Man kann ja finde ich noch Verständnis haben - das ist der moderne Kapitalismus - dass mit den Übernahmen die Firmennamen verschwinden - ob es sich nun um Mannesmann handelt (aufgegangen in Vodaphone), oder im Musikbereich Philips, Teldec usw. Im Falle von EMI wird das aber in einer Weise vollzogen, die an eine Gedächtnisauslöschung grenzt, als wolle man die Erinnerung an EMI für alle Zeiten ausradieren. Das finde ich skandalös und skrupellos.
Gerade entdecke ich:
Erato hat offenbar diese EMI-Aufnahmen gekauft - vielleicht von Warner-Classics?
Ich habe gerade diese ansonsten wirklich für den Sammler unverzichtbare ABM-Box erstanden:
Die Box enthält sämtliche EMI und EMI-Italiana Einspielungen, dazu die Telefunken bzw. Teldec-Aufnahmen, die lange vergriffen waren, einen BBC-Mitschnitt aus London sowie die früher bei Fonitcetra erhältichen italienischen Rundfunkaufnahmen von Anfang der 60iger (RAI). Die Angaben zur Aufnahme sind eigentlich vorbildlich genau - Aufnahmeort und Datum, sogar die Toningenieure. Und bei den Labels? Teldec wird vermerkt, auch RAI - mit Ausnahme von EMI!!! Da steht doch tatsächlich "Warner Classics 1939" - richtig ist natürlich: "EMI Italiana 1939". Das ist nicht nur Schwachsinn (Warner gab es 1939 noch überhaupt nicht), sondern man fragt sich: Warum werden die originalen Labels, welche die Aufnahmen produziert haben, im Falle von Telefunken und der RAI genannt, nur wenn es sich ausgerechnet um EMI handelt, nicht? Das ist ein Wirtschaftsimperialismus, wo man vermutet, dass bei Warner regelrechte EMI-Hasser sitzen, welche um jeden Preis jegliche Erinnerung an die EMI-Geschichte auslöschen möchten und wie ein Usurpator sich auf einen fremden Thron setzt, die Bestände, welche sie eben nur gekauft haben, als eigene Leistungen (Eigenproduktionen) verkaufen. Unanständiger geht es wirklich nicht!
Schöne Grüße
Holger