Andris Nelsons wird neuer Gewandhauskapellmeister


  • Wie der MDR soeben berichtet, wird Andris Nelsons, Musikdirektor des Boston Symphony Orchestra, ab 2017 neuer Gewandhauskapellmeister in der Nachfolge von Riccardo Chailly beim Gewandhausorchester Leipzig.


    Herzlichen Glückwunsch dem sympathischen Dirigenten, der dann zwei der weltbesten Orchester leiten wird!


    Quelle: http://www.mdr.de/nachrichten/…e9a9d57e_zs-6c4417e7.html

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Herzlichen Glückwunsch dem sympathischen Dirigenten, der dann zwei der weltbesten Orchester leiten wird!


    Obwohl es inzwischen ja gang und gäbe ist, finde ich solche Doppelposten immer nicht so toll, zumal es sich um zwei fast gleichartige Posten handelt.
    Lieber einen Job richtig, als zwei halb. Aber vielleicht sieht er das mit dem Vertrag bis 2022 in Boston auch nicht so eng.

  • Das ist eine großartige Entscheidung, ich freue mich für das Leipziger Gewandhausorchester und beglückwünsche es zu dieser guten Lösung. Ich habe Nelsons vorgestern erst beim Gastspiel seines Bostoner Symphony Orchestra in der Berliner Philharmonie mit Mahlers Sechster erleben dürfen. Wie es auch im "Tagesspiegel" zu lesen war, dieser Auftritt glich einem Triumph. Auch die Berliner Philharmoniker hätten ihn haben können, aber sie haben sich ja nun für eine kleine Lösung entschieden. Vielleicht wird nun darüber nachgedacht. Zu spät. Möglicherweise wird er in Boston nicht bis Ende seines Vertrages bleiben, das kann ich mir vorstellen. Leipzig kann sich glücklich schätzen, nach Chailly wieder eine die Musikkultur prägende Persönlichkeit am Gewandhaus zu haben. Chapeau! :jubel:
    :hello:

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

  • Eine sehr erfreuliche Nachricht und ein gutes Zeichen, dass es wieder gelungen ist, einen Dirigenten von Weltrang für eines der traditionsreichsten und besten deutschen Orchester zu verpflichten. :yes:

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Ich freue mich auch. Wieso Nelsons nun aber in Boston vorzeitig hinschmeissen sollte, leuchtet mir eigentlich nicht recht ein. Erstens hat er erst vor kurzem verlängert, zweitens scheint er dort bereits einen Kultstatus zu besitzen und drittens ist das BSO ja nun wirklich als gleichrangig zu bezeichnen. Wenn der kränkliche Mariss Jansons über zehn Jahre zwei Weltklasseorchester gleichzeitig leiten konnte (Concertgebouworkest und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks), wird es Nelsons auch hinbekommen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich freue mich auch. Wieso Nelsons nun aber in Boston vorzeitig hinschmeissen sollte, leuchtet mir eigentlich nicht recht ein. Erstens hat er erst vor kurzem verlängert, zweitens scheint er dort bereits einen Kultstatus zu besitzen und drittens ist das BSO ja nun wirklich als gleichrangig zu bezeichnen. Wenn der kränkliche Mariss Jansons über zehn Jahre zwei Weltklasseorchester gleichzeitig leiten konnte (Concertgebouworkest und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks), wird es Nelsons auch hinbekommen.

    Dass Nelsons in Leipzig Chef wird, hätte mir vor kurzem auch nicht eingeleuchtet. Boston ist immerhin auf der anderen Seite des Ozeans und ich rede auch nicht von demnächst, wissen wir, was 2018 oder 2019 sein wird?
    :hello:

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

  • Ich freue mich über diese Nachricht, de sich ja schon im Vorfeld andeutete, sehr.
    Ich finde Nelsons interessant und man wird sehen, wie sich das entwickelt. Wenn es außerdem dazu führen würde, dass die Bostoner mal nach Leipzig kämen, hätte ich auch nichts dagegen :)
    Dass er den Posten in Boston aufgeben wird, glaube ich allerdings ebenfalls kaum.


    Ob er Opern dirigieren wird, habe ich noch nicht mitbekommen. Es wäre aber wünschenswert. Bei Chailly gab es nach kurzer Zeit ja eindeutige Differenzen. Schade eigentlich.


    Mit bestem Gruß
    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

  • Irgendwie kann ich das nicht nachvollziehen:
    Wenn man diesen TOP-Job beim Boston SO bis 2022 hat, wie man dann noch parallel in Leipzig ab 2017 zusagen kann ?
    Diese Hin- und Her- fliegerer ist ja nicht mal eben so ein Kurzausflug - der Flug (incl. Jetlag) dauert zwischen 13 und 15 Stunden (Anfahrt zum Flughafen nicht inbegriffen und kostet pro Flug um 1500,-€).
    Bei diesem Stress kann ich nur mit Lutgra einstimmen:

    Zitat

    Lieber einen Job richtig, als zwei halb.


    Da muss doch die Qualität letztendlich auf der Strecke bleiben ...


    Gut, lass ihn machen und deshalb trotzdem dann auch von mir meine Glückwünsche für die Entscheidung an das Gewandhausorchester Leipzig.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Ich freue mich über die Ernennung von Andris Nelsons als neuen Gewandhauskapellmeister. Er wird sicherlich viel Schwung mit nach Leipzig bringen.


    Ich denke, dass keinerlei Gefahr besteht, Nelsons könnte einen der beiden Posten nicht ernst nehmen, denn im Zuge der Ernennung haben das Gewandhausorchester und das Boston Symphony Orchestra eine Kooperation vereinbart.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Ich freue mich über die Ernennung von Andris Nelsons als neuen Gewandhauskapellmeister. Er wird sicherlich viel Schwung mit nach Leipzig bringen.


    Da freue ich mit Dir, lieber Norbert.
    Und wünsche gemäss der ausführlichen Kooperationsgedanken (gem.Norberts LINK = LESEN -->sehr intersssant !) alles Gute und Beste für beide grossen Orchester.



    Nun möchte ich eine Frage in den Raum stellen, die zum Nachdenken anregen soll:
    :?: Wäre so eine Doppelfunktion auch mit den Berliner PH möglich gewesen ?

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Wenn es außerdem dazu führen würde, dass die Bostoner mal nach Leipzig kämen, hätte ich auch nichts dagegen :)


    Kommen sie, und zwar früher als erwartet:


    "Die Kooperation umfasst Gastspiele der Orchester im jeweils anderen Land, damit das jeweilige Publikum die Partnerschaft aus erster Hand erleben kann. Dieser Teil der Kooperation beginnt am 5. Mai 2016, wenn das Boston Symphony Orchestra erstmals in seiner Geschichte im Gewandhaus gastiert."


    Ich glaube, es steht Mahlers Neunte auf dem Programm.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat Joseph II.

    Zitat

    Kommen sie, und zwar früher als erwartet:


    "Die Kooperation umfasst Gastspiele der Orchester im jeweils anderen Land, damit das jeweilige Publikum die Partnerschaft aus erster Hand erleben kann. Dieser Teil der Kooperation beginnt am 5. Mai 2016, wenn das Boston Symphony Orchestra erstmals in seiner Geschichte im Gewandhaus gastiert."


    Lieber Jospeh II.,
    das hatte ich gar nicht auf dem Schirm, weil ich dann vermutlich leider nicht in Leipzig sein werde und nur das Programm bis März in meinen Planungen berücksichtigt habe :(
    Also nochmals vielen Dank für den Hinweis und herzlichen Gruß
    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

  • Ich denke, dass keinerlei Gefahr besteht, Nelsons könnte einen der beiden Posten nicht ernst nehmen, denn im Zuge der Ernennung haben das Gewandhausorchester und das Boston Symphony Orchestra eine Kooperation vereinbart.


    Der "unvermeidliche" Herr Brug sieht das natürlich viel, viel kritischer: Andris Nelsons: Boston und Leipzig müssen ihn sich jetzt teilen. - Ich für meinen Teil gehe aber auch davon aus, dass die Chose funktionieren kann, wenn alle Beteiligten - und das ist nicht Nelsons alleine, sondern das sind eben auch die Orchestermitglieder und die jeweilige Intendanz - ihre gemeinsamen Ziele im Auge behalten!

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Was ich etwas süffisant an der ganzen Sache finde: Monatelang schrieb man von einem Duell Thielemann - Nelsons bei der Wahl des neuen Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker. Dann wurde es weder der eine noch der andere, aber Sachsen bekommt nun beide (Zu Thielemann in Dresden kommt Nelsons in Leipzig) und Berlin hat die beiden zwar nicht bei sich, aber in ICE-Zeiten (das Gewandhaus ist ja kaum zehn Gehminuten vom Leipziger Hauptbahnhof entfernt) quasi vor der Haustür! :D

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Der "unvermeidliche" Herr Brug sieht das natürlich viel, viel kritischer: Andris Nelsons: Boston und Leipzig müssen ihn sich jetzt teilen. -

    Ja, "unvermeidlich" trifft es schon ganz gut, stärkere Worte verkneife ich mir jetzt lieber. Besonders albern finde ich dieses Argument: "ein überbeschäftigter Dirigent wird überall das Gleiche spielen" - es ist doch völlig egal, ob Nelsons in Leipzig Beethovens Vierte und in Boston Beethovens Sechste spielt oder ob es in beiden Städten die gleiche Sinfonie ist - oder gibt es tatsächlich Konzertliebhaber, die regelmäßig zwischen Berlin und Boston hin- und herdüsen und dann enttäuscht sind, wenn in beiden Städten die gleiche Sinfonie auf dem Programm steht? Ich denke nicht...


    Und von Chaillys "grandioser Aufbauarbeit" zu sprechen, finde ich auch reichlich albern, dazu hätte der als Chef in Leipzig wohl deutlich präsenter sein müssen, als dass das gerechtfertigt wäre.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ich freue mich sehr über die Berufung von Andris Nelsons an die Spitze des Gewandhausorchesters!
    Zugleich gratuliere ich allen dreien:


    • Andris Nesons
    • Dem Gewandhausorchester Leipzig
    • Dem Leipziger Publikum


    Wie hoch ich Andris Nelssons schätze, habe ich ja hier im Forum schon oft genug gesagt. Das muss ich jetzt nicht wiederholen.


    In der Zeit als er die Nordwestdeutsche Philharmonie in Herford geleitet hat und Konzerte In Herford, Minden, Detmold, Bad Salzuflen, Bünde, Paderborn, Gütersloh, Bad Oenhausen und so weiter zu leiten hatte, war er gleichzeitig Generalmusikdirektor der Oper in Riga. In Ostwestfalen aber hat niemand das Gefühl gehabt, er sei nicht mit Leib und Seele präsent. Zudem hat er mit dem Orchester noch viele Tourneen gemacht!


    Überhaupt kann ich die kritischen Bemerkungen nicht verstehen, in denen darüber räsonniert wird, dass Leipzig sich seinen neuen Chef nicht gleichsam exklusiv verpflichtet. Das gibt es doch heute kaum noch. Die meisten Dirigenten der Spitzenklasse leiten heutzutage fast durchweg zwei Orchester oder ein Orchester und ein Opernhaus! Meist sind in den Verträgen Anwesenheitszeiten festgelegt. So lässt sich das doch trefflich vereinbaren.
    Ich habe jetzt noch nicht nachgeschaut: wie viele Konzerte gibt denn das Gewandhausorchester pro Spielzeit? Wie viele leitet der Chef? Und wie viele Gastdirigenten kreuzen da in der Regel auf?


    Übrigens wenn Simon Rattle - wie es immer so schön heißt - "von Berlin nach London wechselt", heißt das: er wird in London (vertraglich vereinbart) nicht mehr als 4 Monate im Jahr zur Verfügung stehen. Und: er bleibt in Berlin wohnen. Mit der ganzen Familie!


    Also: nichts trübt die Freude!
    Ganz sicher werde ich dann doch mal öfter auch nach Leipzig fahren!


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Es ist ja auch nicht so, dass diese Doppelposten wirklich was Neues wären: Karajan, Abbado, Levine, Barenboim... alle schon vor Jahrzehnten und teils auch auf beiden Seiten des Atlantik, z.B Barenboim in Chicago und der Berliner Staatsoper, Levine an der MET und in München usw.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Natürlich ist das nichts Neues, aber d.h. ja nicht, dass es gut ist. Immerhin sind Levine und Jansons gesundheitlich ziemliche Wracks und dass Barenboim's Über-Aktivitäten zu einer Vertiefung seiner Interpretationen als Dirigent und Pianist beigetragen haben, wird auch keiner behaupten.

  • Ich finde, lieber lutgra, das lässt sich nicht ganz vergleichen.
    Levine und Jansons sind über 70, Nelsons ist ungefähr halb so alt, nämlich 36, und ob der Gesundheitszustand der beiden erstgenannten mit ihrer beruflichen Überlastung (wenn es denn eine war bzw. ist) zu tun hat, ist zum Teil zumindest Spekulation.


    Zwei Spitzenorchester zu leiten ist anspruchsvoll, aber nicht unmöglich. Es ist u.a. eine Frage der Organisation, wie schon angemerkt wurde.
    Beide Orchester werden, wie bisher, namhafte Gastdirigenten verpflichten, und Nelsons kann künstlerisch reifen.


    Siehe Paavo Järvi, der zeitweise sogar drei Orchestern vorstand: Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, hr-Sinfonieorchester (-2013) und Orchestre de Paris. Ab September leitet er zudem das NHK-Sinfonieorchester.
    Ich habe nicht das Gefühl, die künstlerische Qualität, sowohl der Orchester als auch des Dirigenten, hätte signifikant gelitten und sehe es bei Nelsons auch entspannt.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Zitat von »Caruso41« Andris Nesons


    Wer ist das?


    Sorry, lieber Stimmenliebhaber!
    Aber obwohl ich alle meine Beiträge hinterher immer noch mal auf Fehler durchsehe, passieren solche Sachen. Immerhin hast Du bewundernswert großzügig übersehen, dass ich im nämlichen Beitrag auch über einen Nelssons geschrieben hatte.
    Danke!


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Zitat Stimmenliebhaber

    Zitat

    Und von Chaillys "grandioser Aufbauarbeit" zu sprechen, finde ich auch reichlich albern, dazu hätte der als Chef in Leipzig wohl deutlich präsenter sein müssen, als dass das gerechtfertigt wäre.


    Ja, übertrieben ist das schon, weil man ja meinen könnte, zuvor habe das GWO am Boden gelegen. Hat es aber mitnichten. Dennoch würde ich sagen, dass Chailly großen Einfluss darauf hatte, dass das Orchester imO im Spiel noch präziser geworden ist.


    Mit bestem Gruß
    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

  • Ein interessanter Leserbrief zum Weggang von Riccardo Chailly mit dem Titel "Eine kritische Würdigung" erschien kürzlich in der Leipziger Internet Zeitung.


    Zurecht heißt es darin, dass "[d]as Gewandhausorchester [...] bereits vor Jahrzehnten eines der Besten [war]. Durch Persönlichkeiten wie Franz Konwitschny, Vaclav Neumann und schließlich der langen Ära Kurt Masur war das Orchester international präsent und konnte ein Spitzenniveau vorweisen."


    Die Ära Chailly wird als mit einem "faden Beigeschmack" bezeichnet. Für ihn sei das Gewandhaus "ein Lippenbekenntnis, nie aber ein Herzensanliegen" gewesen.


    Ganz anders als bei Herbert Blomstedt, seinem Vorgänger, "eine[m] sehr viel präsenteren und engagierteren Dirigenten", dessen "Verbundenheit mit der Staatskapelle Dresden, aber auch dem Gewandhausorchester" betont wird.


    Hier der ganze Artikel.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Man sollte auch nicht ganz vergessen, dass Chailly einmal in Leipzig angetreten ist mit dem Anspruch, auch regelmäßig in der Leipziger Oper zu dirigeren, und dass dieser Anspruch nach nur einem Projekt (ein schon konkret angekündigtes zweites fiel ins Wasser) begraben wurde.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Zitat Stimmenliebhaber

    Zitat

    Man sollte auch nicht ganz vergessen, dass Chailly einmal in Leipzig angetreten ist mit dem Anspruch, auch regelmäßig in der Leipziger Oper zu dirigeren, und dass dieser Anspruch nach nur einem Projekt (ein schon konkret angekündigtes zweites fiel ins Wasser) begraben wurde.


    Darauf, lieber Stimmenliebhaber, hatte ich ja auch schon hingewiesen. Und ich halte weder etwas davon, eine Ära bei einem Orchester grundsätzlich in den Himmel zu heben, aber auch das Gegenteil sollte nicht der Fall sein. Warum es konkret mit der Oper nicht funktioniert hat, weiß ich nicht. Man hört so einiges, u. a. war man anscheinend nicht bereit, in einige Sänger zu investieren, an deren Engagement Chailly seine häufigere Präsenz im Opernhaus knüpfen wollte (sie waren, um es deutlich zu sagen, der Stadt vermutlich zu teuer).


    Zitat Joseph II.

    Zitat

    Zurecht heißt es darin, dass "[d]as Gewandhausorchester [...] bereits vor Jahrzehnten eines der Besten [war]. Durch Persönlichkeiten wie Franz Konwitschny, Vaclav Neumann und schließlich der langen Ära Kurt Masur war das Orchester international präsent und konnte ein Spitzenniveau vorweisen."


    Das würde ich so nicht unterschreiben. Das Gewandhausorchester war sehr sehr gut, ja, aber Chailly hat das Orchester hörbar weiterentwickelt. Letztlich stellt der Bericht die grundsätzliche Frage, wie sehr ein leitender Dirigent ein Orchester prägen kann. Für ein Lippenbekenntnis scheint mir das Engagement dann doch auch viel zu lange. Ich meine der Bericht in der l-iz wird der Angelegenheit nicht ganz gerecht, weil er zu wenig abwägt.


    Beste Grüße
    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

  • Bei den vielen Threads, in denen diese Meldung hineinpassen würde, habe ich diesen gewählt.


    Zitat

    Andris Nesons wird Exklusivkünstler bei Deutsche Grammophon und kündigt Bruckner-Einspielungen mit dem Gewandhausorchester an.


    Quelle


    Andris Nelsons hat unlängst mit den Berliner Philharmonikern Bruckners 3. Sinfonie gespielt. Leider in der von mir nicht so geschätzten, "üblichen" Version von 1889.
    Ich bin aber trotzdem gespannt auf die Qualität des Vorhabens...

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Bei den vielen Threads, in denen diese Meldung hineinpassen würde, habe ich diesen gewählt.



    Quelle


    Schostakowitsch, Bruckner und Beethoven: Große Pläne! - Da wird der Hörvergleich mit der direkten Konkurrenz (Blomstedts Bruckner-Live-Zyklus mit dem Gewandhausorchester, Thielemanns Beethoven-Zyklus mit den Wienern) spannend.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Stimmt, lieber Michael, die Konkurrenz ist groß, fast übermächtig.
    Aber falls Thielemann tatsächlich eine Konkurrenz für Nelsons sein sollte, müsste letztgenannter schon viel falsch machen... :stumm: ;)

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose