Rudolf Schwarz — ein Österreicher in England

  • Rudolf Schwarz, CBE, geboren am 29. April 1905 in Wien, gestorben am 30. Januar 1994 in London, war ein britischer Dirigent und Pianist österreichischer Herkunft.


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    Er studierte Musik u. a. bei Hans Gál in Wien. Zwischen 1923 und 1927 war er Korrepetitor an der Düsseldorfer Oper unter George Szell, anschließlich bis 1933 Kapellmeister in Karlsruhe unter Josef Krips.


    1933 wurde er aufgrund seiner jüdischen Herkunft entlassen und wirkte zwischen 1936 und 1941 als musikalischer Leiter des Jüdischen Kulturbundes in Berlin.


    1943 wurde er ins KZ Auschwitz deportiert, welches er, wie die KZs Sachsenhausen und Bergen-Belsen, dank des Eingreifens von Zitla Furtwängler überlebte. 1945 konnte er nach Schweden ausreisen. Später siedelte er nach England über und wurde 1952 britischer Staatsbürger.


    Zwischen 1947 und 1951 fungierte er als Chefdirigent des Bournemouth Symphony Orchestra, von 1951 bis 1957 als Chefdirigent des City of Birmingham Symphony Orchestra und zwischen 1957 und 1963 als Chefdirigent des BBC Symphony Orchestra. 1964 wurde er zum künstlerischen Leiter und Chefdirigenten der Northern Sinfonia berufen, was er bis 1973 blieb. Daneben arbeitete er ins einen späteren Jahren eng mit dem Philharmonischen Orchester Bergen zusammen.


    1973 wurde Schwarz zum Commander of the Order of the British Empire (CBE) ernannt. Gehörprobleme zwangen ihn in seinen letzten Jahren zu einem sukzessiven Rückzug aus dem aktiven Musikbetrieb. Er starb 1994 im Alter von 88 Jahren in London.


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões