Verdi-Festival in Riga: unterdurchschnittlicher Rigoletto (09.06.16)

  • Wie sagte es eine Nachbarin, die Sänger haben gegeben, was sie konnten. Und das reichte ihr offenbar nicht. Nicht, dass nicht jeder ab und an auch schöne Töne produziert hätte; diese musikalisch schönste der Verdiopern erfordert aber mehr als eine ab und an klangvoll gestaltete Phrase. Samsons Izjumovs mag als Rigoletto früher bessere Tage gehabt haben, heute klang seine Stimme weitgehend brüchig, wie abgesungen. Elena Gorshunovas Sopran (Gilda) verflachte in der Höhe, verlor an Wärme und gewann dafür an Schärfe. Den Herzog sang der Mexikaner Hector Sandoval, seine Mittellage war noch anhörbar, die Höhe klang dagegen ausgesprochen unangenehm. Auch von den anderen Sängern ist nichts Besseres zu sagen, bis auf den Bass Romans Polisadovs, der in der kleinen Rolle des Grafen Monterone überzeugte. Schade um den Abend, schade um Verdi.

    Oper lebt von den Stimmen, Stimmenbeurteilung bleibt subjektiv

  • Lieber Ralf,
    Herrn Sandoval habe ich schon vor Jahren als eher unauffälligen Herzog an der Rheinoper erlebt. Morgen werde ich mir Rigoletto in Düsseldorf ansehen, mit hoffentlich besseren Sängern.

  • Morgen wäre ich auch gerne in Düsseldorf gewesen. Yosep Kang singt den Duca. Bin mal sehr gespannt, was du von ihm hältst.


    :hello:


    Jolanthe