciatichiano
    • Codex Reina
    • Codex Squarcialu


    Nach einer Pockenerkrankung erblindete er bereits im Kindheitsalter. Er beherrschte mehrere Instrumente, war Sänger, Dichter (in italienisch und latein) und Organist und befasste sich zudem noch mit Philosophie, Ethik, Rhetorik, Dialektik und Astrologie. Viele Texte zu seinen Kompositionen verfasste er selbst. Schon zu Lebzeiten war er eine angesehene Persönlichkeit und er pflegt Kontakte zu den italienischen Berühmtheiten seiner Zeit.


    Soweit die Einführung in aller Kürze. Wir werden uns in Folge mit der Vorstellung einiger seiner Werke befassen, wobei wir immer auch die entsprechende Aufnahme verweisen möchten, aber auch Beispiele von Youtobe zeigen werden, sowie –soweit wir es wissen auf die eventuelle Sammlung oder Quelle Bezug nehmen möchten, woher ein spezielles Stück stammt. Ich plane in meinem näxhten Beitrag auf eine CD mit Liebesliedern hinzuweisen


    Mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Auf der hier abgebildeten CD befinden sich Liebeslieder im weitesten Sinne des Wortes, so auch eine Liebeserklärung an den Frühling: "Ecco La Primavera" es ist das erste Liede (und beschliessend auch das letzte) dieser CD, Es kann 30 Sekunden lang via jpc -Sampleclip angehört werden. Leider ist es in der Fassung dieser CD nicht auf youtube verfügbar. Die Fröhlichkieit ist hier eine zarte, verhaltene, mädchenhaft- keusche.


    Ich habe, um zu zeigen daß Interpretationen stets eine Gratwanderung sind, dass sie aber gleichzeitug eine Chance sind das alte Material zu neuem Leben zu erwecken, einige Alternativinterpretationen hier hereingestellt, damit man sich ein (Klang)Bild machen kann


    Unser erster Youtub Cliip ist noch relativ nahe bei unserer CD mir "The anounymous 4", allerdings klingt es schon ein weng melancholischer, fast wie ein geistlicher Choral



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    Die nächste Aufnahme mit The Waverly Consort unter Michael Jaffee hat nwhr "Biss" und gefällt mir besonders gut. Ich hatte bei der Recherche Schwierigkeiten sie zu finden und dachte wir müssten uns mit dem youtube clip zufriedengeben, aber diese beinahe spritzige Version gibt es dennoch auf einer Sammel-CD, noch dazu recht preisgünstig. (dzt. 9.99 Euro)





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    In die Vollen greift David Munrow mit seinem Ensemble "Early Music Consort of London"



    Nur der Korrektheit halber, es handelt sich hier natürlich um kein Lied, auch wenn es am Cover meiner CD so vermerkt ist, sondern um eine sogenannte Ballata, eine damals neue Musikform, an deren Einführung Landini "federführend " Anteil hatte


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Insgesamt sind an die 150 Werke von Francesco Landini erhalten, etliches ist durch den "Codex Squarcialupi" gerettet worden, auch des Bild im einleitenden Beitrag Nr 1 stammt aus dieser Handschrift. Die entsprechenden Einträge stammen von 1415. da war Landini bereits 18 jahre lang tot. Ziel der Sammlung war ja, die Werke der größen italienischen Komponisten dieses Zeitalters der Nachwelt zu erhalten, und war Landini eben an prominenter Stelle, war er nicht nur Komponist, sondern auch Organist, Sänger, Multiinstrumentalist und Dichter. Auf der gezeigten - derzeit recht preiswerten CD finden sich ausschliesslich Werke aus dem "Codex Squarcialupi", allerding von verschiedenen Komponisten, wobei ihm, einige, wie beispielsweise Lorenzo da Firenze (Geburtsdatum unbekannt, gestorben 1372 oder 73) stilistisch nahestanden.Von den insgesamt 24 Stücken auf dieser CD sind 5 von Landini. Ein Klick aud das Cover führt zum Anbert jpc und ermöglicht einen genaueren Überblick und das Abhören von Samples. Teiweise sind einige der auf dieser Edition enthaltenen Lieder Erstenspielungen

    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Heute habe ich einge Lieder von dieser- natürlich längst vergriffenen - CD gehört. Anregung war einerseits der von "moderato" gestartete Thread:

    Ich höre keine ALTE MUSIK!

    andrerseits der Hinweis vom "kurzstückmeister"

    Wenn das "Mönchische" das Problem ist:

    Harmonia Mundi: "The Second Circle"
    Anonymous 4
    singen
    Francesco Landini (†1397)

    Da geht's dann um die Liebe.

    Da erinnerte ich mich, daß ich diese CD in meiner Sammling habe und habe 8 der dauf enthaltenen Lieder angehört.

    Für das nicht an alte Musik gewöhne Ohr klingt das ebentuell ein wenig eintönig, in dieser Aufnahme sogar doch ein wenig wie beschauliche Andachtsmusik. Aber das verschwindet, sobald na sich die Müher macht die dazugehürigen Texte mit zu verfolgen. Sie sind im Booklet in Italienis-französisch-englich und fast möchte ich sagen erstaunlicherweise auch in deutsch abgedruckt.

    Es sind schmachtende, meist unglückliche, anbetedne und verzweifelde, eigentlich keusche Liebeslieder, die troz einem hohen Grad an Eindringlicheit und Emotion niemals kitschig wirken, sondern eigenartigerweise beinahe zeitlos herüberkommen. Dazu kommt noch, daß man gerührt ist, wenn Landini über die schönen Augen der Angebeteten schreibt, und auch seine, wenn sie Weinnen, wenn man weiß, daß er durch eine Pocken-Infektion von Kindheit an blind ist.

    Er war nicht nur Komponist, sondern auch Interpret und Dichter und die meisten Texte seiner lieder dürften von ihm selbst stammen...


    mfg aus wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !