Adam Krieger (Kupferstich von Christian Romerstedt)
Adam Krieger war der ältreste Sohn Gregorius Krüger, die Familie stammt aus Waltruberg in der Neumark.
Geboren 7. 1.1634 in Driesen (Neumark), also mitten im 30 jährigen Krieg, ist es nicht verwunderlich, dass über seine Kindheit nichts bekannt ist.
Man geht jedoch davon aus, das er bei Samuel Scheidt Musikunterricht erhielt.
Ob das stimmt ist jedoch schwer zu beweisen, wenn ja, dann hieße das auch, dass er zu dieser Zeit schon in Halle gewesen ist.
Ab 1650 hielt er sich in Leipzig auf und studierte dort an der Universität.
Vermutlich war er auch der Begründer einer musikalischen Vereinigung, dem »Cymbalischen Reich«.
1655 bewarb sich Krieger um die Stelle des Thomaskantors in Leipzig.
Die Stelle wurde ja unter etwas unrühmlichen Umständen von Johann Rosenmüller aufgegeben, der ja nun auf der Flucht in Italien war...
Er bekam die Stelle auch. Neben dem Organistenamt, veranstaltete er auch Orchesterkonzerte. Seine ersten Kompositionen sollen aus dem Jahr 1654 stammen, erhalten blieb jedoch als frühestes Werk ein Grablied für einen reichen Kaufmann.
Im Jahre 1657 erschien die Sammlung »Arien von einer, zwey und drey Vocal-Stimmen benebenst ihren Ritornellen», die rasche Verbreitung und große Beliebtheit gewonnen hat.
Das blieb auch dem Kurfürsten von Sachsen nicht verborgen und so erhielt er seine Berufung als Kapellmeister nach Dresden.
Ersteinmal als Cembalolehrer der kurfürstlichen Tochter ( 1658 ) dann aber rasch die Beförderung zum Hoforganisten.
1657 bewarb er sich zusätzlich nochmal um die Stelle des Thomaskantors, doch diesmal wurde er abgelehnt, da er keine Lust hatte den Unterricht zu führen...
Obwohl er nur 32 Jahre alt wurde - er starb am 30.6. 1666 in Dresden, waren seine Lieder unglaublich populär. Oft vertonte er die Texte des befreundeten Hofpoeten David Schirmer.
Viele Melodien bekamen einen anderen Text und überlebten in den evangelischen Gesangsbüchern bis Heute.
seine erhaltenen Werke: Ein Teil des Werkschaffens ist bis heute ungedruckt.
- 1. Zeitgenössische Drucke: Kommt meine Freunde, meine Lieben, 1654; Legt ein und scharrt mich in die Erde, 1656; Ihr schönsten Blumen in der Au, in: Th. Ritzschens verteutschte Spanische Zigeunerin, 1656 (erste Fassung der Melodie zu »Nun sich der Tag geendet hat«); Arien von einer, zwey und drey Vocal-Stimmen,..., 1657; O ihr schnöden Eitelkeiten, 1659; Neue Arien..., 1667 (2. erweiterte Auflage 1676); zahlreiche Stücke in zeitgenössischen ev. Gesangbüchern und Tabulaturen.
- 2. Neuere Ausgaben: Alfred Heuß (Hrsg.), A. K. Arien, 1905 (= DDT XIX); 14 Stücke in: H. Osthoff, 1929 (s. Lit.); 42 Stücke in: N. Schiørring, 1950 (s.Lit.).
Eine CD mit einigen seiner Liedern neben anderen Liedmeistern wie Nauwach, Albert, Hammerschmidt,
und Johann Philipp Krieger (andere Baustelle )
Andreas Scholl